Vorsätzlich Bimbofiziert - Aus der Serie Bimbofikation
Wenige Tage nach dem Erscheinen hier jetzt auch der erste Blick ins neue Buch:Prolog
„Sag mal, findest du eigentlich, dass du über dein Leben selbst bestimmst?“ Pia blickte ihre Freundin Maren fragend an.
„Wie kommst du denn jetzt darauf?“
„Ich habe die letzten Tage nachgedacht und irgendwie habe ich nicht das Gefühl, als wenn mein Leben so laufen würde, wie ich es mir aussuchen würde.“
„Also ich habe mich in den letzten Tagen auf meine Prüfungen in drei Wochen vorbereitet.“
„Das habe ich ja auch, aber immer mal so zwischendurch habe ich so das Gefühl, als wenn ich nicht mein Leben leben würde, sondern das Wunschleben meiner Eltern.“
Maren zuckte mit den Schultern und fing trotzdem an, ein wenig nachzudenken.
„Wir haben natürlich ein tolles Abitur gemacht.“
„Das war ja auch nicht schwer.“ lachte Maren.
„Ja, aber es stand fest, dass du danach Medizin studierst und ich Jura, damit du die Praxis von deinem und ich die Kanzlei von meinem Vater übernehmen werden. Aber hat dich mal einer danach gefragt?“
Maren schüttelte den Kopf. „Aber es ist doch auch schön, diese Sicherheit zu haben, oder nicht?“
„Glaubst du, das wäre so sicher gewesen, wenn wir Brüder hätten? Dann hätten die das Geschäft unserer Väter übernommen und was hätten wir gemacht? Wahrscheinlich wäre es egal gewesen, so lange es spießig ist, vielleicht wären wir einfach reich verheiratet worden.“
„Und überleg mal, als es darum ging, dass wir die Wohnung hier zusammen mieten und unsere Eltern diese bezahlen. Klar, dass jeder die Hälfte übernahm, aber wie oft mich mein Vater gefragt hat, was dir dein Vater noch darüber hinaus an Unterhalt oder Taschengeld zahlt, er wollte auf keinen Fall weniger springen lassen, wie sähe das denn aus, als wäre er geizig gegenüber seiner Tochter oder noch schlimmer, er könnte nicht so viel zahlen, was sollen denn da die Leute denken?“
„Da hast du schon irgendwie recht.“ Maren wurde mehr und mehr nachdenklich.
„Und unsere Eltern achten schon sehr darauf, dass wir total diszipliniert in die Uni gehen und lernen, selbst als wir einmal ein wenig gefeiert hatten nach einer Prüfung, weißt du noch? Eine Flasche Sekt und wir hatten so viel Spaß… Aber beide hatten wir ein vollkommen schlechtes Gewissen danach, wir haben rumgealbert, statt uns wie in der Familie üblich, über neue Behandlungsformen von Krankheiten oder Präzedenzfälle zu unterhalten. Aber es war schon viel lustiger, über unsere Kommilitonen zu lästern und Jungs zu bewerten, oder?“
„Ja, aber ich hatte echt so ein schlechtes Gewissen.“
„Aber hat es uns geschadet? Studieren wir jetzt länger oder schlechter?“
Maren schüttelte den Kopf.
„Ganz im Gegenteil, ich habe ja sogar Prüfungen vorgezogen, um noch schneller fertig zu werden.“
„Und auf Partys waren wir auch noch nie, irgendwie ist das doch nicht das normale Studentenleben, oder?“
Maren zuckte mit den Schultern und ging in ihr Zimmer, es war schon früher Abend und sie musste sich für den nächsten Tag an der Uni ausschlafen.