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Non-Binary: Verwirrung?!

Wie steht ihr zu Non-Binary?

Dauerhafte Umfrage
@*****EIZ
Ich dachte lange, dass die rosa- hellblau - Falle nicht mehr steigerbar ist, was den frühen Zeitpunkt betrifft.

Haha, und dann kamen die
"Gender- Reveal- Parties".
Genau nicht mein Humor.
*****EIZ
1.147 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ant:
@*****EIZ
Ich dachte lange, dass die rosa- hellblau - Falle nicht mehr steigerbar ist, was den frühen Zeitpunkt betrifft.

Haha, und dann kamen die
"Gender- Reveal- Parties".
Genau nicht mein Humor.

Wenn man Vieles, angeblich "Gottgegebenes" betrachtet, dann stellt sich noch mehr die Lächerlichkeit fest. Vor 150 Jahren noch war es genau umgekehrt, da steckte man Jungs in Rosa und Mädchen in Blau! Auch nicht besser. *haumichwech*
******_Mz
1.781 Beiträge
Zitat von *****EIZ:
Du meinst also "nicht-binär" anstatt "non-binary". Ich glaube nicht dass das groß was ausmacht, das dadurch ein Verständnis für ein nicht-binäres Geschlecht zunimmt. Da müsste ja in den Köpfen was passieren.

Es ist nicht nur die englische Formulierung. Schon alleine der Begriff "binär" stört mich. Den Begriff kenne ich aus der EDV und ist ein Fremdwort, das nicht zu meinem Wortschatz gehört. Vielleicht geht es anderen Menschen ja ähnlich.
******tte Frau
317 Beiträge
Mir persönlich ist das angegebene Geschlecht an sich eher egal, wenn mir die Person der Profilbeschreibung und den Fotos nach gefällt.
Allerdings sind für mich biologisch weibliche Körper deutlich attraktiver, weshalb ich mich dann ehrlich gesagt häufiger durch Profilfotos von non-binären Menschen klicke um eine Vorstellung zu haben, was mich erwartet und ob wir auf sexueller Ebene harmonieren könnten.

Im reinen BDSM-Kontext ohne Sex ist das biologische Geschlecht für mich auch eher zweitrangig, im Alltag ist es mir völlig schnurz. Nein stimmt nicht- ich würde teilweise den Austausch mit non-binären Personen sogar bevorzugen, weil ich gerne Ansichten mit Menschen austausche die gesellschaftliche/soziale/psychologische Konstrukte von Geschlecht hinterfragen und mich wiederum zum Hinterfragen eigener Ansichten anregen.

Ich tue mich gerade in Unterhaltungen einfacher, wenn sich non-binäre Menschen für männliche oder weibliche Pronomen entscheiden, mit they/them komme ich nicht wirklich gut klar. Da vermeide ich dann lieber ganz die Verwendung von Pronomen.
****mi Frau
3.090 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****EIZ:
Ich erkenne die Existenz der Bio-Geschlechter an, wäre ja auch ziemlich verrückt, es nicht zu tun.

Warum ist denn der binäre Wahnsinn notwendig ist, der schon in der Kinderwiege anfängt, verstehe allerdings nicht, warum der ganze binäre Wahnsinn notwendig ist.

Warum muss ich kleinen Kindern aufzuzwingen mit Puppen oder Spielzeugautos zu spielen, ihnen rosa und blaue Leibchen anzuziehen? Man könnte es dem Kind doch selbst überlassen, mit was es spielen möchte, was es anziehen möchte und es darin fördern. Warum soll ein Junge nicht weinen dürfen, warum ein Mädchen keine Technik mögen dürfen?

Ich wüsste auch mal nur zu gerne, warum anscheinend so viele Menschen ein Problem damit habe, dass manche Menschen sich nicht bevormunden lassen möchte, was ihr gefühltes Geschlecht angeht? Warum beschränkt es angeblich ihre Freiheit?

Ich glaube gar nicht das das heute wirklich noch so ist, was ich so mitbekomme gibt es das eigentlich nicht mehr das man Kinder hier zu etwas zwingt.
Ich kenne viele Beispiele im Bekanntenkreis in denen Kinder einfach ihren Leidenschaften nachgehen können, ganz unabhängig ob sie den früheren Geschlechterbildern entsprechen oder nicht.
Mein Sohn zum Beispiel liebt es sich die Nägel bin mir lackieren zu lassen und fragt mich regelmäßig danach. In der Schule gibt es deshalb kaum Bemerkungen und die wenigen die vielleicht mal was gesagt haben, tun es mittlerweile auch nicht mehr, und ihn stört das ohnehin nicht.
Ich denke die heutige Generation wird von klein auf schon toleranter erzogen als du noch annimmst, zumindest erlebe ich es so. *g
*********Noob Mann
1.742 Beiträge
Was ich verstanden habe. Es gibt das Geschlecht, die Hardware und Gender, die Software. Non-Binary bedeutet: "Ich fühl mich den anderen Softwareversionen nicht zugehörig, und mein Ego überlebt es das ich keine neue Kategorie auf mache." Non-binary, in einer Aufzählung der Gender könnte man auch sonstiges schreiben.

Wenn ich drüber nachdenke ist mir das Gender einer Person im allgemeinen Wurscht. Ich kann die Person die meine Einkäufe über die Kasse zieht mehr oder weniger schnuggelich finden. Da das ganze nur in meinem Kopf stattfindet und dort auch bleibt ist es am Ende egal.
*****EIZ
1.147 Beiträge
Themenersteller 
@****mi

Ist das so? Wenn ja, dann würde mich das natürlich ausdrücklich freuen. Deckt sich allerdings nicht ganz mit meinen realen Erfahrungen, da wird immer noch ein Ding daraus gemacht. Da rattert es immer noch hinter der Stirn, das kann man wörtlich sehen.

Aber es gibt natürlich schon Ausnahmen, positive wie negative. Zuletzt von einer Arbeitskollegin: "Geiler Nagellack!" Fand ich richtig lässig und hinterließ so etwas wie "aufmerksame Normalität" bei mir.

Gibt aber auch von der "jungen Generation" sehr viel mehr negative Beispiele, zumindest hier. Da wird alles niedergebissen was anders ist als der Durchschnitt.

Warum habe ich immer noch das Gefühl, dass Mann sich heute immer noch verstecken muss hinter dem, was als "männlich" anerkannt ist? Geht das nur mich so?
*********lzin Frau
294 Beiträge
Ich finde das Thema interessant!
Ich verstehe die Definition und feiere es immer, wenn Menschen ein Label gefunden haben, das sie fühlen und glücklich macht. Ich habe auch kein Problem damit, Label und Pronomen anzuerkennen, die Personen für sich verwenden. Wieso auch? Wer bin ich, das Empfinden einer anderen Person in Frage zu stellen? Wieso sollte ich auch nicht glauben, wie eine andere Person sich fühlt? Dafür gibt's ja gar keine Bemessungsgrundlage.

Das einzige, bei dem ich manchmal Schwierigkeiten habe zu folgen ist, dass mir das ganze Konstrukt Gender / soziales Geschlecht / Geschlechtsausdruck / Geschlechterrollen eigentlich komplett gegen den Strich geht. Am liebsten würde ich mich komplett daraus lösen, dass ein Genital irgendetwas damit zu tun hat, was jemand tun / mögen / anziehen / denken / können sollte.
Und ich habe das Gefühl, dass manche Menschen das Label nicht binär für sich nutzen, die mit diesen Rollenerwartungen nicht gut zurechtkommen. Konkret habe ich den Eindruck, für manche ist es eher ein unangepasster Style oder ein "nicht männliches / weibliches" Verhalten.
Also dass die Schwierigkeit ist, in dieser Gesellschaft zu existieren, die uns permanent binär aufteilt. Diese Schwierigkeiten habe ich auch oft genug. Für mich liegt das Problem aber in gesellschaftlichen Strukturen und nicht in meinem Geschlecht.
Ich frage mich, ob es in einer Gesellschaft, die sich von Rollenzuschreibungen aufgrund von Genitalien löst, Nichtbinarität noch existieren würde. Aber noch leben wir nicht in einer solchen Gesellschaft also glaube ich schon, dass das Label einiges erklären und leichter machen kann - für Menschen, die es benutzen und die anderen auch.

@*****EIZ: Was macht für dich deine Nichtbinarität aus? Sind es die Geschlechterrollen, in denen du dich nicht siehst (für dich scheint ja Kleidung ein großes Thema zu sein)? Ist es ein "Gefühl" von Geschlecht? Und könntest du dieses Gefühl irgendwie greifen / erklären?
Ich hoffe, es ist okay, dich zu fragen, da du diesen Thread gestartet hast?
******tte Frau
317 Beiträge
@****mi
Ich habe aus beruflichen Gründen mit sehr vielen Kindern/Familien unterschiedlichster Milieus zu tun.
Theoretisch ist es zwar so, dass es heutzutage gerade in akademischen Elternhäusern Kindern frei gestellt ist, mit was sie spielen. Praktisch schenkt jedoch nur ein Bruchteil der Omas/Onkel/Nachbarn einem Jungen zum Geburtstag eine Puppe oä.
Es ist wirklich sehr schwer Jungen bzw Mädchen einfache Kinderkleidung zu kaufen, da 99% der Kleidung eben geschlechtsspezifisch ist mit Glitzer, Rüschen, enger und kürzer für Mädchen bzw überwiegend blau und schwarz mit Skater/Surfer/Gamer- Aufdruck bzw entsprechenden Merch-Labeln. Wobei wir gleich beim nächsten Thema wären -der Großteil der Kinderfilme vermittelt sehr traditionelle Rollenbilder.

Meine beiden Jungs hatten zeitweise lange Haare, auch Mal eine Haar-Spängchen und Glitzer/Nagellack/Lila-Phase....und blöde Kommentare von anderen Kindern waren auch im bildungsnahen Umfeld immer wieder Thema. Beide sind relativ selbstbewusst damit umgegangen und mochten ihre langen Haare, fanden es aber total blöd immer wieder als "So ein hübsches Mädchen!"angesprochen zu werden.
****mi Frau
3.090 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****EIZ:
@****mi

Ist das so? Wenn ja, dann würde mich das natürlich ausdrücklich freuen. Deckt sich allerdings nicht ganz mit meinen realen Erfahrungen, da wird immer noch ein Ding daraus gemacht. Da rattert es immer noch hinter der Stirn, das kann man wörtlich sehen.

Aber es gibt natürlich schon Ausnahmen, positive wie negative. Zuletzt von einer Arbeitskollegin: "Geiler Nagellack!" Fand ich richtig lässig und hinterließ so etwas wie "aufmerksame Normalität" bei mir.

Gibt aber auch von der "jungen Generation" sehr viel mehr negative Beispiele, zumindest hier. Da wird alles niedergebissen was anders ist als der Durchschnitt.

Warum habe ich immer noch das Gefühl, dass Mann sich heute immer noch verstecken muss hinter dem, was als "männlich" anerkannt ist? Geht das nur mich so?

Gut wir reden dann doch von unterschiedlichen Generationen, die von der ich rede besucht gerade die Grundschule, aber sie kommen….😉
*********lzin Frau
294 Beiträge
Zitat von ****mi:
Ich glaube gar nicht das das heute wirklich noch so ist, was ich so mitbekomme gibt es das eigentlich nicht mehr das man Kinder hier zu etwas zwingt.
...
Ich denke die heutige Generation wird von klein auf schon toleranter erzogen als du noch annimmst, zumindest erlebe ich es so. *g

Super, dass das in deinem Umfeld so ist!
Ich hingegen habe nicht das Gefühl, dass sich vieles positiv verändert, manchmal sogar im Gegenteil. Ich habe selbst keine Kinder, aber wenn ich meine Nichte (3) in den Kindergarten bringe oder zum Spielplatz bringe, sehe ich einfach ÜBERALL Geschlechterrollen: verschiedene Kleidung, Rucksäcke, Brotdosen, Spielecken, Frisuren etc. Ich kann mich nicht erinnern, dass das so extrem war, als ich selbst in dem Alter war (und auf den Fotos scheint es auch nicht so gewesen zu sein).
Mädchen werden gelobt, dass sie hübsch sind und ermahnt, sie sollen vorsichtig sein. Jungs werden gelobt, dass sie mutig sind und ermutigt, mehr auszuprobieren. Kinder sortieren sich ja selbst schon permanent binär ein und sind irritiert, wenn sie jemanden nicht einordnen können, weil Merkmale wie Frisur oder Kleidung nicht eindeutig sind.
Ich glaube, wir haben noch einen langen Weg vor uns...
****mi Frau
3.090 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ******tte:
@****mi
Ich habe aus beruflichen Gründen mit sehr vielen Kindern/Familien unterschiedlichster Milieus zu tun.
Theoretisch ist es zwar so, dass es heutzutage gerade in akademischen Elternhäusern Kindern frei gestellt ist, mit was sie spielen. Praktisch schenkt jedoch nur ein Bruchteil der Omas/Onkel/Nachbarn einem Jungen zum Geburtstag eine Puppe oä.
Es ist wirklich sehr schwer Jungen bzw Mädchen einfache Kinderkleidung zu kaufen, da 99% der Kleidung eben geschlechtsspezifisch ist mit Glitzer, Rüschen, enger und kürzer für Mädchen bzw überwiegend blau und schwarz mit Skater/Surfer/Gamer- Aufdruck bzw entsprechenden Merch-Labeln. Wobei wir gleich beim nächsten Thema wären -der Großteil der Kinderfilme vermittelt sehr traditionelle Rollenbilder.

Meine beiden Jungs hatten zeitweise lange Haare, auch Mal eine Haar-Spängchen und Glitzer/Nagellack/Lila-Phase....und blöde Kommentare von anderen Kindern waren auch im bildungsnahen Umfeld immer wieder Thema. Beide sind relativ selbstbewusst damit umgegangen und mochten ihre langen Haare, fanden es aber total blöd immer wieder als "So ein hübsches Mädchen!"angesprochen zu werden.

Trotz allem ist es aber auch so das mein Mädchen Glitzer liebt ohne das sie jemand dazu gedrängt hat, und die Jungs, Jungssachen mögen, sie dürfen aber frei entscheiden und ich lasse ihnen da die Wahl, wie gesagt, vielleicht ist es Glück, aber schon im Kindergarten wurde sehr darauf geachtet das die Kinder selbstbestimmt und individuell entscheiden dürfen was sie gern haben. Selbst der Große macht kein Geheimnis daraus das er Rosa liebt und trägt hin und wieder solche Klamotten, ohne das es deswegen schwierig war.
Man akzeptiert es und muss es den Menschen einfach auch zugestehen das sie vielleicht kurz irritiert sind, ich finde das nicht schlimm, es ist menschlich.
Man steht da immer noch am Anfang, und jede Veränderung braucht nunmal auch seine Zeit….
*****a_S Mann
8.132 Beiträge
JOY-Angels 
Zur Eingangsfrage zunächst:
Du merkst ja schon im Thread, dass das Thema politisch ist. D.h., das Infragestellen der Geschlechter triggert einen Teil der Leute, weil sie dadurch unbewusst Angst bekommen, dass ihnen etwas weggenommen wird, was dann Wut erzeugt. Man merkt das zB daran, wenn Cis-Männer schreiben "Ich will nicht Cis-Mann genannt werden, ich bin einfach nur ein Mann!" weil darin durchklingt, dass sie befürchten, die gesellschaftliche Veränderung würde ihnen das Mann-Sein wegnehmen. Nichtbinäre Menschen verwirren diese Menschen also nicht, sondern erzeugen bei ihnen (unbewusst Angst und) Wut.

Es gibt aber auch eine Verwirrung, die nichtbinäre Menschen erzeugen,
zB hier im Joy, weil durch die Nichtbinär-Angabe viele Profilleser einen nicht mehr einordnen und einschätzen können. Erstes Problem: Viele Menschen wollen das biologische Geschlecht wissen und eine Person, die zB weiblich aussieht, aber "nichtbinär" angibt, wird in dieser Hinsicht uneinschätzbar. Gäbe sie "trans" an, wäre klar: ist im männlichen Körper geboren, fühlt sich aber weiblich. Bei der weiblich gelesenen Person, die "nichtbinär" angibt, ist das aber nicht klar. Zudem ist ohne Zusatzerklärung nicht klar, wie man die Person ansprechen soll, was selbst Unterstützer abschrecken kann, weil die ja nichts falsch machen wollen. D.h. viele Menschen haben wohl das Gefühl "OK, bei trans Personen muss ich sprachlich aufpassen, bekomme das aber jetzt hin. Bei nichtbinären Personen bin ich unsicher, denn die sind ja auch noch alle verschieden und haben unterschiedliche Wünsche, die ihnen aber wichtig sind." Und das erzeugt natürlich Unsicherheit (oder Verwirrung, wenn man es so nennen will).

Und nun noch ein persönliches Wort:
Ich bin auch nichtbinär. Aber mir ist das nicht so wichtig fürs Kennenlernen hier. Viel wichtiger sind mir meine Kinks. Somit will ich tatsächlich nicht unnötig meine Profilleser "verwirren", weil es mir ja gar nicht in erster Linie um meine Gender-Identität, sondern um Kunst, Fetisch und BDSM geht. Mir ist aber klar, dass es andere Menschen gibt, denen ist die Nichtbinarität sehr wichtig, und die geben sie hier an und schränken damit ihren Addressatenkreis hier ein - ähnlich wie dies eben auch Homosexuelle, Transmenschen, Fetischisten und BDSMer tun.
*******in78 Frau
9.026 Beiträge
Was mich an dem Ganzen mittlerweile nervt ist, das es oftmals eskaliert, sobald darüber gesprochen wird.

Als würde versucht mit aller Macht dagegen zu steuern.

Momentan ist aber auch der Markt noch mit verantwortlich, weil der die Rollen und Farben noch mit vorgeben.
*****EIZ
1.147 Beiträge
Themenersteller 
@*********lzin

Natürlich ist es vollkommen OK zu fragen! *ggg*

Klar, kann man es auch so sehen, dass das Problem in den gesellschaftlichen Strukturen liegt und nicht im eigenen Geschlecht.

Ich fühle mich biologisch als Mann und bin ganz fein damit, auf der anderen Seite mag ich das erwartete Verhalten das man aufgrund des biologischen Geschlechts daran knüpft, als Maßstab für mich nicht anlegen.

Ich habe im Verlauf meines Lebens, was zur Zeit des Heranwachsens eher geordnet binär verlief irgendwann gespürt, dass es etwas in mir gibt, etwas das auch gelebt werden möchte. Ich bin überzeugt davon dass jeder Mensch "weibliche" und "männliche" Anteile in sich trägt, wenngleich ich auf das entsprechende Label gerne verzichten könnte.

So finde ich Menschen besonders attraktiv, die ebenfalls diese Wesenszüge in sich tragen, beide Welten in sich in Harmonie vereinen. Das zieht mich magisch an. Ich kann es einfach wissenschaftlich erklären es ist aber so. Seit ich das "Weibliche" in mir zulasse habe ich das Gefühl, ganz zu sein, bei mir zu sein.
Kleidung und Mode ist für mich ein Mitte das auch auszudrücken. Mein Kleiderschrank enthält, Cargohosen. Lederhosen, typisches "Männerzeugs", gibt ja auch nicht viel Anderes, Männerschuhe aber auch Röcke, Dessous, Strapsgürtel, Frauenshirts die in Richtung Unisex gehen sowie High Heels und andere Absatzschuhe. Manches davon kombiniere ich einfach gerne, weil es zu mir passt.

Ich möchte mich aber nicht als Frau verkleiden, weil das nicht ich bin. Es gibt bei mir keine Schminke, keine Gummibrüste und keine Perücken, auch einen Rest an Körperbehaarung habe ich mir bewahrt. Mich als Frau zu verkleiden würde bedeuten, dass ich das binäre System anerkenne. Ich habe allerdings auch nicht das Bedürfnis danach es zu tun.

Für viele macht mich das noch undurchschaubarer und selbst Transpersonen sehen mich irgendwie "argwöhnisch" an, weil sie mich nicht verstehen können. Für mich ist es eben nicht ein Fetisch, ein Mittel um mich sexuell zu erregen. Es geht vielleicht doch etwas tiefer.

Ich brauche auch keine Verhaltensmaßregeln die genderbedingt sind, sie geben mir weder Sicherheit noch Lust.
********Snow Frau
2.993 Beiträge
Liebe(r) @*****EIZ : ich bin mir nicht so sicher, was ich in deiner Umfrage ankreuzen soll.
Ich kenne die Definition für "nicht-binär", weiß aber nicht so wirklich, wo eigentlich die schnittmengen anfangen, die du erfragst.
Für mich ist gerade dieses Konzept "non-binary" doch irgendwie eine ziemlich große Grauzone und schon deshalb schwierig, weil es impliziert, dass im Gegensatz dazu ja Männer und Frauen, die sich ihrem Geschlecht eindeutig zugehörig fühlen, deshalb dann durch und durch alle Stereotype annehmen müssen, die gesellschaftlich jeweils Frauen und Männern zugeschrieben werden.
Das sehe ich aber einfach nicht so. Als cis Frau trage ich sneakers und Jeans und würde z.b. unter keinen Umständen solche Folterwerkzeuge an meine Füße schnallen, wie du es offenbar gerne tust. In verschiedenen Bereichen meines Alltags nehme ich Rollen ein, die man als männlich bezeichnen könnte, in anderen eben wieder eher weibliche. Dennoch habe ich für mich eigentlich nie an meiner Zuordnung zum weiblichen Geschlecht gezweifelt.
Was ich damit sagen will: für mich ist das völlig fein, wenn jemandem die Geschlechterzuordnung, die man über das biologische Geschlecht bekommen hat, nicht zusagt, und daher eine neue zusätzliche Zuordnung gegeben wird, ich habe Schnittmengen dahingehend, dass ich denke, geschechterrollen müssen heutzutage nicht mehr so eng gesehen werden.
Allerdings habe ich keine Schmittmengen dahingehend, dass Menschen, die sich so definieren, offenbar dem Thema eine große Wichtigkeit bemessen und dann ein starkes Bedürfnis haben, bestimmten Seiten des jeweils anderen Geschlechts besonderen Ausdruck zu verleihen, so wie du es z.b. durch tragen von heels und Nylons machst.(was ich ja z.b. ein entsetzliches Frauenklischee finde, dass Frauen so etwas zu tragen haben, damit sie weiblich sind, nein danke)

Übrigens möchte ich aus dem Umfeld meiner Kinder (mittlerweile teenager) zu Protokoll geben, dass mein Sohn eine ausgeprägte Kleiderphase hatte. Röcke, Kleider, rosa, lila, Glitzer, Nagellack, fand er alles toll im Kindergarten. Nach anfänglicher Verwirrung hat es niemanden mehr gestört.
Meine Tochter ging als Vollprinzessin durch den Kindergarten, trägt heute aber die alten hoodies des großen Bruders und spielt in einer Fussballmannschaft, niemand stellt deshalb ihre Weiblichkeit in Frage.
*****a_S Mann
8.132 Beiträge
JOY-Angels 
@*********lzin Ich habe schon den Eindruck, dass sich in den letzten Jahren viel geändert hat, vor allem in den Großstädten. Also ja, du hast insofern recht, dass es in deiner Generation Y einen Rückschritt gab im Vergleich zu meiner Generation X, die ja noch stark von der Hippie-Revolution geprägt war. Dieser Rückschritt in Form zB von Homophobie ist soziologisch in der Generation Y auch gemessen worden. Allerdings bemerke ich bei den jetzt jungen Menschen (die ich gut kenne durch eigenes Kind und Arbeit), dass sie (vor allem in Großstädten) offener aufwachsen. Viele kennen schon als kleine Kinder homosexuelle oder transidente Eltern bei anderen Kindern und in vielen Schulklassen sind nun transidente oder nichtbinäre Jugendliche. Das ist schon ein Unterschied, und die jetzt junge Generation wächst damit auf.

Und @********Snow ich denke auch, dass es vor allem darum geht, wie wichtig einem das ist. Die emanzipierte Frau macht heute ganz viel, was früher als Männerrolle galt, und junge Hipstermänner (oder früher auch schon Gothguys und Emos) tragen Nagellack und Kajal. Die meisten dieser "Zerstörer" alter Geschlechterklischees nennen sich aber gar nicht nichtbinär, weil ihnen das eben nicht so wichtig ist. Ich vergleiche das mal kühn mit sexpositive People, die auch Fetisch-Outfits und BDSM-Utensilien haben, aber sich dennoch nicht als Fetischisten und BDSMer bezeichnen, weil sie darin eben keine Ausschließlichkeit oder erhöhte Wichtigkeit sehen. Und diese ganze Bandbreite und Grauzone aber gibt es. Wenn es einem aber so wichtig ist, dass es stark das Leben und die Partnerwahl beeinflusst, kann man sich ein Label geben.
****mi Frau
3.090 Beiträge
JOY-Angels 
Für viele macht mich das noch undurchschaubarer und selbst Transpersonen sehen mich irgendwie "argwöhnisch" an, weil sie mich nicht verstehen können. Für mich ist es eben nicht ein Fetisch, ein Mittel um mich sexuell zu erregen. Es geht vielleicht doch etwas tiefer.

Ich brauche auch keine Verhaltensmaßregeln die genderbedingt sind, sie geben mir weder Sicherheit noch Lust.

Ich finde jeder sollte so leben und sich kleiden wie es ihm/ihr/es ( irgendwie passt es nicht ) gefällt, nur kann man in einem Menschen von außen ja nicht rein sehen, aber vielleicht interpretierst du auch zu viel bei anderen rein, wenn du ihnen vorwirfst sich „Verhaltensmaßregeln“ zu unterwerfen…
Es ist wie die Vorstellung alles anders manchen zu wollen als die Eltern, man ist dann auch nicht frei und aus eigenen Willen zu entscheiden….

Versteh mich nicht falsch, es ist doch völlig ok wenn du dich wohlfühlst mit dem was du tust aber andere fühlen sich vielleicht erst wohl wenn sie sich komplett „verkleiden“ wie du es schreibst, sie empfinden es sicher nicht so….
Wenn schon untereinander Unstimmigkeiten Vorurteile herrschen wie man was zu tragen oder nicht zu tragen hat, und aus welchen Gründen auch immer, wie kann man dann von Cis Personen erwarten das es ihnen anders geht….?

Ich glaube man sollte damit einfach viel entspannter umgehen. Es gibt für mich da kein richtig oder falsch, sondern ein gefällt mir oder gefällt mir nicht, allein für mich selbst und jeder für sich, und ich freue mich für jeden der für sich seinen Weg gefunden hat mit dem er glücklich ist. *g*
*****EIZ
1.147 Beiträge
Themenersteller 
@********Snow

das kleinste Maß an Schnittmenge ist für mich es zumindest nachvollziehen zu können und zu wollen, was es für jemand bedeutet, wenn er sich so einordnet. Das Tragen von Heels ist entsteht jetzt nicht aus einem Bedürfnis den Seiten des anderen Geschlecht besondere Ausdruck zu verleihen. Ich finde einfach, dass Heels eine besondere Körperhaltung verleihen, zudem verlängern sie die Beine. Für Männer gibt es solche Schuhe einfach nicht. Lange laufen kann ich jetzt damit auch nicht. Ich trage zum Beispiel auch gerne flache Frauensandalen!
Mit Nylons meine ich speziell z.B. Spitzenwäsche oder Netzstrümpfe, die liebe ich einfach. Ein Hauch von Nichts aber dennoch Angezogen! Ich fühle mich in diesen Kleidungsstücken einfach sinnlich, das kann mir kein männliches Kleidungsstück vermitteln.
Frauen haben heutzutage viel mehr Freiheiten diesbezüglich in der Wahl ihrer Mittel. Für Männer ist das noch ein langer Weg - ich allerdings möchte nicht so lange warten. Ich lebe jetzt und hier und betrachte mich in geringen Umfang auch als Schöpfer meiner eigenen Welt und Seins.
*****a_S Mann
8.132 Beiträge
JOY-Angels 
@*****EIZ Ein gewisses "Verwirrungs-Potential" liegt sicherlich auch darin, dass es den Begriff erst seit den 00ern gibt und er einer breiteren Öffentlichkeit erst seit wenigen Jahren bekannt ist (voher war er eher nur in der Queerszene bekannt). Daher fragen sich viele sicherlich, was denn genau der Unterschied zu Crossdressing und TV ist. In deinem letzten Post klingt es nämlich auch sehr nach CD und TV, aber im Post davor, machst du ja klar, um was es dir geht - will aber sagen: Man muss es auch erlären, weil so ein Label allein oft nicht genug Klarheit gibt, zumal es ja verschiedene Leute verschieden nutzen.

Für mich zB war es so, dass ich immer klar hatte, dass ich nicht trans bin, aber mich auch nicht wirklich mit "Mann" identifizieren kann. Dass ich etwas Freude an weiblichen Attributen (eher so Gothicstyle) habe, aber auch kein richtiger TV bin. Und dass mir Fetisch und BDSM aber noch deutlich wichtiger waren und sind, vor allem bei der Partnerwahl. Und dann habe ich vor grob 10 Jahren die Begriffe "nonbinary und genderqueer" kennengelernt und gemerkt: OK, wow, das trifft auf mich zu! Allerdings habe ich für mich auch gemerkt, dass es mir für die Partnerwahl nicht wichtig genug ist, mir dieses Label, ohne das ich viele Jahre ausgekommen bin, jetzt noch "ernsthaft" zu geben. Ich kann aber total gut verstehen, wenn anderen Menschen das wichtig ist, und ich finde es toll, dass junge Menschen heute diese Möglichkeit der Identifizierung haben.
******_Mz
1.781 Beiträge
Zitat von *****EIZ:
Ich finde einfach, dass Heels eine besondere Körperhaltung verleihen, zudem verlängern sie die Beine.

Was fühlst Du, wenn Du Dich in dieser Körperhaltung bewegst?
*****EIZ
1.147 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******_TV:
Zitat von *****EIZ:
Ich finde einfach, dass Heels eine besondere Körperhaltung verleihen, zudem verlängern sie die Beine.

Was fühlst Du, wenn Du Dich in dieser Körperhaltung bewegst?

Ohne jetzt allzu sehr abschweifen zu wollen, mit hohen Absätzen wird der Po "herausgeschoben", die Stellung des Beckens ändert sich, der Körper macht ein Paar Kurven, die Brust wird automatisch hervorgehoben. Ich sag mal so, man bewegt sich anders, aber dafür automatisch bewusster. Um einen fließenden und lockeren Gang zu bekommen bewegen sich auch die Hüften anders, man schwingt ein wenig. Ein schönes Gefühl für eine gewisse Zeit, zudem machen Heels einen schlanken Fuß.

Aber wie gesagt, auf längere Zeit ziehe ich lieber bequeme birkenstockähnliche Sandalen an und gehe auch gern mal barfuß, den Füßen zu Liebe. Die gibt's ja auch in allen Farben und Nuancen und mit lackierten Fußnägeln harmoniert das sehr gut - auch im Büro.

Bei der Kleidung mag ich das körperbetonte, ganz anders als bei männlicher Kleidung die eher quadratisch-praktisch gut ist. Da fehlt mir total das Leichte, verspielte und beschwingte. Ich mag es auch wenn weiche und zarte Stoffe dem Körper schmeicheln.
*****EIZ
1.147 Beiträge
Themenersteller 
@*****a_S

Mir war es bisher auch nicht so wichtig - ist es aber bei der Partnerwahl schon grundlegend, dass es klar ist und nicht zu Missverständnissen führt. Aber wie Du schon geschrieben hast, bei Nicht-Binären Menschen reicht der Begriff dazu alleine nicht aus. Es gibt Erklärungspotenzial.
Oft ist es aber so, dass das die meisten Menschen gar nicht interessiert. Sie wissen viel besser als man selbst, was man fühlt oder zu fühlen hat. Sie haben Ihr Bild und ihre Meinung und dann sind Erklärungen oft nur störend. Oft blockieren Sie einen einfach, obwohl man noch nie einen Hauch Kontakt mit Ihnen hatte! *ggg*

Was das Klischee und die Verwirrung angeht kann ich auch noch mehr "Verwirrung" stiften: Ich bin Handwerker, Ingenieur, hab meinen Wehrdienst abgeleistet, auch da hat vielleicht auch die Erziehung im binären Modell eine Rolle gespielt, aber auch da bin ich OK mit mir, obwohl so im Nachhinein glaube ich, hätte mir ein kreativer Job mehr Freude bereitet

Aber wenn mich jemand fragt, etwas wissen mag, dann antworte ich sehr gerne.
**********rinus Mann
1.392 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Zur Eingangsfrage zunächst:
Du merkst ja schon im Thread, dass das Thema politisch ist. D.h., das Infragestellen der Geschlechter triggert einen Teil der Leute, weil sie dadurch unbewusst Angst bekommen, dass ihnen etwas weggenommen wird, was dann Wut erzeugt. Man merkt das zB daran, wenn Cis-Männer schreiben "Ich will nicht Cis-Mann genannt werden, ich bin einfach nur ein Mann!" weil darin durchklingt, dass sie befürchten, die gesellschaftliche Veränderung würde ihnen das Mann-Sein wegnehmen. Nichtbinäre Menschen verwirren diese Menschen also nicht, sondern erzeugen bei ihnen (unbewusst Angst und) Wut.

Wie mich dieses Schwarzweiß-Denken nervt! Eine Person, die sich als "non-binär" bezeichnet, ist also progressiv - aber ein Mann, der den Begriff "Cis" ablehnt, hat Angst, dass ihm das Mannsein weggenommen wird? Was für ein arrogantes, binäres(!) Weltbild.

Ich war zum Beispiel früher einer dieser "Goth-Typen, die Nagellack getragen und damit das Männerbild in Frage gestellt haben", wie du so schön schreibst. Trotzdem nervt mich der Begriff "cis", weil ich es einfach als zusätzliches Label empfinde, welches es für die Beschreibung meiner Existenz nicht braucht.

Was bin ich jetzt: progressiv, weil ich Männlichkeit in Frage stelle? Oder doch ein verwirrter Alphamann voller verdrängter Angst und Wut?
*******mnz Mann
1.480 Beiträge
Nennt mich alten weißen Mann wie ihr wollt. *zwinker*
Ich verstehe diejenigen nicht, die bei diesen Begrifflichkeit Schaum vor dem Mund bekommen, vermutlich deshalb, weil ich mich selbst definieren kann und nicht das Gefühl habe, die Welt sei in Unordnung, noch etwas weggenommen zu bekommen.

Aber, muss denn auch wirklich jeder Kram mit einem Attribut versehen werden, muss alles ein- und zugeordnet werden? Dass hab ich noch nie verstanden, diese damit einhergehende "Schubladisierung".

Ich weiß mittlerweile selbst, dass ich Anteile von allem Möglichen in mir haben, die sich in meinem Leben auch veränderten. Aber dies soll bitte bei mir bleiben, darüber will ich mich nicht verbreiten, dass ist meine Auseinandersetzung mit mir selbst und bedarf keiner äußeren Bewertung.

Ob sich jemand als Non-Binary bezeichnet ist mir völlig gleichgültig. Da muss ich nicht mal tolerant sein, da ich damit keine eigene Auseinandersetzung führen muss. Mich würde dies, wenn überhaupt, nur beim persönlichen Kennenlernen interessieren.
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