„Das ist möglicherweise derselbe Effekt, der bei intensivem Pornokonsum (und so was ähnliches ist es ja) schon länger bekannt ist.
Durch die schnelle, einfache Verfügbarkeit von Reizen, die oft auch noch stärker sind als echte (weil schneller, konzentrierter auf Deine Kinks, deutlicher sichtbar, nicht durch Realität und Umgebung verwässert), „gewöhnt“ sich das Gehirn. Es baut gewissermaßen neuronale Autobahnen, wie bei jeder anderen häufigen Wiederholung auch: alle Reize, die auf die Schnellstraße passen, bekommen Vorfahrt. Alle anderen stehen im Stau. Diese Straßen sind nämlich sehr wählerisch und lassen nur den Typ Reiz durch, für den sie gebaut sind. Auf lange Sicht wird dann dieser Typ Reiz erstens notwendig (ohne geht nichts mehr) und schwächt sich zweitens ab (mit geht immer weniger.) Das ist eigentlich ganz normales Lernverhalten, aber bei einem Überangebot an Reizen eben fatal. Mit Sucht im engeren Sinn hat das nichts zu tun, aber das Ergebnis ist trotzdem unschön. Und gemein ist, dass es irgendwann auch auf den realen Sex überschlägt, weil der ja schlußendlich im Gehirn an denselben Stellen stattfindet. Dann wirken auch diese Reize aus der echten Welt nicht mehr.
Lösung: Abstinenz. Für eine ganze Weile. Monate. Und in der Zeit geht da möglicherweise insgesamt wenig. Wenn sich andere Ideen, Phantasien, Lüste wieder melden: Einseitigkeit vermeiden. Nicht immer mehr vom Gleichen, und Masturbieren nicht zu Streams oder Filmen, sondern „nur“ Kopfkino. Dem Gehirn helfen, die alten einseitigen Reiz-Reaktions-Autobahnen zu verlernen und neue, vielfältige, verschlungene Pfade neu zu treten.
Das kann tatsächlich helfen, Abstand zu gewinnen, und dann das Gehirn, wieder mit nicht so intressanten Reizen , wieder vertraut zu machen.
Statement zum EP
Das ist mir nicht ganz unbekannt.
Aber meines Erachtens bringt es einen nicht weiter, das auf
Teufel komm raus, das
sofort ändern zu wollen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, das es das beste ist, das erstmal zu akzeptieren und
ohne sich Druck zu machen, einfach erstmal
ohne den zu Leben und zu schauen, was die Zeit so bringt. Denn manschmal lösen sich m.E die Probleme von ganz alleine, wenn man einfach wartet, und nix tut. Oder wie sagt man so schön
Manschmal ist weniger mehr. Denn es könnte auch sein, das sobald man sich mit was anderen beschäftigt, dann später wieder die Lust, auf etwas von ganz alleine entwickelt.