„„ @*********ffee
Also ich finde nicht, das es die allerwenigsten Menschen sind.
Allerdings scheint sich das auf zu lösen, wenn man um des eigenen Vorteils handelt, weil
man da mit Ehrlichkeit nicht hin kommt.
Das es meist da auf fliegt und dann eben auch eine entsprechende Reaktion kommt,
wird so lange verdrängt, bis es auf fliegt.
Was da die andere Seite für Schaden erleidet, ist nebensächlich oder wird mit fadenscheinigen Argumenten belegt.
WiB
Genau da liegt der Denkfehler, rein sachlich betrachtet.
Authentizität richtet sich nur nach den eigenen Werten und Vorstellungen. So kann selbst ein Lügner/ Betrüger/ Egoist völlig authentisch sein, wenn es eben mit seinen eigenen Werten konform geht.
Er richtet sich schlichtweg nur nach seinen eigenen Regeln, nicht nach gesellschaftlichen, sozialen, allgemeinen.
Hingegen ist jemand, der Zb Sex mit anderen möchte, aber dem Partners zuliebe/ konform zur sozialen Norm dies nicht tut, unauthentisch genannt werden..
Ehrlichkeit nicht nicht zwingend authentisch.
Lügen ist nicht zwingend unauthenisch.
Deshalb hat der Begriff "authentisch" in dieser Debatte um Ehrlichkeit eigentlich nichts zu suchen.
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Bei dieser Darstellung sind aus meiner Sicht einige Dinge nicht ganz korrekt:
• Authentizität - was ja nur das Leben des unverfälschten Ich ist - richtet sich neben den eigenen Werten und Vorstellungen schlicht auch noch nach dem eigenen Sein - also der eigenen Art und Weise - verbunden mit den eigenen Gegebenheiten.
• Lügen ist nur dann authentisch, wenn man - im Sinne einer Störung - gar nicht anders kann. Den allermeisten Menschen ist außerhalb von Alltagslügen ("Wie gehts?" - "Gut.") aber im Grunde sehr wohl selbst klar, dass sie lügen. Es kann dann allerdings tatsächlich zur Gewohnheit werden und fällt so weniger auf.
• Ehrlichkeit auf sich selbst bezogen bedeutet ja, zu zeigen wie man ist. Unehrlichkeit verbirgt dies und ist somit der beste Weg weg davon, authentisch zu sein. Das Maß, wie man etwas zeigt bzw. mitteilt, kann wohl noch variabel sein.
Wenn aber etwas nicht passt, es aber als genau das mitgeteilt wird - und umgekehrt - dann ist das weder ehrlich, noch authentisch.
Lügen ist hier zwingend unauthentisch.
Ehrlichkeit ist dabei nur dort nicht zwingend authentisch, wo sie Gegebenheiten nicht gleich frontal mitteilt, sondern eben ggf. verzögert. (Das kann dann aber auch kippen.)
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Und ja, die wenigsten Menschen sind authentisch. Denn die ersxhlagende Mehrheit richtet sich nach dem allgemeinen Kompass, was Benehmen, Aussehen usw angeht. Man tut, was Zb "Mann/ Frau eben so zu tun hat". Nicht unbedingt, weil man es gut findet, sondern weil es der Norm und den Erwartungen der Gesellschaft/ der Mitmenschen oder eben der Norm entspricht.
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Dieses Urteil ist mir auch etwas zu pauschal.
Weil es hier eine Menge von verschiedenen Abstufungen gibt und auch von den Bereichen, wo man sich authentisch gibt und wo nicht.
Wobei ich noch verhältnismäßig weit mitgehen würde ist, dass verhältnismäßig wenige Menschen rundherum authentisch sind. Weil das dann tatsächlich bedeuten würde, auf allgemeine gesellschaftliche Regeln und vergleichbare Regeln zu verzichten.
Weil es aber wohl kaum das Ziel sein kann, ein Gegenüber zu finden, das so (extrem) authentisch ist, dass ihm allgemeine gesellschaftliche Regeln usw. egal sind (oder sie einfach nicht eingehalten werden), kann das Ziel nur sein:
Innerhalb dieser allgemeinen gesellschaftliche Regeln und entsprechender vergleichbare Regeln.
(Alles andere wäre eine anarchistische Lebensweise.)
Innerhalb dieser allgemeinen gesellschaftliche Regeln und Regeln auf der gleichen Stufe lebende Menschen, welche dabei dann - soweit ihnen dann möglich - authentisch leben, sind schon wesentlich mehr zu finden. Auch wenn es - zumindest gefühlt - eine Minderheit ist. So manche Menschen bekommen mit der Zeit aber eben mit, dass es langfristig gedacht doch immer mal wieder besser ist, auf kurzfristige Erfolge zu verzichten, die auf Lügen, Vertuschen usw. aufgebaut haben.
Die sprichwörtlich "kurzen Beine" der Lügen wirken sich eben - gerade in der Summe und auch wo sie wesentlich sind - aus.
Allgemein:
Bei wem als Sender beim Sprechen schon wiederholt das "Reden" nicht mit dem "Meinen" deckungsgleich ist oder wo damit gezielt etwas anders dargestellt wird, als es ist, stellen sich zwar immer mal wieder kurzfristige "Erfolge" ein. Aber langfristig erscheint mir das als ein stetiges Schwächen / Untergraben der Beziehung.
Weil das Miteinander darunter leiden wird.
Weil man sich - auch innerlich - voneinander entfernt und dem Gegenüber immer weniger glaubt.[/quote
Auch wieder ein Denkfehler. Authentizität= man selbst sein. Man kann man selbst sein und dennoch andere belügen en. Ebenso kann man 100 andere negativ bewertete Eigenschaften haben & trotzdem authentisch sein, denn nicht nur positive gehören zum Selbst.
Authentizität muss auch nicht zwingend mit permanenter und durchgängiger Offenheit und Ehrlichkeit einhergehen. Denn wenn man authentisch ist, hat man (weil man auf Meinung und Anerkennung anderer pfeift) auch nicht das Bedürfnis, immer offen und ehrlich zu sein mit anderen.
100% authentisch geht definitiv. Nur mögen die meisten von uns solche Menschen tatsächlich nicht. 😉
Weil sie seltsam wirken, anders sind, sich öfter mal quer stellen, anecken usw.