@********reak ,
danke für deine offene Darstellung und deine Fähigkeit zum Perspektivenwechsel, auch wenn du ihn nicht so ganz freiwillig sondern coronabedingt erfahren mußtest.
Den meisten Menschen ist nicht klar, daß eine Ehe nix rosa-romantisches ist, sondern aus Sicht des Gesetzgebers ein schlichtes Vertragsverhältnis ist. Kann man und sollte man unbedingt bei Bedarf vertraglich entsprechend abändern, aber wenn man es nicht tut, gelten die gesetzlichen Regelungen. (BGB hilft da weiter...)
Care-Arbeit ist unterschätzt/unterbezahlt/nicht angemessen gewürdigt und der Erwerbstätige in einer Beziehung ist mitnichten derjenige, dessen Einkommen "sein Spielgeld ist, von dem er Haushaltsgeld und Taschengeld zahlt, und der Rest gehört ihm/ihr".
Ich war in sämtlichen Konstellationen, die der EP zur Diskussion stellt: VZ beruftstätig und die Promotion des Partners mitfinanzierend, beide VZ beruftstätig, dann - im Nachhinein blöde Idee - "de facto alleinerziehend daheim" vulgo "Hausfrau" (ohne Ausgleichszahlungen in die Rentenkasse bis auf die absolut lächerlichen Beiträge für 2 kids) .
Nach der Scheidung AE in VZ mit 3 Std. Pendelzeit (hin und zurück) und einer VZ-Kinderfrau daheim.
Als ich 15 Jahr alt war, sagte meine Oma zu mir "Kind, du kannst dir jeden Kerl ins Bett nehmen, aber mach dich nie von einem abhängig!" Ich war echt geschockt, noch Jungrfrau und machte mir mehr Gedanken über wie Zungenküsse gehen als über wer gleicht meine Rentenbeiträge aus während ich freischwebend unsere gemeinsamen Kinder erziehe. Sie hatte natürlich Recht und ich null Ahnung. Die hab ich erst jetzt (danke, Oma!)
10k Euro sind im Münchener Raum - wie bereits erwähnt - eher naja geht so, in McPomm vermutlich YEAH!
Mein Exmann hat deutlichst besser verdient als 10k netto, aber das hat im Endeffekt nix zu einer guten Beziehung beigetan, dazu braucht es mehr als Geld.
Meine Unabhängigkeit habe ich für die Zeit der Kindererziehung aufgegeben in Absprache mit dem Vater, aber die Rechnung habe ich im Nachhinein alleine gezahlt. Damit bin ich fein. Meine Ausbildung ist super, mein Job war es auch, dito mein Verdienst.
Wer nur auf den Verdienst schaut (eagl ob bei sich oder dem Partner oder anderen) wird nicht glücklich werden, dazu braucht es mehr als nur 10k (oder 22), dazu braucht es echte Partnerschaft. Und wenn du die hast, reichen auch 5 k locker (naja, außer du wohnst in Muc, S, HH,)
Zur Fragestellung: unabhängig von 10k (oder 20 oder 30) Einkommen, würde ich niemals auf meinen eigenen Job/Einkommen verzichten wollen. Das "extra"-Geld wäre dann halt für Haushalts-Putz-Gartenhilfe, Fensterputzer etc.... Ich liebe meinen Job, meine Kunden, Kollegen und mein Ehrenamt.