Ich gehe so weit zu behaupten, dass jeder Nähe und Zärtlichkeit braucht. Im Sinne von wirklich benötigen.
Es gibt jedoch zweierlei Perspektiven:
1. Es gibt die, die Nähe aktiv suchen, es formulieren und auch versuchen die Nähe zu bekommen, die ihnen gut tut.
2. Und es gibt diejenigen, die Sex wahrhaftig konsumieren und darüber versuchen Nähe zu tanken. Man propagiert dann eventuell Dinge wie "ich brauche nicht so viel Nähe" oder "bin eher distanziert und Einzelgänger".
Beiden Perspektiven liegt die Vergangenheit zugrunde. Die Kindheit, vergangene Beziehungen und natürlich hier und da auch Traumata, die es zu bewältigen gilt. In den Stationen lassen wir alle hier und da Menschen nicht an uns heran. Aus Angst verletzt zu werden. Aus Angst, Erinnerungen zu wecken.
Echte Nähe zu empfangen, sie auch gezielt zu suchen und das auch zu formulieren, ist ein Prozess. Bei manchen dauert die Suche ein ganzes Leben. Hier und da gibt es ein Happy End und manches Mal eben ohne Happy End. Wie das Leben eben so ist. Wie eben sich jeder entwickelt. Freiwillig und unfreiwillig.
Und nicht zu vergessen, wie trendy es inzwischen ist, Sex zu konsumieren. Man ist ja so offen für Lust und Spiele. Ist man das dann wirklich? Offen? I doubt it.
Ich werde teilweise ja regelrecht gesteinigt dafür, dass ich Beziehungsmensch bin. Als wäre ich eine Gefahr 😌