Die längste Zeit meines Lebens habe ich mich selbst belogen, in dem ich von anderen ein Verhalten abverlangt habe, das sie nicht erfüllen wollten oder konnten, dem sie aber zugestimmt haben um Konflikten aus dem Weg zu gehen bzw. eine missverstandene Harmonie aufrecht zu halten.
Seit dem ich einem geliebten Menschen in seiner Eigenverantwortung alle Freiheiten lasse, habe ich nie wieder irgendwelche unangenehmen Erfahrungen diesbezüglich gemacht. Natürlich schaue ich bewusst hin, auf wen ich mich einlasse. Sowohl meine Lebenserfahrung als auch meine Selbsterkenntnisse haben mich immer mehr befähigt, worauf ich beim Hinschauen zu achten habe.
Unter dem Aspekt das bestimmte Absprachen und Vereinbarungen in der Regel erst dann erfolgen, wenn sich die gegenseitige emotionale Abhängigkeit bereits entwickelt hat, stimmt man oft Dingen zu, denen man sonst nicht zugestimmt hätte.
Abgesehen davon, dass ich die emotionale Autonomie für die Grundlage der Beziehungsfähigkeit halte, entstehen viele Konflikte erst gar nicht, die ursächlich im emotionalen Abhängigkeitskontext stehen. Dazu kommt noch, dass sich der Beziehungsraum für beide meist vergrößert, was dazu führt, dass jeder einzelne die Möglichkeit hat sich unabhängig vom dem anderen in seiner Persönlichkeit zu entwickeln. Wachstumsbedürfnisse sind menschlich, ein Teil des Lebens, auch wenn sie nicht jeder in einer stärkeren Ausprägung in sich trägt.
Um sich in der Persönlichkeit im Rahmen der Wachstumsbedürfnisse entwickeln zu können, sind soziale und emotionale Einlassungen auf andere Menschen außerhalb der Zweier-Beziehung für mich unerlässlich. Seien es nur innige wahrhaftige emotionale Freundschaften zu Menschen, mit denen man tiefe persönliche Befindlichkeiten austauschen kann.
Eine liebevolle bereichernde monogame Zweierbeziehung hält die gegenseitige Wertschätzung und Loyalität zusammen und nicht die Exklusivität, meiner Ansicht nach ...