„Es gibt Leute, die glauben, dass sich mit einer Poly-Beziehung ihre Probleme in Luft auflösen. Aber zu einer Poly-Beziehung gehören ja immer noch mindestens zwei. Darin liegt ihr Problem, sie sind niemals loyal und treu, selbst wenn das Ganze weder monogam noch monoamor ist.
Solche Leute gibt es bestimmt. Es gibt auch Leute, die glauben, dass sie in einer exklusiven Mono-Beziehung keine Probleme bekommen werden, weil sie in ihrem Beziehungskosmos von der Außenwelt geschützt sind.
Menschen, die Grundbedürfnisse in sich tragen, versuchen mit allen Mitteln Konflikte zu vermeiden. Menschen, die Wachstumsbedürfnisse in sich tragen, versuchen Mittel zu finden um ihre Konflikte aufzulösen. Der zweite Typ Mensch löst erst einen Großteil seiner Konflikte auf, bevor er sich auf Poly-Beziehungen einlässt.
In Poly-Beziehungen geht es um Loyalität, nicht um Treue. Treue bedarf ein Regelwerk woran sich beide gleichermaßen zu halten haben. So ein Regelwerk braucht es in Poly-Beziehungen nicht, weil die Übernahme von Eigenverantwortung für das Denken, Handeln und Fühlen jedes einzelnen die Grundlage, das Wesen dieser Beziehungsform ist, wie auch die Bereitschaft bei Bedarf eigene Konflikte die entstehen könnten, selber aufzulösen statt den geliebten Menschen Regeln aufzudrücken, um derartige Konflikte zu vermeiden. Wenn es um Vermeidung von Konflikten geht, sind solche Leute besser in einer exklusiven Mono-Beziehung aufgehoben mit der Hoffnung, damit keine Probleme zu bekommen.