Periodentracking des Partners: Nützlich oder übergriffig?

Die App kommt für mich ein paar Jahre zu spät.
Dennoch bräuchte ich sie nicht. Ich rede und kann klar und direkt sagen, dass es mir nicht gut geht.
Ich liebe Kinderschokolade und Duplos. Die bitte aber nicht nur an fünf Tagen im Monat.

Ich lerne aktuell eine Frau kennen, die solch eine App nutzt. Ich finde nicht, dass mich ihre in der App prognostizierten Gefühlslagen irgendwas angehen. Ihre real gefühlte Stimmungslage schon eher. Bei Verbindungen mit guter Kommunikation kann man das aber hoffentlich auch ohne App mitteilen.

Sie erzählt mir halt, worauf wir uns beim Sex einstellen müssen, wenn wir uns treffen und witzelt zwischendurch darüber, dass die App in Sachen Appetit - sowohl auf Essen als auch auf Sex bezogen - doch schon mal richtig liegt. Ob und was sie darüber hinaus mit mir bezüglich ihrer Gefühlslage teilen möchte, ist aber ihr Ding und nichts, was ungefragt und automatisiert über eine App laufen sollte.

Ich kenne die Funktion nicht, aber du schreibst, die eine Person teilt ihre Inhalte selbst mit den Menschen, mit denen sie möchte. Also wenn alles freiwillig passiert, ist es doch gut. Die Beteiligten werden sich sicher schon austauschen, für welchen Zweck die Einsicht genutzt wird und hier einen Konsens finden. Und dass natürlich auch Kommunikation über die App-Daten hinaus notwendig ist, ist ja auch klar.

Falls eine Partnerperson sich gegen den Willen solch intime Informationen beschafft, ist es natürlich übergriffig. Aber darüber reden wir nicht, oder?

Finde das einfach nur gruselig

Gruselig.

Ich teile es dem Partner generell lieber persönlich mit wie es mir geht.

Dies ist meine persönliche Meinung und nicht allgemein gültig:
Wenn mein Partner in einer bereits länger als 4 Wochen dauernden Beziehung eine App benötigt, um round about 28 Tage (bei manchen Frauen mehr, bei manchen weniger) abzählen zu können, hat er*sie entweder Probleme beim Zählen oder ist unaufmerksam.
Entweder wir kommunizieren offen über meinen Zyklus und die damit verbundenen Stimmungsschwankungen oder er lernt es anhand meiner Reaktionen. Eine App halte ich für überflüssig.

Ich bin gedanklich mal die Historie durchgegangen. Es gab Zeiten, da hatte ich starke Schmerzen und das hat sich auf die Stimmung ausgewirkt, dann gab es wieder Zeiten, da kam sie nicht pünktlich.

Hinzu kommt, das es auch die Pille gibt, in der die Periode dann gar nicht kommt.

Eine Zeitlang hatte sich das gut eingespielt, pünktlich und ohne Schmerzen und momentan ist es wieder im Wandel.

Ich müsste die App auch entsprechend füttern und hätte dazu überhaupt keinen Bock und ganz ehrlich, mein Partner ist doch nicht dazu da, dass dieser mich bemuttert.

Ich kenne die App nur zur Bestimmung der fruchtbaren Tage bzw. zur Verhütung. Dafür kann sie in einer Beziehung auch brauchbar sein. Sonst finde ich so eine App eher nicht sinnvoll. Ob man das mit seinem Partner teilt...ich bin ja eher dafür miteinander zu reden.
Wir kommen noch so weit, dass wir nur noch über Apps uns austauschen. Ist es nicht viel schöner, mit dem Partner zu reden und die Reaktionen des Partners zu sehen?
Nimm mich in den Arm, fass mich heute nicht an, heute hab ich richtig Bock, bringst mit einen Tee.... ist doch viel schöner, als in eine App zu glotzen.

Halte es in einer Beziehung für sinnvoll, wenn der Partner weiß, wann die Partnerin ihre Periode hat. Bei mir wusste er es einfach von selbst. Zur Not hätte es auch ein Kreuz im Kalender getan.
Meine Stimmung teile ich selbst mit. Oh Wunder, sogar wenn ich nicht menstruiere ist die nicht immer rosa rot und sexuell willig. Aber vielleicht gibt es für sie anderen Tage ja auch ne App?

Schön, wenn Frau es teilen kann und nicht musst. Aber wie viel der intimen Daten schickt so eine App an was weiß ich eine Stelle und betreibt damit Dinge, von denen man besser nichts wissen will? Personalisierte Werbung ist nur das harmlose.

Übrigens halte ich es für sinnig, dass Mann weiß, wann und ob Frau menstruiert, falls die Pille doch mal versagt. Vertrauen auf die Einnahme ist gut, aber vielleicht etwas blauäugig als Mann. So würde ich denken wäre ich männlich und zeugungsfähig.

Wenn ich meine Tage habe treff ich einfach nicht meinen Partner oder fremden Mann.

Aus meiner Sicht ist miteinander reden auf jeden Fall die bessere Wahl als eine App.

Also meine Familie hat mein damaliges PMS ( ) auch locker ohne Tracker erkannt.

Ich habe eine App, die mir sagt, wann ich meine Periode bekommen soll. Und das ist super für mich, weil ich das sonst nie wüsste und immer etwas verpeilt bin. Mein Partner hingegen weiss das ganz gut ohne App und kennt auch sämtliche Stimmungsschwankungen, die damit einhergehen.
Also theoretisch bräuchte ich die App nicht, sondern müsste nur ihn fragen!

Puh,was kommt als Nächstes?
Eine App, mit der ich gemeinsam mit meinem Herzmenschen den Stuhlgang nachvollziehen, beurteilen und danach handeln kann? ,,Hier Schatz, iss mal 2-3 Pflaumen,hab gesehen, bist 'n bisschen verstopft mh!?"

Wenn andere Frauen (und auch Männer) das gut finden, sei ihnen gegönnt,für mich ist es nichts.
In meinen Augen braucht's nicht für alles eine App...ich mag auch 'n bisschen diese Reibereien, wenn ich Stimmungsschwankungen habe und er überlegt, was es nun sein könnte... Hunger, Pipi, kalt oder Periode....Und davon mal abgesehen, möchte ich eigentlich nicht alles teilen...Niemanden um mich haben,wenn ich blute...ich will nur Eis essen,ohne Grund in alten Erinnerungen schwelgen und dabei rotz und Wasser heulen...ich möchte alleine meine Schmerzen in Embryonalstellung ertragen usw.

IdS

Ach, wofür es alles eine App gibt.

Wann ich meine "Tage" zu erwarten hatte, konnte ich mit Hilfe eines Kalenders ausrechnen. Mein Mann wusste so auch Bescheid und ansonsten habe ich es ihm einfach gesagt.

Übergriffig fände ich, wenn der Partner ohne mein Wissen meine körperlichen Funktionen überprüfen würde. Ansonsten - für wen dieses System brauchbar ist, die sollen es nutzen.

Für mich hat sich die Sache sowieso erledigt ....

Ich nutze sie auch und finde es eigentlich gar nicht so verkehrt sie mit dem Partner zu teilen.
Ich bin so beschäftigt im Leben dass ich häufig gar nicht darauf achte welches Datum wir eigentlich haben.
Irgendwie ist der Tag dann einfach komisch, ich bin gereizt,der Bauch spannt oder ich will am liebsten fast jeden Mann ins Bett schleppen. Blick auf die App... Ah Eisprung 😅 oder... shit morgen bekomme ich meine Tage, pack also was ein und wenn ich mir das im Alltag kaum merken kann dann erwarte ich das auch nicht von meinem Partner.
Ob die Gefühle nun stimmen, die in den jeweiligen Abschnitten des Monats in der App aufgeführt werden, lasse ich dahingestellt.
Dafür sind wir einfach als Mensch zu individuell.
Aber wenn der Partner durch die App daran erinnert wird dass es ab morgen gefährlich wird und er sich mit einer Burg aus Süßigkeiten schützt, dann finde ich das wirklich total süß🫶🥰

Wenn das für beide ok ist und passt klar warum nicht..ich hab auch ne Perioden app aber ohne diese funktionieren. Ich hätte aber kein Problem das zu teilen gerade wenn man Daten ect plant kann man die Termin gleich entsprechend planen.

Die gefühlslage voraussagen ist eher etwas kritisch da Frauen da ja recht unterschiedlich sind.

Nein, ich möchte nicht, dass mein Partner meine Periode trackt. Würde mittlerweile auch schwierig werden, weil es jetzt allmählich etwas unregelmäßig wird. Er bekommt das entweder von mir mitgeteilt oder merkt von selbst, dass er mir besser nicht unnötig auf den Zeiger geht.

Ich kann mal wieder nur den Kopf schütteln.

Wie viele private und intimsten Daten wollen die Leute eigentlich noch gedankenlos ins Netz blasen.

Naja, bei den Smartwatches hats ja auch gut geklappt.
Schön brav werden die die Vitalfunktionen an die Tech Giganten gemeldet.

Achso noch kurz die Frage beantworten.
Nein, auf keinen Fall will ich vorhersehen wissen können wann sie wieder unleidlich wird.
Ihre Binden bringe ich mit vom Einkaufen, wenn sie auf dem Zettel stehen.

🤦‍♀️ erstmal nutzen es viele Frauen zu Verhütung bzw schwanger werden. Und seit wann ist etwas mit dem Partner teilen Gedankenlos ins Netz blasen 🤦‍♀️😉. Und ja sich mit seinem Zyklus auseinander zu setzten ist sogar sehr gut, und wenn es dir als Partner so am arsch vorbei geht bitte, is ja nicht jeder so.

Freilich kann man die zwischenmenschliche Kommunikation einem Algorithmus überlassen, wenn es einem zu viel ist, einen Menschen kennenzulernen und direkt mit ihm zu sprechen. Ich werde Gottseidank nicht mehr leben, wenn diese Form des „Miteinanders“ längst Usus geworden ist und ein Roboter die Wärmflasche für die menstruierende Frau abfüllt und ihr auf den Bauch legt.

Jedem Depp seine Äpp

Danke @******986 , du hast hier einen wesentlichen Punkt mit eingebracht.
Die meisten Frauen, die eine solche App nutzen, machen das tatsächlich zur Verhütung bzw. Bei kinderwunsch. Bei ersterem verlassen sie sich hoffentlich auch nicht nur auf irgendwelche Prognosen der App, sondern sie beobachten sehr genau die eigenen Symptome (Temperatur, zervixschleim, muttermund) und dokumentieren das in der App, um zuverlässig den Eisprung bestimmen zu können und somit fruchtbare und unfruchtbare Tage. Als jemand, der das 15 Jahre erfolgreich betrieben hat, kann ich sagen, ich hätte es früher gut gefunden, wenn mein Exmann sich auch mal dafür interessiert hätte und dann hätte ich meine zyklzskurven auch bereitwillig geteilt. Nicht, damit er gewusst hätte, wann ich meine Tage bekomme, sondern, damit er nicht erst beim Sex abgefragt hätte, ob er jetzt einen gummi braucht oder nicht. Einen Mann, der auf diese Art und Weise mitverantwortung übernimmt und sich mit dem Thema auseinandersetzt, finde ich persönlich toll.

Heute muss ich nicht mehr verhüten und führe keine App mehr, wenn mein PMS beginnt, dann kommuniziere ich das verbal und bekomme glücklicherweise das, was ich dann brauche.
Was das "übergriffig" angeht: übergriffig kann doch nur etwas sein, was gegen den Willen des anderen geschieht, eine Frau kann doch selbst entscheiden, ob sie die Daten teilen will.



Den Kontext verstehe ich nun gar nicht.
Erstens hat eine Frau, die die Pille nimmt, keinen Zyklus, warum sollte sie also überhaupt eine solche App nutzen? Zweitens, was nützt es dem Mann in der Situation, zu wissen, wann und ob sie ihre abbruchblutung bekommt? Falls das nicht passiert, ist es eh schon zu spät und dann wird das ja vermutlich kommuniziert.
Wenn ein Mann sich nicht auf die Einnahme der Pille verlassen will, muss er andere Maßnahmen ergreifen, als sich darüber informieren, wann sie blutet.