Erstmal möchte ich euch allen vielen Dank ausprechen für die tollen Antworten, und die ganzen Gedanken und Vorschläge. Ich bin sehr froh, dass ich mich getraut habe, das hier zu posten. Das ist wirklich wahnsinnig hilfreich, um meine Situation aus anderen Perspektiven zu sehen und aus meiner eigenen Haut raus zu kommen.
Zitat von **********eaven:
„Korrigiere mich, sollte ich falsch liegen:
Du hast keinen echten Drang nach BDSM.
Da liegst du in der Tat falsch, aber da habe ich mich auch etwas ungeschickt ausgedrückt. Mit "mir reicht es, mit ihr Sex zu haben", meinte ich, dass ich mich nicht nach anderen Sexualpartnerinnen sehne, sondern sie mir genügt.
Sex ohne BDSM reicht mir nicht, daran sind auch vergangene Beziehungen schon gescheitert, siehe weiter unten.
Sollte ich mich irren, dann fangt an zusammen neue Erfahrungen zu machen, wie hier schon empfohlen worden ist, auf Workshops wie auf Partys. Das ist aufregend und bringt wieder neue Impulse. Für dich als relativen Neuling wären auch Stammtische und Mentoren interessant. Wichtig ist halt nur, dass du das alles machst, weil DU Bock drauf hast, für dich, und nicht um die Beziehung zu retten.
Ja, das werde ich machen. Ich bin mental an einem Punkt angekommen, wo ich zwar drüber nachgedacht habe, die Beziehung zu beenden, aber mir auch ziemlich sicher bin, dass ich in der nächsten Beziehung genau die gleichen Probleme haben werde, wenn ich sie nicht hier und jetzt löse. Es geht hier viel um mein Selbstbild und Selbstbewusstsein, und das wird durch einen Partnerwechsel höchstens temporär besser.
In der jetzigen Situation bin ich mir sehr sicher, dass Inkompatibilität nicht das Hauptproblem ist, und ich diese Herausforderung bestehen muss, oder sie bis an mein Lebensende immer wieder erfahren werde.
Aber trotzdem:
[...] öffnen und sie mit anderen spielen lassen. Und selbst das würde nicht bedeuten, dass sie auf ein Mal wieder Feuer für dich fängt. Und ehrlich gesagt bezweifle ich, ob du der Typ wärst, der sich mit dem Gedanken anfreunden könnte, dass sie mit anderen intim wird.
Darauf könnte es hinauslaufen. Wir haben uns in die Richtung auch schon unterhalten und aktuell wäre ich dazu überhaupt nicht bereit, weil ich das Gefühl nicht ertrage, in so einer Konstellation den Kürzeren zu ziehen (also weniger Sex zu haben als sie), was natürlich nochmal sein eigenes Thema ist. Sie hat mir dabei aber wirklich viele Zugeständnisse gemacht, also dass sie es nicht einfordern wird bis ich bereit bin, dass sie nicht mehr Treffen haben wird als ich, und dass sie mir auch helfen würde, potentielle Partnerinnen zu finden.
Also sollten wir diesen Schritt gehen, könnte es wohl kaum bessere Voraussetzungen geben.
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Mache dir auch darüber keine Gedanken, denn auch das ist nicht unüblich. Gerade deshalb sind vielen Paaren/Akteuren gewisse Rituale wie zB das Halsband anlegen oder sich in bestimmte Klamotten zu kleiden so wichtig um in eine gewisse Stimmung zu kommen oder auch die Session klar vom Alltag zu trennen.
Nicht jeder ist 24/7 im Machtgefüge, meiner Auffassung nach ist die Mehrheit eher zeitlich begrenzt.
Das dachte ich mir schon, aber danke, dass du mir da nochmal ein bisschen mehr Sicherheit gibst. Das mit dem Halsband fühle ich sehr, da wird für mich aus meiner Partnerin sofort meine Sklavin. Aber ich hab mich in letzter Zeit nicht getraut, ihr zu sagen, dass sie es anziehen soll.
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Du kennst ihr "Alltags-Gesicht" und ihr "sexuelles Gesicht" - das sind 2 Paar Stiefel. Sexuell will sie sich in eine Situation fallen lassen, nicht führen.
Ja, da hast du zu 100% recht.
Warum sollte sie von sich aus wechseln, wenn du sie nicht mit deiner Dominanz lockst?
Gib ihr das Setting, das sie für den Wechsel braucht
Hmm wir hatten da schonmal drüber gesprochen, allerdings war zu dem Zeitpunkt ihre Position, dass sie
zuerst Lust haben muss, bevor das richtige Setting ihr überhaupt gefällt.
Allerdings triffst du mit dem "locken" vielleicht einen guten Punkt. Das heißt ja, dass sie sich einlassen
kann, oder eben nicht. Ich tendiere aber dazu, eine starke Erwartungshaltung zu haben, wenn ich versuche Sex oder Spiel zu initiieren, und kann meine Enttäuschung schlecht verstecken. Das gibt ihr das Gefühl, dass sie sich einlassen
muss. Da hatten wir auch schon drüber gesprochen und es ist definitiv ein wichtiger Knackpunkt in der Dynamik.
Ein wichtiger Teil des Ganzen wird sein, dass ich es irgendwie schaffe, nicht enttäuscht zu sein, wenn etwas nicht funktioniert, was mir aber wirklich verdammt schwer fällt.
Manchmal braucht es für den inneren Raum erst das bewusste Aussen
Geh bewusst raus - raus aus dem Alltag, raus aus eurer Wohnung - mache mit ihr ein Date aus, aber verrate keine Details
Du kennst Euren Tagesablauf, die Vorlieben - berücksichtige alles in deiner Planung, verrate nur das allernotwendigste, aber diskutiere nicht, zumindest nicht im Stil von "Schatz, magst du lieber a) oder b)?
, das weisst doch nach 2 Jahren, grosse Rückversicherung braucht es für den Erst-Versuch nicht
Extra Location ist immer gut geeignet (Zimmer mit entsprechender Ausstattung kann man buchen) - dazu am Tag X rechtzeitig ein kleines strukturiertes Start Szenario, die die Richtung des Dates erahnen lässt (z. B. Einhaltung Eures Rituals, Kleiderordnung (bestimmtes Schmuckstück oder Dessous) wo genau und wie sie warten soll).
Schau wie sie dann im Setting reagiert, ob das Feuer wieder kommt - Freude am Spiel und an der Lust reicht für den Anfang
Mit etwas Glück kann sie dich durchaus mit wenigen Änderungen im sexuellen Setting wieder als "fremd" wahrnehmen, da deine Aktionen dann für sie nicht mehr vorhersehbar sind.
Und eventuell stellst du für dich fest, dass auch du diese "Aussen-Rolle" brauchst, um überzeugend vom Alltag in dein dominantes Setting zu wechseln.
Zeitnah ausprobieren - was anderes nützt eh nix, denn geredet habt ihr ja schon.
Das sind ein paar gute Ideen, und geht ziemlich sicher in die richtige Richtung. Danke dir! Und es stimmt; ich weiß, was ihr gefällt, und kann so etwas organisieren. Aktuell habe ich das Gefühl, es würde sie eher unter Druck setzen, sobald sie merkt was Sache ist, aber ich werde das mal als Idee (nicht in Details, versteht sich
) ansprechen.
„In diese Richtung würde ich es weiterentwickeln. Wenn das aber nicht hilft, wenn sie nur noch das Neue und Fremde oder vielleicht Düstere/Härtere kickt, bist Du sexuell abgehängt. Eine Neigung kann wie ein ruhig fließender Fluss sein aber auch wie ein tosender Wildwasserbach.
Da bin ich zuversichtlich, dass mein Brunnen noch nicht ausgeschöpft ist. Ich war auf jeden Fall noch von meinen Grenzen entfernt, bevor sich diese Dynamik so entwickelt hat.
„Nach meinem Dafürhalten braucht Submissivität einen Auslöser/Trigger. Vielleicht gibt es Settings oder Aktionen, die das schaffen und lange nachlaufen. Ich denke die ganze Zeit an die Geschichte einer Freundin, die ihr Lover unwiederbringlich mit einer extrem erniedrigenden Geste langanhaltend in die Knie gezwungen hat.
Hmm sehr interessant dass du das ansprichst, so etwas gab es tatsächlich schon! Ich kann mich spezifisch an zwei Abende erinnern, wo ich gefühlt nur ein bisschen gemein war, aber
was ich getan habe hat in ihr dieses Bedürfnis nach Unterwerfung sofort geweckt, und das ist auch geblieben, bis wir später alleine waren und es befriedigt werden konnte.
„wenn du noch 2 Jahre mit ansiehst, wie du keinen Sex mit ihr hast, wirst du deine Meinung, wie gut eure Beziehung ist wahrscheinlich mit anderen Augen sehen
Jap, deswegen versuch ich ja jetzt aktiv, etwas dagegen zu unternehmen. Hier zu posten war ein wichtiger Schritt, weil ich niemanden kenne, mit dem ich darüber so im Detail sprechen kann.
ihr seid auf dem Weg eine Freunde-WG zu werden
(ja, gute Freunde sind auch wichtig)
Wir wohnen noch nicht zusammen, aber vom Konzept her hast du recht.
sie verspürt keinen sexuellen Reiz mehr bei dir (du kennst die Kurve bei Frauen, was sexuelle Anziehungskraft -Libidoverstärker betrifft?)
die Aussicht, dass sich das ändert, ist eher gering
Nein, das sagt mir nichts. Hast du da Ressourcen dazu, die ich mir mal anschauen könnte?
Nunja, die bisherigen Antworten hier haben mir schon Hoffnung gegeben. Zum Aufgeben bin ich jetzt aber noch nicht bereit, dafür hab ich noch nicht genug getan.
ob man eine Beziehung als -wird besser- beschreiben kann, wenn es keine Sex mehr gibt, kann jeder nur für sich selbst bestimmen
Ja, das war natürlich etwas keck formuliert, aber ich glaube in meinem Text ist gut durchgekommen, was ich damit meinte. Insgesamt ist es aber natürlich kein akzeptabler Dauerzustand.
schon mal darüber nachgedacht, warum so viele noch außerwärts spielen/ oder Spielbeziegungen führen?
Absolut, und ich will auch nicht ausschließen, dass wir diesen Schritt noch gehen werden, aber aktuell bin ich noch nicht bereit dazu.
„Ich kann mich täuschen, aber für mich liegt genau darin euer Problem.
Du hattest in deinem Leben eigentlich genügend Zeit, den Dom in dir "heraus zu lassen".
Warum nicht schon früher? Warum war dir die Dominanz beim Sex nicht schon früher ein so starkes Bedürfnis?
Ah nun, gut dass du fragst. Das Bedürfnis hatte ich schon sehr früh. Ich habe schon vor der Pubertät meine visuellen Fetische entdeckt, und bin über die Zeit über die Online-Suche nach Leder, Korsetts und Stiefeln sukzessive auf Latex, Bondage und BDSM gestoßen. Allerdings bin ich ein stereotypischer schüchterner Nerd, für den allein das Bedürfnis nach einer Freundin schon mit Scham behaftet war. Ich habe mich schon sehr glücklich geschätzt, mit 18 überhaupt jemanden zu finden. Diese erste Freundin war zumindest bereit, manche meiner Bedürfnisse zu erfüllen, hat daraus selbst aber keinen Lustgewinn gezogen, was meine Angst gefüttert hat, das Frauen sowas von mir eben nicht wollen, sondern nur von attraktiveren und dominanteren Männern. Ich bin leider sehr gut im Akzeptieren, deswegen waren wir trotzdem fünf Jahre zusammen. Ähnlich lief es bei der nächsten Beziehung ein paar Jahre später, auch wenn es da von den Kinks zumindest etwas besser gepasst hat und ich viel daraus gelernt habe.
Und, naja, abgesehen davon habe ich mich einfach nie getraut, den ersten Schritt in die community zu gehen, also mal einen Stammtisch zu besuchen, mir ein online-profil zu machen oder so, obwohl ich es schon mehrmals geplant hatte.
Ich nehme an, die BDSM-Elemente waren für euch beide eine neue und deshalb interessante Spielart, die, wie alle neue Spielarten, anfangs einen großen Reiz ausüben und dann bei Gewöhnung langsam verpuffen. Ganz anders, wenn sie einem inneren Bedürfnis entspringen.
So war es nicht. Meine Partnerin hat schon viel Erfahrung. Ich kannte mich zwar prinzipiell aus (habe viele Tutorials angeschaut), hatte aber eben wenig praktische Erfahrung. Deswegen habe ich ja auch vom "Dom, der ich immer sein wollte" gesprochen. Das Bedürfnis war schon lange da, aber ich habe einen sicheren Rahmen gebraucht, um in diese Rolle hineinzufinden, und den hat sie mir gegeben.
Ich z.B. merke das sehr schnell, ob jemand eine dominante Rolle einnehmen möchte oder ob es ein sexuelles Verhalten ist, das ihm wirklich entspricht und das ihm echte Lust bereitet.
Bei ersterem spüre ich keinerlei Motivation, meine submissive Seite einzubringen. Das ist ein intuitiver Vorgang und nicht meinem Willen unterworfen. Ich könnte daran gar nichts verändern, ohne unauthentisch rüber zu kommen. Lust kann man nicht planen.
Ich fände es sehr spannend zu sehen, ob du mich als dominant einschätzen würdest oder nicht, wenn wir uns einfach so über den Weg liefen. Ich glaube, dass ich das nicht ausstrahle, was ja auch mit ein Grund ist, warum ich erst so spät diese Erfahrungen sammeln konnte.
Die "fremden" Männer, von denen deine Freundin fantasiert, könnten einfach Platzhalter für einen passenderen Partner sein. (Beim "Richtigen" hatte ich z.B. NIE Fantasien mit anderen oder fremden Männern.)
Das ist selbstverständlich eine sehr subjektive Einschätzung, die nicht auf euch zutreffen muss.
Möglich, ja. Allerdings muss man zum Kontext vielleicht wissen, dass sie sehr auf consensual non-consent steht, also glaube ich eher, dass diese fremden Männer eben genau das sind: fremde Männer. So einer zu sein, ist für mich aber natürlich schwierig.
„1. traut euch mehr zusammen! - Jetzt!
Legt euch hier z.B. ein gemeinsames Profil zu...
oder redet über dein Soloprofi.
2. statt eure Beziehung voll zu öffnen
und getrennte Wege zu gehen,
traut euch doch mal was zusammen!
Geht in einen Swingerclub oder Sexladen,
nur mal zum Gucken,
damit dieses fremde:
Bonny und Clyde Gefühl wachsen kann,
wo ihr die Phase des BDSM hinter euch lasst
und es nur um eins geht:
gemeinsame Wege zu finden
liebend zu bleiben
über alle Ängste mit dem anderen sprechen können
und über alle geheimen Phantasien...
Sich gemeinsam weiterentwickeln - darum gehts.
Du hast es sehr gut getroffen. Ich denke auch, dass es hier wirklich um unsere gemeinsame Weiterentwicklung geht.