Signale empfangen und korrekt einordnen
Moin Moin,mal wieder ein Post zur Selbstfindung.
Erstmal zur Einleitung:
Ich bin ursprünglich sex-negativ narzisstisch/feministisch erzogen worden.
Zwischen einem Mann der sich für die Erbsünde des Y-Chromosoms entschuldigt und einem misogynen Arschloch gab es da keine Grauzone.
Entsprechend heile ist meine sexuelle Selbstwahrnehmung.
Lange Zeit dachte ich, ich stünde auf Kommunikation auf Augenhöhe. Viele meiner Tanzpartnerinnen sind z.B. ehemalige Tomboys - Frauen mit einer natürlichen Attraktivität und ohne Kommunikationshemmungen mit Männern.
Aber laufen tat da nie was.
So ein bisschen Asexualität konnte ich mir doch schon vorstellen ...
In der Betrachtung der letzten Jahre ist mir aufgefallen, dass die Frauen - fast ausschließlich Tanzpartnerinnen - bei denen es gegenseitig zu funken scheint fast ausschließlich ein anschmiegsam-devotes Verhalten an den Tag legen.
Typisch ist einfach lächelnd in meinen Armen versinken, während ich ihnen rhythmisch die Luft aus den Lungen presse oder sich beim Gespräch nicht neben mich auf einen Stuhl zu setzen sondern auf den Boden und den Kopf auf meine Knie. Also nicht das Niveau trainierter BDSMler, aber auch nicht viel "auf Augenhöhe". Bei mehreren weiß ich mittlerweile, dass sie ziemlich devot bis masochistisch sind.
Meine mittlerweile Ex hat das Thema dann zum Durchbruch gebracht. "You make me want to submit" war eine ihrer Kernfeststellungen.
Sie hat mir da viele Hinweise gegeben und z.B. auch das scheinbar widersprüchliche Verhalten einiger vermeintlich verspielt-dominanter Tänzerinnen, die in meinen Armen plötzlich komplett anderes Verhalten an den Tag legten in die devote Schiene verwiesen ("bratty sub" passt bei einigen ganz gut.)
Und während die Beziehung auch an den Reibereien der beiden unterdrückten Sexualitäten zerbrach, so möchte ich das doch weiter erforschen. Damit es nächstes mal Besser läuft.
Das Dilemma: Aufgrund dieser erziehungsbedingten Prägung benötige ich ziemlich klare Consent Signale. Die Angst Grenzen zu verletzen und damit Schaden anzurichten (und sei es nur der nächste creepy Typ zu sein) oder dafür bestraft zu werden ist allgegenwärtig.
Nur ist die sich herauskristallisierende Zielgruppe ja gerade die, die eher wünscht, dass der Mann die Kontrolle übernimmt.
Vielleicht könnt ihr mir auf die Sprünge helfen:
Wo liegen eurer Meinung nach in diesem anschmiegsam-devoten, den sich unterordnenden Kuscheltierchen etc die "ich will" Signale?
Was ist da Consent oder zumindest ein guter Hinweis für weitere Schritte und was ist einfach nur körpergebundene Kommunikation in einem Umfeld, in dem das eh normal ist?
Wo liegt der Unterschied zwischen der Frau, die eigentlich gerade wünscht, dass ich die Kontrolle über sie und ihre Handlungen übernehme und einer, die nur ihre Füße ausruht und dabei eine anerzogene "ich bin harmlos" Körperhaltung annimmt?