„Ich bin ein Wort-Mensch. Wenn ich "Ich liebe dich" sage, meine ich ohne jeden Subtext genau das. Und ich verstehe diesen Satz auch nur so.
Das glauben Alle, denen nicht bewusst ist, dass ihre eigene Interpretation dieser Formulierung (oder beliebiger anderer Formulierungen) nicht allgemeingültig ist.
Kommunikation lässt sich im Telegrammstil wie folgt zusammenfassen:
1. Die Absicht des Sprechenden, eine gedankliche Intention mitzuteilen.
2. Formulierung dieser Intention als Satz aus abstrakten Begriffen aufgrund der begrifflichen Auslegung des Sprechenden.
3. Wahrnehmung und Interpretation des Satzes durch den Hörenden aufgrund der begrifflichen Auslegung des Hörenden.
4. Unterstellung einer gedanklichen Intention bem Sprechenden durch den Hörenden.
Wer sich nicht bewusst ist, wie viel Spielraum für Kommunikationsprobleme darin liegen, dem ist halt auch verbal nicht zu helfen, denn auch für diesen Hilfeversuch gelten die gleichen Regeln.
Unter Kommunikationswissenschaftlern gibt es nicht umsonst den Scherz:
Kommunikation ist Glückssache.
Und gerade in eingespielten Beziehungen, in denen Beide die Erfahrung vorangegangener Kommunikations(un)fälle miteinander gesammelt haben, ist es oft nicht verwunderlich, dass der Eine (oder Beide) Kommunikationsversuche in Problemsituationen eher skeptisch sehen.
Ging halt schon oft genug schief.
„Neben all den Worten werte ich vordergründig die Taten wie sich die Person mir gegenüber verhält.
Sind Wort und Tat identisch habe ich eine Richtung.
Das bietet minimal mehr Sicherheit, aber auch da gibt's genug Spielraum für "Unfälle", denn gut gemeint und gut gemacht sind oft auch zwei grundverschiedene Dinge.