„Wenn man ehrenamtlich mit Grundschulkindern arbeitet, ist gefühlt schon das 'normale' Liebesleben mit Ehefrau und eigenen Kindern fast zu anstößig. Willkommen in der Doppelmoral der Dörfler.
Jenes!
Ich finde die Einstellung: "Ich hab ja nichts zu verbergen" für grundsätzlich sehr problematisch. Jeder hat etwas zu verbergen und Privatsphäre gehört für mich zu einem sehr wichtigen Gut. Das ist auch der Grund, weshalb ich sehr restriktiv mit meinen Fotoalben umgehe. Zum Einen muss nicht ein jeder mein Gesicht sehen, zum anderen will ich darüber entscheiden können, wem ich mich wie offen zeige.
Und zu dem Argument: Arbeitskollegen die hier sind, haben mich gesehen sind ja auch hier, also genauso "versaut/frivol/offen". Ja, schön wenn die Arbeitskollegen das einem direkt und vertraulich sagen: "Hey, ich hab gesehen, du bist auch auf Joy, voll cool".
Nur wie wahrscheinlich ist das? Viel eher kann es passieren, dass dann, je nach betrieblichen Umfeld, hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird: "Wusstest du, dass der so drauf ist? Swingerpartys und so? Eine Bekannte von mir hat den letztens auf einem Betriebsausflug wiedererkannt und mir geschrieben, dass er da und da angemeldet ist." und schon machts die Runde.
Daher - mein Gesicht, mein Profil, meine Regeln. Ich habe kein Problem damit, bei entsprechender Sympathie auch mein Gesicht zu zeigen, und wenns dann nicht passt, auch okay. Aber ich gehorche nicht einem Frauenprofil, welches mich anschreibt und völlig selbstverständlich ein Gesichtsbild fordert, ohne selbst eines zu liefern.
Bei der muss ich auch noch überlegen, ob ich direkt blockiere, auf "Nein, danke" drücke oder einfach ignoriere.
Ich habe auch schon erlebt, dass ohne Nachricht einfach Zugriff auf alles angefragt wird, sorry, da ist bei mir sofort der Ofen aus. Hat einfach was mit Respekt gegenüber den Menschen hinter den Profilen zu tun. Ein Kennenlernen und unverbindlicher Chat ist doch keine Zeitverschwendung, wenn man Spaß daran hatte und ein wenig Bauchkribbeln, selbst wenn nichts draus wird.