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Reden vs. Meinen in der Beziehung

**********16034 Mann
3.319 Beiträge
Manches sollte man einfach für sich behalten. Aber es wäre besser, nur nicht sehr einfach, aber man behält für sich.

Und später würde man sich wünschen, man hätte es gesagt, aber dann ist es zu spät.

Es wird weh tun, aber nicht besser.
*******l80 Mann
894 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich beginne Beziehungen relativ erwartungsfrei. Erwartungen entstehen (hoffentlich) erst, wenn uneingeforderte Bekenntnisse erfolgen. Das ist Kommunikation. Ein Liebesbekenntnis ist für mich erst eins, wenn ich nicht danach verlangt habe. Dann aber rechne ich damit, dass es Gehalt hat.

Natürlich weiß ich, auch aus eigener Erfahrung, dass dem nicht immer so ist. Liebesbekenntnisse können auch ein Instrument sein. Ich mag aber auf die Wahrhaftigkeit der Worte vertrauen. Sonst ist das Ganze nur ein Tauschgeschäft.

Das spannende ist, was die Wahrhaftigkeit der Worte speziell auf liebesbekundung ist. Das was du dabei empfindest? Das was deine Partnerin empfindet?
Wie würdest du liebe von einem tauschgeschaft von oxitocin ausstößen ?


Viele Grüße
Alex
Zitat von *******icht:

Liebesbeziehungen wird der andere Part unbewusst dauerhaft beobachtet und bewertet, ob er die eigenen Erwartungen und Vorstellungen erfüllt.

Himmel, nein.

"ich fühle mich durch dein Verhalten verletzt" bedeutet, du hast dich mir gegenüber nicht so verhalten, wie ich mir das vorstelle und von dir erwarte.

Ich denke, das ist den meisten nicht bewusst.
Das halte ich ganz im Gegenteil für eine klassische Binsenweisheit.
...dark
****ody Mann
13.327 Beiträge
Themenersteller 
@*******l80 Hormone, Sex, Berührungen sind Geben und Nehmen.

Das große Glück in der Liebe ist aber das Geben, das lieben Können. Und das halte ich nicht für einen Tauschhandel.

Für den, der das Geliebtsein, die Aufmerksamkeit, die Anerkennung ganz dringend braucht, gerät es im schlechtesten Fall auch zum Tauschhandel. Der versteht aber vermutlich nicht das Wesen von Liebe.
******rey Frau
51 Beiträge
Iw habt ihr alle nur ein Problem, eins zu sein
*********emme Frau
733 Beiträge
Das konnte ich und kann ich immer noch nicht beantworten. Aber ich bin Autistin, deswegen kann ich ohnehin nichts mit Subtexten anfangen. Ich kann sie nämlich nicht lesen.

Ich habe mein ganzes Leben lang immer wieder mich in Situationen wiedergefunden, wo ich dachte:
Rede ich Kisuaheli? Warum versteht der andere nicht, was ich sage und dass ich es genau so meine?


Für mich habe ich herausgefunden, dass Menschen mir nicht sagen, was sie meinen, weil sie es manchmal (noch) gar nicht selbst so genau wissen oder weil sie Angst haben. Davor, dass es wahr und wirklich wird, wenn sie es sagen, dass es eben nicht so wird, dass sie den anderen und/oder sich selbst verletzen, dass etwas unaussprechliches passiert: das Gegenüber fühlt genau so und was dann?

Ich sage Dinge immer ohne Subtext (s.o.) - ich sage aber längst nicht immer, was ich denke oder noch weniger, was ich fühle.

Meine Ehe wäre fast daran gescheitert, weil ich nicht aussprechen konnte, was in mir vorging. Ich musste das lernen wie eine Fremdsprache. Es ist immer noch etwas, dass nicht vollkommen aus sich selbst heraus passiert.

Das hat nicht nur Nachteile.
Manchmal verschafft mir das die nötige halbe Sekunde, um zu entscheiden, dass ich das wirklich sagen möchte. Manchmal auch nicht, aber dann bin ich eh meistens schon total überfordert von so vielen Dingen, die mir entgegenbrachten werden.

Kommunikation mit mir ist einfach.
(Hybris einer Autistin)
Sagt, was Ihr meint. Ich verstehe das dann. Ich sage, was ich meine, wie ich es meine (Ironie und Sarkasmus sind mir nicht fremd, aber das ist ja kein Subtext).

Verloren bin ich, wenn mein Gegenüber diesen common ground verlässt und erwartet, dass ich das verstehe. Das hat in meinem Leben zu echten Dramen geführt und zu tiefen Verletzungen.

Aber das war eigentlich immer in Situationen, wo mein Gegenüber sich selbst nicht mehr sah und verstand oder fühlte. Und ich glaube, das ist der Hauptgrund für solche kommunikativen Totalschäden.
Zitat von ****ody:
Mich interessieren Eure Erklärungen oder Meinungen dazu.

An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! (1. Johannes 2,1-6)

Wenn wir Liebe nicht nur in Worten, sondern auch in Taten zeigen, hat das für mich erst eine Bedeutung. Lob und Anerkennung, Hilfsbereitschaft, Intimität und gemeinsame Zeit, zählen für mich/uns mehr als Lippenbekenntnisse oder was gemeint, aber nicht gesagt ist.
********uJeu Mann
357 Beiträge
Zitat von *********emme:
Das konnte ich und kann ich immer noch nicht beantworten. Aber ich bin Autistin, deswegen kann ich ohnehin nichts mit Subtexten anfangen. Ich kann sie nämlich nicht lesen.

Ich habe mein ganzes Leben lang immer wieder mich in Situationen wiedergefunden, wo ich dachte:
Rede ich Kisuaheli? Warum versteht der andere nicht, was ich sage und dass ich es genau so meine?


Für mich habe ich herausgefunden, dass Menschen mir nicht sagen, was sie meinen, weil sie es manchmal (noch) gar nicht selbst so genau wissen oder weil sie Angst haben. Davor, dass es wahr und wirklich wird, wenn sie es sagen, dass es eben nicht so wird, dass sie den anderen und/oder sich selbst verletzen, dass etwas unaussprechliches passiert: das Gegenüber fühlt genau so und was dann?

Ich sage Dinge immer ohne Subtext (s.o.) - ich sage aber längst nicht immer, was ich denke oder noch weniger, was ich fühle.

Meine Ehe wäre fast daran gescheitert, weil ich nicht aussprechen konnte, was in mir vorging. Ich musste das lernen wie eine Fremdsprache. Es ist immer noch etwas, dass nicht vollkommen aus sich selbst heraus passiert.

Das hat nicht nur Nachteile.
Manchmal verschafft mir das die nötige halbe Sekunde, um zu entscheiden, dass ich das wirklich sagen möchte. Manchmal auch nicht, aber dann bin ich eh meistens schon total überfordert von so vielen Dingen, die mir entgegenbrachten werden.

Kommunikation mit mir ist einfach.
(Hybris einer Autistin)
Sagt, was Ihr meint. Ich verstehe das dann. Ich sage, was ich meine, wie ich es meine (Ironie und Sarkasmus sind mir nicht fremd, aber das ist ja kein Subtext).

Verloren bin ich, wenn mein Gegenüber diesen common ground verlässt und erwartet, dass ich das verstehe. Das hat in meinem Leben zu echten Dramen geführt und zu tiefen Verletzungen.

Aber das war eigentlich immer in Situationen, wo mein Gegenüber sich selbst nicht mehr sah und verstand oder fühlte. Und ich glaube, das ist der Hauptgrund für solche kommunikativen Totalschäden.

Perle. Viele verlassen Paartherapie vor dieser Einsicht.
******ble Paar
449 Beiträge
Ich glaub, je besser man seinen Partner zu kennen glaubt, umso weniger wird genau zugehört.
Ich persönlich fände es aber auch seltsam, wenn ich alles haarklein ausformulieren müsste. Ich hab ja keinen Zweijährigen vor mir - und ich möchte auch nicht, dass umgekehrt so mit mir gesprochen wird. Zumal sich gerade in Beziehungen verschiedene Kommunikationsebenen vermischen. Loriots "das Ei ist zu hart" und so.
Eine gute Beziehung "flutscht" bestenfalls, was Kommunikation angeht.

Sie
********brav Frau
2.872 Beiträge
Bei Unsicherheiten im Verständnis , halte ich es wie im Sesamstraßen-Song.....
WER NICHT FRAGT BLEIBT DUMM

Und natürlich gehört dazu auch einen Menge Mut, Vertrauen,weil es das eigene "Defizit" von Unverständnis aufzeigt...und ich tue es nicht bei allen Menschen, aber in meiner Partnerschaft auf jeden Fall....Freundschaften , die mir wichtig sind...
********lack Frau
19.364 Beiträge
@****ody

Ich habe es ja schön öfters geschrieben, aber ich finde man muß schon einen Unterschied machen mit dem Begriff Liebe und dem aktiven lieben.
Der der Begriff Liebe setzt ganz andere Vorgaben.
Es wird ihn immer geben, sie hält immer alles aus, sie erwartet nichts, sie gibt alles usw beliebig zu erweitern...
Beim aktiven Lieben sieht das schon anders aus, denn das setzt einen extrem unter Druck und ist auch kaum um zu setzen.
Ich liebe Dich, die Aussage alleine ist schon schwierig, denn wenn man sie zu oft anwendet, verliert sie m. E. ihren Wert. Ich liebe Eis und Schokolade, schönes Wetter, Gärten usw...da kommt dann
"ich liebe dich" nicht mehr so wertig rüber. Zumal unter Liebe schon jeder was anders versteht.
Aber wieso sollte man nicht etwas genauso sagen wie man es meint?
Weil das dann auch noch nicht einfach zu verstehen ist bzw Zweifel birgt.
Alle lieben die Wahrheit, aber Wahrheit muß man auch aushalten können.
Dazu kommt noch, das man mehrere Sichtweisen hat. Man sagt Dinge weil man sie gerade selbst so fühlt und das in Bezug auf den Partner/in oder aber in Bezug auf die Person selbst.
Aber meist wird alles mit dem Begriff Liebe gekoppelt.
Wer kennt sie nicht diese kleinen Herzen wo drüber steht
Liebe ist......

https://www.pinterest.de/pin/741334788652986060/

WiB
*****a63 Frau
5.755 Beiträge
Ich finde es alarmierend, wenn "Ich liebe Dich" nicht mehr ausgesprochen wird. Bisher war es ein Zeichen, dass die Beziehung auseinander geht.

Aus meiner Sicht verliert ein "Ich liebe Dich", nicht an Wert, wenn er oft ausgesprochen wird und aus dem Herzen kommt.
****der Mann
2.248 Beiträge
Wie fühlt sich Liebe für dich an? Woran merkst du, dass du liebst und geliebt wirst? Woran merkt dein Mensch, dass du ihn liebst?

Der Sinnspruch am Anfang beschreibt etwas, was ich für einen potentiellen Fallstrick in praktisch allen zwischenmenschlichen Beziehungen halte. Und zugleich ergibt sich daraus eine große Chance.

In Bezug auf die Eingangsfragen: Ich bin der Meinung, dass uns nichts, aber auch wirklich gar nichts zwingt, Dinge zu sagen, die wir nicht meinen oder unsere inneren Prozesse für uns
behalten. Diese Erkenntnis hilft mir sehr, wenn ich bemerke, dass ich reflexhaft in Kommunikations- und Verhaltensweisen gelange, die ich gerne verändern möchte.

Und das hilft mir auch in Liebesbeziehungen. Zeit für gemeinsames Reflektieren, gemeinsames Einordnen, was ja oft auch einen Abgleich von Reden und Meinen beinhaltet. Wohlwollend mit der geliebten Person zu sein, auch bei Schwierigkeiten und Konflikten. Bei uns führt das zu einer zunehmenden Übereinstimmung von Reden und Meinen.
********raum Paar
11.491 Beiträge
Egal wie lange man einander kennt ...

Reden und Meinen setzt ganz unterschiedliche Dinge in Gang ...

Beispielsweise:

Wenn ich (m) mit meinem neurodivergenten Hintergrund anfange über etwas zu Reden, kann es gut sein, das ich mir erst eine Meinung bilden will, das ich mir noch gar keine richtige Meinung gebildet habe, das mich das Thema eventuell interessieren könnte ...

Bei meiner Prinzessin kommt es sehr oft so an:

Er redet viel über ein Thema, also interessiert es ihn, ergo dann organisiere, kaufe, mache ich das gerne für bzw. mit ihm.

Da ich grundsätzlich teilweise sehr viel mehr rede als Sie, bemerke ich hin und wieder diese schnelle "Schlussfolgerung" noch nicht einmal im Ansatz.

Und die Ergebnisse können dann zu sehr heftigen Dingen führen.

Gut ...

es geht über "ich liebe Dich" hinaus.

Aber ist in ganz vielen Situationen vorhanden.

Ich versuche mit Worten zu malen, sie aufzuschreiben, dann ist es leichter für Sie.

Dann ergibt sich manchmal der Gesamtkontext, die Stimmung, die Emotionen, eben das Gesamtpaket.

Aber selbst da, kommt es noch zu unterschiedlichen Ergebnissen und Reaktionen.

Es gibt da ein paar gute Tests:

A sagt eine Sequenz

B hört zu

B sagt dann, was A gesagt hat, anschließend was bei B angekommen ist und was es bewirkt hat.

Da kommen manchmal interessante Überraschungen heraus.

Mann meint etwas sagen zu müssen, weil der Andere es hören will ...

Man meint, der Andere sagt etwas, um etwas bestimmtes zu erreichen und hört den Rest drum herum gar nicht mehr.

Und ja ... ich liebe meine Prinzessin und meine das auch so.

*kuss*
Zitat von ********lack:

Ich liebe Dich, die Aussage alleine ist schon schwierig, denn wenn man sie zu oft anwendet, verliert sie m. E. ihren Wert. Ich liebe Eis und Schokolade, schönes Wetter, Gärten usw...da kommt dann
"ich liebe dich" nicht mehr so wertig rüber.

Ist es wirklich so, dass Quantität vor Kontext geht? Platt gesagt: Wenn mir ein Partner sagt, dass er mich liebt, vergleiche ich mich dann mit Schokolade oder schönem Wetter?
*nachdenk*
**********write Frau
74 Beiträge
Es gibt keine Wahrheit und es gibt NIE einen ganzen Satz, den 2 unterschiedliche Menschen genau gleich wahrnehmen. Und da muss man nicht mal so einen sehr interpretionsreichen (weil emotionalen) Satz wie "Ich liebe dich" nehmen.

Ganz einfaches Beispiel. Der Satz: "Schönes Wetter heute!" Klingt doch ziemlich simpel und allgemein gültig. Aber Pustekuchen! Hier 4 unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten:

Person 1: Ja, finde ich auch. Herrlich *g*
Person 2: Was ist daran schön? Es ist seit Tagen zu trocken, mein Garten leidet, ich schwitze, die Bäume sterben.
Person 3 hat einen besonders schlechten Tag und fühlt sich vom Satzeimbringer angegriffen: Was sagt die mir das jetzt? Soll ich jetzt deswegen plötzlich gute Laune haben?
Person 4: Also ich hätte ja lieber Schnee...

Du siehst. Es gibt keine direkte Kommunikation. Nicht mal bei "Wortmenschen" und auch nicht, weil man ein Mann ist *zwinker*

Was hilft? Nachfragen. Mehr verstehen wollen und weniger Interpretieren. Neugierig, offen und liebevoll bleiben *g*
**********write Frau
74 Beiträge
Kleine Ergänzung: Das ist natürlich nur einer von vielen Aspekten der Einfluss hat, auf Probleme in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Gibt noch viele andere, aber ich finde, wenn man sich diese konstruktivistische Seite mal anschaut/bewusst macht, kann das schon mal ne ganze Ecke weiter helfen
****der Mann
2.248 Beiträge
Zitat von ********raum:
Egal wie lange man einander kennt ...

Reden und Meinen setzt ganz unterschiedliche Dinge in Gang ...

Ich denke auch, dass es weniger darauf ankommt, wie lange Menschen sich kennen. Was nicht egal ist: Die Art und Weise WIE (gut) man sich kennt. Dafür können Menschen sehr viel tun.
Zitat von ********lack:
@****ody

Ich habe es ja schön öfters geschrieben, aber ich finde man muß schon einen Unterschied machen mit dem Begriff Liebe und dem aktiven lieben.
Der der Begriff Liebe setzt ganz andere Vorgaben.
Es wird ihn immer geben, sie hält immer alles aus, sie erwartet nichts, sie gibt alles usw beliebig zu erweitern...
Beim aktiven Lieben sieht das schon anders aus, denn das setzt einen extrem unter Druck und ist auch kaum um zu setzen.
Ich liebe Dich, die Aussage alleine ist schon schwierig, denn wenn man sie zu oft anwendet, verliert sie m. E. ihren Wert. Ich liebe Eis und Schokolade, schönes Wetter, Gärten usw...da kommt dann
"ich liebe dich" nicht mehr so wertig rüber. Zumal unter Liebe schon jeder was anders versteht.
Aber wieso sollte man nicht etwas genauso sagen wie man es meint?
Weil das dann auch noch nicht einfach zu verstehen ist bzw Zweifel birgt.
Alle lieben die Wahrheit, aber Wahrheit muß man auch aushalten können.
Dazu kommt noch, das man mehrere Sichtweisen hat. Man sagt Dinge weil man sie gerade selbst so fühlt und das in Bezug auf den Partner/in oder aber in Bezug auf die Person selbst.
Aber meist wird alles mit dem Begriff Liebe gekoppelt.
Wer kennt sie nicht diese kleinen Herzen wo drüber steht
Liebe ist......

https://www.pinterest.de/pin/741334788652986060/

WiB

Es ist unschwer zu erkennen, meine Person eingeschlossen, dass hier viele Frauen Schokolade und Eis lieben. Aber wie kommt man denn auf die Idee so etwas mit einem „Ich liebe dich“ zu vergleichen.

Da muss wohl in den Partnerschaften ziemlich was schief gelaufen sein, wenn der Partner auf ein „Ich liebe dich“ antwortet:
„Du hast das diesen Monat schon dreimal gesagt. Darum glaube ich es dir nicht. Außerdem liebst du auch Schokolade. Man kann keine zwei so wichtigen Dinge wie einen Menschen und Schokolade gleichzeitig lieben!“ *haumichwech*

Wenn ich hier Dinge lese wie „Meine Frau findet nicht gut, dass ich hier angemeldet bin. Aber sie muss es akzeptieren“, verstehe ich natürlich, dass das Wort Liebe zumindest hier völlig fehl am Platz ist.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Zitat von ****ody:
ich habe seinerzeit nicht verstanden, wie erwachsene Menschen in einer vertrauten (!) Beziehung, die ständig miteinander kommunizieren, derart aneinander vorbei reden können oder warum sie sich trotzdem Wesentliches vorenthalten.

Weil das, was jemand sagt und das, was jemand versteht aus meiner Sicht IMMER einen Bezugsrahmen / Kontext hat. Eigene Erfarhungen, emotionale Besetzung, Gewohnheit, Werthaltung, uvm.

Mein Arbeitskollege hat mir gestern von einer Begebenheit mit seiner Frau (mit der er 25 Jahre verheiratet ist) erzählt. Sie hat ihn von unterwegs angerufen und gefragt, ob er schon mal einen Topf mit Wasser auf den Herd stellen kann. Hat er gemacht. Topf, Wasser rein, auf den Herd gestellt. Sie war erbost, dass er den Herd nicht aufgedreht hat, weil das ja wohl hätte klar sein müssen, dass es ihr um die Zeitersparnis des Kochens geht. War ihm nicht klar. Warum? Weil er nicht (oft) kocht. Mir selbst war das in seiner Erzählung sofort klar. Warum? Weil ich viel koche und mir daher die organisatorischen Abläufe und ihr Ansinnen sofort logisch waren.
*********in365 Frau
1.509 Beiträge
Über die Kommunikations-Probleme in meiner/unserer Partnerschaft könnte ich momentan Bücher füllen ...

Da fallen mir zunächst "Die fünf Sprachen der Liebe" ein, dann noch das bereits erwähnte "Vier Ohren-Modell" etc.

Fakt ist, wir interpretieren Worte und Taten, Alle auf Grund unserer ganz persönlichen Erfahrungen, besonders der schmerzhaften, denn die prägen sich am tiefsten ein.
Nun haben wir Beide frühkindliche Traumata erlebt, was in uns gewisse tiefsitzende Glaubenssätze hinterließ und eine entsprechend große Sensibilität und Verletzbarkeit ... das macht Kommunikation auf der sachlichen Ebene kompliziert. Werden wir an einem wunden Punkt getriggert, wird es schnell emotional ... gefühlt geht es dann um Leben und Tod, wir geraten in Stress und dann ist es um Verständnis, Vernunft und die Sache geschehen.
In manchen Bereichen kennen wir uns selbst sehr gut und können dem Anderen eine Landkarte mit den gefährlichen Mienenfeldern an die Hand geben, in Anderen schlummern noch Gefahren, derer wir uns selbst noch nicht ausreichend bewusst sind.

Wir arbeiten daran, leiden darunter und verzweifeln auch immer mal wieder an unserem Scheitern ... mit etwas Glück und ganz viel Verständnis und Wachstum, schaffen wir es Stück für Stück.
Zitat von ********lack:

Ich liebe Dich, die Aussage alleine ist schon schwierig, denn wenn man sie zu oft anwendet, verliert sie m. E. ihren Wert. Ich liebe Eis und Schokolade, schönes Wetter, Gärten usw...da kommt dann
"ich liebe dich" nicht mehr so wertig rüber.

Männer können eh nicht gescheit lieben, sie begehren nur.
Der Mann liebt die Frau, die er begehrt, und die Frau begehrt den Mann, den sie liebt.

Die Liebe zu Eis, Schokolade, dem Wetter oder Sommer gegenüber ist witzigerweise sogar eine tiefere und vor allem nachhaltigere als die "Liebe" einer Frau gegenüber. Sommerliebe währt ein Leben lang, die der Frau gegenüber gerade mal bis nach dem Orgasmus.
*******in78 Frau
9.111 Beiträge
Meine Meinung dazu ist, das die einige Dinge zwar gemeint sind, aber in einem anderen Kontext und manches nicht gesagt wird, weil nicht das Gefühl besteht, der andere ist gewillt darüber zu sprechen.

Für mich geht innerhalb dieses Prozesses viel verloren, der Ignoranz. Nachdem ich genauer hinschaue, ob mein Gegenüber es auch so verstehen kann, wie er/sie es verstanden hat und nicht, wie ich es gemeint habe, funktioniert es viel besser.

Der mangelnde Wille wirklich in eine Kommunikation zu gehen und die Dinge zu klären, ob das jetzt eine Partnerschaft ist, oder eine andere Beziehung ist, macht in meinen Augen vieles kaputt.

Ich habe das hier schon erlebt, ich konnte mir auch nicht vorstellen, warum erwachsene Menschen einen in einem falschen Glauben lassen, obwohl sie was anderes gemeint haben. Da wird dann lieber ignoriert, wohl wissend, das es einem damit nicht gut geht.
Zitat von ********erry:
Männer können eh nicht gescheit lieben, sie begehren nur.

Wobei ich anführen muss, ja, doch, können wir schon. Aber es ist halt einfacher, den Sommer zu lieben als eine gewisse Frau. Die Frau an sich als kosmisches Element schon, ja.
Generell fällt es den meisten Menschen leichter, Gegenstände, Elemente oder Tiere zu lieben als Menschen, weil Gegenstände, Elemente und Tiere nicht sprechen und insgesamt weniger Potential bieten, auch viele nervige und abtörnende Dinge an den Tag zu legen.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Zitat von ********erry:
Männer können eh nicht gescheit lieben, sie begehren nur.
Der Mann liebt die Frau, die er begehrt, und die Frau begehrt den Mann, den sie liebt.

Das deckt sich überhaupt nicht mit meiner persönlichen Lebenserfahrung.
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