„Polyamorie und die Sache mit der Mitfreude
Bonusfrage on top: Falls ihr erst lernen musstet, Mitfreude zu empfinde, wie ist euch das gelungen?
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Das
ist für mein Empfinden eine unter Druck setzende Frage, denn sie suggeriert, dass das wie sie empfindet, für dich, für euer Beziehungskonzept nicht genug ist. Ob der Druck dann von dir ausgeht, von ihren eigenen Erwartungen an sich oder von Vorstellungen wie die Gefühlswelt bei nicht exklusive Beziehungen zu sein hat. Sie muss da ja nicht so fühlen wie du, damit die Beziehungsform gelingt.
Meiner Frau geht es leider ganz anders, sie empfindet Ängste und Unsicherheit.
Das ist in erster Linie ihr eigenes Thema aber auch kein Defizit oder etwas, was zwangsläufig den inneren oder äußeren Lernauftrag mit sich bringen muss, anders zu empfinden.
Ängste und Unsicherheiten haben erstmal eine durchaus sinnvolle Funktion und lassen sich nicht wegrationalisieren. Wenn man will, kann man daran arbeiten.
Wichtig wäre für mich die Frage, wie weit man seine Ängste seine Entscheidungen beeinflussen lässt, wie weit man die Verantwortung für die eigenen Gefühle nicht dem PArtner aufbürdet. Aber auch hier denke ich, dass es erstmal reicht, die eigenen ängstlichen Gefühle nicht als Druckmittel zu nehmen, die Freiheiten und das Glück des Partners zu beschränken. Ob es jetzt um Nebenbeziehungen oder auf anderen Ebenen z.B um ein gefährliches Hobby geht. Akzeptanz und gönnen würde mir da als Minimalkonsens reichen, da erstmal es muss nicht Mitfreude sein.
Rücksicht auf die Gefühle und Ängste deiner Partnerin zu nehmen, im Gespräch bleiben und Ängste nicht zusätzlich zu triggern, in dem man z.B ungefragt vor Glück übersprudelt, halte ich für wichtig.
Für die Partnerschaft das Glück, was dir die Außenbeziehungen ist, zu opfern, da sehe ich die Gefahr, es dem Partner die Einschränkung unterschwellig übel zu nehmen, je nach Wichtigkeit für das eigene Wohlbefinden.