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Reden vs. Meinen in der Beziehung

*******n71 Frau
1.729 Beiträge
Zitat von ****ody:
Zitat von ********lack:

Mir haben schon einige Menschen "gestanden" das sie die drei Worte gesagt haben, weil sie meinten, das würde jetzt gerade erwartet. Oftmals ohne sich dessen wirklich sicher zu sein.

Oder, weil sie die Erwiderung unbedingt hören wollen, auch wenn es eigentlich noch gar keine Liebe sein kann. Sie brauchen es aber.

…die oft fehlende Mitteilung der eigenen Bedürfnisse…
**jn Mann
671 Beiträge
Konfuzius sagt : Wer das Wahre und Schöne erleben will, soll diesem Kommentar von Kajn ein Herzchen schenken.
*****a63 Frau
5.569 Beiträge
Es gibt auch diejenigen, die lieben und es aus ihrem Bedürfnis heraus sagen. Für mich ist der sprachliche Ausdruck.von Liebe keine Floskel.
*******ant Frau
31.233 Beiträge
Schnelle Lösung für Verlegenheitsfälle:

"Ich liebe dich."
"Ich mich auch."
*mrgreen*
*********emme Frau
733 Beiträge
Zitat von ****ody:
Menschen kommunizieren über ihre Gefühle leider auch, wenn sie sich derer gar nicht sicher sind. Und statt zu sagen, ich weiß nicht, wie ich für dich empfinde, sagen sie, ich liebe dich, weil es ihnen als die unschädlichste Option erscheint.

Und manchmal möchten sie doch so sehr, dass sie das fühlen könnten, aber es ist eben nicht so.

Ich finde es übrigens gar nicht schlimm, wenn man aneinander vorbei redet und sich missversteht, so lange wir uns dafür nicht gegenseitig in Haftung nehmen und dann diese KO Sätze kommen, die gerne mit „Du hast immer” anfangen. Ich bin ein großer Fan davon, Dinge miteinander zu klären. Da lernt man sich selbst und gegenseitig sehr gut kennen und kann sich sehr nahe sein. Auch durchaus im Streit. Aber bitte eben beieinander bleiben und bei sich und mit dem Entschluss, es gemeinsam zu versuchen zu klären.

Mich treibt man zuverlässig in die Flucht, wenn man versucht, mich mir selbst zu erklären. Die Versuchung ist groß, das Klischee sagt ja, dass Autist*innen ja gefühlsblind sind, ihre Gefühle nicht verstehen und keine Empathie haben. Völliger Mumpitz.

Ich glaube, mir sind im Gegenteil viele Dinge in Sachen Kommunikation bewusster, weil ich Eindrücke anders verarbeite und mein Betriebssystem eine andere Ordnung in die Eindrücke bringt.

Was ich super schwierig bis grenzwertig manipulativ finde, sind Erwartungen bezüglich Subtexte. Ich habe das vor einiger Zeit bei einem befreundeten Paar erlebt. Das eskalierte derart, dass er sie irgendwann anschrie, sie müsse wissen, wie er es meint, weil sie ihn doch kennt.

Da steig ich aus.
Das widerspricht meiner Auffassung von Beziehung. Freiheit in einer Beziehung bedeutet für mich, anders sein zu dürfen, als der andere Part es von mir erwartet. Da geht es gar nicht um Verlässlichkeit, sondern um Vertrauen. Das Vertrauen darauf, dass wir die Zeit haben, sie uns nehmen, uns zu erklären. Dass wir uns beide bemühen zu sagen, was wir meinen und dem anderen glauben, was er sagt (dieser Maskulin fängt an mich zu nerven, aber ich lebe halt in einer weitestgehend heterosexuellen Beziehung).

Und uns selbst glauben, was wir sagen. Und wenn das bedeutet, ihn zu fragen, ob wir gemeinsam herausfinden, was wir eigentlich wollen und fühlen.

Das ist bei uns grad ein wichtiges Thema, denn es stehen berufliche Veränderungen an, die ggf bedeuten, dass wir zurück nach Deutschland kommen (was wir nicht wollen). Das ist eine hübsche Gemengelage aus Sachzwängen, Wünschen und Sehnsüchten. Und wir wollen durchaus auch unterschiedliche Dinge. Ich will näher an die Küste, er lieber Richtung Grand Est. Welche Sehnsucht ist wichtiger? Einfache Antwort: die nach einander, wir wollen unbedingt zusammenbleiben. Aber was macht die Entscheidung für die eine oder die andere Lösung leichter.

Und da kommt für mich noch etwas ins Spiel, womit sich der Kreis schließt:

Wenn ich mich äußere, eine Entscheidung treffe, meinem Gefühl Ausdruck gebe, dann tue ich das aus vollem Herzen und freien Stücken, selbst bei einem Kompromiss, den ich alleine nie so getroffen hätte. Ich werde es niemals dem anderen vorhalten und ihm die Verantwortung oder gar Schuld unterjubeln. Das ist meine Entscheidung, meine Verantwortung.

Freiheit ohne Verantwortung ist Rücksichtslosigkeit, Verantwortung ohne Freiheit ist Unterdrückung.
*******in78 Frau
8.841 Beiträge
Zitat von *********emme:


Ich finde es übrigens gar nicht schlimm, wenn man aneinander vorbei redet und sich missversteht, so lange wir uns dafür nicht gegenseitig in Haftung nehmen und dann diese KO Sätze kommen, die gerne mit „Du hast immer” anfangen. Ich bin ein großer Fan davon, Dinge miteinander zu klären. Da lernt man sich selbst und gegenseitig sehr gut kennen und kann sich sehr nahe sein. Auch durchaus im Streit. Aber bitte eben beieinander bleiben und bei sich und mit dem Entschluss, es gemeinsam zu versuchen zu klären.

Mich treibt man zuverlässig in die Flucht, wenn man versucht, mich mir selbst zu erklären.

Damit triffst du es für mich auf den Punkt.
Schon erstaunlich wie viele Leute wissen, was die anderen meinen oder nicht meinen
*****a63 Frau
5.569 Beiträge
Wenn Kommunikation gar nicht, niemals nie funktionieren würde, dann bräuchte man auch nicht mehr miteinander reden oder hier schreiben.

🥂
******Bln Frau
1.636 Beiträge
Zitat von ****ody:
Zitat von ********lack:

Mir haben schon einige Menschen "gestanden" das sie die drei Worte gesagt haben, weil sie meinten, das würde jetzt gerade erwartet. Oftmals ohne sich dessen wirklich sicher zu sein.

Oder, weil sie die Erwiderung unbedingt hören wollen, auch wenn es eigentlich noch gar keine Liebe sein kann. Sie brauchen es aber.

Erinnert mich an " alle 3 Monate die große Liebe des Lebens finden",
So hab ich das genannt wenn Freundinnen alle 3 Monate einen neuen Freund hatten .... Der diesmal und echt und jetzt wirklich DIE Liebe des Lebens ist.
Wobei ich da doch nach einer Weile recht undiplomatisch reagierte und sagte : Wenn du mit wem ficken willst ,
weil du neugierig bist, dann mach das doch einfach. Darfste , auch wenn es nicht die große Liebe ist.
Die "moralische Selbst- Erlaubnis" der "Liebe" ist dafür nicht nötig.
*********Seil Mann
1.579 Beiträge
Zitat von ******Bln:
Erinnert mich an " alle 3 Monate die große Liebe des Lebens finden",
So hab ich das genannt wenn Freundinnen alle 3 Monate einen neuen Freund hatten .... Der diesmal und echt und jetzt wirklich DIE Liebe des Lebens ist.
Wobei ich da doch nach einer Weile recht undiplomatisch reagierte und sagte : Wenn du mit wem ficken willst ,
weil du neugierig bist, dann mach das doch einfach. Darfste , auch wenn es nicht die große Liebe ist.
Die "moralische Selbst- Erlaubnis" der "Liebe" ist dafür nicht nötig.

Ich weiß nicht, ob man das unbedingt so "undiplomatisch" (= gehässig) kommentieren muss.

Es gibt halt Menschen, die lieben anders, mehr wie ein Strohfeuer.
Und dann gibt es welche, die lieben eher wie ein Kachelofen und Andere wiederum mehr wie so eine Art Dauerbrenner.
Da macht es in meinen Augen wenig Sinn, den Anderen die Liebe abzusprechen, nur weil sie den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird.

Und genau darauf läuft eben auch das Problem mir dem "Reden und Meinen" hinaus.
Beim Reden verwendet man Wörter, denen unterschiedliche Menschen eine unterschiedliche Bedeutung geben und wenn man nachfragt (und dann genau hin hört), dann stellt man verdammt oft fest, dass der Andere nicht genau das gemeint hat, was man selbst gemeint hätte, wenn man das genau so gesagt hätte.
*******elle Frau
35.759 Beiträge
Nehmt doch nur das Wort "nett"
Ich meine mit Nett ,wirklich nett, gut, angenehm, sehr sympathisch, positiv, toll.

"Einen netten Abend, ein netter Mann",
Meine ich immer im positivsten Sinne.

Andere behaupten ,"nett" wäre immer die Kleine Schwester von Scheiße.

Nein, für mich Nicht. *nixweiss*
Zitat von *******liss:
Grobes Beispiel. Dein Gegenüber spricht nur engllisch, du nur Deutsch. Du kannst dich kaum darauf berufen, ja alles Wichtige etc. ausgesprochen zu haben ..... (auf Deutsch)

Eine meiner Ex-Partnerinnen beklagte sich häufig über mein schlechtes Mundbild, denn Sie musste meine Worte von meinen Lippen ablesen. Kommunikation in der Partnerschaft geht dann andere Wege - sie war eine Meisterin im lesen meiner Körpersprache. Wir haben uns eben wortlos versanden....
******Bln Frau
1.636 Beiträge
Zitat von *********Seil:


Ich weiß nicht, ob man das unbedingt so "undiplomatisch" (= gehässig) kommentieren muss.

Du magst es als gehässig empfinden.

Mit undiplomtisch meine ich : klar, direkt, nicht verschnörkelt.
Gehässig war damit nicht gemeint.


Es gibt halt Menschen, die lieben anders, mehr wie ein Strohfeuer.
Und dann gibt es welche, die lieben eher wie ein Kachelofen und Andere wiederum mehr wie so eine Art Dauerbrenner.
Da macht es in meinen Augen wenig Sinn, den Anderen die Liebe abzusprechen, nur weil sie den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird.


Es ging und geht nicht darum irgendwem seine Gefühle abzusprechen.
Sondern wie gesagt darum, sich über Umwege selbst eine innere Erlaubnis geben zu können.
Geht auch ohne Umweg.


Und genau darauf läuft eben auch das Problem mir dem "Reden und Meinen" hinaus.
Beim Reden verwendet man Wörter, denen unterschiedliche Menschen eine unterschiedliche Bedeutung geben und wenn man nachfragt (und dann genau hin hört), dann stellt man verdammt oft fest, dass der Andere nicht genau das gemeint hat, was man selbst gemeint hätte, wenn man das genau so gesagt hätte.

Nun, wichtig ist hier für mich, dass meine Freundin verstanden hat was ich sagte und warum.
Auch wenn mir meine undiplomatische Art negativ ausgelegt werden kann, so ist es eine Eigenart die meine Freunde zu schätzen wissen.
Wenn Sie (m) eine ehrliche Sichtweise wollen erhalten Sie die.Ich werde nicht selten nach meiner Sichtweise gefragt.
Auch wenn die zuweilen Aua machen kann.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Mir ist eine Liebesbekundung nicht wichtig.

Wichtig ist mir die Beziehungsqualität, die ich mit einem geliebten Menschen erlebe. Das wiederum hängt von Beziehungsfähigkeit, emotionaler und geistiger Reife, Sozialkompetenz, Bildung und vor allem von der Bereitschaft eigene Konflikte auflösen zu wollen ab. Aber auch noch von vielem mehr ...

Gegenseitige Liebesbekundungen tragen für mich nichts zur Beziehungsqualität bei, solange das Wesentliche fehlt. Ob das Reden mit dem Meinen übereinstimmt oder nicht ist mir völlig egal, solange ich eine erfüllte Beziehung in gegenseitiger Wertschätzung und einen achtsamen und respektvollen Umgang miteinander erlebe.

Die Liebesbekundung allein, befähigt niemanden dazu eine erfüllte Beziehung leben zu können.
*********Engel Paar
978 Beiträge
Zitat von ****ody:
Reden vs. Meinen in der Beziehung
"Zwischen dem, was gesagt, aber nicht gemeint ist, und dem, was gemeint, aber nicht gesagt ist, geht die meiste Liebe verloren.“
(Khalil Gibran)

Mal wieder bin ich über einen Sinnspruch gestolpert, der das Thema Kommunikation zwischen Liebenden anspricht. Und es rief Erinnerungen hervor. Eine nachgestellte, biografische Dialogzeile dazu:

^
Du hast "Ich liebe dich" gesagt.

Ja, habe ich, damit war aber gemeint, dass ...
^

Und noch eine:

^
Warum hast du mir das nicht gesagt?

Weil du mich eh nicht verstanden hättest.
^

Ich stand in beiden Gesprächssituation und ich habe seinerzeit nicht verstanden, wie erwachsene Menschen in einer vertrauten (!) Beziehung, die ständig miteinander kommunizieren, derart aneinander vorbei reden können oder warum sie sich trotzdem Wesentliches vorenthalten.

Was zwingt uns, Dinge zu sagen, die wir nicht meinen und warum beteiligen wir den anderen nicht an unseren inneren Prozessen, wenn seine Beteiligung doch so wichtig wäre?

Mich interessieren Eure Erklärungen oder Meinungen dazu.

Meistens wissen wir selbst nicht, warum wir uns wie verhalten. Wir rationalisieren nach, also finden hinterher Erklärungen, die plausibel sind und vor allem mit unserem Bild von uns selbst und unserem Bild des Gegenübers übereinstimmen. Diese sind aber stark gefärbt, sehr subjektiv und keinesfalls notwendig ein Abbild objektiver, genereller, nicht-relativer Wahrheit. Eine Lehrbuchbinsenweisheit besagt, dass wir uns in diesem Sinne selbst am wenigsten kennen und am häufigsten
belügen. Warum wir also manchmal A sagen, B meinen und C tun? Weil wir es nicht besser wissen. In unserer Subjektivität ist ja alles stimmig.

Deswegen mag ich den Satz: Glaube nicht alles, was du denkst.
Ich frage mich, wenn hier alle so genau wissen, wie man in einer Partnerschaft kommunizieren muss, warum ist dann bei so vielen Single im Profil eingetragen? Oder vergeben und als Single angemeldet? Hier versuchen Blinde was über Farben zu erzählen
*******in78 Frau
8.841 Beiträge
@*********EDEN zu einer Beziehung gehören zwei oder mehr und nur weil ich es kann, heißt es nicht, das mein Gegenüber es auch kann.

Wo ich euch aber recht gebe ist, es wird hier viel theoretisch gesprochen, aber wenn genauer hingeschaut wird, auch weniger in der Ich-Form, daher sehe ich das eher als Mitteilung, anstatt einer umgesetzten Erfahrung an.
*******uld Mann
2.160 Beiträge
Zitat von *********Engel:
...
Meistens wissen wir selbst nicht, warum wir uns wie verhalten. Wir rationalisieren nach, also finden hinterher Erklärungen, die plausibel sind und vor allem mit unserem Bild von uns selbst und unserem Bild des Gegenübers übereinstimmen. Diese sind aber stark gefärbt, sehr subjektiv und keinesfalls notwendig ein Abbild objektiver, genereller, nicht-relativer Wahrheit.
...
Wenn mit "meistens" letztendlich "bei den Meisten" gemeint ist, kann ich diese Sichtweise - eingeschränkt - ein gutes Stück nachvollziehen.
Wenn aber damit gemeint ist, dass das (sehr) oft bei allen so sein soll, dann ist das für mich eine der üblichen, unzutreffenden Verallgemeinerungen. Dazu sind die Lebensweisen und die Verhaltensgründe einfach zu unterschiedlich.
Zitat von *********Engel:
...
Eine Lehrbuchbinsenweisheit besagt, dass wir uns in diesem Sinne selbst am wenigsten kennen und am häufigsten
belügen. Warum wir also manchmal A sagen, B meinen und C tun? Weil wir es nicht besser wissen. In unserer Subjektivität ist ja alles stimmig.
...
Wieder so eine Verallgemeinerung, die in ihrer Allgemeinheit keine stabile Grundlage hat:
Es kann zwar durchaus so sein, dass wir bestimmte Seiten unseres Verhaltens nichts selbst bemerken,
aber wir haben andererseits immer den Vorteil der Innensicht.
Es ist also eine Frage, wie wir damit umgehen.

Nicht alles, was wir nicht mögen bzw. gerne verdrängen, haben wir übersehen.
Wer selbstkritisch mit sich selber ist, kennt Seiten an sich, die nicht stimmig sind und strebt die für sich dazu passende, beste Umgangsweise an.

Aus dieser "Lehrbuchbinsenweisheit" könnte man schlussfolgern, dass grundsätzlich andere Menschen eine rationalere, besser begründete, weniger gefärbte Sicht auf uns haben.
Dass deren Sicht aber oftmals nur anders gefärbt, beeinflusst, ausgerichtet usw. ist, wird dabei wohl vergessen.
Zitat von *********Engel:
...
Deswegen mag ich den Satz: Glaube nicht alles, was du denkst.
Ja, zumindest ab und zu sollte man die Ergebnisse seiner Gedanken überprüfen, weil dabei immer mal wieder Fehler passieren oder Grundlagen sich ändern.
*******in78 Frau
8.841 Beiträge
Manches Mal kommt es auch auf die Perspektive an
********raum Paar
11.433 Beiträge
Spätestens dann,

wenn wir feststellen, das wir mit unserem Reden gar nicht unsere eigene Meinung wiedergeben, sondern uns selbst von etwas überzeugen wollen, wird es interessant.

*zwinker*
********lack Frau
19.326 Beiträge
@*******uld

Ich finde es auch eher schwierig immer und überall davon aus zu gehen, das eine Handlungsweise auf alle zu trifft. Wer sind denn alle? Und es gibt immer Ausnahmen, weil es - wie Du geschreiben hast - immer ander Lebensumstände sind, wo uns der Einblick fehlt.
Aber man brint sich mitunter auch schon selbst in Schwierigkeiten, weil man davon aus gegangen ist, das etwas so funktioniert wie gedacht, das aber dann nicht eingetroffen ist.
Da ist es gut wenn man gute Freunde hat, die einen darauf aufmerksam machen. Leider klappt es dann auch nicht immer mit der Rückführung...
Allerdings verstehe ich auch des Öfteren nicht, wenn jemand hier einen Thread eröffnet, weil das eine Einstellung gilt, die dejenige selbst gar nicht vertritt bzw gegen besseres Wissen doch durch führt.
Da fragt man sich was der Thread dann noch soll?

@********raum

Hm, das klingt im ersten Moment seltsam, ist es aber nicht, denn meist werden Argumente zur Hilfe genommen, die gar nicht unsere eigenen waren, aber wenn sie zu einem guten Abschluß führen, dann war das ja noch OK. Doof dabei ist aber, das es eben auch funktioniert, wenn der Abschluß nicht gut war.
Die meisten Menschen können nämlich durchaus unterscheiden was gut und was böse ist.
Aber selbst wenn es eine Abänderung einer Handlungsweise gibt, dann wird das nicht besser, nur weil mehr das machen!

WiB
****ody Mann
13.128 Beiträge
Themenersteller 
Es gibt Momente, in denen es darauf ankommt, dass wir Klarheit beim Blick nach innen und den Mut haben, unsere Gefühle für das Gegenüber verständlich auszudrücken. Das sind Wegmarkenmomente, die hat jede Beziehung irgendwann. Da braucht es Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortlichkeit.

Das sind oftmals keine schönen Momente, sie sind aber wichtig. Und sie sind eigene Entwicklungspunkte. Am besten hört man danach auch auf, sich wie ein Aal zu verhalten.

Ich weiß noch, an welchem Tag ich solch einen Wegmarkenmoment hatte, einen der schmerzlichen Art. Aufs Jahr genau ist das 30 Jahre her. Die Frau, um die es ging und ich sind heute noch sehr enge Freunde. Auch wenn das ein paar Jährchen gebraucht hat.
*********Engel Paar
978 Beiträge
Zitat von *******uld:
Zitat von *********Engel:
...
Meistens wissen wir selbst nicht, warum wir uns wie verhalten. Wir rationalisieren nach, also finden hinterher Erklärungen, die plausibel sind und vor allem mit unserem Bild von uns selbst und unserem Bild des Gegenübers übereinstimmen. Diese sind aber stark gefärbt, sehr subjektiv und keinesfalls notwendig ein Abbild objektiver, genereller, nicht-relativer Wahrheit.
...
Wenn mit "meistens" letztendlich "bei den Meisten" gemeint ist, kann ich diese Sichtweise - eingeschränkt - ein gutes Stück nachvollziehen.
Wenn aber damit gemeint ist, dass das (sehr) oft bei allen so sein soll, dann ist das für mich eine der üblichen, unzutreffenden Verallgemeinerungen. Dazu sind die Lebensweisen und die Verhaltensgründe einfach zu unterschiedlich.
Zitat von *********Engel:
...
Eine Lehrbuchbinsenweisheit besagt, dass wir uns in diesem Sinne selbst am wenigsten kennen und am häufigsten
belügen. Warum wir also manchmal A sagen, B meinen und C tun? Weil wir es nicht besser wissen. In unserer Subjektivität ist ja alles stimmig.
...
Wieder so eine Verallgemeinerung, die in ihrer Allgemeinheit keine stabile Grundlage hat:
Es kann zwar durchaus so sein, dass wir bestimmte Seiten unseres Verhaltens nichts selbst bemerken,
aber wir haben andererseits immer den Vorteil der Innensicht.
Es ist also eine Frage, wie wir damit umgehen.

Nicht alles, was wir nicht mögen bzw. gerne verdrängen, haben wir übersehen.
Wer selbstkritisch mit sich selber ist, kennt Seiten an sich, die nicht stimmig sind und strebt die für sich dazu passende, beste Umgangsweise an.

Aus dieser "Lehrbuchbinsenweisheit" könnte man schlussfolgern, dass grundsätzlich andere Menschen eine rationalere, besser begründete, weniger gefärbte Sicht auf uns haben.
Dass deren Sicht aber oftmals nur anders gefärbt, beeinflusst, ausgerichtet usw. ist, wird dabei wohl vergessen.
Zitat von *********Engel:
...
Deswegen mag ich den Satz: Glaube nicht alles, was du denkst.
Ja, zumindest ab und zu sollte man die Ergebnisse seiner Gedanken überprüfen, weil dabei immer mal wieder Fehler passieren oder Grundlagen sich ändern.


Das ist eine Meinung. Was ich schrieb, beruht auf Grundlagenforschung und ist damit eher ein Faktum, zumindest bis es widerlegt ist. Was nach meinem Kenntnisstand in den letzten 20 Jahren nicht der Fall war.

Nein, es gilt generell für uns alle. So ticken Menschen. Der eine ist öfter reflektiert und selbstkritisch, der andere seltener. Aber wir alle sind Opfer von Selbsttäuschung. Und nur wenn man das erstmal akzeptiert, ist man gerüstet, um zumindest im Bedarfsfall sich selbst zu hinterfragen.

Und wer glaubt, dagegen immun zu sein, steckt demzufolge besonders tief im Selbstbetrug fest.
********lack Frau
19.326 Beiträge
@*********Engel

Aber wir alle sind Opfer von Selbsttäuschung. Und nur wenn man das erstmal akzeptiert, ist man gerüstet, um zumindest im Bedarfsfall sich selbst zu hinterfragen.

Hm, es ist ja so, das ein Gehirn erst mal sammelt und es dann irgendwo speichert, damit es ggf, darauf zurück greifen kann.
Da scheint mir die Opferrolle eher ein Lernprozeß zu sein.
Das Hinterfragen soll doch eher dazu dienen zu überprüfen ob die Einschätzung richtig war oder falsch.
Und den Unterschied kennen alle! Man weiß das selbst die dunkelste Schokolade irgendwann dick macht und wenn man sie trotzdem ißt, dann nimmt man das Zunehmen billigend in Kauf.
Das Fallschirmspringen zwar toll für nen Kick ist, aber wenn dumm läuft, dann birgt das auch die Gefahr, das man es nicht überlebt...*beliebig zu erweitern*.
Das sind dann Erfahrungen die man selbst macht.
Andere Sachlage ist es aber, wenn ich selbst etwas weiß und das zum Schaden von einem anderen Menschen ist, dann wirken alle Argumente nicht die dafür gesprochen haben.
Wenn ich aber nur meine etwas zu wissen, das kann ich mir auch ne Glaskugel kaufen und meinen den Ausgang darin zu sehen.
Aber die letze Variante " ich meine ich weiß was, versichere mich aber nicht, ob es stimmt und handle deswegen zum eigenen Nutzen, ist Schönfärberei.
Bei Beziehungen gab es ja mal Vorgaben über die man sich bestenfall mal übereinstimmend einig war.
Ändert sich da etwas im Laufe der Zeit, muß man es klar aussprechen, denn sonst gilt ja immer noch das Alte.
Das Prinzip "solange es für mich gut geht, solange habe ich mehr davon als wenn ich drauf verzichten müßte, scheint aber immer mehr Anhänger zu finden.
Und das ist auch keine Frage des Geschlechts.
Was ist nur aus dem Spruch
"was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem andren zu" geworden?

WiB
*******elle Frau
35.759 Beiträge
@*********EDEN
Ich bin im Juni 36 Jahre verheiratet, da habe ich wohl vieles gut hinbekommen, auch mit dem Reden.

Unsere Ehe wurde so 2010 geöffnet, auch wieder mit viel miteinander reden.

Ich suche für mich allein.

Unzählige Katastrophen, die uns das Leben vor die Füße warf,
Wurden immer von vielem miteinander Reden durchgestanden. Miteinander.
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