„Ich finde auch noch den Hinweis wichtig, dass ein sapiosexueller Mensch nicht NUR vom Intellekt erregt wird, oder genauer gesagt, dass ein Mensch, der auch von anderen Reizen erregt wird, dadurch nicht seine Sapiosexualität "verliert".
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"Nicht nur" ist da keine Bedingung.
Aber es sollte zum einen schon sehr überwiegend sein und es sollte ohne den Eindruck des intelligenten Gegenüber schlicht nicht oder nur sehr eingeschränkt gehen.
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Als kleiner Vergleich: Ein Fetischist bleibt ein Fetischist, auch wenn er sich gleichzeitig neben seinem Fetisch auch vom guten Aussehen und dem Intellekt des Partners angezogen fühlt.
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Trotzdem wird derjenige ohne seinen Fetisch nicht besonders "in erotisch-sexuelle Stimmung" kommen.
(Außer er hat ersatzweise noch weitere Fetische.)
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Und so ist es auch mit den Sapiosexuellen: Natürlich kann man außerdem aufs gute Aussehen achten und zB auch noch Fetischist sein. Man ist nicht weniger sapiosexuell, wenn man auch noch Aussehen und Kleidung sexy findet.
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Wenn man aber auch ganz ohne oder genauso gut ohne einen entsprechenden intellektuellen Eindruck des Gegenüber in die "in erotisch-sexuelle Stimmung" kommen kann, würde ich es nicht mehr als sapiosexuell sehen. (Denn dann wäre die Definition so beliebig, dass ich auch sapiosexuell wäre.)
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Und ähnlich mag es mit der Sapiosexualität sein, also dass es keine echte Grenze gibt, ab wann ein Mensch sapio ist, sondern viele reizt AUCH der Intellekt, und nur wenige reizt er so sehr, dass sie es für sinnvoll halten, sich das Label zu geben (und sich damit auch einer Kritik auszusetzen, wie wir in diesem Thread sehen).
Diese messerscharfe Grenze gibt es anderswo auch nicht.
Es ist für andere vorrangig eine Warnung:
Die üblichen Äußerlichkeiten spielen hier nicht die große oder gar entscheidende Rolle.
Ohne die passende, intellektuelle Wirkung wird es hier ein erfolgloser Kontakt-Versuch bleiben.
Zur Selbstfindung halte ich diesen Begriff allerdings weiterhin sehr wichtig - für die davon Betroffenen.