Habe irgendwo in der zweiten Hälfte von Seite 3 aufgehört, zu lesen.
Meine Welt ist für diese Differenziererei viel zu einfach.
Menschen teile ich ganz grob in
"Menschen, denen ich nie oder kaum begegne",
"Menschen, denen ich öfter begegne",
"Menschen, mit denen ich befreundet bin oder vielleicht gern wäre", und
"Menschen, mit denen ich etwas sexuelles habe, oder gern hätte".
Bei den ersten vier Gruppen ist mir das Geschlecht so was von egal. Da gibt es Sympathie und Antipathie, unabhängig vom Geschlecht.
Erst bei der letzten Gruppe wird das Geschlecht für mich relevant. Und, jetzt mögen mir bitte viel verzeihen, da ist es mir egal, wie die Menschen sich selbst fühlen, da geht es um körperliches, und ich kann mit fremden männlichen Geschlechtsorganen gar nichts anfangen.
Das einzige, was ich mir wünsche ist, vor dem Auspacken zu wissen, worauf ich stoßen werde. Ein Irrtum wäre da für alle Beteiligten kein schönes Ereignis, nicht weil ich ausrasten würde, sondern völlig irritiert so eine unschöne, peinliche Situation entstehen würde.
Der Ausweis dient für mich dazu, jemanden zu identifizieren. He, jeder kennt diese bescheuerten Bilder, die teilweise veraltet es schwer machen, jemanden zu identifizieren. Da hilft die Angabe des Geschlechts dann auch nicht.
Was für mein Leben nicht relevant ist, ist die Frage, inwiefern das Geschlecht bei der Iditifizierung von Leichen hilfreicht ist, keine Ahnung, aber das ist o.T.. Aber da kann ich mir vorstellen, dass eine andere Angabe im Ausweis als die Biologie vorgibt, zu Irritationen führen könnte. Aber, nicht mein Geschäft.
Meine Welt ist kompliziert genug. Wie andere sich bzgl. ihres Geschlechts fühlen, sorry, das hat nur dann für mich eine Relevanz, wenn es um etwas sexuelles zwischen mir und diesem Menschen geht (und das sind so wenige), oder sich jemand, mit dem ich befreundet bin, schlecht geht. Bei letzterem kann ich dann nur leider nicht helfen, nur da sein.
So. Warum schreibe ich das?
Soll doch jeder glücklich werden. Wenn es jemandem hilft, eine andere Bezeichnung für sein Geschlecht zu wählen, dann kann mir das in den aller, aller meisten Fällen völlig egal sein.
Aber jetzt auch mal zu dem anderen Gedanken im Eröffnungspost.
Zu wem nehme ich hier im Joy Kontakt auf?
Ja, da kann ein Begriff, den ich bzgl. der mir wichtigen Informationen nicht zuordnen kann, leider auch bewirken, dass ich die Person nicht anschreibe. Aber, da kann natürlich der Text im Profil viel besser viel mehr erklären.
„Ich war früher hier mit einem Cis-Profil hier angemeldet habe aber dann irgendwann genervt, weil Fotos von mir angeblich nicht von mir waren und ich ständig von vor allen Dingen Cis-Frauen angefeindet wurde. Ich habe aber irgendwie gespürt, dass ich nicht so richtig in die Schublade passe.
Irgendwie scheint mir, sich selbst als Non-Binary hier anzumelden so etwas wie der "virtuelle Tod", zumindest, wenn man nicht in der queeren Szene verwurzelt ist.
Ich habe gerade mal geschaut, was für Suchkriterien ich bei mir eignestellt habe, unter "Mitglieder". Non-Binary ist da bei mir nicht aktiviert. Ich vermute, das wird bei den meisten so sein. Und ja, ich kann mir gut vorstellen, dass das dann quasi zu einerm "virtuellen Tod" hier führt.