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Sich selbst lieben und endlich akzeptieren

*********kend Paar
13.861 Beiträge
@*******lker also mir zeigt mein Trick das ich im Grunde gar nicht so schlecht dastehe. Und dann schließe ich Frieden mit mir. Auch und vor allem dadurch weil erkenne das es sehr attraktiv auf mich wirkt wie sehr die Besagten auf anderer Leute Meinung keinen Wert legen. Sondern sich in Kleidung werfen die ihnen gefällt. Egal ob es etwas gäbe was zu kaschieren ist.

Bezeichnend ist für mich warum ich krampfhaft darum kämpfen soll für andere Menschen denen ich total unwichtig bin attraktiv zu wirken. Denn ich könnte mir einen Mordssixpack antrainieren und wäre trotzdem kein beliebterer Mensch. Vielleicht bewundert ja aber nicht einen Millimeter wichtiger.
********Love Frau
1.512 Beiträge
Zitat von *********nigin:
Vielleicht hilft auch mal eine Insta- oder Tiktokfreie Zeit und den NICHTfolgen irgendwelcher Internetmodels um sich selber anzunehmen.

Auch das tut sehr gut, mach ich regelmäßig.
Was auch gut ist, sind Spiegelübungen, klein anfangen mit morgens beim Zähneputzen, sich selbst anlächeln und laut sagen "Ich bin toll"

Das ist anfangs echt total doof und man denkt, jetzt bin ich vollends bekloppt....mach das mal 2-3 Wochen, du wirst den Unterschied merken und es wird einem von mal zu mal leichter fallen und selbstverständlicher sein. Lächelnd in den Tag starten bringt so viel.

Das hört sich immer alles total bescheuert an, ich weiß und viele quatschen auch dämlich dazu, aber wenn man es versucht, aufrafft und irgendwann auch tatsächlich Ergebnisse sieht, fragt man sich warum man's nicht schon eher gemacht hat. 😎🤘🏼
*********kend Paar
13.861 Beiträge
Also ich finde das @*********yschi selbst als instagrammodel posten könnte. Ich finde ihren Körper absolut zeigbar!

g/w
*********yschi Paar
82 Beiträge
Themenersteller 
Vielen lieben Dank für all eure tollen Beiträge, sie haben mich wirklich sehr zum nachdenken angestoßen. Ich werde einiges davon ausprobieren, mir zu Herzen nehmen und umsetzen. Es wird sicher nicht immer leicht sein aber mit der richtigen Einstellung die ich mir erlernen werde, wird es hoffentlich klappen 🍀🍀

Also vielen vielen Dank an euch alle
*********yschi Paar
82 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********kend:
Also ich finde das @*********yschi selbst als instagrammodel posten könnte. Ich finde ihren Körper absolut zeigbar!

g/w

Das ist wirklich richtig süß und lieb von dir *rotwerd*
****n27 Frau
1.704 Beiträge
Zitat von *********kend:
Also ich finde das @*********yschi selbst als instagrammodel posten könnte. Ich finde ihren Körper absolut zeigbar!

g/w

Der Körper und die Optik sind im Leben halt nun mal nicht alles.... .ausser man ist schrecklich oberflächlich und gefühlskalt.
*********kend Paar
13.861 Beiträge
@****n27 ich verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Könntest ihn bitte für mich verständlicher machen?
*********kend Paar
13.861 Beiträge
Liebe TE du schreibst wieviel Bewunderung dir nach deiner 15 kg Abnahme entgegengebracht wurde.

Ich persönlich halte diese Komplimente erstmal nur für eine Bewunderung der Disziplin die du für deine Lebensweise bekommst. Ich denke das die Leute dich vorher genauso schön gefunden haben wie jetzt. Jeder geht von sich selbst aus und weist daher genau wie schwach man selbst ist und wieviel Energie so eine Transformation kostet die man selbst nicht aufbringt.
*******ant Frau
30.743 Beiträge
Zitat von *********kend:
@****n27 ich verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Könntest ihn bitte für mich verständlicher machen?
Und vor allem- in diesem Zusammenhang?
*schiefguck*
****an Frau
89 Beiträge
Ich habe eine Körperschemastörung und struggle auch täglich. Wie schon zuvor erwähnt kommt sowas meistens aus der Kindheit, wenn man aufgrund des familiären Umfelds keinen Selbstwert entwickeln konnte.

Ich kann zunehmend besser damit umgehen, aber ganz hinter mir lassen kann ich das nicht. Es hat (bei mir) übrigens gar nichts mit anderen Menschen zu tun - wie andere aussehen oder auf mich reagieren. Es ist einzig und allein ein Problem, das ich mit mir selbst habe. Weil ich so viele Jahre lang suggeriert bekommen habe, dass ich nichts wert bin. Das hat sich eingefressen, auch wenn ich heute ganz anders zu mir stehe.
**********_mind Frau
217 Beiträge
Zitat von ****n27:
Zitat von *********kend:
Also ich finde das @*********yschi selbst als instagrammodel posten könnte. Ich finde ihren Körper absolut zeigbar!

g/w

Der Körper und die Optik sind im Leben halt nun mal nicht alles.... .ausser man ist schrecklich oberflächlich und gefühlskalt.

Mhm...ich verstehe durchaus worauf du hinaus möchtest.
Aber ich widerspreche dir da mal ganz ausdrücklich.
Menschen die übersteigerten Wert auf Optik legen,sind nicht oberflächlich weil sie dafür andere so sehen müssten und nicht sich selber.
Gefühlskalt gibt es nicht. Nein,wirklich nicht!
Und meiner Erfahrung nach sind diese Menschen vor allem eins: Unsicher.
Viel Bestätigung von außen nach bzw für Außen..
Kann hypen aber nicht wirklich glücklich machen.
Da ist eventuell die Schwierigkeit manchmal wieder was nach innen zu lenken.
Nicht verurteilen.
Jede Jugend erblasst um neu und von innen heraus zu strahlen,so diese es denn schafft.
Dieses "oberflächliche" ist eher bisschen selbstzerstörerisch.
Arroganz ist auch gar nicht immer so übel.
Und Menschen die nix fühlen gibt es auch nicht.
Nur ignorant brauch man nicht zu werden.
Das macht auf Dauer mehr einsam,sind nicht alle mit zufrieden.
Liebe Grüße
*********yschi Paar
82 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****an:
Ich habe eine Körperschemastörung und struggle auch täglich. Wie schon zuvor erwähnt kommt sowas meistens aus der Kindheit, wenn man aufgrund des familiären Umfelds keinen Selbstwert entwickeln konnte.

Ich kann zunehmend besser damit umgehen, aber ganz hinter mir lassen kann ich das nicht. Es hat (bei mir) übrigens gar nichts mit anderen Menschen zu tun - wie andere aussehen oder auf mich reagieren. Es ist einzig und allein ein Problem, das ich mit mir selbst habe. Weil ich so viele Jahre lang suggeriert bekommen habe, dass ich nichts wert bin. Das hat sich eingefressen, auch wenn ich heute ganz anders zu mir stehe.

Wegen meines Aussehens wurde ich nie gemobbt oder konnte mein Selbstwertgefühl nicht entwickeln, ich hatte familiär eine tolle Kindheit.
****769 Frau
2.495 Beiträge
Zitat von *********kend:
@****n27 ich verstehe deinen Beitrag nicht ganz. Könntest ihn bitte für mich verständlicher machen?

'Wenn unsere Augen Seelen statt Körper sehen könnten, wie sehr anders wäre unsere Vorstellung von Schönheit!'

..so ist es vermutlich gemeint.
*******me90 Frau
835 Beiträge
Liebe TE,

ich behaupte einfach mal, dich zu verstehen. Du sprichst vieles an: Mobbing, tiefe Verletzungen, der schwere Verlust deiner Kinder. Du hast viel durchgemacht.

Mir sind Selbstzweifel auch nur zu bekannt und ich bin selbst meine schlimmste Kritikerin. Es wurde im Thread schon angesprochen und ich kann es nur bekräftigen: Es ist zum Kotzen, welches Frauenbild unsere Gesellschaft geprägt hat und wie sehr das Weibliche misshandelt wurde.

Und ich gehe meinerseits gegen diesen zutiefst kranken Perfektionswahn vor. Wenn du möchtest, gebe ich dir per CM gerne den Link zu meiner Webseite und den damit verbundenen Social-Media-Accounts. Einfach zum Schauen. Ich verdiene damit kein Geld oder ähnliches, gebe dort meine Aufarbeitungserfahrungen der letzten Jahre weiter.

Ich habe übrigens eine Mutter, die auch heute noch permanent an sich herummäkelt (und ihren Neid bis heute auf mich und meine Figur projiziert). Aus Sicht einer Tochter kann ich nur sagen: Sei schön. Sei DU. Strahle. Sei weiblich. Sei stolz auf dich. Sei FRAU.

Und wer wegen Dellen, Schwangerschaftsstreifen, hängenden Brüsten etc. etc. etc. die Nase rümpft, verdient einfach nur einen gepflegten Mittelfinger. Oder zwei.
*********kend Paar
13.861 Beiträge
Die Menschen streben nach Schönheit das ist doch nicht gefühlskalt. Es ist uns angeboren. Wer sieht denn nicht gerne schöne Bilder oder schöne Orte. Gefühlskalt würde erst wenn man die Schönheit im kleinen nicht mehr erkennen kann.
***iB Mann
97 Beiträge
Ich bin ein Mann und tue mich auch immer wieder schwer damit. Es gibt Tage, da kann ich mich nicht im Spiegel anschauen. Sport hat mir schon über die gröbsten Probleme hinweg geholfen. Ich konnte dadurch schon einige negativen Gedanken abschütteln. Einer bleibt jedoch hartnäckig. In meinen Kopf ist zu sehr eingebrannt, dass mich keine Frau attraktiv findet, weil ich einen Ranzen habe. Will am liebsten den Ranzen so rasch wie möglich loswerden, was auch nicht geht. Abnehmen ist ein riesiger Kampf und es braucht seine Zeit. Ich hoffe, dass ich irgendwann diesen Gedanken loswerden kann.
****ice Mann
569 Beiträge
Da kommen so viele Punkte zusammen. Wenn deine Fotos auch nur halbwegs dich zeigen wie du jetzt bist, jammerst du, mit Verlaub, auf sehr hohem Niveau. MMn solltest du allen Göttern danken, das du so bist wie du bist. *zwinker*

Wir haben Schönheitsideale seit den ersten realistischen Plastiken in der Antike. Damals waren es Göttinnen und heute sind es allgegenwärtige medial vermittelte Schönheitsideale. Selbst wenn wir wissen, welch Verzicht, Training und andere Dinge dahinter stecken und wir die als unser eigenes Ideal bewusst ablehnen, spuken die immer irgendwie noch um uns und in uns herum.

Wir erkennen uns zwangsweise, wenn wir nicht alle Spiegel zertrümmern und uns im mentalen Delirium befinden. Die einzige Frage ist wie wir uns bewerten bzw ob überhaupt? Es gibt Dinge an unserem Körper, die wir verändern können. Ob Sport, Diät oder was auch immer. Manche Dinge sind veränderbar und brauchen aber Zeit und eine gewisse Gelassenheit und Zuversicht. Andere Dinge sind nicht veränderbar. Schönheit (meine jetzt eher oberflächlich) hat aber nicht nur Aspekte eines Standbildes, sondern es gibt auch Dinge wie Körperhaltung, Bewegungsabläufe, Ausstrahlung und einiges mehr. Daran kann man leichter arbeiten, falls man das überhaupt möchte.

Warum aber schön sein? Weil man nur dann wertvoll ist? Ja es ist toll positiv von anderen wahrgenommen zu werden oder gar mal bewundert zu werden. Mit der falschen Ausstrahlung (nicht abweisend genug) kann es aber richtig anstrengend werden, gerade für Frauen - die ganzen Fanboys abzuwehren. Bei dem Anlocken zur Paarung hat es Vorteile, streckenweise erhebliche und dann auch die Funktionalität dabei, aber das dürften nicht deine Probleme sein, dafür bist du zu attraktiv.

Ich habe das alles von zu vielen extrem schönen Frauen schon gehört - egal wie schön sie waren, bei manchen bzw in manchen Stimmungen ist immer was zum meckern gewesen.

Ich halte nicht viel von Selbstliebe als Wort oder Konzept. Selbstakzeptanz ist das was dringend Notwendig ist und bitte mit dem Bewusstsein, das die Bewertung massiv abhängig von der eigenen Stimmungslage ist.
DU BIST, ist einfach erst einmal die wichtige Erkenntnis, so wie du eben bist. Was dich stört kann angegangen werden, falls es zu sehr stört.

Du bist auf einem guten Weg. Ich kenne noch x Tricks sich selbst besser zu fühlen aber das führt zu weit hier.

Partner und Freunde zu sehr mit den eigenen Mängeln zu belasten halte ich auf Dauer für fatal. Ein Profi hat mehr Abstand und kann besser damit umgehen und auch oft bessere Ratschläge geben und die geeigneter verpacken. Auch nur um seine ganzen negativen Gedanken mal rauszulassen ist zweckdienlicher.
Vor allem nicht zu viel Zeit daran verschwenden sich selbst zu bewerten. Lieber darauf konzentrieren, was man machen will oder mit deinem Mann mal wieder die Laken zu zerwühlen oder auch mal öfter. Seh zu das es dir gut geht, dann sieht es mit der Bewertung deines Körpers gleich ganz anders aus.

*my2cents*
******Bln Frau
1.382 Beiträge
Nackt kann ich mit Leichtigkeit den letzten Platz in jeder Schönheitswahl gewinnen.
So drück ich das aus.

Schönheitsfehler sind bei mir zur Genüge vorhanden.
Die Gründe , für mich inzwischen, irrelevant.
Naja, so gut wie.
Vergangenheit, vergangene Geschehnisse, etc. sind eh nicht mehr zu ändern.
Schöner werd ich mit dem älter werden auch nicht mehr.
Mal nervt es ( die Schönheitsfehler)... nicht ich mich..! weniger, mal mehr.

Für mich alles keine Gründe oder Ausschlußkriterien mich nicht selbst zu akzeptieren oder zu lieben.

Mensch muß nicht perfekt sein um geliebt zu werden.
Ob von sich selbst oder Anderen.

Wenn....Dies und Jenes...dann....
erlaube ich mir , mich selbst zu mögen, um meiner selbst Willen ist die beste Methode nicht zu sich selbst zu finden.
Bekanntermaßen tritt " Wenn" nie ein.
Auch weil nach einem " Wenn..." immer ein neues " wenn folgt".

Kurz, es ist das eigene Kopfkino, die eigenen Perfektionsansprüche die einen hindern .Man erlaubt es sich selbst nicht.
******Bln Frau
1.382 Beiträge
Zum Blähbauch ..... Das sind Kohlehydrate , die über die Leber verstoffwechselt werden.
Und sogenannte Ballaststoffe.
Meist in Kombination zu sich genommen.
Ballaststoffe sind unnützer Ballast..
Verstopfen quasi nur den Darm.
*******lker Mann
2.681 Beiträge
@******Bln so so: Ballaststoffe sind also unnützer Ballast? *kopfklatsch*
*******ant Frau
30.743 Beiträge
Zitat von ****ice:

Da kommen so viele Punkte zusammen. Wenn deine Fotos auch nur halbwegs dich zeigen wie du jetzt bist, jammerst du, mit Verlaub, auf sehr hohem Niveau. MMn solltest du allen Göttern danken, das du so bist wie du bist. *zwinker*
Puh.
Ich finde deine Beiträge immer sehr denkanstoßend!
Aber hier muss ich sagen:
Falls (!) jemand wirklich, die Begriffe klangen ja schon an, mit Dysphorie/ Körperschemastörung zu tun hat, könnten solche Sätze/ "Affirmationen" einen ähnlichen Effekt haben wie einer depressiven Person zu sagen, dass sie doch so ein schönes Lächeln hat und einfach mehr lächeln sollte...
Ganz schwierige Kiste/ dünnes Eis.
(Das aber wirklich nur für's Protokoll und abgesehen von der TE).
****ice Mann
569 Beiträge
@*******ant

Ja, war meine unkonventionelle Art ihr zu sagen, dass ich sie für sehr schön halte aber sie hat es auch so verstanden, denke ich mal ;).
Abgesehen davon ist es aber die alte Geschichte mit Glas halbvoll/halbleer - ich habe über 20 Jahre gebraucht es wirklich in meinen Schädel zu bekommen. Sehen was man hat anstatt was man nicht hat hilft ungemein bei Selbstakzeptanz, Selbstliebe, positiven Denken und vielen weiteren Problemen.

Dein "Lächeln" Beispiel bleiben für einen Betroffenen erst einmal unlösbare leere Worte, bis man sich dann doch mal vor dem Spiegel daran erinnert und es fühlt und sieht. Fake it untill you will make it - hat eine Berechtigung auch wenn ich dabei auch andere Aspekte sehe.
**jn Mann
608 Beiträge
Selbstliebe ist so ein großes Wort, das ich gar nicht richtig zu fassen bekomme. im Kontext von Akzeptanz bedeutet es für mich : man soll sich selbst so wahrnehmen, wie man eben ist und damit okay sein. das klingt für mich richtig und auch nötig um einigermaßen zufrieden zu leben.

aber nein, mit etwas okay sein reicht nicht, wenn es um Liebe geht. man soll sich lieben, also für die eigenen Äußerlichkeiten ein intensives Gefühl emotionaler Verbundenheit empfinden? ich weiß gar nicht, ob das in der Form überhaupt möglich ist. ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum ich jeden Teil meines Körpers lieben sollte. wofür, warum eigentlich? hat der das verdient, hat er es nötig? ich glaube nicht. jedenfalls ist es nicht nötig, um gut zu leben.

du schreibst "sich selbst lieben und endlich akzeptieren" - also mir vergeht sofort die Lust zur Liebe, wenn ich da noch dieses ergänzende "endlich" lese. das mag jetzt kleinlich wirken, es ist ja nur ein Wort, aber es scheint von Herzen zu kommen. du setzt dich unter Druck. die Liebe mag so was nicht.

ich bin zwar kein Fachmann für diese Themen, gehe aber stark davon aus, dass mit dieser allgegenwärtigen Selbstliebe auf dem Lebensberatungsmarkt eher die Liebe zur eigenen Persönlichkeit gemeint ist, zum Charakter, zum inneren Kern deines Wesens, für den du im Unterschied zu deinem Äußeren tatsächlich auch was kannst, um den wir uns mit ganz vielen kleinen Entscheidungen verdient machen, ob wir versuchen, ein besserer Mensch als gestern zu werden, ein besserer Mensch als die eigenen Eltern, ob wir erfolgreich darin sind, elterlichen Prägungen und Erziehung zu entkommen oder unseres Bestes geben, wenigstens kein schlimmerer Choleriker und Tunichtgut als der Vater zu sein.

falls damit wirklich und explizit Äußerlichkeiten gemeint sein sollten und das zweifelsfrei feststeht : das ließe sich auch im Geiste meines Kommentars begründen, wenn es drauf ankommen sollte.

sich selbst zu kennen und zu lieben, ergibt für mich nur in Bezug auf unser Selbst wirklich Sinn. wer sich selbst liebt, könnte auch die relativierende Erfahrung machen, dass die Äußerlichkeiten zweitrangig sind.

in mehrerer Hinsicht : es gibt gar nicht so wenige Menschen, die empfinden Menschen als schön, deren Persönlichkeit und Ausstrahlung sie schön finden. ich gehöre dazu. also in mir sind auch rein optische Schönheitsideale und Attraktivitätsmerkmale abgespeichert. das ist wohl normal.
aber sie spielen keine Rolle, wenn mich jemand aufgrund ihres Wesens umhaut, mitnimmt, begeistert. und sie spielen auch keine Rolle, wenn ich jemanden treffen, die genau meiner Idealvorstellung entspricht, aber mich dann null bewegt, weil im Gespräch keine Funken sprühen.

mir wurde gelegentlich mal rückgemeldet, dass ich ein ganz ansehnlicher Kerl sein soll. ist okay für mich, vielleicht sogar schön, keine Ahnung, nicht weiter wichtig, war nie spielentscheidend, soweit ich weiß. ich kann dafür ohnehin nichts, so was wird mitgegeben. weil ich mich so wenig für Menschen interessiere, die sich allein aufgrund von Äußerlichkeiten für Andere begeistern können, ziehe ich auch eher Menschen an, denen der Mensch als ganzes am Herzen liegt, was eben diese Äußerlichkeiten zur zweitrangigen Angelegenheit machen.

du erinnerst mich an eine Freundin von mir. eine sehr hübsche und sympathische Frau, der vom eigenen Streben nach Perfektion immer wieder das Leben zerschossen wird. bei ihr war es in anderen Situationen augenfälliger, sie litt vor allem darunter, dass sie nach einer Ausbildung mit einem typisch deutschen Lehrmeister keine Aufgabe gut genug erledigen konnte. also in der eigenen Perspektive. sie hat diese zersetzenden Perfektionsansprüche so oft gehört, dass sie die Stimme und Sichtweise internalisierte. dazu gehört zum Beispiel, nie etwas zu loben. sondern immer nur zu sagen, wenn irgendwas besser gemacht werden kann. dazu gehört aber auch, immer etwas zu finden, was noch besser gemacht werden soll. er hat das damit begründet, dass es ihr helfen soll, das beste aus sich herauszuholen. so könnte deine innere Heidi Klum auch argumentieren : du hast jetzt die eine OP gemacht, aber die Oberschenkel, da musste ran, Mädel, es geht doch um dich, das solltest du dir wert sein.
egal wie gut sie was gemacht hat, egal wie viel besser als ich sie was machte, immer war da diese Stimme in ihr, die behauptete, da hast du nicht ordentlich gearbeitet, das musst du besser hinkriegen, dort nacharbeiten. wenn sich diese anscheinend ausschließlich negativ kommentierende Stimme den eigenen Körper als Objekt der Optimierung aussucht, stelle ich mir das besonders anstrengend vor, weil wir dem ja nie entkommen. wir sehen ihn andauernd, benutzen ihn. bewerten ihn und werden bewertet. diese Bewertungen sind echt Gift für die Seele.

die Ansprüche deiner kritischen Instanz sind anscheinend endlos wie der Wahnsinn des Kapitalismus, auf einem endlichen Planeten unendliches Wachstum zu benötigen. was du von deinen Körperwahrnehmungen schreibst, klingt für mich sehr nach einer kapitalistischen Logik, die deine Vorstellungswelt unbemerkt kolonisiert hat.
ich weiß nicht, woher diese Ansprüche stammen, diese endlose Kritik. kaum ist das eine Thema geklärt, kommt das nächste. und dann stellt sich heraus, dass das eine Thema auch nicht geklärt war. kann mir gut vorstellen, dass du selbst nicht weißt, woher diese Ansprüche und Wertmaßstäbe kommen. weißt du es? es spielt keine Rolle. sie sind jedenfalls überall um uns herum, in den hämischen Bemerkungen von Heidi Klum, abschätzigen Blicken oder werden einfach übertragen aus einem fatalen Streben nach allgemeiner Perfektion im Leben auf eine konkrete Landschaft, die zutiefst unperfekt ist - den menschlichen Körper. weil diese unrealistischen Ansprüche überall sind, spielt es keine Rolle, wo du sie her hast. hättest du sie nicht von der einen Plattform oder diesen Menschen bekommen, dann eben von anderen. das können wir nicht beeinflussen. was wir beeinflussen können, ist, ob wir diese Ansprüche und Perspektiven übernehmen wollen. und was wir tun können, um uns davon abzugrenzen, wenn wir merken, das tut uns nicht gut. diese Stimme ist kein Freund, sie will uns nicht verbessern, um uns zu helfen. sie will uns verbessern, weil das ihr ewiges Projekt ist : alle möglichen Phänomene ad ultimo & ins Unendliche optimieren.

die Forderung danach, den eigenen Körper mit allen Makeln oder vermeintlichen Makeln ausgerechnet noch zu lieben, erscheint mir reichlich viel verlangt. vor allem wenn man es explizit fordern muss. wie genau soll das dann im Konkreten auch geschehen? machst du ein imaginäres Foto und beschließt, den Ist-Zustand des Körpers nach allen nötigen OPs zu lieben. und darf der sich dann verändern? und wenn er sich verändert, muss man den dann alle paar Monate erneut in strengen Augenschein nehmen und entscheiden, ob der sich im Rahmen menschlichen Zellverfalls auf akzeptable Weise selbst zerstört oder ist er etwas zu eifrig und schnell dabei und zeigt schon nach sechs Monaten Zelltoderscheinungen, die eigentlich erst für zwölf Monate später terminiert sind? und was tut man dann. Liebesentzug, ein strenges Gespräch, eine letzte Warnung. ich will das Thema nicht lächerlich machen, sondern zeigen, warum der. Begriff und das Konuept in dem Zusammenhang für mich nicht nur keinen Sinn ergeben, sondern augenscheinlich gefährlich sind.

ich glaube nicht, dass das so geht. ich glaube - wie geschrieben - auch nicht, dass man sein Äußeres lieben muss. ich bin okay mit meinem Äußeren, es spielt für mich aber auch nicht die allergrößte Rolle. ich freue mich über positive Rückmeldungen, aber auch nicht übermäßig. es gibt andere Bereiche, die mir wichtiger sind. letztens sagte jemand, die mich toll fand, dass sie mein Gesicht an Edward diesen Vampir erinnert. so was kann ich zwar als Lob wahrnehmen, als das es höchstwahrscheinlich gemeint war. eigentlich ist es mir aber fast egal.
als Freunde mir nach einem Volleyballturnier vor paar Monaten sagten, sie wären überrascht gewesen, wie gut ich trotz meines andauernden Nörgelns im Spiel war, hat mich das ehrlich gefreut. weil ich mich voll reingehänt habe, weil es dabei um Beweglichkeit und Reaktionsvermögen ging, was beides Dinge sind, die mir Spaß machen und für die ich was tue.

manchmal habe ich das Gefühl, dass es tatsächlich die Logiken des Kapitalismus sind, die unser Denken und unsere Wahrnehmung auf gefährliche Weise beeinflussen. es heißt nicht umsonst Schönheitswahn. will dir hier keinen Wahn unterstellen, allein deine Art zu schreiben vermitteln mir schon den Eindruck von Leiden an der Situation. nicht nur die behaupteten Makel, sondern auch dieses Mindset, das sich sofort aufs Neue eine Körperstelle sucht, die nicht perfekt ist und optimiert werden müsse.
Du bist eine Frau, deren Gesicht und Körper mein innerer Richter als schön oder gutaussehend erkennt. So was hängt für mich dann auch nicht an einem Fettring oder ob Brüste einen Zentimeter höher oder tiefer angesiedelt sind. so was kann für mich gar nicht an so Details hängen.
man sagt ja, dass man sich für sich selbst schön finden soll, nicht für andere. wenn es aber so ist, dass man sich selbst ständig als optimierungsbedürftig erlebt, wie ist es dann? ändern positive Rückmeldungen anderer Menschen zu deinem Körper, deinen Baustellen überhaupt was an der Selbstwahrnehmung? weißt du, für wen du dich schöner machen willst, wenn da diese innere Stimme wieder mal Änderungen einfordert?
du träumtest nicht von einem Urlaub, einer bestimmten Anstellung, einem besonderen Projekt, sondern ausgerechnet von einer Schönheits-OP.

der Kapitalismus ist unglaublich raffiniert darin, seine maßlosen Forderungen auf alles Denkbare zu übertragen und auch die absurdesten Ansprüche mit so viel emotionalem Druck und auch Belohnungen zu füllen, dass die Menschen irgendwann einfach nachgeben. die Erfüllung seiner unrealistische Ansprüche als alternativlos zu vermitteln. was brauchen wir? unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten. was braucht der Mensch vor allen Dingen? nicht Liebe, Gemeinschaft und Zuneigung, sondern ausgerechnet äußerliche Attraktivität und ewige Jugendlichkeit, zwei Aspekte, mit denen der Mensch als seit der Geburt sterbendes Tier eher schlecht dienen kann.
und hast du mal zwei von hundert Menschen mit guten Genen, richtiger Lebensführung, zeitgemäße Selbstpräsentation und genügend Geld, um sich die äußeren Insignien dieser Statussymbole leisten zu können, stehen die Chancen ganz gut, dass sie erst in den Medien auftauchen, weil sie zu Stellvertretern unserer Sehnsüchte werden und fortan zum Vorrat menschlicher Leuchtturmbeispielen gehören. die unseren Traum leben. später dann folgt oft eine mediale Zweitverwertung, weil sie mit Depression oder Sucht zu tun bekommen, weil diese Menschen von diese Äußerlichkeiten eben auch nicht gestützt werden können, wenn sie nicht gleichzeitig Liebe, Gemeinschaft, sinnstiftendes Handeln etc erfahren / entfalten können.
ich tippe auf den Geist des Kapitalismus und diese mediale Scheinwelt als Hauptverursacher von diesen problematischen Selbstbildern.

wir sollen unseren Körper endlich lieben. lieben können wir aber nur etwas, das uns sehr viel bedeutet. und damit der Körper diese Liebe verdient, muss er den nachretuschierten Idealkörpern von Models und Celebrities entsprechen. damit der Körper diesen Fantasiebildern entsprechen kann, muss er halt operiert werden. nur entspricht er nach einer OP sowieso nicht diesen Idealbildern.
nicht weil er nicht schön wäre, sondern weil es das Wesen von Idealbildern ist, dass es keine Entsprechung im wahren Leben dazu gibt.

vielleicht könntest du dir mal überlegen, woher diese Idealvorstellungen eigentlich stammen, die dir anscheinend schon länger zusetzen. und von denen du langsam zu realisieren scheinst, dass es egal ist, was du tust. dass selbst so aufwändige Aktionen wie eine OP es dir nicht ermöglichen, mit diesen inneren Bildern in Einklang zu kommen. vielleicht ist es nicht dein Körper, der ständig aufs Neue korrigiert werden muss, sondern diese innere Instanz, deren Regeln und Ansprüche höchstwahrscheinlich nicht von dieser Welt sind, bräuchte eine Korrektur. bis du sie soweit hast, dass du gut mit ihr und dir leben kannst.
******Bln Frau
1.382 Beiträge
Zitat von *******lker:
@******Bln so so: Ballaststoffe sind also unnützer Ballast? *kopfklatsch*

Jepp.
Auch wenn es ein hübsches Wortspiel ist.
Ist halt so.
*******ant Frau
30.743 Beiträge
Sich selbst lieben und endlich akzeptieren

@****ice
Ich weiß. Deswegen ja meine ganzen sicherheitsnetzischen Formulierungen.
Bis auf den "Fake it til you make it"- Teil.
Was mich betrifft, so vermeide ich ganz bewusst (!) Ratschläge, die sich aus meinen eigenen Erfahrungen speisen. *g*
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