Kennt man die gegenseitige Liebe auf sehr intensivem Niveau scheidet Poly gänzlich aus. Die Verbundenheit mit dem Gegenüber ist so groß, dass eine weitere Verbindung immer nur ein Abklatsch der anderen sein kann.
Keineswegs! Oder können Eltern nur ein einziges Kind lieben? Wird die Liebe kleiner, wenn weitere Kinder dazukommen? Ist die Liebe zum nachfolgenden Kind ein Abklatsch der ersten oder wird das erste aufs emotionale Abstellgleis geschoben? Doch wohl offensichtlich nicht!
Ja, jetzt prasseln gleich wieder die Hinweise ein, daß Liebe zum Kind ja etwas gaaanz anderes sei als Liebe zum Partner. Ja, es gibt unterschiedliche Aspekte (zum Beispiel das Begehren nur in der partnerschaftlichen Liebe, ein gewisses Gefälle zumeist bei der Liebe zwischen Eltern und Kindern), aber einen grundsätzlichen Unterschied sehe ich da nicht.
Wer natürlich unter Liebe eine Verbundenheit versteht, die so eng ist, daß sie einer Umklammerung gleicht, der liebt seinen Partner vermutlich genauso wie eine Würgefeige ihren Wirt. Auch ein goldener Käfig ist ein Käfig.