@*****ara
Deine Argumentationskette halte ich für weit hergeholt, vor allem in ihrer Zwangsläufigkeit. Eine Beziehung ist immer etwas einmaliges und kann nie ersetzt werden. Vertrauen ist wichtig. Aber in welcher Form? Will ein Mensch mir schaden, "nur" weil er fremd geht? Unterstützt er mich nicht ausreichend? Fühle ich mich in seiner Gegenwart nicht wohl? Bekomme ich zu wenig von ihm? Schadet er mir oder nützt mich emotional oder materiell aus?
Was ist mit Wahrheit und Transparenz? Sage ich meiner Partnerin, wenn eine Kollegin mit ihrer Hand mir den Rücken runter ist bis an den verlängerten Rücken und wie sehr mir das gefallen hat? Soll ich mich selbst belügen und mir einreden, das es mir nicht gefallen hätte? Was macht das mit meiner Partnerin? Das ist alles noch von Treue abgedeckt. Geheimnisse gehören nun einmal zum Leben dazu auch wenn ich keine brauche, wie ich lebe aber sie begegnen mir immer wieder und ich lebe damit.
Auch so ein Klassiker: Man lebt treu und anständig und bekommt immer und immer wieder Vorwürfe und Unterstellungen der Untreue. Irgendwann ist es egal und wenn man eh immer wieder das hört, ist man es dann auch.
Eine F- Freundin wurde mal übel von ihrem Typen verarscht. Der lebte erst mal von ihrem Geld, hat sie nicht nur was Fremdgehen angeht belogen, ihr noch Geld abgeschwätzt um zu seiner Geliebten zu fahren. So etwas geht gar nicht - niemals mit keiner Ausrede.
Was auch nicht geht: Irgendwann später, wenn es geht, wenn die Affäre längst vorbei ist, mit seinem eigenen Gewissenskonflikt nicht klar zu kommen und dann entweder zu beichten um Absolution zu erhalten oder im Streit solche schweren Geschütze dem Partner um die Ohren zu hauen.
Nein, keine der Affären, in denen ich der Nebenmann war, sind aufgeflogen. Die Frauen liebten ihre Männer, haben nicht schlecht über sie gesprochen und waren loyale Gefährtinnen, denen einfach etwas fehlte. Erfolgreiches Fremdgehen hat viel mit andere Menschen glücklich machen zu tun. Die Affäre um die Diskretion und Motivation zu gewährleisten und den geliebten Partner, der ja auch glücklich sein soll (schlechtes Gewissen des Betrügenden) und sich nicht schlecht fühlen.
Diskretion, Stress, Koordination, physische Anstrengung, vor allem auch der allgegenwärtige, eigene Gewissenskonflikt, dumme Zufälle, Restgerüche sind viel stärkere Argumente dagegen.
Single sein oder offen Poly macht das Leben erheblich einfacher.