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Tragt ihr "Erkennungszeichen"?

*****a63 Frau
5.658 Beiträge
Es geht niemanden etwas an, wie ich meine Sexualität lebe.

Daher: nein, ich trage keinerlei Zeichen.
********reak Paar
1.566 Beiträge
Zitat von ****e24:
Tragt ihr "Erkennungszeichen"?
... wollte ich mal frage, zeigt ihr persönlcih eure "Erkennungsmerkmale"?

Nein. Wozu auch?

Unsere diesbezüglichen Neigungen sind unsere Privatsache, die die Welt um uns herum nichts angeht.

Wenn wir uns dagegen auf einschlägigen Veranstaltungen bewegen, benötigen wir natürlich keine "Erkennungszeichen", weil da schon ziemlich deutlich zu sehen ist, wer und was wir sind.

Und nur, um irgendeine Mode mitzumachen, brauchen wir das nicht.

Ach ja, unsere Zugehörigkeit zueinander benötigt ebenfalls kein Symbol - die leben wir tagtäglich miteinander *g*
Was heißt "tragen"!? - Auch unfreiwillig?
Erkennungszeichen?

Vielleicht tragen wir Menschen einfach unsere Ausstrahlung unbewusst vor uns her, so wie Reichsbürger ihren projizierten Selbsthass dank Brüchen in ihrer Biografie. So hat ein jeder seinen Lebenswandel, erkennbar für die Welt da draußen.

Doch derlei kann auch unfreiwillig geschehen:

Szenario 1

Ich kaufte einen britischen Sportwagen bei einem Berliner Autohaus, doch die Papiere waren nicht fertig!
Also eine Nacht ins Hotel... schnell eingecheckt und dann ab ins Kino.
"Zoo-Palast" - mondän!
Leider lief auf dem Big Screen irgendein Kinderfilm mit Superhelden und Superkräften und Super-Dings aus dem Computer. Vielleicht war da auch irgendeine Handlung, aber mein Blick fiel auf die Werbung daneben: Im Kino "Club A", das von der Größe her etwa meinem Privatkino ähnelte, jedoch mit Bücherregalen anstelle von Akustikpaneelen an den Wänden und ohne meinen elektrischen Staubschutz-Vorhang, lief Polańskis "Venus im Pelz" - nach Leopold von Sacher-Masoch.

Als ich eintrat, wurde ich von etlichen Paaren angestarrt.
Alle trugen Alltagsklamotten. Die SPIEGEL Titelstory dazu hieß: "Verlotterte Republik" und war schon 1993 erschienen - nicht im Kino allerdings.
Eine junge Frau grinste, ihr Partner konnte sich mimisch zu keiner klaren Richtung durchringen...

Ja: Ich trug schwarzen Anzug, schwarzes Hemd und schwarze Krawatte mit symmetrischem Doppel-Windsor - darin wollte ich den britischen Sportwagen über die A2 nach Düsseldorf tief-fliegen, fand mich aber im Schuhschachtelkino mit BDSM Stoff und Roman Polańskis Ehefrau in der Hauptrolle wieder.
Ihr Gesicht ähnelt dem meiner polnischen Freundin, die auch so subtil schräg lächeln kann und dazu sehr scharfe Schneidezähne zum Beißen hat, was wohl eher zu ihrem als zu meinen schwarzen Outfits passt und ihrem noch jungen Alter geschuldet ist.

Szenario 2

Ich trug - wirklich zufällig! - an jenem Tag schwarzen Anzug zu schwarzem Rollpulli. Tags zuvor schlurfte ich noch in Jeans und magenta T-Shirt durch die Stadt wie Telekom-Werbung auf zwei Beinen.
Mein Weg führte mich in den Baumarkt, zwischen einen Elektromeister im Blaumann und eine Lackiererin im weißen Overall mit vielen Farbtupfern, die wohl noch etwas Verdünner brauchte. So stand ich hinter ihr an der Kasse. Sie erinnerte mich an Jane Birkin in Antonionis Film "Blow up" auf jener lilafarbenen... ich schweife ab!
Den großen Bolzenschneider hatte ich selbst bedient, ohne mir das Fett auf mein Sakko zu schmieren, das wohl mein Vor-Schneider an den Griffen vergessen hatte. Ich trug die schwere Stahlkette, fein säuberlich abgetrennt auf 80 cm zur Kasse...
So eine Kette braucht man, wenn der Sommer kommt und der Schwenkgrill aus dem Gartenhaus ins Freie wandert - doch eine der drei Ketten fehlt!
Die Leute starrten, so als ob ich für den Anlass unpassend gekleidet wäre.
Ganz anders die Anfang 20-Jährige Kassiererin mit eintätowierten chinesischen Symbolen am Nacken, farbenfrohem Tattoo im Dekolleté und viel Metall im Gesicht und mit Haaren so bunt wie mein Telefon-T-Shirt am Vortage... Etwas grün und blond war noch darin.

Sie lächelte zweideutig - ganz so, als würde ich die Kette zwischen die Füße einer an den gestreckten Armen aufgehängten Frau befestigen, die mit Hängemanschetten an Deckenhaken baumelt und zwischen die Beine klirrende Kettenglieder bekommt...

An bourgeoises Barbecue hatte sie offenbar nicht gedacht!


Ich zahlte den vielgliedrigen Stahl, zwinkerte beim Grüßen und schleppte das Grillzubehör mit baumelndem Ende zum Auto.
(...)
Oookey! Ja. Die Kette WAR für eine Freundin, die mich anderntags besuchte und an Hängemanschetten an der Decke hing und eine klirrende Kette zwischen die Füße gehängt bekam. Sie hätte aber auch Ersatzteil für einen Schwenkgrill sein können - und wäre wohl mit meinem Telekom-Outfit auch als solche durchgegangen!
Doch das Tragen meines schwarzen Anzugs war wirklich Zufall und einem Termin vor dem do-it-yourself Markt geschuldet.


...und der Zufall ist ein Eichhörnchen und zwinkert uns hier und da an!
***is Mann
1.509 Beiträge
Auf das Eingangsposting bezogen: Nein, ich trage keine "Erkennungszeichen" - wozu auch?

Ich lebe meine Neigung in der Regel in einem sehr intimen, privaten Rahmen aus. Wenn ich Events oder Stammtische besuche, dann sagt meiner Meinung nach Auftreten, Gestik und Mimik mehr über die dort anwesenden aus, als ein Triskele, Halsband oder der Ring der O. Spätesten seit den grauen Schatten und den in Punkkreisen beliebten Halsbändern sagen viele dieser Symbole eh nichts mehr aus.

Und selbst wenn ich da draußen irgendjemanden mit Halsband und Ring der O entdecke - was bringt es mir?

Nicht falsch verstehen: Wenn jemand darauf steht und sich daraus einen Teil des Kicks generiert, meinen Segen habt ihr...
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Wenn man die Dinge nicht deshalb trägt, damit andere sie erkennen sollen, dann ist es kein Erkennungszeichen.
Ich trage, wie gesagt, mein Halsband und meinen Ring als Zeichen der Verbundenheit, nicht als Erkennung nach außen.

Ich habe den Eindruck, dass manche es lächerlich oder unverständlich finden, dass man solche Symbole als Verbindung mit dem Partner nutzt. Rational ist das auch nicht zu erklären, da ich auch ohne soetwas natürlich weiß und fühle, dass wir verbunden sind. Warum tut man sowas also trotzdem, auch wenn es nicht nötig wäre? Es erfreut einfach die Seele mit guten Gefühlen. Das ist eigentlich schon Grund genug. Zudem hilft es aber auch in einem komplexen Alltag dabei, nicht den Fokus auf das wichtigste zu verlieren, was ja sonst leider durchaus möglich ist.


Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die sich gerne nach außen zu erkennen geben. In einer manchmal feindlichen Welt jemanden zu sehen, der vielleicht ein Verbündeter sein kann, ist erleichternd und macht glücklich. Der Gedanke "ich bin nicht allein. Ich gehöre zu einer Gruppe.", ist etwas, was vielen Menschen durch dunkle Zeiten und eine anstrengende Welt hilft.
Das mit "Seine Sexualität nach außen schreien" abzuwarten finde ich nicht in Ordnung.
**********cLove Paar
121 Beiträge
Unser Er hat sein Erkennungszeichen in der Hose *g*
& das Gute ist; dadurch dass es angewachsen ist, kann er es auch nicht vergessen *zwinker*
Zitat von **********cLove:
Unser Er hat sein Erkennungszeichen in der Hose *g*
& das Gute ist; dadurch dass es angewachsen ist, kann er es auch nicht vergessen *zwinker*

Sein Penis ist das Erkennungszeichen, dass er dominant ist?
Interessante Sichtweise.

Koala
****87 Frau
4.685 Beiträge
Ich hab so zwischen 15 bis Anfang 20 einige Nietenhalsbänder mit Ring besessen und gerne getragen. Da wusste ich allerdings noch nicht mal was BDSM ist 😁
**********cLove Paar
121 Beiträge
Zitat von *********Koala:
Zitat von **********cLove:
Unser Er hat sein Erkennungszeichen in der Hose *g*
& das Gute ist; dadurch dass es angewachsen ist, kann er es auch nicht vergessen *zwinker*

Sein Penis ist das Erkennungszeichen, dass er dominant ist?
Interessante Sichtweise.

Koala

Danke für dein Kompliment *zwinker*
*******ips Frau
2.819 Beiträge
Ich hab irgendwo noch eine kleine dezente
silberne Triskele als Kettenanhänger. Hab sie jetzt länger nicht getragen.
*******he77 Frau
599 Beiträge
Nein, denn in meinem Alltag bin ich in erster Linie Mensch und nicht Sub. Würde mein Partner mir jedoch ein kleines dezentes Schmuckstück schenken, würde ich es gerne tragen als Zeichen der Verbundenheit mit ihm.
*********andra Frau
400 Beiträge
Das wichtigste "Erkennungszeichen" ist in meinen Augen immer das Verhalten und die Ausstrahlung einer Person. Deutlicher als jedes Accessoire zeig dies doch, wofür eine Person steht.
***XX Paar
470 Beiträge
Tragt ihr "Erkennungszeichen"?

@*********Seil

Vielleicht nehme ich das jetzt nur so wahr, aber irgendwie empfinde ich deinen Beitrag latent "angreifend"?! *hm*

Ich habe dein Vorgehen für dich nicht in Frage stellen wollen - so, wie du es erklärst, scheint es für dich zu funktionieren. Wenn für dich nur Partnerinnen in Frage kommen, die diesem "Kriterium" entsprechen, dann macht das Distinktionsmerkmal durchaus Sinn.

Ich für mich (!) fände es eben schade, wenn sich ein potentiell passender Part (Dom) davon "abschrecken" ließe, dass ich mich im Alltag nicht allzu devot verhalte. (Würde das auch tendenziell negativ deuten, aber das führt hier jetzt zu weit...)

Dass mir das "Spaß macht", habe ich übrigens nirgends erwähnt. Es ist eher beruhigend - denn im beruflichen Kontext möchte ich meine sexuelle Neigung definitiv nicht offenbart wissen.

Aber es ist ja wie immer: Es müssen sich die passenden Menschen finden. Und wir würden eben nicht zueinander passen. Können wir beide wohl gut mit leben. *zwinker*

In diesem Sinne: Viel Spaß weiterhin! *frieden*
*******Pjie Mann
94 Beiträge
Ich suche auch noch nach einem unverbindlichen Erkennungszeichen. Eine versteckte Triskele in einem Tattoo z.B. ;). Die Uhr finde ich klasse übrigens!
********ious Frau
117 Beiträge
Wozu denn? Meinst du als Markierung "Er/Sie gehört jemanden" als Kennzeichnung?

Für uns gegenseitig gibt es schon Zeichen. Also ich trage eine Kette mit Schlüssel dran, ja. Und manchmal ist sie sichtbar/guckt raus. Der dazugehörige Cage ist nicht sichtbar. Es geht ja auch nicht um andere Leute. Ohne Cage trägt er etwas anderes von mir an sich. Das muss aber niemand anderes wissen.
*******Pjie Mann
94 Beiträge
Wozu? Einfach um mit Gleichgesinnten vielleicht mal im Alltag ins Gespräch zu kommen. Leute von denen man es nicht erwartet hätte. Ich zähle mich da auch dazu *zwinker*
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Zitat von ********Pjie:
Wozu? Einfach um mit Gleichgesinnten vielleicht mal im Alltag ins Gespräch zu kommen. Leute von denen man es nicht erwartet hätte. Ich zähle mich da auch dazu ;)

Aus Erfahrung kann ich dir sagen: Ins Gespräch kommst du eher nicht. Möglicherweise - bestenfalls - erntest du ein wissendes Lächeln oder Augenzwinkern.
Genauso kann es aber auch sein, dass du dich als einziger geoutet hast und es dann blödes Gerede, "lustige Streiche" bis hin zum Mobbing gibt. Heute vielleicht nicht mehr so, weil die Welt sensibler gegenüber Mobbing geworden ist und "ein bisserl SM" eh jeder macht. Aber über sexuelle Devianz wird trotzdem nicht offen geredet.
Und die paar Male, wo ich jemanden auf quasi offen sichtbare Symbole angeredet hätte - Triskele oder so - wurde abgebogen auf "das ist einfach nur ein keltisches Fruchtbarkeitssymbol". Na, dann. Wenn dir das ein- oder zweimal passiert ist, lässt du es auch.
*******Pjie Mann
94 Beiträge
Ja ich weiß schon wie heikel das sein kann. Freunde von mir wissen, dass ich swingen gehe und machten sich dann mal darüber lustig, was man denn da anhat usw.. Aber dann waren sie doch neugierig und sind wohl auch etwas neidisch, weil die Mutti zu Hause nur noch alle paar Wochen den Seestern macht ;).
Eine Triskele empfinde ich als unverfänglich, da kann man sich auch gut rausreden. Einen Ring der O, würde ich nie am Finger oder gar am Hals tragen in der Öffentlichkeit.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Aber was bringt das "Erkennungszeichen", wenn man sich dann erst raus redet, wenn man drauf angesprochen wird? Ist das dann noch der Sinn der Sache? Entweder ich trage es, weil ich mich outen will, und dann steh ich auch dazu, oder ich lasse es gleich! *nixweiss*
*****a63 Frau
5.658 Beiträge
Es gibt ja auch Menschen die heidnische Symbole tragen. Deshalb muss das ja keine Ausrede sein, wenn jemand diesbezüglich etwas sagt.
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Zitat von ********iebe:
Entweder ich trage es, weil ich mich outen will, und dann steh ich auch dazu, oder ich lasse es gleich!
Also ich trage meinen Ring und mein Halsband nicht, um mich zu outen, sondern weil es mir und meiner Herrin etwas bedeutet. Wenn Menschen die Symbolik kennen und wissen, was es uns beiden ungefähr bedeutet, dann macht mir das nichts aus. Wenn aber jemand fragt und ich den Eindruck habe, er weiß es nicht und wenn er es wüsste, könnte es mir oder ihm schaden, dann würde ich auch einfach irgendwas erzählen. Das ist zum Beispiel bei Kindern der Fall. Denen muss ich keinen Crashkurs in BDSM geben, wenn die nach meinem Ring oder dem Halsreif fragen.
Die meisten Erwachsenen bekommen von mir die Gegenfrage "Sagt dir BDSM was?" Und wenn nicht, gibt es eine ganz kurze Erklärung alà "in unserer Beziehung hat meine Freundin die Hosen an" und gut ist. Hat bisher immer ausgereicht.
Trotzdem nehme ich mir das Recht heraus, mir unliebsame oder mit gefährlich erscheinende Zeitgenossen nicht darüber zu informieren, ohne dass das dann als "zu feige, obwohl man ein Symbol trägt" zu sehen. Selbstschutz ist wichtig.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
@*******987 und @*****a63
Das verstehe ich schon. Aber in beiden Fällen handelt es sich dann nicht um "Erkennungszeichen". Das Wort impliziert ja schon, dass man erkannt werden will - zumindest von Eingeweihten, denen die Bedeutung bekannt ist. Wenn man es ableugnet, konterkariert man genau diesen Begriff. Ist eh auch okay, aber geht für mich einfach nicht zusammen, versteht ihr?
Entweder ich will erkannt werden, mit allen seinen Implikationen, oder ich will es eben nicht. Beides gut und schön, aber man sollte sich schon entscheiden. Beides miteinander geht nicht.
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Deshalb habe ich ja schon in einem vorherigen Beitrag gesagt, dass ich es nicht Erkennungszeichen nennen würde für mich.
*******heCH Mann
2.272 Beiträge
Zitat von ********iebe:
Aber was bringt das "Erkennungszeichen"

Gruppendruck, "ich will anders sein", Kopfkino, fehlende Phantasie, und vieles mehr als Beispiele. Je mehr Leute zu einer Gruppe dazukommen, desto grösser wird zumeist der Anteil derer, welche unwichtige Kleinigkeiten zum Fokus erheben. Darf jeder, muss niemand. Persönlich verstehe ich das Gefühl dahinter nicht. Weder anhand von Ringen, Kleidung, Tattoos oder ähnlichem. Besonders dann nicht, wenn manche Personen alle Nase lang ihre Ausrichtung wechseln.

Zudem sollte nicht vergessen gehen, dass die Mehrheit aller Zeichen auf der Basis von Büchern, Filmen und Erzählungen in den letzten Jahrzehnten entstanden sind. Der alte Grieche, der seinen Spielpartner gerne mit einer Weiderute zeichnete gehört gemäss den heutigen Standards nicht zur Szene. Hatte keinen Ring der O, trug kein Leder oder Latex und prügelte gerne hinter dem Hühnerstall statt in einer hippen Location. *grins*
Wie schade, aber wenig überraschend, wie in diesem Thread wieder lustvoll und leidenschaftlich Menschen und Vorlieben abgewertet werden.

Koala
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