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Polyamorie - was ist das eigentlich?

*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ich glaube da täuscht du dich gewaltig. Neid und Eifersucht sind Schlüsselemotionen. Genau wie Wut, Hass, Ekel usw.

Sie gehören zum Menschen wie die Sonne zum Universum.

Ohne diese Gefühle wäre es ziemlich langweilig auf diesem Planeten.

Dann bin ich sehr froh und erleichtert über mein langweilig aufregendes Leben. *lach*
Eifersucht habe ich ein einziges Mal im Leben empfunden - und war ziemlich verblüfft, was das gerade ist, bis ich es einordnen konnte. Und zwar, weil eine Frau intensiv jemanden angeflirtet hat, der mir sehr wichtig war, aber tabu da in Beziehung ... Das gab ein kurzes Aufwallen von empörten "Hey, laß das gefälligst, ich darf auch nicht!", ein stutzen und dann ein amüsiertes "Oh, war das Eifersucht? Na sowas.". Und damit war's vorbei. Und mehr brauchte ich davon nicht, lebendiger hab ich mich dadurch nicht gefühlt, spannender wurde es auch nicht ... so unterschiedlich kann es sein. *baeh*
Und Neid, kam auch noch nie erkennbar vor, manchmal war ich in Situationen, in denen ich jemandem gegenüber irgendwie nicht ganz glücklich war und schwer fassbar war, warum. Da hab ich mich gefragt, ob da Neid mit hineinspielen könnte? Kann ich aber nicht sicher sagen, war zu diffus.
Vielleicht bin ich ... sekundär gehandicapt. *lach* Was außer Neid und Eifersucht gibts denn da noch?!?
Mal im Ernst, ich habe genug mit Verlustangst, die schon ab und zu mal auftritt - manchmal zu recht (der Partner ist doch nicht poly), manchmal nicht (er ist grade "nur" sooo verliebt, daß er nicht anders kann, aber mich liebt er noch genauso) - zu tun und "Spannung" im Leben. Oder Trauer, wenn ein Mensch, den ich tief und innig liebe, einfach nicht für eine Beziehung zur Verfügung stehen kann, wegen anderer Absprachen. Oder nicht will. Da brauche ich weder Neid, Eifersucht noch Hass. Hass am allerwenigsten, das empfinde ich als vollkommen "sinnlose" Emotion, die ich auch noch nie empfunden habe. Sich auf Destruktion zu konzentrieren, wozu denn DAS bitte?!?
Warum ich unglücklich bin, ob ich unglücklich sein MUß, wieso es zu einer Krise kommt oder Trennung, wie sich damit umgehen läßt - da ist so viel zu tun und zu empfinden, ohne solche ... hilflosen Überschlagshandlungen. Wie Antaghar so schön sagte: ich bin doch keine Marrionette. Ob ich nun Liebe oder Trauer empfinde, das durch mich fluten zu lassen, anzunehmen, aufzulösen, dazu habe ich alle Möglichkeiten der Welt. Mit solchem Unsinn wie Hass oder Rache oder Klammern oder Szenen oder weiß der Geier brauch ich mich doch nicht abzugeben. Und glaubt mir, mir sind schon ausgesprochen miese Sachen passiert, daß Menschen zu soetwas fähig sind, ist mir immernoch unbegreiflich. Nur auch dafür empfinde ich ... Mitgefühl, ja Mitleid und Unglauben.
@Venice
Ob ich nun Liebe oder Trauer empfinde, das durch mich fluten zu lassen, anzunehmen, aufzulösen, dazu habe ich alle Möglichkeiten der Welt. Mit solchem Unsinn wie Hass oder Rache oder Klammern oder Szenen oder weiß der Geier brauch ich mich doch nicht abzugeben.

Auf welchem Stern lebst du den??? Gefühle danach zu ordnen, ob man sie braucht oder nicht. So ein Unsinn.

Liebe und Trauer nimmst du an, "lässt sie durch dich durchfluten". Aber Eifersucht und Neid nicht???

Wie anmaßend ist das denn? Die guten in´s Töpchen, die Schlechten in´s Kröpfchen oder was?

Träum mal schön weiter. Mit Realität hat das nix zu tun.
Träum mal schön weiter. Mit Realität hat das nix zu tun.

Mit Deiner möglicherweise nicht, das ist richtig.

Was soll jemand machen, der einen transzendenteren Blick auf seine Welt (einschließlich seiner Gefühlswelt) entwickelt hat und z. B. keine Eifersucht empfindet oder keine Rachegefühle? Macht ihn das zu einem schlechteren, weil weniger vollständigen Menschen?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Shylia nicht gleich werten, nachfragen. *zwinker*
Ich lasse alles zu, beobachte mich von außen und schaue mal was passiert. Da bin ich (außer im Fall heftiger Trauer und Angst) ganz entspannt. Aber die von Dir genannten - angeblich so essentiellen - Emotionen ... meeeein Gott wie langweilig bin ich ... gibt es nicht. *lach*
Bestimmt ist irgendwas im Teppich - oder in den Möbeln - das mich auf Drogen hält, schon klar. *baeh*

Edit: Was den anderen Stern angeht - ja, das habe ich schon als Zwölfjährige zu meiner besten Freundin gesagt. Nur damals war ich unglücklich darüber, diesen ganzen "Kram" nicht nachempfinden zu können. Weil es mich zum Außenseiter gemacht hat. Heute zucke ich die Schultern darüber, ich brauche das nicht. Was es anderen Menschen antut, das vermisse ich nun wirklich nicht ...
@lunikus
transzendenteren Blick auf seine Welt

Ich geh gleich auf die Knie vor so viel Transzendenz. Die Erleuchteten gehen um.

Wer so erleuchtet ist, würde aber wohl niemals "Hass" und "Rache" als Unsinn zu bezeichnen.

Wenn da wirklich ein transzententer Blick auf die Welt wäre, würden ALLE Gefühle der Menschen respektiert und nicht sortiert, nach gefällt mir, oder gefällt mir nicht. Und weil sie mir nicht gefallen, oder sie nicht brauche, habe ich sie auch nicht. Darüber kann ich echt nur lächeln.

Solche Gefühle sind nicht zu 100% steuerbar, wie hier so gern dargestellt wird. Sie können jedem passieren.
@Shyila:
Ich geh gleich auf die Knie vor so viel Transzendenz. Die Erleuchteten gehen um.

Was beabsichtigst Du mit der Süffisanz zu erzielen? Es dient Dir jedenfalls nicht zur Zierde.

Wer so erleuchtet ist, würde aber wohl niemals "Hass" und "Rache" als Unsinn zu bezeichnen.

In gewisser Hinsicht ist es aber sehr wohl richtig, diese (potentiell) sehr destruktiv wirkenden Gefühle als genau das zu bezeichnen.

Wenn da wirklich ein transzententer Blick auf die Welt wäre, würden ALLE Gefühle der Menschen respektiert und nicht sortiert, nach gefällt mir, oder gefällt mir nicht. Und weil sie mir nicht gefallen, oder sie nicht brauche, habe ich sie auch nicht. Darüber kann ich echt nur lächeln.

Diese Aussage impliziert, daß Du entweder hinsichtlich Deiner Empfindungen oder hinsichtlich der Erkenntnis Deiner beschränkten Einflußmöglichkeiten auf sie weiter bist als andere. Deine Art des Postens zeigt mir hingegen, daß beide Annahmen jeglicher Grundlage entbehren.

Solche Gefühle sind nicht zu 100% steuerbar, wie hier so gern dargestellt wird. Sie können jedem passieren.

Zu 100% vielleicht nicht steuerbar, aber zu 99,999% erkennbar als destruktiv und nicht hilfreich. Passieren können sie vermutlich (fast?) jedem, aber es gibt Menschen, die in der Lage sind, sich von ihnen nicht zur Marionette machen zu lassen.
@ Antaghar
Auch Polys sind nur Menschen, und auch da kommen gelegentlich Neid und Eifersucht vor. Nur wird sich dann anders als üblich damit auseinandergesetzt: es wird weder verdrängt noch geleugnet, aber man weiß auch, dass die Ursache für das Gefühl in einem selbst liegt, dass es nur durch äußere Umständen ausgelöst wird.

Nun bin ich überrascht. Du als wahrer Künstler der Nichtverllgemeinerung, lässt dich hier zu einer sehr drastischen Verallgemeinerung verleiten.

Ds obige Zitat mag für Dich eine verbindliche Denk- u. Handlungsweise sein, es aber auf alle Polys zu projeziert zu sehen, dazu fehlt mir dann doch der Glaube. Sollte es wirklich so sein, wie von dir beschrieben, so müsste man die Polys ja als eine Art "Gutmenschen" sehen.

Die zitierte Textpassage steht auch in einem krassem Widerspruch. Wenn auch bei Polys Neid und Eifersucht vorkommen und davon gehe ich sehr stark aus, so wird es auch da, wie bei anderen Gemeinschaftsformen mit Menschen, extreme und minder extreme Fallbeispiele geben.

Sorry, aber "ein Poly setzt sich grundsätzlich mit Neid und Eifersucht andfers auseinander, als ein monogam Lebender" ist mir dann doch zu wenig glaubhaft.

LG
Lady Business
Sorry, aber "ein Poly setzt sich grundsätzlich mit Neid und Eifersucht andfers auseinander, als ein monogam Lebender" ist mir dann doch zu wenig glaubhaft.

ich würde diese aussage etwas relativieren und sagen:
"der anspruch der polys ist sich mit neid & eifersucht anders auseinander zu setzen"
und hinzufügen, dass es in polyamoren beziehungsstrukturen verdammt schwer ist seine eifersucht unreflektiert und ungebremst zu leben - das beendet nämlich das polysein ziemlich fix. sich dieser emotion zu stellen ist also eng mit der möglichkeit verbunden seine liebe zu mehreren auch leben zu können - das steigert die motivation ungemein! *g*

ich kann nichts mit der perspektive der gute/ negativen emotionen anfangen, das halte ich aus meiner erfahrung und meinem erleben für eine kontraproduktive sichtweise.
ich glaube, dass jede "negative" emotion (trauer, wut, hass, eifersucht, neid) genauso ihre funktion und existenzberechtigung hat wie die "positiven" emotionen. es geht nicht darum diese gefühle nicht zu haben, sondern auf eine für einen selbst und andere personen verträgliche und konstruktive weise mit ihnen umzugehen und so ausgeglichener zu werden.

liebe shylla, man kann vielleicht seine emotionen nicht zu 100% kontrollieren oder beeinflussen, aber man kann lernen sich in seinen handlungen nicht komplett von der emotion führen zu lassen in der man sich befindet. es ist schwer sich das vorzustellen, wenn man es noch nicht erlebt hat - und vor einigen jahren hätte ich sicherlich genauso wie du argumentiert. aber meine eigenen erfahrungen haben mich gelehrt, dass ich nicht so hilflos ausgeliefert bin wie ich es mir immer vorgestellt habe...

bezogen auf eifersucht heißt das für mich, sie zu fühlen und zuzulassen, mich aber nicht von ihr in meinem handeln lenken zu lassen, sondern genau hinzuschauen wieso ich sie gerade empfinde. was fürchte ich zu verlieren? wo fühle ich mich der anderen person nicht ebenbürtig? was sagt es über mein selbstbild? was über meine wahrnehmung vom partner? wurde das gefühl durch die aktuelle situation ausgelöst, oder triggert eine parallele alte erlebnisse und entsprechende ängste/ emotionen? usw.

ich gehöre zu den polys, die nicht frei von eifersucht sind, die diese emotion kennen und hin und wieder mal spüren. ich habe kein "problem" mit der eifersucht, weil ich sie als ein signal sehe, einen hinweis auf ungereimtheiten in mir oder meinem leben denen ich meine aufmerksamkeit widmen sollte. ich habe durch meine eifersucht sehr viel über mich gelernt... also sehe ich sie (gut genutzt) als eine positive emotion an. (another fucking opportunity for growth) *zwinker*

alles liebe,
venuskind
was mich bei solchen diskussionen immer wieder faziniert, ist der anspruch, das eine gewählte lebensform die menschlichkeit des menschen über bord wirft...


wähle die passende lebensweise, und all deine menschlichen schwächen sind passe... *nene*

auch die hier oft erwähnte ableitung, das durch die polyamorie, der mensch sich mehr mit sich und seiner umwelt auseinander setzen muss, greift nicht.

das dies vorkommt, vorkommen mag... unbestritten!!

dies als faktor dieser lebensweise anzusehen, grenzt schon an einer art weissagung an...


dies alles erinnert einem immer wieder an verhärtete ideologische debatten...


der begriff poly, ist dabei leicht austauschbar gegen jede andere ideologie...




was ist jetzt polyamorie...? *gruebel*

der goldene weg zur einer besseren menschheit?
eine möglichkeit sich selbst zu finden?
eine ideologie, die gerade in ist?
eine lebensalternative?
ein egotrip?


es wird wie immer auf den einzelnen menschen ankommen...
und nicht auf die gewählt beziehungs-/lebensform...
dies als faktor dieser lebensweise anzusehen, grenzt schon an einer art weissagung an...
Oder an eine selbsterfüllende Prophezeiung, die zwar nicht einen wirklichen Ursache-Wirkung-Zusammenhang darstellt, aber trotzdem glücklich machen kann *zwinker*

Richtig ist, dass ein reflektierter Umgang mit sich und seinen Gefühlen in erster Linie einem Selbst zugute kommt - und eine gute Ausgangsbasis für JEDE Art von Beziehung bildet, egal ob mono, poly oder beim Bäcker.

Ich glaube darüberhinaus, dass die Beschäftigung mit mir selbst, meinen Wünschen und Bedürfnissen, aber auch meinen Fähigkeiten, Grenzen und Gefühlen, dazu geführt hat, dass ich für mich erkannt habe, dass poly für mich möglich ist - und mir lebenswerter und für mich passender erscheint.

Ich sehe auch aus der Diskussion hier, dass es scheinbar anderen Menschen ebenso ergangen ist. Ob da ein sachlogischer Zusammenhang, eine Korrelation oder nur eine schiefe Stichprobe vorliegt, ist mir letztlich egal. Jeder muss seinen Weg selbst finden.

es wird wie immer auf den einzelnen menschen ankommen...
und nicht auf die gewählt beziehungs-/lebensform...
Die Beziehungsform muss zu der Person und ihren Werten passen. Wer versucht nach fremden Lebensformen zu leben, egal ob gesellschaftlich oder im Forum vorgeschlagen, ohne die zugrunde liegenden Werte für sich zu überprüfen, wird oft damit nicht glücklich. Aber eigene Werte sind veränderbar, wenn sich Einsicht nicht mehr vermeiden lässt *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ LadyBusiness
Stimmt, da ist mir ein Wörtchen durch die Lappen gegangen, aber das solltest Du eigentlich wissen ... Ich hab mich nicht zu einer Verallgemeinerung hinreißen lassen, sondern mich schlicht und ergreifend vertippt. Sorry ...

*tuete*

Es hätte natürlich so lauten müssen: "Nur wird sich dann meistens anders als üblich damit auseinandergesetzt ..."

Aber mal ehrlich: Ist es so wichtig, darauf hinzuweisen, wenn ich von einem Tannenwald schreibe, dass das falsch ist, weil unter den 824 Tannen auch 2 Fichten stehen?

*zwinker*

Liebe Grüße!

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Shyila
Wer so erleuchtet ist, würde aber wohl niemals "Hass" und "Rache" als Unsinn zu bezeichnen.

Schon mal was von wirklich Erleuchteten gelesen oer gehört oder einem begegnet? Ich kenne keinen einzigen, der Hass und Rache nicht als überflüssig und unsinnig bezeichnet - das fängt bei Jesus an und hört bei Buddha auf .

Man muss seinen Gefühlen nicht hilflos zur Verfügung stehen. Es ist immer die Frage, ob Gefühle hast - oder ob die Gefühle Dich haben. Ich empfehle Bücher wie z. B.

"Ich stehe nicht mehr zur Verfügung - Wie Sie sich von belastenden Gefühlen befreien und Beziehungen völlig neu erleben" von Olaf Jacobsen.

(Der Antaghar)
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
*lach* Antaghar - und vielleicht sind diese einfach nur "wahnsinnig" und deswegen, wie sie sind. Aber das störte wohl auch niemanden. *zwinker* Ich habe vor vielen Jahren mal in der Schule für Lacher gesorgt, als es um Hamlet ging und die Frage: ist er wahnsinnig oder einfach seiner Zeit voraus? Meine Antwort war (und ich meine sie bis heute vollkommen ernst): Schwachsinn ist nur Schwachsinn für den, der es nicht versteht.
Das ist kein "besser", kein "weiter", nur ein "nicht verstehen, da anders" drin. Ich kenne z.B. auch jemanden, der wegen eines neurologischen Problems behandelt wird und die Welt erkennbar anders wahrnimmt, als die meisten Leute. Sehe ich kein "schlechter" drin, ist eben anders, andere Empfindungen, andere Wertungen. Kann auch bereichernd sein, davon zu lernen.

Und so albern das klingen mag: aber was mir in meiner inneren Ruhe und Blick auf die Welt ungemein geholfen hat, ist, daß ich eben sehr sehr früh schon lernen mußte (durfte?), daß ich viele Dinge ganz anders empfinde, als meine Umwelt. Das Unverständnis zumindest von Gleichaltrigen war als Kind belastend, aber es hat mir eben auch sehr früh beigebracht, daß das, was ich empfinde (und umgekehrt bei anderen rational da rein verstandesgemäß erlernt mittlerweile nachvollziehen kann, aber eben NICHT empfinden), nicht absolut ist, sondern subjektiv.
Und damit ... variabel. Ich bin kein in Stein gemeißeltes Konstrukt. Meine Gefühle sind veränderbar, wenn ich es will. Und ich muß nicht xyz fühlen, wenn mein Gegenüber das fühlt und meint "Das ist doch ganz normal - und alles andere Selbstbetrug oder Unnormal.". Ich muß xyz weder fühlen, wenn es spontan einfach nicht empfunden wird. Und ich muß es nicht empfinden, weil ich (reframing etc sei dank) meine Sicht und damit Empfindung auch verändern kann, wenn ich es aktiv will. Das sind schon zwei Gründe, warum ich in dieser meiner Gefühlswelt lebe, in der ich lebe. *zwinker*

Mit dem Satz "Das ist so normal, das muß so sein, wenn nicht, machst Du Dir was vor." sagt mein Gegenüber etwas über sich aus, seine rigide/pauschale Weltsicht, die sich an seiner Subjektivität fest macht. Aber nicht über mich oder den Menschen nebenan.
Natürlich habe ich Eigenheiten, die prominent sind, dominant und häufig meine Empfindungen leiten. Aber welche das sind, ist eben individuell und nicht vorgegeben durch das, was andere empfinden oder meinen, empfinden zu müssen. Mit "Erleuchtung" würde ich gar nicht hantieren wollen, bei "besser" oder "schlechter" habe ich immer ein ungutes Gefühl, wer will sich sowas anmaßen? Jeder macht seins und versucht, damit so glücklich wie möglich zu werden und gut ist. Und sich nehmen, wie man ist, hilft da schonmal ein gutes Stück weiter. *lach*
...
Was haltet ihr von der Aussage:


Ich bin Polyamorös - aber nicht in Bezug auf Beziehungen (sondern nur Affären, ONS, ...)


Und nein die Aussage stammt nicht von mir...
****on Mann
7.104 Beiträge
Ich bin Polyamorös - aber nicht in Bezug auf Beziehungen (sondern nur Affären, ONS, ...)

Das würde doch bedeuten, derjenige liebt seine Affären und ONS *gruebel*...

Was bei ONS ausgeschlossen sein dürfte, insofern macht so ein Satz wenig bis keinen Sinn für mich.

Sabdi (m)
...
Hab ich auch so verstanden.


Und solche Leute predigen der Welt polyamorie an den Kopf fass
"Mein ist die Rache !", spricht der HERR (dtn 32,35)


ein Beispiel (Ps 58,7-12):


7
O Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Mund! Zerschlage, Herr, das Gebiß der Löwen!

8
Sie sollen vergehen wie verrinnendes Wasser, wie Gras, das verwelkt auf dem Weg,

9
wie die Schnecke, die sich auflöst in Schleim; wie eine Fehlgeburt sollen sie die Sonne nicht schauen.

10
Ehe eure Töpfe das Feuer des Dornstrauchs spüren, fege Gott die Feinde hinweg, ob frisch, ob verdorrt.

11
Wenn er die Vergeltung sieht, freut sich der Gerechte; er badet seine Füße im Blut des Frevlers.

12
Dann sagen die Menschen: «Der Gerechte erhält seinen Lohn; es gibt einen Gott, der auf Erden Gericht hält.»



predigen... *smile*

haben schon etwas für sich... *floet*
besonders von erleuchteten friedfertigen menschen...

*gruebel*...

t'schuldigung, natürlich von erhabenen menschen, die das recht, das wissen auf ihrer seite gepachtet haben...

man sollte schon objektiv bleiben... *floet*




ein alter guru lehrer, lehrte seinen schülern, alle antworten, die er ihnen gab zu hinterfragen...


hinterfragt mich
hinterfragt euch selbst
hinterfragt unseren/euren glauben

und habt keine scheu, unangenehme fragen zu stellen, denn dies zeigt, ihr beschäftigt euch mit dem thema und plappert mir nicht einfach nach, sondern ihr denkt selbst. und wer selbst denkt, stellt automatisch kritische fragen...

zu lesen, zu hören und dies unreflektiert anzunehmen, würde nur meiner eigenen lobhudelei dienen...

aber dazu sitzen wir hier nicht zusammen...



dieser alte mann, war schon sehr beeindruckend... *smile*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ mutabor65
Wer behauptet, die Bibel sei ein "erleuchtetes" Buch, der ist entweder verblendet oder hat einen an der Waffel - zumal ein Buch niemals erleuchtet sein kann, sondern nur ein Mensch.

Was sollen also all diese Zitate? *headcrash*

In der Bibel steht (leider) neben vielem Großartigen auch verdammt viel Blödsinn drin, von Menschen in all ihrer Fehlerhaftigkeit geschrieben - der übrigens auch Du unterliegst (ob Du es glauben magst oder nicht) ebenso wie ich und alle anderen.

Und der von Dir geschilderte alte Mann war offenbar wirklich großartig und vor allem weise und bewundernswert. Recht hat er!

Nur - was ist ein "Guru Lehrer"? Nie gehört ...

(Der Antaghar)
@mutabor
zum Thema Polyamor wäre die Bergpredigt eine bessere Wahl als Zitat gewesen.


Wir reden bzw. schreiben hier über die Liebe. Die Liebe vergibt, die Liebe lässt uns leben.

Rache und Hass gehört hier nicht hin. Es gibt eben leider auch falsche Propheten.

ich finde es falsch, sich aus vielem Richtigen das Falsche rauszupicken.


lg Ralf
****rna Frau
6.195 Beiträge
Ich hätte noch das Hohelied Salomo im Angebot.....

Hach ja dahinschmelz
Wir reden bzw. schreiben hier über die Liebe.


Ich dachte wir schreiben über das Leben, über Beziehungen und über das was wir denken. Es mag sein, dass einige Menschen den Glauben haben selbst über Wasser gehen zu können.

Aber wenn wir über Beziehungen schreiben, dann auch über die negativen Seiten und den Umgang mit diesen.
Wie Blumenkinder durch den Erwachenden Garten zu laufen und dann Bäume zu umarmen, dass bringt hier im Forum nicht weiter, selbst wenn wiedermal einigen das Selbstwertgefühl als "Weltbester Gutmensch" auf dem Spiel steht.


Ich stehe dazu, auch mal ungerecht zu sein, eifersüchtig oder neidisch, ich fluche, bin untreu, trinke und rette nicht jeden Tag ein Kind aus einem brennenden Haus.
****rna Frau
6.195 Beiträge
zumal ein Buch niemals erleuchtet sein kann, sondern nur ein Mensch.

Ach, was ? Werde ich erleuchtet indem ich mich Jahrzehnte unter einen Baum setze und schweren Gedanken nachhänge ?
Was soll das für eine Erleuchtung sein? Die Erkenntnis das man auch jahrelang, jahrzehntelang mit Wasser und Brot auskommen kann, und den Almosen, die die sensationslüsterne Pilgerschaft dem Erleuchteten hinterläßt?
Und wer beurteilt überhaupt, wer wie, inwieweit "erleuchtet" ist ?
Du ? Ich ? Deine Nachbarin?

Nur weil zig Millionen an eines mannes Erleuchtung glauben, glaub ich nicht unbesehen mit. Und genausowenig glaube ich, unbesehen, das Polyamorie das Maß aller Dinge (sozusagen die Erleuchtung) sein soll.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Brian_Lorenzo
So sehe ich das auch, lieber Brian - und habe es hier ja auch oft genug betont.

Man kann und darf zwar immer wieder mal all die Ziele beleuchten, die man anstrebt - aber man sollte auch Mensch bleiben und sein Scheitern zugeben und einräumen. Und ich werde nicht müde, das auch immer wieder zu tun.

Und gerade auch bei Polyamorie, die ja für alle, die es damit versuchen, alles andere als nur Zuckerschlecken ist, kommt es wohl noch mehr als bei monogamen Partnerschaften immer wieder zu Rückschlägen und Reinfällen - und zum Auftauchen längst überwunden geglaubter Gefühle wie Neid, Eifersucht etc.! Nur muss man ihnen nicht ständig erliegen und sie als gottgegeben hinnehmen. Man kann an ihnen und mit ihnen arbeiten.

*g*

(Der Antaghar)
@**lf...


ohne frage, die bergpredigt würde für friede, freude, eierkuchenfraktion besser passen...

*smile*

mein statement bezog auf die aussage, das es auch falsche propheten gibt, in bezug auf das thema polyamor...

das interessante dabei ist, das man heroe absichten pflegt, es gut meint und überzeugt von der sache agiert. und irgendwann schlägt die überzeugung zu einem dogma um, das jegliche kritik und infragestellen, was denn nun poly ist und was noch viel spannender wäre, warum jene menschen diesen weg gewählt haben...


daher das beispiel der psalmenpredigen...
wie etwas, was auf liebe aufgebaut sein sollte, soviel gewalt und letztendlich überheblichkeit beinhaltet...


was den rückschluss nahelegen könnte, das es ohne liebe keine gewalt und umgekehrt geben könnte...


bedingt das eine nicht das andere???
und dies als adaption auf diese treadthema hier, ist es wunderbar zu beachten, wie kritische fragen niedergebügelt werden, wie die unwissenheit jener, die diesem thema skeptisch gegenüber stehen, aufgezeigt wird. ist es unwissenheit jener menschen, oder ein gesunder reflex auf das leben...??? *gruebel*



und nochmal
Wir reden bzw. schreiben hier über die Liebe. Die Liebe vergibt, die Liebe lässt uns leben.

Rache und Hass gehört hier nicht hin.

kann das eine ohne das andere bestehen..
liebe ist nicht das gegenteil von hass, dies wäre meine definition, meine erfahrung. aber das eine ohne das andere, da hab ich so meine bedenken, das das geht...

emotionen beherrschen uns, so gern auch versucht wird, jene emotionen beherrschbar zu machen. in gewissen grenzen ist dies trainierbar... aber das leben hält sich nicht an die von uns gewünschten, erhofften randbedingungen...

wenn man dies bedenkt, wie soll dann so manche arguemtation für poly bestand haben. entweder gilt die für den menschen, aber doch nicht für ein konstrukt. dies folgert, das es unerheblich ist, ob jemand poly oder mono, oder sonst was lebt.

der rückschluss, der gezogen wird, das diese poly-anhänger sich mehr damit befassen müssten, impliziert doch, das dies andere menschen nicht machen...

machen andere menschen dies nicht???
und wenn doch, wie soll dann erste behauptung bestehen bleiben???


die argumentation krankt, gewaltig...
nicht das konstrukt selbst, die argumentationen dessen...

diese ist dermaßen "verlogen", weil es suggerieren soll, das es "besser" wäre, auch wenn der begriff "besser" nicht gewählt wird. man verwendet das wort "anders" , dies nicht so angreifbar ist. geht man dennoch in die tiefe, kommt das wort "besser" wieder zum vorschein...


@*****har...

warum so angegriffen??? *gruebel*
entgleiten dem antagahr die emotionen... ??? *gruebel* das hoffe ich doch nicht!!! *nono*

ein alter guru"," lehrer, lehrte seinen schülern, alle antworten, die er ihnen gab zu hinterfragen...
das ist mir doch glatt ein kommata entfleucht! *tuete*

tztztz...
aber dies offenbart mal wieder das, was mich interessiert *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ mutabor65
Wo war ich angegriffen? Ich hab nur höflich geantwortet, dachte ich jedenfalls - und etwas gefragt.

Meine Emotionen entgleiten mir weit öfter, als Du Dir vermutlich vorstellen kannst, denn ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut und (zum Glück!) auch mit oft heftigen, kraftvollen Gefühlen - auch mit denen, die man als "gut" oder als "schlecht" bezeichnet, die aber zunächst erstmal wertfrei einfach nur da sind und mir etwas sagen wollen. Die Einteilung in gut und schlecht hat ohnehin nur den Hintergrund, die als erwünscht und als unerwüscht zu kategorisieren.

Mir entgleiten meine Gefühle mir mit der Zeit immer öfter nur dort, wo sie es auch sollten (z. B. wenn ich beim Sex die Kontrolle verliere und in Ekstase gerate) und nicht mehr so oft dort, wo ich nur Schaden anrichte (im Zorn z. B.). Trotzdem lasse ich mich nicht von ihnen beherrschen - vielleicht eine positive (?) Folge immer größerer Gelassenheit und langjähriger Meditation?

Und das mit dem entfleuchten Komma hab ich mir zwar zuerst gedacht, dann aber für unmöglich gehalten, weil ein Guru immer ein Lehrer ist und nichts anderes (ein Lehrer dagegen nicht immer ein Guru). Dachte nicht, dass Du ein Wort doppelt schreibst. Sorry, tut mir leid ...

Einen Punkt sehe ich anders als Du: Ich glaube nicht, dass Hass das Gegenteil von Liebe ist, sondern Angst. Aber das gehört wohl nicht hierher und würde zu weit führen ...

Und in einem gebe ich Dir unumwunden recht: Es gibt immer und überall falsche Propheten. Ich halte es gerne mit folgendem Satz (vielleicht gefällt er Dir ja auch):

"Wer so tut, als würde er uns zum Nachdenken bringen, sich aber dabei nur beliebt machen will, den werden die Menschen lieben. Wer die Menschen wirklich zum Nachdenken bringt und die Finger in deren Wunden legt, den werden sie hassen."

*g*

(Der Antaghar)
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