„Der große Unterschied zwischen den Musikszenepartys der 90er und den aktuellen kinky Partys ist der folgende: Man ging auf die Musikszenepartys wegen der Musik, und nicht, um erotisch zu feiern und Frauen in Unterwäsche oder Fetischkleidung tanzen zu sehen. Auf den Musikszenepartys, in denen ich in den 90ern war, gab es vielleicht zufällig 2 auffällig sexy gekleidete Frauen, und es gab mich als Marilyn Manson für arme, aber das wars auch schon. Und wenn es auf den aktuellen kinky Partys keinen Dresscode gäbe, dann sähe es da heute genauso aus, also dann wären da Raver in T-Shirts und weiten Hosen aufm Rave und Gothics in Wallekleidern und Metaller in Bandshirts und Armyhosen auf den alternative Partys. Der Dresscode ist schlicht dazu da, dass die Leute sich alle sexy kleiden und die Frauen sich damit eben nicht wie Gogogirls oder Sexworkerinnen fühlen, die von Männern in Anzügen oder in Jogginganzügen angestarrt werden.
Da gehört aber schon ein bisschen mehr zu, finde ich. Ein so offener Umgang mit Sexualität bringt auch ein gewisses Mindset mit sich. Der allgemeine Vibe ist einfach ein ganz anderer, als auf regulären Partys, und zwar nicht nur weil öffentlich gevögelt wird.
Klar gibt es die Touris, die sich verirren, den Spirit nicht verstehen, und denken die Frauen wären dort Freiwild, weil sie sich so anziehen. Dafür gibt es aber eben auch Awareness-Teams und Blacklists. Die Leute sind aber einfach insgesamt entspannter, ein leben und leben lassen für alles und jeden.
Kaum Alkohol-Zombies, die sich daneben benehmen, ein insgesamt respektvollerer Umgang, als man es auf freier Wildbahn gewohnt ist, ein Safe Space für jegliche Neigungen und Gesinnungen, eine extrem hohe Altersspreizung, wo Rentner mit Abiturienten feiern. Das habe ich in der Form persönlich noch in keinem Muggle-Club so erlebt.