Das Recht auf Selbstbestimmung sollte niemandem abgesprochen werden, außer es besteht Gefahr für das jeweilige Leben.
Genauso darf jeder frei entscheiden inwieweit Partner mit Behinderung im eigenen Leben Platz haben.
Für mich sind Partner mit geistiger Behinderung, starker körperlicher Einschränkung und mit psychischen Einschränkungen/Erkrankungen kategorisch ausgeschlossen, denn es würde immanent wichtige Bestandteile meines Lebens einschränken oder unmöglich machen und das ist keine Option und somit meine selbstbestimmte Entscheidung dies zu verhindern.
Anders verhält es sich nur in einer gewachsenen Liebe und Beziehung, würde mein Mann jetzt durch einen Unfall im Rollstuhl landen, dann müssten wir unser gemeinsames Weitergehen eben neu gestalten.
Es sollte aber auch jedem bewusst sein, dass jemand, der z.B. lange Strandwanderungen für sich selbst braucht, nicht unbedingt nach jemandem im Rollstuhl sucht oder wenn jemandem Eloquenz und tiefsinnige Gespräche wichtig sind, derjenige geistige Behinderung nicht bevorzugt. Psychische Erkrankungen schaffen immer eine Form der Co-Abhängigkeit, wie z.B. Alkoholismus auch, das muss niemand sich im eigenen Leben antun, wenn es nicht gewollt ist.
Natürlich ist es für Menschen mit Behinderung dadurch deutlich schwieriger überhaupt Partner zu finden, zu flirten etc., das ist nicht schön, aber eben Fakt. Damit muss man umgehen, es akzeptieren. Jeder Einzelne hat individuelle Vorstellungen und kann nicht erwarten, dass diese von allen akzeptiert sind.
Bei geistigen Behinderungen ist es natürlich besonders schwer, die Lage objektiv zu betrachten, zu bewerten und für sich selbst auch entsprechend zu agieren, die notwendige, geistige Reife ist nicht vorhanden und wird es vielleicht auch nie sein.
Von daher kann ich Selbstbestimmung zwar unterschreiben, lebe selbst ja auch selbstbestimmt, aber eine stark einschränkende Behinderung hat, im partnerschaftlichen Sinne, mit meinem Leben nichts zu tun und findet deshalb bei mir keinen Platz.