„[...] Davon mal ab BIN ich eine Frau. Ich spiele keine Rolle , so wie ein Schauspirler das macht. [...] Den Begriff des Rollenklischees finde ich daher völlig unsinnig und irreführend.
Der Begriff "Rolle" hat im Theater oder TV eine völlig andere Bedeutung, als in der Soziologie, wo eine "Rolle" nicht gespielt, sondern "eingenommen" wird, sobald man irgendwie Teilhabe an der Gesellschaft lebt.
Kannste gegen nix machen
„[...] ["Cis"] ist lediglich eine Kurz-Schreibweise aus Wissenschaft und Queerszene, die es in Gesprächen über Transidentität erleichtert, vom Gegenteil zu sprechen [...] und zudem unnötige Beleidigungen umschifft, weil [...] andere Kurzschreibweisen wie "Mann" [...] eben von Transmännern als unhöflich empfunden werden, denn wenn sie nicht "einfach Mann" sind, was sind sie denn dann? "kompliziert Mann"? "schwierig Mann"? [...]
Das Unhöfliche entsteht doch aber erst darin, dass meine eigene Identitätsbeschreibung "(einfach) Mann" in Relation zur Identitätsbeschreibung der Trans-Menschen gesehen wird (und insofern erst die Aussage "idw anders w/m/d" über Trans impliziert). || Wieso muss ich mich aber überhaupt in Bezug auf mein non-binäry-Gegenübers definieren?
Ich kann mich ebenso ganz separat nur für mich geltend als Mann und "Herr [Nachname]" vorstellen, jedenfalls gänzlich ohne anderen Menschen ihre Männlichkeit damit abzusprechen (tue ich ja fast täglich auch mit Cis-s).
Nochmal: Ich verstehe schon, was Du meinst, diese Gegenüberstellung von trans und cis ist mir geläufig und hat, wenn es spz um dieses Thema wie hier geht, auch durchaus Berechtigung (Begrifflichkeit zur Konkretisierung), allein gehe ich bissl noch vom vorab angesprochenen alltäglichen Begegnen mit Menschen aus und da definiere ich mich nie in Relation zu anderen, sondern immer nur als mich selbst - ebenso ich anderen gleichfalls individuell begegne.
[...] Aber verrückterweise ist es möglich, Menschen zu akzeptieren, die man nicht nachempfinden kann. [...]
Menschen, die ich gar nicht nachempfinden kann, "respektiere" ich, "akzeptieren" (i.S.v. annehmen) tu ich sie nicht.
[...] Und ich kann sagen, dass mich das nicht reizt und ich diese Leute nicht daten will. Alles gut. Aber warum soll ich dieses Label ablehnen, nur weil ich es nicht nachfühlen/verstehen kann?
Genau wegen dem Unterschied von Akzeptanz (Gegenteil von Ablehnen) und Respekt (Be-Achten hat nix mit dem Gegenteil von Ablehnung zu tun, sondern ist auch bei Ablehnung in dann halt nur negativer Weise vorhanden).