Non-Binary: Verwirrung?!

Das kommt vor, dann kommst du aber wieder in den binären Bereich.

Nö. Das ist nicht automatisch binär.

Klar ist das binär. Jemand der sich einem Geschlecht angleichen will durch Hormone oder sogar OP, fühlt doch wie ein bestimmtes Geschlecht bzw. möchte wie ein bestimmtes Geschlecht sein. Das ist nicht mehr Non-Binär.

Nein, @****hkg hat hier recht und es ist kompliziert und daher auch für viele verwirrend.
Und ich addiere mal noch was kompliziertes und verwirrendes:
Für nichtbinäre Menschen machen die Begriffe homo und hetero keinen Sinn mehr.
Was aber auch nicht hießt, dass alle nichtbinären Menschen somit automatisch bi oder pan sind,
denn es gibt viele nichtbinäre Menschen, die eher auf weiblich oder männlich gelesene Menschen stehen,
und dafür gibt es keine Kurz-Begriffe (bzw. gibt es schon, wie ich letztens in einem anderen
Thread gelernt habe, aber die kennt fast niemand - also macht es wenig Sinn,
sie hier im Joy zu gebrauchen.)

Aber eben nicht Nich-Binär. Sondern einem Geschlecht zugehörig fühlen und ein anderes Geschlecht sein wollen (sonst würde man weder Hormone noch OP erhalten).

Okay, wenn mir jemensch sagt, dass zwar Hormone und eine Angleichung vorgenommen wird, weil die Zugehörigkeit dem anderen als dem des Körpers gehört, aber auch sagt, dennoch bin ich nicht binär, wäre das zwar verwirrend, aber okay.

Nein @*****EIZ und @******und , es gibt auch nichtbinäre Menschen, die Hormone nehmen, um zB nicht mehr so männlich auszusehen.
Nur weil einzelne und vielleicht die meisten nichtbinären Menschen das nicht machen, wird das nicht dadurch zum Definitions-Bestandteil.

Sehr schön, dass du deutlich besser zu wissen scheinst als einige mir bekannte Menschen wie sie zu fühlen haben.

Nicht binär heißt halt nur "nicht Mann, nicht Frau" als Geschlechteridentität, sagt auch nicht automatisch etwas über die Präsentation aus.

Das grundlegende Problem ist hier wohl folgendes: Binäre Menschen wollen oft die Identität von außen definieren, was ja auch verständlich ist, weil es in der binären Welt ja auch so gemacht wird. Aber nichtbinäre Menschen geben ihre Identität rein von innen aus an, was wiederum auch verständlich ist, weil der Begriff Identität ja schon auch danach klingt, als käme er von innen aus dem Menschen heraus.

Aber hier hört dann tatsächlich auch mein Gehirn auf. Ich bin eine Frau und nehme deshalb Hormone, weil sie schließlich aus diesem Grund verschrieben werden, aber ich fühle mich keinem Geschlecht zugehörig, wird irgendwann auch auf der Rechtsgrundlage schwierig, falls der Personenstand geändert werden soll.

Manchmal ist ein Blick in die Technik gar nicht so falsch. Dort wurde längst erkannt, dass die Realität nicht immer binär zu beschreiben ist. Daher spricht man auch vom reinen und gemischten Zustand.

Ich würde sogar so weit gehen, dass der gemischte Zustand die allgemeine Beschreibung ist und der jeweils reine eine Singularität, wenn auch eine gesellschaftlich vorherrschende.

Maxwell machte im Übrigen keinen Unterschied, zwischen dynamischen (technischen) Systemen und sozialen Systemen.

Der Zusatz hat mir gefehlt. Es wird genommen, um weniger binär zu wirken. Das hat dann aber weniger mit der Angleichung zu tun und kam mE nicht zusammen genannt werden.

Sie möchten einfach ihr Äußeres modifizieren. Sag ich mal. Sie wollen ihren Körper gestalten.

Für mich ehrlich gesagt nicht, erst wenn alles in einen Topf geworfen wird. Die Meisten verstehen das schon sehr gut.

Es gibt aber auch nichtbinäre Menschen die aus verschiedenen Gründen im Alltag ein passing im anderen binären Geschlecht erreichen (wollen), ohne das als eigene Identität anzunehmen (kleineres Übel als ständige Diskussionen wie gerade hier laufen) usw.
Welt ist deutlich bunter als "ok, statt zwei Rollen gibt es nu drei, und die sind auch scharf abgerenzt".

Nein, Schnecken können das (höchstwahrscheinlich) nicht. Ich vermute, du beziehst dich darauf, dass Schnecken Zwitter sind? Das hat aber nix mit Gender zu tun, sondern mit dem biologischen Geschlecht.

Gender ist ja die Geschlechtsidentität (deshalb ist Genderidentität ja in sich schon eine Dopplung), und wir wissen bisher nicht mal, ob Schnecken überhaupt eine Identität haben. Nehmen Schnecken sich selbst bewußt wahr? Haben sie ein Selbst-Bewußtsein, eine Persönlichkeit? Nur dann können sie auch eine Identität und damit ein Gender haben.
(Ich persönlich vermute: Haben sie nicht.)

Ich erinnere zum Beispiel an Conchita Wurst.

Auf Instagram gibt es DieHuepsche. Beschreibt sich als gender nonconfirming. Sie sehe ich richtig gerne.

Ja, @*******mus das stimmt, da gucken wir einfach mal in die Quantenphysik und dann wird es wirklich verwirrend mit den gleichzeitigen Zuständen, Überlagerungen usw.
Ein Binärer Zustand ist eigentlich eine Definitionssache.

Aber, wir beschauen und dieses Thema aus soziologischen, psychologischer und biologischer Sicht.
Mich würde mal interessieren, was ein Jurist dazu sagt. Dieses Thema muss doch einen großen Veränderungsbedarf in der Gesetzgebung herbeiführen. Oh, ein Gesetz würde eben erst verabschiedet, was hier rein passt.

Das ist auch so eine seltsame Wortneuschöpfung. Seit wann kann man Menschen lesen?
Ich kann Bücher lesen, Comics, das Internet, Online-Foren... aber Menschen?
Warum kann man nicht einfach "als weiblich oder männlich wahrgenommene Menschen" sagen?

Öhm ja ok. Habe kein Schneckendiplom und das kann ich von dir so stehen lassen.

Bin kein Jurist, aber wieso muss das Thema juristische Veränderungen nach sich ziehen? Gibt es doch rechtliche Unterschiede bei den Geschlechtern/ Gendern? Im Grundgesetz steht mW was von nem Rechtsanspuch auf Gleichbehandlung aller Menschen egal welchen Geschlechts, Hautfarbe, Reli... - naja, wir kennen die Passage ja.
Provokant formuliert: Die Genderdefinition sollte mE nicht dazu führen, Menschen unterschiedlich zu begegnen.

@****3or So ist es, machen Bodybuilder ja auch, und auch manche von denen nehmen dafür stark wirkende Mittel ein, manche auch Hormone. Und nein, Schnecken haben keine Identität, sag ich jetzt auch mal ganz frech.

Aber grundlegend ist es die gleiche Geschichte wie beim Anerkennen von trans Personen: Es geht nicht darum von außen zu schauen, was für Geschlechtsteile, Chromosomen oder Hormone vorliegen. Es geht auch nicht darum, welche Kleidung jemand trägt usw., sondern rein um das Gefühl und die Aussage des Menschen. Und wenn der sagt "Ich bin eine Frau" oder "Ich bin weder Mann noch Frau sondern nichtbinär", dann soll das gelten.

Die Diskussion, ob Kinder und Jugendliche schon Hormone bekommen und eine OP haben sollen/dürfen, finde ich auch schwierig, aber um die geht es hier nicht. Hier geht es um die Verwirrung, die Nichtbinäre Menschen erzeugen, und ja ich verstehe, dass es zur Verwirrung beiträgt, dass man die Nichtbinarität nicht von außen erkennen oder festlegen kann, sondern es immer ein Gefühl und eine Aussage des Individuum ist.

Und @**********rinus Kannste ja sagen. Ich verwende den Begriff, den die Queerszene verwendet. Wenn du eigene Begriffe verwendest, kann es halt passieren, dass die Szene dich nicht versteht. Hier im Joy werden ja die verschiedensten Szene-Begriffe verwendet (gerade im BDSM zB), und wenn man die abwandelt, ist das OK, aber für das Verständnis ist es immer sinnvoll, sie zu verwenden.

Genauso ist es mit Cis. Das wird in der Wissenschaft verwendet (zB von Chemikern) und eben auch in der Queerszene und da es um ein queeres Thema geht, nämlich Transmenschen (denn nur wenn man von trans redet, braucht man cis ja überhaupt), macht es Sinn, diesen Sprachgebrauch aus der zugehörigen Szene zu verwenden. Zumal er sich ja über die Queerszene hinaus in Wissenschaft, Politik und Journalismus etabliert hat.

Thema Schnecken-Identität: Ist das jetzt völlig OT oder lohnt es sich doch, mal kurz einzuwenden, dass deutliche Anzeichen von Bewusstsein sogar bei Einzellern nachgewiesen wurden?
PS: beinahe hätte ich "inzer*innen" geschrieben