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Polyamorie - was ist das eigentlich?

naja, polyamor bedeutet für mich, dass alle von allen wissen...und man sich eben abspricht.....ansonsten ist es ein simpler Seitensprung und ja, warum auch nicht zu dritt treffen ? Wenn alle Lust haben ?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Pegasus, Du kannst gerne FRAGEN, wenn Du wissen möchtest, wie etwas, wovon Du - eingestanden - keine Ahnung hast, ist. Aber solche zynisch-albernen Unterstellungen bewirken einfach nur, daß man nicht darauf reagiert ... ist Dir das bewußt?
@Venice
Bei Narziss und Goldmund magst du recht haben, ebenso beim Steppenwolf, aber im Glasperlenspiel oder eben Siddharta kann man von "sich nicht annehmen" wirklich nciht sprechen. Sie suchen ja nicht nach sich, sondern nach der Erfüllung ihrer Wünsche. Daß die Reibung, die sie dabei mit der Realität erfahren, sie oft nachdenklich und vielleicht auch melancholisch macht, macht sie in meinen Augen nicht zu Menschen, die sich selber nicht lieben. Ich halte sie eher für sehr sensibel und tiefsinnig. *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Nur kurz zur. Info ..
Siddharta Gautama war der Buddha ... Und letztlich handelt Hermann Hesses "Siddharta" von ihm (sehr lesenswert, aber nicht jedermann Geschmack).

Solche weisen Sätze, lieber Swingshine, sind natürlich fern der Realität. Aber sie können wie Leuchttürme manchmal schon einen Weg weisen. Und es ist wahr: wer niemals etwas zurück bekommt, hört eines Tages vielleicht auf zu lieben (muss aber nicht so sein). Aber es ist dann trotzdem was anderes als nur das übliche Tauschgeschäft ...

Und ja, lieber Pegasus, das Ego wird immer dazwischen funken. Doch erstens kann man es überwinden, und zweitens beginnt für mich wahre Liebe eben erst da ...

1.) wo man schwach sich zeigen darf, ohne gleich Stärke zu provozieren (wie es Adorno so treffend formuliert hat)

2.) wo sie kraftvoller wird als der eigene Egoismus.

Letztlich ist unser Ego nur unser Verstand, der uns einredet, er sei das Größte und Beste, was es gibt - und deshalb immer an der Liebe zweifelt (manchmal völlig berechtigt, manchmal total daneben ...).

*g*

(Der Antaghar)
@venice
hmmmm hast du nicht gerade reagiert? ..... q.e.d.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
@swingshine78
Wie kommst Du nur auf solche absurden Vorstellungen, was Gespräche angeht? Es tut mir ja sehr leid, wenn Gespräche, die Du mit zwei Freunden, Familienmitgliedern oder weiß der Geier führst, so flach sind. Aber das heißt nicht, daß es anderen auch so geht ... *oh*
Wegen Siddharta
Sorry fürs offtopic, aber hatte Siddharta nicht Gautama Buddha getroffen und ist Siddharta nicht deshalb nicht bei ihm geblieben, weil er wußte, daß es ihm nichts bringen würde, die Lehre eines anderen einfach zu übernehmen, sondern daß er seine eigene finen müsse?
Gradeverwirrt ist... *sternchen*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ swingshine78
Es ist mir, als ich mich seinerzeit für Polyamorie entschieden habe (bzw. von ihr "befallen wurde"), etwas Sonderbares passiert:

Zum einen wurde meine Liebe dadurch, dass sie "geteilt" wurde, weit größer und kraftvoller als vorher - es war auf einmal mehr da. Und das haben schon andere, weit klügereLeute als ich festgestellt: dass Liebe und Freude das einzige ist, das größer wird, wenn man es teilt.

Zum anderen hat sich die Tiefe, die Intensität und allgemeine Qualität all meiner Gespräche (ob zu dritt, zu viertoder zu fünft) ganz erheblich verbessert. Es ist nur eine Sache des Muts und der Offenheit ...

(Der Antaghar)
@****ce
Nein, das Thema waren nicht Familiengespräche, sondern ein 3er-Doppeldate sozusagen. Wo doch eigentlich alle aufgeregt sind auf den Partner. Wo jeder viel mitbekommen und auch von sich (preis)geben möchte. Doppeldates gehen ganz sicher nicht...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Hesses Siddharta erzählt letztendlich, mit ein paar literarischen Kunstgriffen (wie z. B. dem, dass er den wahren Buddha trifft) dennoch die Geschichte von Siddharta Gautama, dem Buddha (dem Erleuchteten) - zumindest nach meinen Infos.

Falls ich mich irren sollte, bitte ich um Korrektur - denn man lernst niemals aus ...

(Der Antaghar)
venice kein thema...
sorry...


mich interessiert es wirklich und klar manchmal bin ich etwas zynisch...



Und ja, lieber Pegasus, das Ego wird immer dazwischen funken. Doch erstens kann man es überwinden, und zweitens beginnt für mich wahre Liebe eben erst da ...


und genau das ist der punkt der mich interessiert!!

setze ich mich aber über mein ego bzw. lasse ihn fallen...oder oder......und gebe der liebe dadurch mehr raum und freiheit...würde ich mich herrenlos fühlen, die frage die sich mir stellt kann ich von mir nur einfach nicht loslassen....ist das der knackpunkt?
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ swingshine78
Wir hatten schon mehrere Doppeldates o. dgl., die wunderbar und sehr erfüllend waren - in jeglicher Hinsicht.

Es kommt vielleicht darauf an, wie man damit umgeht und wozu alle Beteiligten bereit sind. Und deshalb wohl auch Deine Vermutung oder Erfahrung, dass es oft nicht klappen dürfte.

Aber ich darf Dir glaubhaft versichern: es geht.

(Der Antaghar)
@Antaghar
Solange es sich nicht um Gespräche handelt, wo zwei Leute sich gerne einander mitteilen wollen - in welcher Form auch immer *ggg* - wo eben Zweisamkeit explizit erwünscht ist, denke ich, daß du absolut recht hast!
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Pegasus_68
Ohne Dich zu kennen, vermute ich mal, dass Du ein Kopfmensch bist mit einem scharfen und klugen Verstand.

Solche Menschen neigen dazu, alle simmer unter Kontrolle haben zu müssen - und können deshalb häufig nur schwer loslassen ... Ich denke, da hast du Deinen "Knackpunkt" bereits selbst treffend erkannt.

(Der Antaghar)
Hmm, ich laß das mal sacken. Aber da ich noch Kinder haben will, ist das Polyamorie für mich erstmal ohnehin kein Thema. Wer weiß, wie ich das in 20 Jahren sehe. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter. *zwinker*

Und mal wieder ein Danke für diesen anregenden Gedankenaustausch... *g*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ swingshine78
Das mit der erwünschten Intimität funktioniert nicht nur bei Zweisamkeit, sie kann auch unter mehr als zwei Menschen erreicht werden. Es ist nur erstmal etwas holpriger und ein klein wenig mehr Mühe.

Aber jetzt hab ich mich hier genügend eingemischt, jetzt werde ich erstmal wieder die Klappe halten und lesen ...

(Der Antaghar)
@Pegasus_68
Die Sache mit dem Ego bei der Liebe zu Dritt

Ich unterscheide in Anlehnung an David Schnarchs Buch:
"Die Psychologie sexueller Leidenschaft" zwischen einem fremdbestimmtem und selbstbestimmten Ego.

Ein fremdbestimmtes Ego ist immer abhängig von der Aufmerksamkeit die es von anderen bekommt und deren Bild auf diese Person, wie z.B. des Partners.

Stark fremdbestimmte Ego findest du z.B. bei Machomännern(frauen) und sehr eifersüchtigen Persönlichkeiten. Sie ertragen es nicht, wenn sie nicht im Fokus einer Bezugsperson stehen.

Das Selbstbild dieser Menschen reicht nicht aus um sich alleine zu versichern, dass mit ihnen und der Welt alles in geregelten bahnen verläuft, deshalb brauchen sie eine Bestätigung von außerhalb, die ihre eigenes Empfinden absichert.

Fällt diese Bestätigung weg, z.B. durch einen zweiten Partner, entwickeln sie Entzugsymptome, Nervosität, Angstzustände, Zwangshandlungen bis hin zur Beschaffungskriminalität.
So sind z.B. viele Streitereien um Kleinigkeiten in Beziehungen nur Hilferufe nach Aufmerksamkeit.


Ein selbst bestimmtes Ego schöpft seine Kraft dagegen aus sich selbst und kann mit schwierigen Situationen und Problemen in der Beziehung leichter fertig werden, oder eben auch einen Flügelmann als Bereicherung empfinden.

Es ist nicht so sehr auf die Bestätigung durch Außenstehende angewiesen und ruht wie man so schön sagt in sich selbst und kann Strecken in denen der Fokus einer Bezugsperson nicht permanent auf dieses Ego gerichtet ist sich selbst beruhigen und sich selbst glaubhaft versichern, dass alles in der Welt in Ordnung ist.

Dieses nicht vom Fokus des Partners abhängig sein, gibt dem Partner die Freiheit neue Beziehungsräume zu entdecken und ist für mich der Kern der Polyamorie.

LG
brian
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Brian_Lorenzo
Klasse, dieser Beitrag von Dir!

Auch dazu gibt's - ergänzend - einen weisen Satz aus dem Buddhismus:

"Ein aufrechter Mensch, der Halt in sich selbst findet, ist ehrlich und nicht von dem Wunsch beseelt, etwas zu sagen oder zu tun, nur um beliebt zu sein. Von der Anerkennung anderer Menschen abhängig zu sein, ist eine Form der Sklaverei."

Und die Lektüre von Schnarch ist ohnehin eine Bereicherung für jeden, der etwas weiter denken und tiefer blicken will ...

(Der Antaghar)
@brian
Dieses nicht vom Fokus des Partners abhängig sein, gibt dem Partner die Freiheit neue Beziehungsräume zu entdecken und ist für mich der Kern der Polyamorie.

Dann wird sich ja in den Multible-Amore-Zirkeln eine echte Emotionselite einfinden. Da kann man dann einfach mal viel Spaß wünschen.

Was die Menschen sich so alles ausdenken ist schon bewundernswert...auf der Suche nach Liebe.
thank´s für die beiträge...und richtig ist natürlich das ich mich in den beiträgen von Brain und Antaghar wiederfinde!



nur eben nicht so ausgeprägt wie es von brain beschrieben wird, im sexuellen wäre ich durchaus poly veranlagt*smile*...lebe es nur eben nicht aus oder besser gesagt nicht mehr!


nur sehe ich das im bezug auf emotionen, also meiner gefühlswelt etwas anders.....ich bin kein offenes buch...und verliebe mich mal nicht holter die polter...und sollte es denoch mal passieren hätte das einen sehr großen stellenwert für mich!

vielleicht liegt es auch daran... das es für mich schon schwierig ist bei einer person gefühle zu zulassen?




bisher vertraute ich immer auf meinen entscheidungen im leben....ich entscheide mich also für einen partner...das heißt für mich, das ich verantwortung übernehme für eine beziehung....mir fällt es schwer...für zwei beziehungen verantwortung übernehmen zu können und das im gleichen umfang.....wie geht das?

mit verantwortung meine ich...wenn meine beiden partner kinder haben....wie gehe ich damit um, denn auch dort müsste ich mich teilen....sie können das doch gar nicht verstehen....das ich nun bei einer anderen frau mit einen anderen kind bin....würde sie das nicht verletzen?
@Pegasus_68
Wieviele Scheidungskinder gibt es in Deutschland, die obwohl Vati und Mutti neue Partner haben, sich gut im Leben zurechtfinden?
brain....irgendwie wusste ich das dieses argument kommt....

nur bei der scheidung verhält es sich etwas anders....der grund der trennung ist genau das gegenteil...von der polyamorie,

okay...das bringt mich nicht weiter...vom prinzip her gibt es genug argumente die dafür und dagegen sprechen.....


....mal abgesehen von buda....und hesse....und und und....was bringt es menschen wirklich...im zeitalter vom swingen und ehhh ständig wechselnden partnerschaften, im grunde genommen leben viele menschen poly..ob nun sexuell oder emotional.., in diesen fall verlässt man nur ganz bewusst ein über jahrhunderte bewährtes beziehungsmodel....brauchen wir das wirklich?
****on Mann
7.104 Beiträge
@Brian
Es ist nicht so sehr auf die Bestätigung durch Außenstehende angewiesen und ruht wie man so schön sagt in sich selbst und kann Strecken in denen der Fokus einer Bezugsperson nicht permanent auf dieses Ego gerichtet ist sich selbst beruhigen und sich selbst glaubhaft versichern, dass alles in der Welt in Ordnung ist.

Das klingt sehr gut nachvollziehbar und ich finde mich -auch als Kopfmensch- durchaus darin wieder...

aber...

...neigt nicht das selbstbestimmte Ego auch dazu, sich etwas 'über' den anderen Flügelpartner zu setzen und sich auch damit Sicherheit zu verschaffen, in dem es eigene 'Vorzüge' etwas überbewertet und damit seinen Platz in der Partnerschaft sucht?

Oder liegt ihm das so völlig fern? *gruebel*


Sabdi (m)
****on Mann
7.104 Beiträge
@pegasus
in diesen fall verlässt man nur ganz bewusst ein über jahrhunderte bewährtes beziehungsmodel....brauchen wir das wirklich?

Was wäre aus unserer Welt und Gesellschaft ohne Querdenker, Illusionisten und Wandlungen geworden??

Sabdi (m)
gibt es so viele Scheidungen und damit auch die
Opfer des Scheidungsphänomenes, WEIL man über 1.600 Jahre lang die heterosexuelle Monogamität des Menschen proklamiert hat und viele Menschen
• Frauen ebenso wie Männer - entgegen ihren natürlichen Bedürfnissen
mit religiös- und sitten-induziertem Verhaltenscodex zu monogamem Leben und eingeschränkter Sexualiät gezwungen hat und diese Menschen nun anders Leben wollen?

Das Thema ist sicher komplexer als ich es in diesem Rahmen darstellen kann, doch stellt für mich die Frage grundsätzlicher sexueller Ausrichtung eine Kernfrage im Bezug auf den Bruch der institutionellen Treueverpflichtung einer EHE dar.
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