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Polyamorie - was ist das eigentlich?

PS: Ganz ehrlich?

Ich sehe meine Beziehung anderen Monobeziehungen gegenüber, tatsächlich als überlegen und höherwertig an.
@Kaotin
Sorry - aber du lehnst Polyamorie für dich ab und hast keine Ahnung von Polyamorie - was machst du dann hier in diesem Thread?

Wieder ne Unterstellung. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht alles erlebt haben muss, um ne Meinung dazu zu haben. Was ist denn das für eine Überheblichkeit???

Die Frage ist ja wohl immer noch, was Poly eigentlich ist? Oder??? Und dazu habe ich nun mal eine Meinung. Ob dir das jetzt passt oder nicht.

Und wieviele hier nun wirklich die Erfahrung gemacht haben 2 Menschen partnerschaftlich zu lieben, sei mal dahingestellt.
@Brian
Tust du mir bitte einen Gefallen und bleibst, selbst wenn deine Meinung negativ vorbelastet und ich dich nicht zur Polyamorie bekehren kann. *zwinker*

Aber sicher. Ich lass mich von persönlichen Anfeindungen nicht abschrecken *ggg*

Ich bin auch gar nicht negativ eingestellt. Überhaupt nicht. Ich finde das Thema nur so schwer zu greifen, weil der Begriff Liebe so schwer zu definieren ist.

Wenn es rein weg um die Liebe geht, sind Unterschiede ja klar. Geschwister-Liebe, Eltern-Liebe und eben Partner-Liebe.

Ich weiß sehr wohl, wie es sich anfühlt mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben. Trotzdem stellt sich für mich die Frage der Intensität.
@Shyila:
Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht alles erlebt haben muss, um ne Meinung dazu zu haben. Was ist denn das für eine Überheblichkeit???

Man muß es nicht erlebt haben, aber das eigene Urteil wird damit auf eine deutlich solidere Basis gestellt. Ich werde auch nicht über den Geschmack von Krokodilbraten urteilen, solange ich davon noch nicht gegessen habe...

Hat es eigentlich einen tiefen Sinn, daß Du die Nicks derjenigen, die Deine Meinung nicht kritiklos teilen, meistens nicht fehlerfrei schreibst? Du stehst doch sonst mit der Rechtschreibung auch nicht auf Kriegsfuß...
Ich finde das Thema sehr spannend.
Und genau die Frage nach der Intensität stelle ich mir auch....kann man denn mehreren Menschen immer gleich gerecht werden?
Oder trifft man nicht doch einmal eine Wertung oder Rangfolge?
Wie schafft man das, keinen zu verletzten oder zu benachteiligen?
Und zwar ganz praktisch, nicht nur in der Theorie.
...
Ich finde das Thema sehr spannend.
Und genau die Frage nach der Intensität stelle ich mir auch....kann man denn mehreren Menschen immer gleich gerecht werden?
Oder trifft man nicht doch einmal eine Wertung oder Rangfolge?
Wie schafft man das, keinen zu verletzten oder zu benachteiligen?
Und zwar ganz praktisch, nicht nur in der Theorie.


Ja. Es geht mehrere gleich zu lieben.

"Benachteiligen" denke ich muss man immer jemanden, denn ein Tag hat einfach nur 24 Stunden, und wenn man nicht mit allen Partnern unter einem Dach lebt, muss man da Abstriche machen.

An der Intensität der Liebe ändert das - für mich - aber nichts.
Aber ist diese Intensität, die du verspürst auch für die anderen klar zu erkennen, oder fühlt sich nicht der eine oder andere zurückgesetzt, weil du Prioritäten setzt bzw. setzen mußt?
...
Ob sie zu erkennen ist, ich denke schon.

Denn wenn ich zu jemandem sage "Ich liebe dich" tue ich das nicht aus Spaß sondern weil ich so fühle.
****on Mann
7.104 Beiträge
Wie schafft man das, keinen zu verletzten oder zu benachteiligen?

So wie ich es verstanden habe, ist einer der Grundpfeiler die quasi 'Anspruchslosigkeit' an die Liebe der anderen. Man liebt sie und ist glücklich über alles was man zurück bekommt...
Und dazu muss man schon sehr mit sich im Reinen sein um das 'auszuhalten' und mit Leben füllen zu können.
Liebe sollte auch monogam anspruchs- und erwartungsfrei sein. Ohne dass jemand damit zum Spielball wird...

Soweit mein Verständnis davon..finde ich einen sehr nachdenkenswerten Ansatz...

Sabdi (m)
*****_nw Frau
599 Beiträge
@Junikind
Und genau die Frage nach der Intensität stelle ich mir auch....kann man denn mehreren Menschen immer gleich gerecht werden?
Oder trifft man nicht doch einmal eine Wertung oder Rangfolge?
Wie schafft man das, keinen zu verletzten oder zu benachteiligen?

Ich glaube nein. Ich kann noch nichtmal einem Partner immer gerecht werden, ihn immer nach vorne stellen, ihn nie verletzten oder benachteiligen. Das ist auch für mich nicht der Sinn einer Beziehung.

In einer Beziehung liebe ich den anderen, weil er ist, wie er ist. Das kann ich beliebig intensiv tun. Die Liebe ist erstmal nur Energie - sie verpflichtet nicht, garantiert nichts.

Die Wenn-dann-Verknüpfung ist doch eine hausgemachte. Mein Partner liebt mich, wenn er arbeiten geht. Wenn er seinen Hobbys nachgeht. Wenn er keine Lust hat, mich zu sehen. Ob ich mich deswegen verletzt fühle, entscheide ich.

Und das ist sogar in monogamen Beziehungen schon so. In polyamoren Beziehungen haben - so meine Erfahrung - die Beteiligten viel mehr Erfahrung und Training im eigenen Emotionsmanagement. Sie selbst üebrnehmen die Verantwortung dafür, ob es ihnen gut geht und haben somit auch eine Ressource unabhängig vom Partner.

Somit gibt es viel weniger den Automatismus "Ich bin verletzt, weil Du etwas (nicht) tust". Was beiden mehr Freiheiten gibt.
Diese völlige Anspruchslosigkeit stelle ich mir in der Realität schwer zu leben vor.
Und was den Satz "Ich liebe dich" angeht.....ich fürchte, keiner wird häufiger gelogen und mißbraucht.
...
Diese völlige Anspruchslosigkeit stelle ich mir in der Realität schwer zu leben vor.
Und was den Satz "Ich liebe dich" angeht.....ich fürchte, keiner wird häufiger gelogen und mißbraucht.


Nun das mag sein - aber das hängt von den Menschen ab, die diesen Satz aussprechen.

Ich kann hier immer nur für mich sprechen.

Und ein "Ich liebe dich" ist bei mir das - was es ist. Ein Ausdruck meiner Gefühle. Nicht mehr - und nicht weniger.
Lux
Aber diese Erfahrung und das Training muß man auch erstmal lernen....
Ich will nicht werten, aber ich stelle mir das sehr, sehr schwierig vor.
*****_nw Frau
599 Beiträge
Aber ist diese Intensität, die du verspürst auch für die anderen klar zu erkennen, oder fühlt sich nicht der eine oder andere zurückgesetzt, weil du Prioritäten setzt bzw. setzen mußt?

Woran erkennt irgendjemand die Intensität eines anderen Liebe? Tatsächlich gilt ja eigentlich sogar das Gegenteil: Nur weil jemand Dich nicht so liebt (bzw. dem so Ausdruck verleiht, wie Du das gerne hättest), heisst das nicht, daß er Dich nicht mit ganzem Herzen liebt.

In jeder Beziehung gilt es zu kommunizieren, was Du ganz speziell brauchst, um Dich geliebt zu fühlen. Die meisten Partner machen das dann sogar besonders gern *zwinker*

Das kann Zeit sein. es kann Exklusivität sein, es könne Worte sein, es können Geschenke sein, es können Dienstleistungen sein - sehr individuell und manchmal ganz leicht zu zeigen.
Die Frage der Intensität...
helfe mir bitte bei der Beantwortung dieser Frage...

Wann spürst du die Bedeutung der Beziehung zu deinem Liebsten am deutlichsten? Denn alleine das Gefühl kann hier für uns die Messlatte sein, Emotionen und Gefühle zeigen sich zwar machmal in der Art und weise wie wir miteinander uMgehen, doch die Tiefe erschießt sich uns nur in zwei Situationen.

• dem Himmel und der Hölle


Wir spüren die Bedeutung einer Beziehung wenn wir glücklich sind und noch mehr wenn wir fürchten diese Beziehung zu verlieren.
Dem entsprechen fühlen Monos und Polys ihre Beziehung am intensivsten, wenn Komplikationen auftauchen und da sind Polybeziehungen eindeutig im Vorteil.

Keine Phase meines Lebens war emotional so eine Achterbahnfahrt wie der Beginn unseres Polyabenteuers und ich denke dieses kannst du nachvollziehen, denn bestimmt hat auch eine problematische Liebe deine Gefühle intensiviert.


Was deiner Fragestellung jedoch noch inne wohnt ist die Frage nach dem alltäglichen leben mit mehr als einem Partner. Darauf kann ich dir nur eine sehr persönliche Antwort geben, da Polybeziehungen die Angewohnheit haben völlig unterschiedlich in ihrer Ausarbeitung zu sein.


Meine Frau liebt uns Beide und es gibt keinerlei Rangfolge, eine Trennung von einem Mann würde ebenso katastrophal sein wie die Trennung in einer monogamen Beziehung.
Dieser Umstand, dass beide Lieben genauso intensiv und tief sind, hat uns erst in dieses Schlamassel geführt. Es gab keine Rangfolge die eine Wahl für den einen oder anderen hätte begründen können.
So kamen wir zu dritt an den Punkt an dem jede monogame Beziehung gescheitert wäre und eine Trennung die logische und einfachste Lösung gewesen wäre.
Wir haben jedoch aufgrund unserer Gefühle nicht aufgeben wollen und auch wenn wir von Polyamorie keine Ahnung hatten, suchten wir zusammen einen Weg unsere Gefühle weiter leben zu können.

das ist der Grund warum ich meine Beziehung als sehr intensiv und sehr stabil erlebe. Wo andere zerbrochen sind, da begann erst für und ein neuer Weg.
*****_nw Frau
599 Beiträge
Aber diese Erfahrung und das Training muß man auch erstmal lernen....
Ich will nicht werten, aber ich stelle mir das sehr, sehr schwierig vor.


Ja. Ist es. Und: Es lohnt, denke ich. Sogar für monogame Beziehungen.

Laufen lernen hat uns auch viel gekostet...
****on Mann
7.104 Beiträge
Aber diese Erfahrung und das Training muß man auch erstmal lernen....

schau nach dem Beitrag

Polyamorie - was ist das eigentlich?

von @*********enzo, er beschreibt ganz gut, was es bedeutet und wie schwierig es ist...


Sabdi (m)
*********marrn Mann
1.403 Beiträge
Trotzdem stellt sich für mich die Frage der Intensität.

.. tja, und in Frageform ist das ja auch durchaus berechtigt @****ia. So kann man miteinander diskutieren, schwierig wird es, wenn du mit der Feststellung beginnst, polyamore Beziehungen könnten niemals die Intensität von monogamen Liebesbeziehungen erreichen, so wie du hier in diesen Thread eingestiegen bist.

Bei der Intensität gilt es für mich erst einmal zu fragen, was gemeint ist. Zeitliche Intensität oder emotionale? In zeitlicher Hinsicht hat auch der Tag des Poly nur 24 Stunden. Aber ist es nicht entscheidender, wie sie genutzt werden? Es gibt da Erhebungen über die durchschnittliche tägliche Gesprächsdauer von (monogamen) Paaren. Die Ergebnisse sind erschreckend, da kommen noch nicht mal 20 Minuten pro Tag heraus (und wahrscheinlich nicht deshalb, weil die ganze andere Zeit *pimper* wird. Man kann also auch stundenlang aufeinander hocken, ohne sich wirklich was zu sagen zu haben. Die zeitliche Komponente sagt also ziemlich wenig aus.

Eine Anspruchslosigkeit, so wie @***di das ausführt, sehe ich nicht als meinen Weg. Ich bin kein bedürfnisloser Eremit, der polyglückstaumelnd und verklärt von der eigenen Liebe lebt. Bedürfnisse kommunizieren, gemeinsam Wege finden, das ist nicht immer einfach, aber es geht, auch wenn man nicht wie @***an unter einem Dach lebt.
Lux und Brian Lorenzo
Ich danke euch für die Beantwortung meiner Fragen.
Wie ihr euch denken könnt, hatten sie auch einen persönlichen Hintergrund.
Ich habe jetzt auf jeden Fall Stoff zum Nachdenken, und auch ein bißchen Hoffnung bekommen.
****on Mann
7.104 Beiträge
Eine Anspruchslosigkeit, so wie @***di das ausführt, sehe ich nicht als meinen Weg. Ich bin kein bedürfnisloser Eremit, der polyglückstaumelnd und verklärt von der eigenen Liebe lebt.

lach...so war das auch nicht gemeint. Sondern dass man die eigene Liebe nicht an Erwartungen knüpft, die der andere auf Dauer meist eh nicht erfüllen kann.

Gewisse Vorstellungen und Wünsche hat jeder berechtigter Weise im Leben und so viel Egoismus ist auch nötig um 'voran' zu kommen.


Sabdi (m)
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
wobei doch ...
Laufen lernen hat uns auch viel gekostet...

auf allen Vieren krabbeln die viel stabilere und sicherere Fortbewegungsart ist - und sowieso einfach anders ...

OT- sorry - das mußte jetzt sein *zwinker*
Ich möchte hier neben der Weise, wie Intensität ausgedrückt wird (zeitlich, emotional) noch zwischen zwei ARTEN unterscheiden.

– Intensität in der Tiefe
– Intensität in der Stärke

Manche Beziehungen halten nur deswegen so lange, weil die Stärke, das Auf und Ab, Himmel und Hölle extrem sind. Es fehlt zwar der innere Gleichklang, aber die Intensität des Erlebten gleicht das locker aus, doch sie ist zerstörerisch, raubt die Kraft.
Meiner Meinung nach muss man das klar von der Tiefe abgrenzen, die nicht nur aus der Betrachtung von empfundenen Emotionen herrührt, sondern auch von dem, was dahinter ist, Verstehen, instinktives Nachempfinden-Können, Vertrauen.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
*ja* Taishar das ist vollkommen richtig und genau diese Varianten gibt es auch in Polybeziehungen. Manche polys wollen mehr Nähe, manche generell weniger, manche leben lieber alleine, andere wollen am liebsten rund um die Uhr mit ihren Partnern verbringen. Polys sind genauso vielfältige Menschen wie monos.

Die Frage nach der Intensität ist meines Erachtens in sofern blauäugig, weil kaum jemand mal objektiv auf seine Beziehungsalltag draufschaut und sagt "Wieviel INTENSIV MITEINANDER verbrachte Zeit haben wir eigentlich so am Tag?". Die Amis nennen das "quality time" versus einfach "nur" nebeneinander verbrachte Zeit. Das ist meistens nicht so viel. *zwinker*
Es ist blauäigig, wenn du die Qualität der Intensität von der "quality time" ableitest. Das möchte ich gerade nicht, die Zeit spielt zwar eine Rolle, aber eine untergeordnete.
Du wirst diese Erfahrung nicht teilen können
Und du wirst meine nicht teilen können.

Da hat Shyila aber auch absolut recht. Man kann immer nur in seiner eigenen Haut stecken und sich alles andere vorstellen. Aber wissen kann man das nie, wie es ist ein anderes Leben zu führen. Selbst wenn man denkt, man hat dies oder jenes zu genüge probiert und man wisse genau, daß es nichts für einen ist, so kann es doch immer noch sein, daß man sich einfach nur von vornherein nicht richtig darauf eingelassen hat, daß man nicht wirklich den richtigen geistigen Schlüssel gefunden hat, um ein anders geartetes Leben zu leben.



Und in der Hinsicht möchte ich Shyila mal unterstützen. Der Satz "Das wirst Du nie erfahren, was diese und jene Liebe ist" kommt in meinen Ohren auch total oberlehrerhaft und von oben herab an. Manchmal versteckt sich die böse, kleine Zwietracht in ganz harmlos wirkenden Sätzen, nicht wahr? *zwinker*
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