Sie schreibt;
Ich erinnere mich heute und rückblickend seit den letzten 8 bis 10 Jahren vermehrt an das Gefühl, was Menschen bei mir ausgelöst haben, als ich mit ihnen zu tun hatte - ob lang oder kurz, ob positiv oder weniger positiv, ist wurscht.
Allerdings bemerke ich immer deutlicher, dass ich meine damaligen Gefühle, Begegnungen, Erinnerungen idealisiere.
Mir sagt man nach und das ist eine gute Eigenschaft von mir, dass ich nicht nachtragend bin.
Trotzdem vergesse ich nicht; jedoch scheine ich eine Art "Wuthemmung" zu besitzen.
Trotz das zB der Papa meines Kindes seit 8 Jahren (sicher bereits schon länger, aber wahrgenommen erst mit der Geburt) schlecht mit mir umgeht, mich versucht als Spielball zu benutzen, idealisiere ich unsere Elternschaft und unser Miteinander.
Trotz, dass ich mich nicht ohne Grund von meinem Exmann getrennt habe - wir waren Seelenverwandt, aber schlussendlich nur wie Geschwister zusammen - idealisiere ich immernoch diese damaligen Gefühle und Verbindung.
Ist vielleicht ansich nichts Schlimmes, ABER wenn ich nunmehr, wie im gestrigen Telefonat mit meinem Exmann mitbekomme (im Übrigen nicht das erste Mal, deshalb haben wir auch nur noch wenig Kontakt), dass diese Verbindung nach nunmehr 10 Jahren Trennungszeit nicht mehr vorhanden ist, lässt mich das in ein emotionales Loch fallen.
Das Loch wird scheinbar kleiner, als vielleicht noch vor 6 oder 2 Jahren, aber es bewegt mich.
Mein Exmann hat sich für mein Verständnis emotional nicht weiterentwickelt - wir waren damals Beide pragmatisch.
ERst nach meinem Kind mit einem anderen Mann haben sich in mir Gefühle erhoben, die ich entweder früher erfolgreich begraben habe oder diese früher wirklich nicht vorhanden waren.
Das zur Geschichte wie sich mein Threadthema im Kopf entwickelt hat.
Dazu muss ich sagen; ich habe nur ein schweres Namengedächtnis, aber bin im Kopf ein Bildermensch und kann mir Gesichter merken, auch Jahrzehnte lang.
Warum ist das von Bedeutung; ich kreieren im Kopf ein Bild zu einem Menschen, den ich irgendwann mal kennengelernt habe und mir aus irgendeinem Grund wichtig war.
Allerdings ist in 99 % der Fälle das Erinnerungsbild absolut positiv, fast schon erhoben über der Wirklichkeit - ich mache mir gedanklich emotional die Welt, wie sie mir gefällt und wundere mich, bin schon fast enttäuscht, wenn der oder die Jenige in der Realität dem Erinnerungsbild nicht standhält.
Schlussendlich und eigentlich in der Kürze meine eigene Frage beantwortet; ich behalte meistens, fast immer die Emotionen als Erinnerung an Menschen in mir, Verknüpfungen können dazu noch Gerüche, Orte, Fotos oder Lieder sein.
Schlechte Emotionen blende ich oft aus, schlimmer noch; wandle sie in Gute um, getreu nach dem Motto; der oder die Jenige hat mich dazu geführt mir selbst näher zu kommen, mich abzugrenzen, meine Schwächen zu betrachten ....