„Ich glaube das "sich verstricken in Definitionen" ist typisch deutsch. Alles muss geklärt und bis zu Tode diskutiert werden. Der Sieger, der Rechthaber muss auch feststehen, die einzig wahre Meinung, die Deutungshoheit.
Wie wollen wir reden, wenn wir zwar die gleichen Wörter benutzen, diese aber in völlig verschiedenen Bedeutungen einsetzen?
„Im Prinzip steht es doch jedem frei, sein gefühltes Geschlecht zu definieren, Geschlechterrollen- und Bilder in Frage zu stellen oder eben nicht. Wir sehen immer nur Probleme die daraus entstehen, aber nie die Chancen.
Wir könnten von den Franzosen den "laissez faire" lernen, den Dingen einfach mal ihren Lauf zu lassen oder das Momentum zu nutzen.
Ja, jedem steht es frei, zu fühlen, wie er will. Letztlich wäre alles andere bescheuert, denn Gefühle lassen sich wie Gedanken kaum kontrollieren.
Aber, wenn jemand etwas fühlt, und will, dass die Sprache dem angepasst wird, muss die Gruppe derer, die die Sprache nutzt schon wissen, bzw. zumindest ahnen, was man unter dem Begriff versteht. Sonst hilft das Wort in keiner Weise.
Allerdings ist es wohl in Mode gekommen, neue Wörter zu schöpfen, sei es "nachhaltig, alternative Fakten, übergriffig".
Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Dieses Recht findet seine Grenzen in den Rechten anderer, insbesondere dem Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber auch dem Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Dieses "laissez faire" hat darin einen rechtlichen Anker.
„Ich war früher hier mit einem Cis-Profil hier angemeldet habe aber dann irgendwann genervt, weil Fotos von mir angeblich nicht von mir waren und ich ständig von vor allen Dingen Cis-Frauen angefeindet wurde. Ich habe aber irgendwie gespürt, dass ich nicht so richtig in die Schublade passe.
Irgendwie scheint mir, sich selbst als Non-Binary hier anzumelden so etwas wie der "virtuelle Tod", zumindest, wenn man nicht in der queeren Szene verwurzelt ist.
In dem letzten Teil des Zitats sehe ich berechtigtes Interesse, das ganze mal zur Diskussion zu stellen (ja, es ginge auch ohne berechtigtes Interesse, aber ich möchte zum Ausdruck bringen, dass ich dieses Problem verstehe und mir wünschen würde, dass man es irgenwie erfassen und dann mindern oder gar beseitigen kann).
Und allein schon, dass wir ein Definitionsproblem haben, bestätigt doch die Aussage von
@*****a_S, dass man beim Lesen von Profilen, auf denen Non-Binary angegeben ist, keine Vorstellung hat, was sich dahinter verbirgt, und damit das Risiko eines "virtuellen Todes" besteht.