@ Pegasus_68
Ich finde es gut, dass Du hier zu verstehen versuchst, aber ich fürchte, Du stehst Dir selbst mit ein paar Glaubenssätzen im Weg (wie wir alle es immer wieder mal tun, auch ich ...).
Neid und Eifersucht resultieren eigentlich immer aus einem Mangel. Jemand hat ein Defizit, hat nicht genug, will noch mehr und glaubt, nicht genügend zu bekommen, hat Angst, zu kurz zu kommen ... Und schon klopfen Neid un Eifersucht an: "Der kriegt, was ich gerne hätte! Warum ich nicht?"
Was aber, wenn jeder absolut genug bekommt, wenn jeder erfüllt ist?
Und so meine ich es auch, wenn ich schon mehrfach hier schrieb, dass Polyamorie am besten aus der Fülle gelingt. Wenn ich zu wenig Sex, zu wenig Zuwendung, zu wenig Aufmerksamkeit etc. bekomme, neige ich wie jeder andere auch zu Eifersucht und Neid.
Wenn ich aber, um es mal drastisch zu formulieren, von meiner Partnerin eben noch mit Liebe und Zuwendung überschüttet wurde und vielleicht sogar in Grund und Boden gevögelt wurde - wieso sollte es mich dann stören, wenn sie sich auch einem anderen zuwendet?
Und wenn sie gerne wandert, ich das aber hasse, dann wüsste ich nicht, warum es mir was ausmachen sollte, wenn sie dann eben mit anderen wandern geht. Was anderes wäre es, wenn ich sehr gerne mit ihr wandern ginge, sie aber mit mir nicht will, es dafür aber begeistert mit anderen macht - dann könnte es in mir grummeln und ich müsste mal genauer hinschauen, was da in mir los ist und warum sie mit mir einfach nicht wandern will (kann ja auch an mir liegen).
Oder auch: Wer genug zu essen hat, gönnt andere etwas. Wer immer Hunger leidet, gönnt den anderen meist gar nichts, sondern will selbst noch mehr. Versuch doch mal diese Aspekte in Dein Nachdenken und Nachfragen mit einzubeziehen - vielleicht wird dann manches klarer?
(Der Antaghar)