Austausch: Party-Outfits für Männer

Mag ja sein das nen Anzug in nem Swingerclub funktioniert, auf ner KInkyparty wird keine Doorbitch damit einverstanden sein.. Aber wie ich ja schon schrieb ist dieser Tread einfach schwierig da man die ganze Zeit zwei völlig unterschiedliche Partykonzepte die nix miteinander zu tun haben vermischt. Was im Swingerclub getragen und gewollt ist, ist nämlich bei den meisten kinkypartys eher nen ziemliches nogo.. Zu techno im Abendkleid oder Anzug tanzen passt nämlich so garnicht

Sorry, wenn ich hier wiedermals reingrätsche, aber es gibt sehr viele verschiedene Arten von erotischen Partys und "kinky Partys", und das macht es ein wenig schwierig und das ist vielleicht auch ein Grund, warum es hier immer wieder zu Diskussionen kommt.

Viele meinen mit "kinky Party" hier offenbar "sexpositive Raves", wie sie aktuell ziemlich in sind. In Hamburg zumindest gibt es gerade recht viele neue solcher Raves, wo auch ziemlich viele der eher jüngeren Leute (30-40) gerade hin gehen oder wollen. Von der Idee her sind sie in etwas so, wie der KitKat-Club schon vor Jahren "vorgemacht" hat, also Tanzen zu Techno in knapper Ravewear mit Anleihen aus der Fetisch- und Queer-Szene. Und letzteres ist dort eben Dresscode und auch der gewünschte Stil.

Aber als kinky Party gelten ja auch die "guten alten" BDSM-Partys und Fetisch-Partys. Und gerade auf den BDSM-Partys ist ein eher "konservativer" Kleidungsstil angesagt, also bei Maledoms ist ein schwarzer Anzug (mit schwarzem Hemd zB) weiterhin en vogue. Leder geht natürlich auch immer gut. Und auf Fetischpartys trägt man natürlich Fetischkleidung, aber auch da kommt ein Mann meist im Smoking rein. Und generell gilt, dass man auf Fetisch- und BDSM-Partys eher mehr und bedeckenderes trägt, als auf sexpositive Raves, es sei denn, dass Nacktheit beim devoten Part Teil der Demütigung ist.

Und dann gibt es auch noch so frivole Tanzpartys, von denen sich viele wohl eher nicht kinky nennen, aber der Thread geht ja eigentlich um "erotische Partys" und dazu gehören sie auf jeden Fall. Da tragen oft die Mehrzahl der Männer Anzüge. Und es gibt auch Mottopartys in Swingerclubs, und da ist man dann nackt oder in Unterwäsche wie immer oder eben gemäß des Motto gekleidet. Je nach Party ist der gewünschte Stil also durchaus ziemlich verschieden.

Danke für's Kopfkino...

Dann traue ich mich auch mal

Ich mach mal mit 😎

Ein paar Tipps meinerseits:

Oberteile: wer keinen Bock hat Oberkörperfrei rumzurennen, für den gibt es neben Harnessen diverse Möglichkeiten, die auch gar nicht so flashy sein müssen. Westen oder Tops im Wetlook oder aus Leder(-Imitat) sind zB. einfach und günstig zu ergattern und passen gut in den Rahmen solcher Partys. Kriegt man bequem bei Amazon.

Harnesse: Harness ist nicht gleich Harness. Neben den Standard Amazon-Dingern gibt es ausgefallenere Modelle, die ein bisschen mehr hermachen. Etsy ist hier zB. eine gute Anlaufstelle.

Hosen: Steampunk-/Goth-Mode gibt da ein paar coole Sachen her. Alles was viele Reißverschlüsse, Nieten, Straps etc. dran hat, gibt dem Look schon einen eigenen Vibe. EMP hat gutes Zeug. Hier muss man allerdings auf die Partybeschreibung achten, denn auch ausgefallenere Modelle können es an der Tür schwer haben, wenn sie aus Baumwolle sind. Alternativ gehen halt Lederhosen/Bikerhosen ziemlich problemlos durch.

Kilts: wer sich traut, hat hier ne coole Alternative, denn das tuen die wenigsten. Männerröcke in jeglichen Ausführungen stechen schon allein deshalb aus der Masse heraus und sind einfach ultra bequem. Die Baumwolle ist hierbei an keiner Tür ein Problem. PS: Bitte keine Unterhose drunter tragen. Danke.

Accessoires: Frauen wissen das schon lange, bei vielen Männern ist das aber immer noch nicht angekommen: Accessoires machen bei einem gelungenen Outfit oftmals den Unterschied. Ketten, Armbänder (Leder/Nieten), Ringe und Gürtel (auch hier zB Nieten), werten jedes noch so langweilige Outfit auf. Wie bei so vielem im Leben, kommt es eben auch hier auf die Details an.

Subkulturen: wer Berührungspunkte mit anderen (alternativen) Subkulturen hat(te), kann sich dort Inspiration holen. Ich komm zB. aus der Punk-/Metal-Ecke und nutze Elemente daraus. Goth- und Ravemode sind auch eine gute Quelle. Wenn ihr da sogar noch ne persönliche Verbindung zu habt, bleibt es auch authentisch. Express yourself.

Und wer wirklich Geld in die Hand nehmen will, sucht sich einen Fetisch-Shop aus der Nähe aus und lässt sich individuell beraten. Gibt schon geiles Zeug.

Ganz allgemein: Mindset. Denkt weniger daran, was ihr anziehen könnt, sondern mehr daran, was ihr ablegen könnt - auch sinnbildlich. Eure Hemmungen zB. Wenn ihr ins Freibad oder ans Meer fahrt, denkt ihr doch auch nicht drüber nach, dass alle im Grunde halbnackt rumrennen, das ist da halt normal. So ähnlich ist das auch auf Partys. Genießt die Freiheit.

Steht ja nirgends als Gesetz geschrieben,dass man sich nicht aus etlichen Szenen klamottentechnisch bedienen darf. Hab nur oft das Gefühl,dass manche doch meinen,das darf nicht.

Zu den Harnessen. Ich liebe sie und ja auch für Männer gibt es viele. Ruhig auch mal bei Frauen gucken. Eine Marke kann ich empfehlen,mir persönlich gefallen da die Männerklamotten. Grey Velvet. Viel mit Ketten. Und nicht jammern,dass auf den Bildern nur Kerle mit Sixpacks sind. Ich jammer auch nicht,dass fast alle Kinkyklamotten für Frauen,von Frauen präsentiert werden,die so viel mehr Oberweite haben als ich 😆

Pah, "Oberweite".
Als Frau mit hauptsächlich Bauch hast du genau so verschissen bzw Pech mit den Klamotten wie offenbar ein Mann mit hauptsächlich Bauch.


(@*******kull , du kannst hoffentlich ungefähr einschätzen, wie ich das meine, Womit man sich nicht wohlfühlt, ist individuell, ja.).

Haha

Ich weiß wie du es meinst @*******ant. Aber so als allgemeiner Tipp halt, sich halt nicht von den Bildern einschüchtern lassen. Wenn es danach ginge, hätte ich vielleicht zwei Outfits

@*******kull glaube nicht, dass es viele Männer interessiert, dass das Model ein Sixpack hat. Zumindest von mir ausgehend kann ich sagen, dass es mich nur interessiert, ob ich damit für meine Verhältnisse gut oder Sch... aussehe. Auf dieser Basis kommt sowas für mich nicht in Frage, nicht aufgrund eines Models.

Und genau das finde ich persönlich unfassbar schwer.
Es sind ja nicht nur die paar Bilder, die m/w/d jetzt sieht.
Ich freue mich wirklich, ehrlich und von Herzen!!! für jede Person mit, die sich befreien konnte und einfach Party
macht.
Ich warte noch auf meinen Klick- Moment, aber dann bin ich dabei.

ich liebe da mein Lieblingsklamottenlabel killstar, die haben wirklich echte plussize models egal ob m oder w und man kann sich die klamotten wirklich vorstellen wie sie in grossen grössen aussehen

@*****una
Danke für den Tip.
Da ich persönlich nur offline kaufe, kann ich für Hamburg aus eben diesen Grund (Plus Size) die bereits erwähnte Darkside Boutique erwähnen.

ich mag die darkside. Aber finde sie manchesmal unverschämt teuer also wirklich unverschämt.. schau mal in hamburg bei Nyctophilia die haben killstar oder bei colours

@*****una Nyctophilia nimmt Killstar aus dem Sortiment

ah wusste ich garnicht... aber kanns pers. verstehen

Generell ist Gothic-Kleidung aber eh ein guter Tipp für kinky Männer- und Frauen-Outfits. Und man kann die ja auch kombinieren mit Rave-Wear und BDSM-Accessoires. Gute und "realistische" Outfits sind oft ein Stilmix aus Gothic, Rave und BDSM/Fetisch. So etwas hätte auf einer Gothic-Party in den 90ern zwar ein Naserümpfen erzeugt, aber von solchen Partys und solchen Zeiten sind wir bei den kinky Partys der 20er ja weit entfernt.

(Vielleicht liegen die Probleme mancher Männer mit kinky Party-Outfits ja auch in der spät80er-früh90er-Sozialisierung, dass man durch Kleidung eine Szenezugehörigkeit ausdrückt, ja ausdrücken muss. Man war metal, goth, punk, schwul, raver, popper, skinhead, etc. und ein mix oder wechsel hat für irritationen gesorgt und durchaus auch für aggression unter Männern. Wenn ein Metaller, der immer in Armyhose und Metallicashirt rumgerannt ist, plötzlich mit Lackhose und Synthetic-Raveshirt auftaucht, hätte man ihm gesagt "Biste jetzt n schwuler Goth oder Technotyp?" So war das "damals", und ich glaube, viele Männer sind heute noch davon geprägt.

@**********eaven zeigt oben ganz schön den Wandel, den es aber in den letzten Jahrzehnten gegeben hat. Er kommt, wie er sagt aus der "Punk/Metal-Ecke", aber hat jetzt kein Problem, in seine immer noch punk/metalligen Outfits Elemente einzubinden, die eher aus der "Rave/Queer-Ecke" kommen. Und das zeigt mMn aber ganz gut einen realistischen/aktuellen kinky Style.)

Ich denke, das hat auch ein bisschen mit dem persönlichen Zugang zu Mode zu tun. Wenn man eh auf Klamotten steht und auf Style wert legt, experementierfreudig ist und sich auch im Alltag gern ausprobiert, sind kinky Partys halt ne coole Spielwiese um sich noch mehr auszutoben.

Leute die aus der Punk-Szene kommen, aber zB. auch aus den alternativen Szenen der 90er, haben da schon eine gewisse Erfahrung mit Styles die „out there“ sind. Zerfetzte Klamotten, Netzteile, Bunte Iros, Patches mit provokanten Motiven, Sicherheitsnadeln im Ohr, das Gesicht zugepierct, die Hose bis in die Kniekehle hängend, Dreads, lange Vikinger-Bärte, komplett zugehackt mit Tattoos- wir waren es gewohnt ständig wie Aliens angeguckt zu werden. Wir wollten uns explizit abgrenzen, dass jeder auf Anhieb sieht, dass wir nicht Teil der „normalen“ Gesellschaft sind. Die Punker hatten es schon in den 70ern vorgemacht, und auch da war die Mode im Grunde genauso wichtig wie die Musik selbst.

Wenn man in dieser Hinsicht eher konservativ eingestellt ist und im Schrank das selbe einfarbige Hemd in 5 Ausführungen hängen hat, ist die Outfit-Frage bzgl. einer Kinky-Party erstmal wahrscheinlich die pure Überforderung. So jemand muss sich ja überhaupt erstmal finden. Und vielleicht liegt demjenigen das auch einfach nicht.

Am Ende geht es halt vor allem um den letzten Absatz aus meinem obigen Beitrag. Diese Partys erlauben es einem sich in jeder Hinsicht frei auszudrücken und Konventionen abzulegen, ob optisch, sexuell, oder von seiner allgemeinen Gesinnung her. Also auch im Mindset gar nicht so weit weg von den Szenen der 90er.

Die Freiheit kann einen erstmal bestimmt erschlagen. An diesem Punkt habe ich aber eben die Wahl: lass ich mich davon einschüchtern, von der Auswahl, den Möglichkeiten, den Blicken der anderen, den alternativen Lebensstilen, oder Scheiß ich drauf, lass mich auf diese Reise ein und hab einfach ein bisschen Spaß damit. Ich weiß, wofür ich mich entscheiden würde.

Edit: nur mal so als Referenz für das, worauf ich mich beziehe, wenn ich von den 90ern rede:



Die würden heutzutage in genau diesen Looks problemlos in (fast) jede Kinky Party reinspazieren.

@**********eaven Ja, oder Marilyn Manson. Der und seine Band haben in den 90ern auch im Grunde vorgemacht, was es alles für kinky Outfits für Männer geben kann. Am Anfang viel DIY aus Strümpfen, Korsetten, altmodischer Frauenunterwäsche, kombiniert mit Springerstiefeln und Nieten. Dann auch viele BDSM/Fetisch-Elemente, dann kam eine Glamrock-Zeit mit hellen Farben, silber, dann ein wenig Burlseque usw.. Und daher sind natürlich diejenigen, die sich in dieser Crossover-Zeit auch schon darauf eingelassen haben, etwas modisch auszuprobieren beim Ausgehen am WE, jetzt easy dabei bei den kinky Partys.

Hätte mir jemand vor Jahren gesagt, dass ich mal bunt trage, ich hätte denjenigen ausgelacht.

Will sagen, man entwickelt ja auch seinen Stil weiter, wenn man es möchte.

Vor wenigen Jahren hätte ich auch nicht gedacht, mal im pinken Latexcatsuit an der Pole zu tanzen.

Das war zumindest das Gute an der Pandemie, dass sie mich veranlasst hat, meinen Mindset zu rebooten.

So geht es glaube ich vielen. Als jemand, der schon den einen oder anderen Szene-Peak live miterlebt hat, ist das gerade so ein „moment in time“, auch was Techno an sich angeht, der den aktuellen Zeitgeist mehr verkörpert, als alles andere. Die Leute sind hungrig nach Leben, weil es gefühlt morgen schon vorbei sein könnte. Der Zusammenhang mit der Pandemie, aber auch anderen aktuellen geopolitischen Entwicklungen, ist wohl kaum von der Hand zu weisen.

Was könnte da einen besseren Rahmen von Freiheit liefern, als die Verschmelzung von Fetischen mit „Disco“, alle möglichen Szenen kommen da mit einer freigeistig hedonistischen Attitüde zusammen, ein Gebräu aus Sex, drugs und lauten Beats, wo alles, zumindest für ein paar Stunden, möglich erscheint, wo alle Freaks mit offenen Armen empfangen werden.

In solch einem Rahmen ist ein konservatives Mindset, auch was die Klamotten angeht, einfach Fehl am Platz. Da darf man sich ruhig mal was trauen.

ich plane immernoch nen richtig geiles Madmax outfit für die nächste Wasteland, aber mir fehlen einfach diese geilen Ohrringe die Tina Turner hatte.. ich finde gerade dieses Aufstylen planen was man anzieht, macht fast mehr spass als am ende die Party

Wobei ein pinker Latexcatsuit ja nun auch wirklich das obere Ende der Fahnenstange ist, worüber Neulinge, die überlegen, mal auf eine kinky Party mit Dresscode zu gehen, ja noch nicht drüber nachdenken brauchen. Ich finde eher folgenden Gedanken hilfreich: Wie sehr will ich auf so eine Party? Wie wichtig ist es mir, kinky Frauen kennen zu lernen, die ich sonst offenbar nicht kennenlernen würde? Und wenn man merkt: Sehr wichtig - Dann ist es eben auch sinnvoll, alles notwendige dafür zu tun, also zB sich dem Dresscode anzupassen, weil das für 2erlei sorgt: 1. man kommt rein, 2. man lernt leichter ähnlich gekleidete Frauen kennen.

Ich habe vor dieser Entscheidung im Grunde schon mit 17 gestanden: Ich bin so punk/darkwave herumgelaufen, auffällig, aber in Baumwolle, und ich wusste, ich will gern Mädels/Frauen in Lack kennenlernen. Dresscode in der Grufti-Disco gabs ja nicht, aber mir war klar, dass ich diese Frauen besser kennenlerne, wenn ich selbst ne Lackhose trage. Und dass meine männlichen Freunde das albern und peinlich fanden und mich damit auch etwas aufgezogen haben, da musste ich halt durch, was ich getan habe, weil es mir wichtig war. Und irgendwann später habe ich von einem gehört, er wünschte, er hätte sich das auch getraut, weil er auch gern Frauen in Lack kennengelernt hätte. Und die, die das nicht wollten, die brauchten das halt nicht. Und die sind später aber auch nicht auf Fetischpartys gegangen.

Und ja @*****una Mad Max inspired Outfits sind gerade sehr in in der kinky Szene https://i.pinimg.com/564x/8f/04/24/8f04247fc963b033ff39eb072e31ef07.jpg und haben auch den Vorteil, dass man hier viel DIY machen kann. Man kann zB mit Latexkleber und ein paar Ringen aus dem Baumarkt selbst einen Harness aus alten Fahrradschläuchen machen (die man sich in Radläden zusammenschnorren kann). Das in Kombi mit nem Unterhemd/Trägertop und Kunstleder-Leggings und Nietengürtel, ist ein schönes "Endzeit"-Outfit und kostet echt nicht viel.