@Pegasus_68
Die Sache mit dem Ego bei der Liebe zu Dritt
Ich unterscheide in Anlehnung an David Schnarchs Buch:
"Die Psychologie sexueller Leidenschaft" zwischen einem fremdbestimmtem und selbstbestimmten Ego.
Ein fremdbestimmtes Ego ist immer abhängig von der Aufmerksamkeit die es von anderen bekommt und deren Bild auf diese Person, wie z.B. des Partners.
Stark fremdbestimmte Ego findest du z.B. bei Machomännern(frauen) und sehr eifersüchtigen Persönlichkeiten. Sie ertragen es nicht, wenn sie nicht im Fokus einer Bezugsperson stehen.
Das Selbstbild dieser Menschen reicht nicht aus um sich alleine zu versichern, dass mit ihnen und der Welt alles in geregelten bahnen verläuft, deshalb brauchen sie eine Bestätigung von außerhalb, die ihre eigenes Empfinden absichert.
Fällt diese Bestätigung weg, z.B. durch einen zweiten Partner, entwickeln sie Entzugsymptome, Nervosität, Angstzustände, Zwangshandlungen bis hin zur Beschaffungskriminalität.
So sind z.B. viele Streitereien um Kleinigkeiten in Beziehungen nur Hilferufe nach Aufmerksamkeit.
Ein selbst bestimmtes Ego schöpft seine Kraft dagegen aus sich selbst und kann mit schwierigen Situationen und Problemen in der Beziehung leichter fertig werden, oder eben auch einen Flügelmann als Bereicherung empfinden.
Es ist nicht so sehr auf die Bestätigung durch Außenstehende angewiesen und ruht wie man so schön sagt in sich selbst und kann Strecken in denen der Fokus einer Bezugsperson nicht permanent auf dieses Ego gerichtet ist sich selbst beruhigen und sich selbst glaubhaft versichern, dass alles in der Welt in Ordnung ist.
Dieses nicht vom Fokus des Partners abhängig sein, gibt dem Partner die Freiheit neue Beziehungsräume zu entdecken und ist für mich der Kern der Polyamorie.
LG
brian