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Ist Dominanz angeboren?

****ika Frau
1.046 Beiträge
@***is
Bin ganz deiner Meinung.
Ich selber war als Kind in der Schule eher schüchtern, jedenfalls nicht die aktive oder bestimmende. Durchsetzungsfähigkeit gleich null.

Und dann kam ich später mit 18 in eine Wohn- und Lebenssituation, in der ich das gelernt habe. Lernen musste?
Und seitdem bin ich es: dominant. Im Alltag, bei Freunden mit der Familie diejenige, die das sagen hat. Im Beruf mit Führungsqualitäten. Ich übernehme gerne die Verantwortung, dass alles gut läuft.

Aber... nicht in der Partnerschaft. Da brauche ich den Mann, der mir das geben kann, was ich im Alltag bin. Der gerne meine Meinung hört aber letztendlich die Entscheidung trifft. Der die Verantwortung dafür übernimmt.

Deshalb glaube ich nicht, dass es angeboren ist. Eher erlernt. Man hat Erfahrungen gemacht und was einem gut getan hat, wo man sich wohl gefühlt hat, da hat man sich darin weiterentwickelt.

Und ich glaube, dass geht nicht nur im Kindesalter, sondern geht auch im höheren Lebensalter.
*********acht Frau
7.947 Beiträge
Dominanz ist mMn eine Mischung aus verschiedenen Eigenschaften, keine singuläre Eigenschaft 'an sich'. Eine Mischung aus Temperament, Durchsetzungswille, Aggression, Kontrollbedürfnis, Revierverhalten, Selbstbewusstsein, Souveränität, Führungsstärke, Fürsorglichkeit, Ehrgeiz, Kompetent, Hierarchie pipapo. Das meiste davon ist anerzogen oder erworben, aus Erfahrung oder aus Widerstand erlernt, als Problemlösungsstrategie verinnerlicht, vielleicht auch durch ein Erziehungssystem einseitig verstärkt und 'belohnt'.

Ich kenne nur eine Handvoll ansatzweise und gemäß ihrem eigenen Anspruch dominante Persönlichkeiten - unabhängig vom Geschlecht - und im BDSM keinen. BDSM- oder sexuelle Dominanz ist nämlich nur dann "da" und am wirken, wenn sie auf eine Person mit devoten Zügen trifft. Mich persönlich erreicht sie nicht, egal wie echt sie sich für den/die dominante Person anfühlt - auch wenn ich sehe, dass diese Person sich sehr dominant fühlt. Für mich existiert diese Dominanz schlicht nicht.

Eine angeborene, natürliche Eigenschaft müsste ich aber doch auch spüren können? Wenigstens spüren, auch wenn ich nicht darauf anspreche?
Kompetenz spüre ich, Aggression, Führungsstärke - all die o.g. Eigenschaften. Die man erwirbt oder erlernt, pflegt und trainiert. Aber 'Dominanz' im hier diskutieren Sinn spürt nur ein devotes Gegenüber.
**********irbel Frau
494 Beiträge
Elisa, dumm ist es Unfreundlichkeit erschnüffeln zu wollen wo keine ist.
Schuster, bleib bei deinen Leisten
****ice Mann
579 Beiträge
Es gibt mit Sicherheit angeborene Aspekte, die dominantes Verhalten unterstützen. Piepsstimme und Dominanz schließen sich ein wenig aus bzw erschweren auch erheblich. Körpergröße mag auch ein Vorteil sein.

Generell glaube ich fest an die Wandlungsfähigkeit von Menschen. Je älter man wird und so eingefahrener durch den Lebensweg man ist, desto schwerer wird es. Führungseigenschaften sind in jungen Jahren recht leicht erlernbar, wenn man die Menschen vor die Aufgabe stellt und sie lernen mit Unsicherheit umzugehen und einfach Problemlösungen zu koordinieren und auch gegen Widerstände zu führen.
Frauen traue ich (sorry für Geschlechterschublade) eine größere späte Lernfähigkeit zu, weil da dominante Seiten kulturell eher auch unterdrückt waren und sie mit Kindern, Verantwortung und Lebenserfahrung schon so viel geleistet hatten, was ihnen bisher nicht so recht bewusst war. Bei Männern ab einem gewissen Alter bin ich da skeptischer.

Ich finde die Aufzählung von @*********acht gut, der Attribute die Dominanz beinhalten bzw. begünstigen. Sexuell gehört da noch Genuss über Co-Erregung und die Kompetenz von Techniken (Bondage etc.) dazu. Auch das kann man erlernen, wenn man wirklich will und es so fühlen kann.

Ich glaube auch das Devot über Sinnlichkeit erlernbar ist aber eigentlich noch schwerer als Dominanz.

Es ist auch eine Frage von den beiden Partnern, die da betroffen sind. Ich habe mir vor laaaanger Zeit abgewöhnt zu glauben, das nicht irgendwelche Seiten aus sich in besonderer Konstellation herauszukitzeln sind. Ich meine Menschen tragen die verschiedensten Seiten in sich, die kultiviert oder auch zurückgedrängt werden können.

Ich denke mir bei vielen dominanten Männern, die mir über den Weg laufen, meinen Teil aber auf mich müssen sie ja nicht dominant wirken, sondern auf ihre Partnerin.

Kurz: Machbar ja, in fast jedem Fall aber ein langer Weg.
*****a63 Frau
5.510 Beiträge
Was ist denn eine Co-Erregung?
****ice Mann
579 Beiträge
Zitat von *****a63:
Was ist denn eine Co-Erregung?

Wenn ich als Mensch sehe, wie sehr es eine Frau erregt, was auch immer ich da gerade mache, dann erregt mich ihre Erregung bzw. lässt mich einfach gut fühlen. Klassiker sind jetzt zitternde Beine, räkeln auf dem Laken, Feuchtigkeit ihrer Scham, Atmung - was auch immer da es noch gibt. Ihr Körper reagiert und das finde ich gut - weil es selbst nicht so intensiv fühlt oder zu den eigenen physischen Erregungen noch dazu kommt.
Das sollte in fast jeder Sexualität, in der man auch den Partner im Blick hat ohnehin Bestandteil sein, auf ganz alltägliche Weise dürfte es vielfach unbewusst ablaufen. Ich kenne es zumindest nicht anders aber wie es Frauen geht, kann ich nicht sagen. Der dominante Teil dürfte aber oft ein Stück weit seinen Genuss über diese Co-Erregung gewinnen.

Dom ist ja in der Kontrolle und der devote Teil fällt ja in die Kontrollosigkeit - fliegt oder wie auch immer das benannt wird.
*****a63 Frau
5.510 Beiträge
Ah okay. Ich hätte das jetzt einfach als Erregung gesehen. Danke für die Erläuterung @****ice
Also ich kann nur für mich antworten und muss sagen, dass ich bis zu einer gewissen Lebensphase nicht dominant war aber dann irgendwann „den Takt abgegeben habe“, und das in verschiedenen Lebenslagen.

Das habe ich dann erst als befremdlich empfunden aber nach der Akzeptanz kam die Dominanz. Wobei ich Dominanz weder als positiv noch als negativ empfinde. Es ist einfach eine Eigenschaft, die mich ausmacht und im gesunden Maße absolut okay ist.

Soviel von mir *g*
*********vice Mann
976 Beiträge
Ist Dominanz angeboren?

Ich weiß nicht ob es vielleicht an der Formulierung liegt, die vielleicht etwas irreführend ist, weil sie etwas einfach wirkt.

Was ich aber schon glaube ist, das es gewisse Prägungen im Wesen gibt, die teils angeboren sind, die uns durchaus Richtungen im Leben geben.
Vielleicht sind es teils angeborenen Prägungen die uns dann eben später dahin kommen lassen, eben
zb eine BDSM Sexualität einzuschlagen.
Und wenn weiter oben gesagt wird, Doms sind teilweise geschauspielert, dann muss zumindest ein Schauspieler-Talent angeboren sein. Denn ich könnte das nicht, warum? Entweder kann ich nicht Schauspielern, oder ich habe es nicht in meiner angeborenen Prägung/Wesen.

Ich meine mit Dominanz nicht, Sex mit verschiedenen aktiv/passiven Rollen-Elementen. Denn das
kann durchaus auch mal in Vanilla-Sex Beziehungen gespielt werden.

Vielleicht ist angeborene Dominanz einfach auch ein Mensch mit mehr ausgeprägtem Selbstbewusstsein?
Menschen mit weniger ausgepräten Selbstbewusstsein sind eher nicht dominant, bzw überspielen das eher mit gespielter Dominanz? Was dann aber eher auf eine Sozialisierung hindeuten würde, als etwas was angeboren wäre.
*********Pain Paar
3.668 Beiträge
Ich habe jetzt zugegebenermaßen die vorherigen Beiträge nur überflogen.

Angeboren ist aus meiner Perspektive die Neigung aus Dominanz sexuelle Lust zu ziehen.
Ja man kann auch über Konditionierung bei diesem Thema sicher viel erreichen, aber das halte ich persönlich nicht für sinnvoll.

Dominanz an sich, sprich die Umsetzung, Techniken etc. können zu grossen Teilen erlernt werden und können bspw. auch ein Hilfsmittel im Beruf sein.

Dominanz im BDSM ist für mich persönlich am angenehmsten, wenn es eine Kombination aus Beidem ist (Neigung + "Technik", wobei zu Technik für mich auch klar Selbstreflexion gehört).
Realistisch sind häufig "Doms" zu finden, die vor allem über (auch ungesunde) Techniken versuchen an ihr Ziel (Sex o.ä.) zu kommen. Spätestens seit 50 Shades of Dingsbums dürften viele (verzweifelte/notgeile) Menschen im Thema (gelernte) "Dominanz" ihre Chance gesehen haben.

Auch habe ich den Eindruck, dass immer wieder kommunizierte Dominanz mit unverarbeitetem Männer-/Frauenhass (wobei Hass vielleicht auch etwas zu weit geht) einhergeht. Sprich, dass nicht die dominante Aktion an sich erregt, sondern die Demütigung eines Menschen des "verachteten bzw. verhassten" Geschlechts an sich das Ziel ist. Das ist für mich persönlich dann zwar je nach Handlung eine dominante Aktion durch den Aktiven, allerdings keine Dominanz in "meinem" BDSM, so wie ich es sehe.

VG
Pinky *abgedreht*
*******sire Mann
23 Beiträge
Ich bin fest davon überzeugt, dass Dominanz nicht ausschließlich angeboren ist, sondern das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen. Studien unterstützen diese Sichtweise. Zum Beispiel hat die Forschung gezeigt, dass bestimmte genetische Merkmale mit dominantem Verhalten in Verbindung gebracht werden können. Eine Studie von Hawley legt nahe, dass einige Menschen von Natur aus eine stärkere Veranlagung zu dominanten Verhaltensweisen haben könnten. Dies bedeutet, dass genetische Faktoren eine Grundlage bieten können.

Aber ebenso wichtig, wenn nicht sogar entscheidender, sind die Umwelteinflüsse und die Erziehung. Studien zur sozialen Entwicklung haben immer wieder gezeigt, dass die Interaktionen mit Eltern, Geschwistern und Gleichaltrigen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Dominanz haben. Zum Beispiel hat eine Studie von Parkhurst und Asher gezeigt, dass Kinder, die in unterstützenden und gleichzeitig herausfordernden Umgebungen aufwachsen, eher dazu neigen, selbstbewusster und dominanter aufzutreten. Eine Langzeitstudie von Caspi et al. unterstreicht die Bedeutung der Umgebung, indem sie zeigt, dass Kinder, die in stabilen, förderlichen Umgebungen aufwachsen, tendenziell positive dominante Eigenschaften entwickeln, wie etwa Führungsstärke und Selbstvertrauen.

Zusammenfassend glaube ich, dass Dominanz aus einer dynamischen Wechselwirkung zwischen genetischen Prädispositionen und Umwelteinflüssen entsteht. Während einige Menschen möglicherweise eine genetische Veranlagung für dominantes Verhalten haben, spielen die Erziehung, soziale Interaktionen und persönliche Erfahrungen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung dieser Eigenschaft. Letztendlich hat jeder das Potenzial, dominantes Verhalten zu entwickeln, wenn die richtigen Umstände und der persönliche Wille dazu vorhanden sind.

Liebe Grüße DomOfDesire
*****rrz Mann
262 Beiträge
Zitat von *********Pain:


Angeboren ist aus meiner Perspektive die Neigung aus Dominanz sexuelle Lust zu ziehen.


Dominanz an sich, sprich die Umsetzung, Techniken etc. können zu grossen Teilen erlernt werden und können bspw. auch ein Hilfsmittel im Beruf sein.


Ich denke ebenfalls, dass die Lust an Dominanz Veranlagung ist. Wobei es Studien gibt (oder zumindest eine), wonach es sogar noch simpler ist: Hoher Sexualtrieb geht bei Männern eher mit Dominanz und bei Frauen eher mit Devotion einher.

Ich denke aber auch, dass Dominanz sehr situativ sein kann - nämlich davon abhängig, welche Ziele man hat und wie sehr man diese erreichen möchte. Daher gibt es meiner Wahrnehmung nach auch viele Männer, die bspw. beruflich alles andere als dominant sind, sexuell aber sehr wohl. Jemand, der mit seiner beruflichen Situation zufrieden ist, "muss" dort nicht unbedingt dominant sein - gleichzeitig kann er aber sexuelle Lust durch Dominanz empfinden und sich auch entsprechend verhalten.

Bei der Frage spielt aber vermutlich auch die Vorstellung von klassischen Alpha-Tieren mit, und da ist dann doch mehr Veranlagung dabei, sprich angeborene Persönlichkeitseigenschaften bis manchmal sogar -störungen.
*******ant Frau
31.183 Beiträge
Zitat von *********acht:


Dominanz ist nämlich nur dann "da" und am wirken, wenn sie auf eine Person mit devoten Zügen trifft.
[ ... ]
Aber 'Dominanz' im hier diskutieren Sinn spürt nur ein devotes Gegenüber.

Und selbst dann gibt es keine Garantie. *g*
****n27 Frau
1.766 Beiträge
Zitat von *******t24:
Ist Dominanz angeboren?
Uns würde interessieren, ob Dominanz angeboren ist bzw. sein muss , um die Führung übernehmen zu können oder ob es erlernbar ist?
Gern lesen wir Eure Erfahrungen.

Man erlangt sie in jedem Fall mal nicht, indem man einschlägige Bücher von Graustufen empfohlen bekommen hat, im Profil irgendwelche abfotographierte Poster von Geigensprüchen bringt und weiss, was man im Baumarkt zum Basteln kaufen könnte.

Entweder man hat sie (und ich sehe es als Charactereigenschaft) oder man hat sie nicht.
Gespielt ist langweilig.
Mit Narzissmus sollte man sie auch nicht verwechseln.

Das Schöne ist, man muss nicht zwingend darauf anspringen. Soll heissen, es menschelt, nicht jeder Dominanz austrahlende Mensch muss zwingend automatisch zu einem submissiven Gegenüber passen.

Und die Spreu trennt sich mit etwas Erfahrung ganz schnell vom Weizen. .... ausser man will nur spielen.

Und bitte wo ist der Thread zur Submissivität? - Denn auch da scheiden sich die Geister!
*******ant Frau
31.183 Beiträge
Zitat von *****wei:

Hoher Sexualtrieb geht bei Männern eher mit Dominanz und bei Frauen eher mit Devotion einher .

Das würde mich jetzt wirklich interessieren.
Inwiefern itrinsisches dienen- und- gefallen- wollen bei/ von Frauen mit einem hohen Sexualtrieb bei/ von Frauen zu tun hat.
*******ant Frau
31.183 Beiträge
Zitat von ****n27:

Und bitte wo ist der Thread zur Submissivität? - Denn auch da scheiden sich die Geister!

Fühl' dich frei, ihn zu eröffnen.

Im Übrigen frage ich mich oft, ob quer durch die Epochen hindurch die Aufregung ähnlich groß war und nachhaltig wirkte, als die einschlägigen Bücher von zum Beispiel Sacher- Masoch, Réage etc erschienen waren. *lach*
*****a63 Frau
5.510 Beiträge
Was ist denn eine gespielte Dominanz?
****ice Mann
579 Beiträge
Zitat von *******ant:
Zitat von *****wei:

Hoher Sexualtrieb geht bei Männern eher mit Dominanz und bei Frauen eher mit Devotion einher .

Das würde mich jetzt wirklich interessieren.
Inwiefern itrinsisches dienen- und- gefallen- wollen bei/ von Frauen mit einem hohen Sexualtrieb bei/ von Frauen zu tun hat.

*nachdenk* *barbar*
Ähm als generelle, schwammige Aussage über statistische Häufungen über sexuelle Vorlieben, würde ich dem vielleicht zustimmen. (Dem Zitat HerrZwei).
Hoher Sexualtrieb bei Frauen: Ganz klar "nein" (aus meiner bescheidenen Erfahrung). Jede Frau, die ich je kennengelernt hatte, mit starker, häufiger Lust, hatte irgendwann gelernt, sich das was sie gerade haben mag, sich zu holen um nicht auf Vermögen oder Unvermögen eines Mannes angewiesen zu sein.
GB und HÜ sind mit Sicherheit nicht die einzigen Ausdrucksformen von übermäßiger Lust.
Bei Männern kann ich das auch so gar nicht bestätigen.
Wenn ich da eine Schubladenbezeichnung verwenden würde, dann Switcher, aber auch das lehne ich eher ab.

@*******ant
Er schrieb aber devot und nicht submissiv. Devot hat für mich die höchste Bedeutung in Verbindung mit Hingabe und einer Fähigkeit sich fallen zu lassen. Die lieben Wort Definitionen der BDSM Begriffe.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Zu wissen, wie man andere dazu bringt, sexuell dienlich zu sein, ist in meinen Augen ein Talent. Dazu gehört es, in anderen lesen zu können; ausgeprägte Empathie. Um das anwenden zu wollen, muss aber auch ein gewisses Maß an Sadismus vorhanden sein. Das Wollen ist zumeist stärker verbreitet als das Können.

Das Komplementär zu diesem Talent, die Submissivität, die es braucht, dass ihre Trigger bedient werden, ist zahlenmäßig ebenfalls stärker vertreten als das Talent, weshalb auch Talentärmere, also Nur-Sadisten, zeitweise ihre Chance bekommen.

Ich weiß nicht, ob Empathie in Tateinheit mit Sadismus angeboren sind. Ich würde eher sagen, sie sind die Folge von Umwelt und Entwicklung.
*******ant Frau
31.183 Beiträge
Zitat von ****ice:

Er schrieb aber devot und nicht submissiv. Devot hat für mich die höchste Bedeutung in Verbindung mit Hingabe und einer Fähigkeit sich fallen zu lassen. Die lieben Wort Definitionen der BDSM Begriffe.

Und deswegen schrieb auch ich "devot" und nicht "submissiv".
Und habe (extra) nichts von Hingabe und fallen lassen geschrieben, sondern etwas anderes. *lach*

Beim Rest, der Sache mit dem Sextrieb, gebe ich dir total Recht.
******und Frau
4.446 Beiträge
Also ich gehöre zu denen, die überzeugt davon sind, daß Dominanz ein angeborener Faktor ist. Denn es sind Charaktereigenschaften, die Dominanz ausmachen. Die sind angeboren und nicht erlernbar.

Allerdings stimme ich zu, daß dominante Techniken sehr wohl erlernt werden können.

Nur macht es für mich sehr wohl einen Unterschied, ob jemand von innen heraus, im tiefsten Inneren wirklich dominant ist und die Aura und das Charisma entsprechend ausstrahlt, oder ob es etwas ist, was aufgesetzt ist.

Und wenn man bei dem Beispiel bleibt: In beruflicher Hinsicht ist nicht jede Führungskraft eine wirkliche Führungskraft. Oftmals sind das Menschen, die in diese Schiene gedrückt werden. Auch oft mangels wirklich vorhandener Führungskräfte, die das wirklich auch innerlich ausfüllen.

Zum BDSM: Für mich ist es durchaus so, daß mich diese aufgesetzte, erlernte Dominanz tatsächlich nicht erreicht. Das ist für mich allenfalls ein Rollenspiel, aber entspricht nicht meinem BDSM. Für mich würde jemand nie dominant auf mich wirken, der das nicht durch und durch wirklich ist. Für manche reicht aber genau dieses Rollenspiel um zu wirken.

Grundsätzlich ist jedoch so, daß eben nicht jede Dominanz auf jeden wirkt. Und es ist immer die Frage, ob man auf jemanden trifft, dessen Dominanz einen selbst auch erreicht.
*********acht Frau
7.947 Beiträge
Hier herrscht eine weitgehende Unkenntnis vor über Vererbung, Prägung und Lernen im jeweils gegebenen Umfeld, dafür aber eine große Meinungsvielfalt.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Zitat von ****ice:

Er schrieb aber devot und nicht submissiv. Devot hat für mich die höchste Bedeutung in Verbindung mit Hingabe und einer Fähigkeit sich fallen zu lassen. Die lieben Wort Definitionen der BDSM Begriffe.

Hingabe und Verbindung, würde ich sagen. Sich fallen lassen wäre für mich zu sehr sexuell konnotiert, also masochistisch oder submissiv.
*******ant Frau
31.183 Beiträge
Zitat von *********acht:
Hier herrscht eine weitgehende Unkenntnis vor über Vererbung, Prägung und Lernen im jeweils gegebenen Umfeld, dafür aber eine große Meinungsvielfalt.

Aber wir leben doch im Meinungszeitalter?
*mrgreen*
****el Mann
1.159 Beiträge
Zitat von *********acht:
Hier herrscht eine weitgehende Unkenntnis vor über Vererbung, Prägung und Lernen im jeweils gegebenen Umfeld, dafür aber eine große Meinungsvielfalt.

Jupp. Dazu Definitionsunschärfe und geringer Exaktheitsgrad in Formulierungen (bei aller Akzeptanz dessen, dass z.B. Unterschiede von „devot“ und „submissiv“ nicht eindeutig und allgemein akzeptiert definiert sind). Und gaaanz neu ist die Frage hier halt auch nicht …

Dominanz im allgemeinen Auftreten ist eine Eigenschaft, damit grundsätzlich erlernbar. Lernen heißt aber nicht „aus Büchern anzueignen“ oder ähnliches, es ist überwiegend nicht mal bewußt. Es bedeutet, im Lauf der Zeit sein Verhalten zu ändern.
Eher scheue Menschen können damit über die Jahre durchaus zu dominanten Personen werden, aber eben nicht von heute auf morgen und auch weniger gezielt. Ein Mensch entwickelt sich halt dahin oder auch nicht. Manche Elemente der Persönlichkeit gelten jedoch als angeboren und sind für die Entwicklung der Eigenschaft „Dominanz“ förderlich.

Davon abzugrenzen ist die sexuelle Neigung der Dominanz. Diese ist entweder angeboren oder frühkindlich erworben, zeitlich stabil, nicht ausgesucht, nicht entschieden, nicht heilbar oder behandlungsbedürftig. (Die sehr seltene Möglichkeit, dass Dominanz oder andere Neigungen als coping-Strategie später angeeignet werden, bleibe hier einmal aussen vor.) Es handelt sich hierbei aber um ein sexuelles Reaktionsmuster, nicht um die Fähigkeit, jemanden zu etwas zu bringen oder sich durchzusetzen.

Einen Zusammenhang zwischen der Existenz der Eigenschaft und der Neigung gibt es nicht, ebensowenig wie beim submissiven Gegenspieler. Aus dem Verhalten bei Tag lassen sich keine (!) Rückschlüsse auf die Lust bei Nacht ziehen. Es gibt auch keinen zwingenden Zusammenhang zwischen einzelnen „Unterformen“ des BDSM. Man kann also sehr gut sehr dominant und genau gar nicht sadistisch sein; gilt auch für alle anderen Kombinationen. Natürlich passen manche Dinge gut zusammen: Dominanz in Person und Neigung plus ein Schluck Sadismus sind einfach eine geglückte Kombi. Manches wird sich durch erfolgreiche Umsetzung auch verstärken und damit präsenter werden; Sexualität als Handlung ist ja ebenso „Lernen“ im oben dargestellten Sinn. Inhaltlich zwingend verknüpft sind all die Elemente aber nicht.
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