„Als ich anfing, in Sachen BDSM aktiv zu werden, habe ich viele Erklärbären getroffen. Besonders häufig wurde mir erläutert, dass BDSM nur 24/7 geht und ich keine echte Sub bin mit echter Devotion, wenn ich zwischendurch und vor allem auf Augenhöhe stehe.
Und weil ich anfangs dumm und naiv war, hat mir das einige sehr unschöne Erlebnisse beschert.
Ich kriege bis heute allergischen Ausschlag, wenn mir jemand erklären will, wie BDSM geht.
Muss bei all den allwissenden Superdummdoms mittlerweile sofort an Beauvoirs Zitat denken: Nichts ist einer Frau gefährlicher als ein Mann, der sich seiner eigenen Männlichkeit unsicher ist.
Das zumindest ist mein eigener Glaubenssatz:
Männer, die nur 24/7 können, haben auf anderen Ebenen Probleme, mit denen sie mal lieber in Therapie gehen sollten… (aber hey, afe, sane, consensual: wenn sie ein Gegenüber mit Konsens gefunden haben, geht mich das ja einen Scheiß an).
Ergänzung bzw. was anderes:
Die Mär vom Jungfernhäutchen hält sich auch sehr hartnäckig und wird in Schulen bis heute noch so vermittelt, dass die Kids glauben, Frauen seien wie ne Zahnpastatube versiegelt, in die der Mann dann reinpiekt, was a) weh tut und b) blutet und c) bei Ausbleiben der Schmerzen/des Blutes Rückschlüsse darauf erlaubt, dass Frau schon sexuell aktiv war.
Alles, alles daran ist falsch und ich feiere die Schweden, die die entsprechende Verwendung des Wortes Jungfernhäutchen in „Vaginale Krone“ umgewandelt haben. Aber hey, in Deutschland gab es noch bis Ende der 90er das so genannte Kranzgeld, dass Väter von vorehelich entjungferten Töchtern einfordern konnten vom „Durchpiekser“, weil die Ware ja dann quasi beschädigt war.
Und hat nicht Merz noch gegen die Anerkennung des Strafbestandes „Vergewaltigung in der Ehe“ gestimmt.
Ich hab nix gegen Mythen, so lange sie nicht zur Unterdrückung oder Diskriminierung führen.