Ich habe den Pfad der Naturwissenschaft weiter ausgetreten, weil in mehreren Beiträgen quasi als Beleg für den höheren Sinn des menschlichen Leben auf einen Geist selbst in der Materie hingewiesen wurde und Dürr als Kronzeuge benannt wurde: streng genommen gäbe es sogar gar keine Materie, sondern nur Geist.
Richtig ist, dass auf unterster Ebene der Quarks nur noch 0,2% des Atomgewichts eigentliche Masse ist und der Rest nur noch Bindungsenergie ist. Alles Materielle ist somit ganz viel Zwischenraum und ganz wenig Gegenstand. Unterstellt man nun, dass der Plan, diese winzigen Krümmel geordnet zusammenzuhalten, nicht anderen Zielen als der Thermodynamik folgt, sondern schon diese Thermodynamik der höhere Geist, das ästhetische Ziel einer darüber stehenden Macht ist, dann kann man kaum anders folgern, als dass auch alle höheren Ebenen eben diesen „Geist“ in sich tragen.
Dürr sagt, dass wenn die eigentliche Materie so einen geringen Anteil hat und die Bindungen deren Ausprägung erst definieren, dann findet Schöpfung nicht einmalig zu Beginn sondern in jeder Sekunde statt und sogar unsere Gedanken nehmen darauf Einfluss.
Das hinterlässt bei mir Verwirrung: Ich als Mensch bin der seltene Fall im Universum, wo kleinste Partikel als erfassbare Materie zusammenhalten (lt. Dürr quasi geparkter Abfall, weil der Energie gerade nichts besseres einfällt). Die sekündliche Veränderung ist hingegen der Normalzustand der Quanten, die Abgrenzung als Materie die Ausnahme. Die Gedanken, die ein Teil meines Körpers, das Gehirn, hervorbringen können diese permanente Schöpfung beeinflussen. Das ist nicht ungewollt, sondern im System so verankert. Und ich soll mir jetzt Gedanken machen, worin der Sinn meiner kurzen Existenz in dieser Wolke aus Energie besteht? In dem Moment, wo ich mir zb vornehme, „die Umwelt“ zu bewahren, verändere ich sie. Möchte ich einem Ziel zustreben, verändert sich dieses durch mein daraufzugehen.
Nein, der Hinweis auf Dürr und den Geist in der Materie bietet (mir) keine Antwort auf die Ausgangsfrage.
Höchstens in dem Sinne, dass alles irgendwie richtig, weil veränderlich und ständig im Fluss ist und damit auch egal wäre, ob und was ich gerade dazu beitrage.