Hab nicht alles genau gelesen, deshalb entschuldigt, wenn ich schreibe, was schon geschrieben wurde.
Ich traue den Menschen mitunter nicht, wenn sie etwas sagen.
Versteht das nicht falsch, das bedeutet nicht automatisch, dass ich eine Lüge unterstelle, also dass dem Betreffenden bewußt ist, dass er die Unwahrheit sagt.
Keine Liebe mehr fühlen. Liege ist ein ganz, ganz weiter Begriff. Ich liebe meine Kinder, ich liebe meine Freundin, ich liebe meine Hündin, manche lieben ihr Auto. Alles ganz unterschiedliche Bereiche der "Liebe".
"Liebe" verändert sich innerhalb einer Beziehung. Sie ist nichts festes.
Ja, sie weiß, dass ihr etwas fehlt. Bedeutungslos bist Du aber noch lange nicht für sie.
Ihr habt eine Kriese, und Ihr habt mehr als genug Gründe dafür, der Kontakt zu einem Dritten ist nur einer der Gründe.
Vertrauen. Da scheiden sich immer die Geister. Einige meinen, dass müsse man verdienen, sich also beweisen, und bekäme es dann als Lohn. Ich zähle mich zu den anderen, die meinen, dass es ein Geschenk sei, und man sich dessen würdig erweisen müsse. In beiden Fällen sollte das "Vertrauen" wachsen, wenn die Beziehung läuft. Aber, womit fängt man an?
Das man sich Vertrauen am Anfang verdienen muss, dass finde ich nicht gut. Wer sich bemüht, ständig mißtrauisch beobachtet und kontrolliert wird, der hat irgendwann die Nase voll, und gibt dann auf. Man kann die Latte, was getan werden muss, um wieder vertrauen zu genießen, auch zu hoch hängen, da kommt dann keiner mehr ran.
Therapeut.
Ja, das ist in meinen Augen ein ganz wichtiger Schritt, solltet Ihr machen.
Ihr habt Dinge erlebt, die einem jeden die Füße unter dem Bauch wegziehen. Das funktioniert dann, indem man mehr als 100% leistet, und das geht zu Lasten der Reserve. Irgendwann sind die Akkus leer. (Zum Verständnis, 100% ist nicht das kurzfristige Maximum, sondern dass, was man langfristig zu leisten vermag).
Der Unterschied zweichen Paartherapeut und Trennungstherapie ist für mich nicht ganz ersichtlich. Ein guter Therapeut sollte auch in der Lage sein, den Partnern zu sagen, dass die Basis nicht reicht, eine Trennung unter Umständen sinnvoller sein kann, und dann helfen, das ganze friedlich zu regeln. Ihr beide werdet weiterhin miteinander zu tun haben, schon wegen der Kinder. Auch da ist es gut, wenn man denen sagen kann, dass sie eben nicht Schuld sind, und Ihr beide alles getan habt, um die Beziehung zu retten.
Du schaust, was bei Dir im Leben schief lief. Das finde ich gut, dass Du nicht nur auf Deine Frau schaust.
Aber, verkrampft Euch nicht zu sehr darin, was schief lief, wer schuld hat. Du scheinst in der Lage zu sein, aus den Fehlern zu lernen, allein das ist für die Zukunft wichtig.
Wenn Ihr beide noch seht, dass es in Eurem Leben sehr schöne Dinge gibt, die jeder gern erhalten würde, und deshalb die Beziehung noch eine Chance verdient, schließlich habt Ihr schon lange, lange zusammen gelebt, länger, als viele andere es schaffen, dann sucht Euch einen Therapeuten.
Vielleicht schaut Ihr mal nach jemandem, der auch offene Beziehungen nicht von vorn herein verteufelt.
Ich wünsche Euch viel Glück.