zu mir: Mein erlebtes mobbing
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Ich hatte argen Streß in der Schulzeit mit Mitschülern - so arg, dass die Lehrer/innen sagten, als sie in Ruhestand gingen: "Keinen hat es in der Schulzeit so schlimm erwischt wie Dich."
Stell Dir mal vor, Du hast 50 Kleinkinder, die bäh bäh bäh schreien. Ein weiteres hat die Gabe, sich vorn hin zu stellen und zu sagen "Wir haben die folgenden Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Wir machen .... - dies hätte den Vorteil, dass .... und den Nachteil, dass
Möglichkeit 2: Wir machen .... - dies hätte den Vorteil, dass .... und den Nachteil, dass
...
Möglichkeit x: Wir machen .... - dies hätte den Vorteil, dass .... und den Nachteil, dass
Habe ich alle Möglichkeiten aufgezählt ? Habe ich Vor- und Nachteile vergessen ?"
Soweit die Theorie. Die bäh bäh bäh schreiende Masse wird das intelligente Kind nicht mal ausreden lassen und sagen "lasst doch den Idioten davon rumspinnen."
Die Gesellschaft heute ist nicht anders - ich glaube, der Erfolg der AfD basiert wesentlich darauf, dass das Wahlvolk der AfD sagt "Laßt doch die da oben rumspinnen an der Regierung, wir wissen alles besser" In einer Demokratie sollten die Regierenden in der Lage sein, auch unangenehme Dinge anzupacken und zu lösen. Was aber, wenn die bäh bäh bäh schreiende Masse keinen Bock auf die Problemlösung hat und sich schon über die Kommunikation des Problems lustig macht ?
Jedenfalls wollte ich immer Vorschläge und Ideen anbringen, konnte das aber nie kommunizieren und die Masse machte sich dauernd lustig. Ich bin aber niemand ,der nachgegeben hat, vor allem mag ich kein dummes Herungeblödle und keine Oberflächlichkeiten.
Dass ich so nicht lernte, mit Leuten umzugehen, war klaar und die bäh bäh bäh schreiende Masse nutzte den Umstand, dass ich mit Leuten nicht umgehen konnte, um mich weiter aufzuziehen die Schulzeit durch von Klasse 5 bis Klasse 13, die Schule war ein Stress jeden Tag, auch wenn es ab Klasse 8 besser wurde. Ich war ausgebrannt und hatte das Abiturjahr zu wiederholen.
Bis Anfang 30 habe ich die Probleme ignoriert aber ich habe formuliert "weiter leben ist weiter leiden" und so hab ich an meiner Körperfülle gearbeitet und viel Sport gemacht - ich kann seitdem besser mit Leuten umgehen, aber die berufliche Lage ist trotz eines Hochschulstudiums in Deutschland und einem weiteren ausländischen Abschluss eine Katastrophe; nur gut, dass meine Eltern immer gut verdienten.
Damals gab es wenige Mitschüler/innen, die sich raus hielten, einige, die dezent mitmachten und viele, die mitmachten. Dass es keinen Spass machte, wenn Du weißt, dass es Stress in der Schule gibt, überhaupt dorthin zu gehen, ist klar. Die Sprüche und Methoden, mich aufzuziehen, waren durch die Masse um so effektiver, je dümmer sie waren, denn ich bin intelligenter und zielstrebiger als die Masse selbst heute. Und die Masse macht es sich leicht: Man sendet immer kleine Signale aus, die in der Summe eine Wirkung auf mich haben, während jedes einzelne Signal keine besondere Bedeutung hat: Die Le?rer/innen taten nichts, waren hilflos, vor allem, wenn die einzelne sendende Person nicht wirklich was gemacht hat.
Weg hören im Unterricht ging nicht und so lange kein Lehrer bzw. keine Lehrerin da war, war es noch schlimmer. Man schafft es, eine gewisse Zeit lang das Geschwätz der Masse mit ihren wieder und wieder kehrenden dummen Sprüchen auszuhalten, aber manchmal will man eben seine Ruhe haben und sagt das dann deutlicher, auch wenn es nichts hilft und so gab es bis ca. Klasse 8 häufig Streitereien und auch Schlägereien mitten im Unterricht im Gymnasium jedenfalls bei manchen Le?hrern.
heute:
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Den mailverteiler für den Abi -Jahrgang und die Adressen für die Papierpost habe ich. Ich habe auch zu allen ein gutes Verhältnis, auch zu denen, mit denen es am schlimmsten war und zwar genau einem.
Wo es früher die Schlägerei gab, sitzen wir da und trinken ein Bier, auch mit dem, dem es am schlimmsten war. Na und ? Wir haben auch irgendwann so 10 bis 20 Jahre nach dem Abitur drüber geredet im Kreis von 1x Personen ...
Haken drunter. Das Problem trifft mich heute in beruflicher Hinsicht arg, aber mit allem übrigen hab ich abgeschlossen. Alles übrige habe ich aufgearbeitet durch die Klassentreffen, die Kontakte zwischendurch, durch die Orga der Klassentreffen und dadurch, dass ich immer mal wieder jemanden traf und so fragte "Wie geht es denn Mitschüler X oder Mitschülerin Y"
zu Dir:
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Erstens:
Du warst bzw. bist doch im Leben öfter verliebt gewesen und hast bzw. hattest Liebeskummer und damit gefangen in Emotionen und in einer Scheinwelt. Mal angenommen, Du willst was von einem Mann M wirklich ernsthaft und er ist nicht interessiert bzw. er hat Dich übel abserviert dergestalt, dass das arg herabwürdigend, beleidigend und verletzend war, sodass Du nicht zur Ruhe kommst. Vielleicht kennst den Typn auch nicht wirklich - egal.
Stell Dir mal vor, Du selber verkriechst Dich daheim ins stille Kämmerlein und betest den Typen mit Deinen Emotionen an und willst ihn dauerhaft und findest den Typen ach so toll, weil Du Dich über die Wochen, Monate und Jahre auf Deine schönen Erinnerungen konzentrierst, die negativen Erinnerungen aber ausblendest.
Zweitens:
Was das Klassentreffen angeht: dreh den Spieß um, auch wenn die Lage die gleiche ist bei Verliebtheit etc. Wenn Du hingehst, erledigt das deine negativen Erinnerungen und Du hast Frieden mit den Leuten, die alle erwachsen sind.
Wenn Du nicht hingehst, gelten die Folgen der Verliebtheit umgekehrt weiter: Du hast an die Schulzeit nicht erledigt, nicht abgehakt und leidest unter den Verletzungen bzw. dem mobbing bis heute und über das Klassentreffen hinaus.
Und so sind wir am entscheidenden Punkt: Dein EP zeigt, dass Du leidest im Leben aktuell unter der damaligen Lage.
Wegr 1: du gehst nicht hin: Wie war noch der Satz oben ? Weiter Leben = weiter leiden ?
Weg 2: du gehst hin. Ich denke mal, dass die anderern genau wissen ob Deiner Lage und was sie Dir angetan haben und einfach reden und plaudern und sich evtl. entschuldigen wollen. Gib das nicht aus der Hand sondern ergreife die Chance. Gehen kannst immer noch, aber betrachte das Problem mal egoistischer: Die Schäden, die das mobbing in Deinem Leben angehen belasten Dich noch heute. Damit Du die Schäden in den Griff kriegst bzw. damit Du mit dem Kopf hinter das Problem kommst (bedenke mal meine berufliche Lage, die sich von Deiner kaum unterscheiden dürfte) ist es rein egoistisch aus Deiner Sicht betrachtet besser hinzugehen als fort zu bleiben.
Also: geh hin - aus rein egoistischen Gründen Deinerseits. Was interessieren die Leute ? Du bist egoistisch und denkst nur an Dich.
Kann man da eigentlich auch jemanden mitbringen,dass man sich dann mit seiner Begleitung unterhält.Also Dategesuch einstellen vielleicht.
das hängt vom Klassentreffen selber ab; bei uns gibt es die Regel, dass keine Freunde bzw. Partner bzw. Ehepartner oder Kinder dabei sind weil es dann zu umfangreich wird - das wurde beim 1. Klassentreffen im Orga - Team beschlossen und seitdem redete niemand drüber.
Aber du kannst ja fragen - diejenigen, die sich entschuldigt haben, werden sicher den Kontakt zum Orga - Team herstellen und wenn Du denen sagst, dass Du es alleine nicht packst, wird man sicher Verständnis haben ...
oder du gehst im Vorfeld des Treffens mal mit der einen oder andern Person spazieren, dann kannst Dich auf den Termin einstellen und weißt, dass Dir zwei, drei Personen zur Seite beim Treffen zur Seite stehen werden wie vor dem Treffen besprochen
Ich habe halt nichts vorzuweisen,mein Leben ist beruflich null erfolgreich verlaufen und wenn es blöd läuft,fühle ich mich dann wieder zurückversetzt und sehr unwohl. Ich habe halt nichts zuerzählen.
Hör auf Deinen Erfolg beruflich zu messen - du bist beim Treffen dabei, es ist eine große Belastung für Dich und alle wissen dass ihr Verhalten in Deinem Leben einen Schaden angerichtet hat. Du solltest rein egoistisch den Schaden jedenfalls in Deinem künftigen Leben runter kriegen, denn Du hast nur das eine.
Ich selber habe den Schaden in meinem Leben ausgeblendet, auch wenn ich mit 33 etwa den Satz "weiter Leben = weiter leiden" hatte. Ausgangspunkt war die Überlegung "was in der Vergangenheit war, kann man nicht ändern" und die Annahme, dass die Folgen auf den Alltag in einem Beruf, in dem es darum geht, vertrauenswürdig zu sein und Kompetenz auszustrahlen, schon nicht zu groß sind. Aus meiner damaligen Sicht war es mit 3x lang her und ich wollte weg vom Satz "weiter Leben = weiter leiden" dadurch, dass ich beruflichen Erfolg anstrebe, in die Zukunft schaue anstelle das was aus der Vergangenheit kommt mit den Mitschülern wiederzukäuen wie eine Kuh bei einer professionellen Behandlung - die Kraft zur professionellen Behandlung hatte ich nicht und ich hatte eine Abneigung gegen all die Coaches, die ein Training im Auftreten und Umgang anboten-
Heute denke ich, viele der aktuellen beruflichen Probleme sind nur dadurch entstanden, dass ich in den letzten 10 bis 20 Jahren nichts getan habe, um die Folgen des Mobbings zu beseitigen und Dein EP ist auch ein weiteres Argument dafür.
du verstehst ?
Wichtig ist Deine Sicht der Dinge: Wenn Du jetzt schon drunter leidest, dass Du aus Deiner Sicht beruflich nichts vorzuweisen hast und nicht hingehst: Meinst Du, dass das in zwanzig Jahren besser wird ?
Aber ich denke, man sollte nicht alles nach dem Motto "Mein Haus, mein Auto, mein Schaukelpferdchen" erleben, gerade im JC zählen andere Dinge und Werte und vor allem ist Gesundheit ein hohes Gut.
Es würde auch weh tun ,wenn niemand Interesse zeigen würde und ich würde mich bestimmt verloren und allein fühlen.
Wenn sie sich entschuldigen dann werden sie nach Dir schauen und es werden sicher nicht nur Leute da sein, die sich am Mobbing beteiligt haben.
Gehen kannst immer noch aber wichtig ist, dass Du allein aus deiner Sicht rein egoistisch für Dein künftiges Leben denken und damit hingehen solltest. Gehen kannst immer noch und sei ehrlich: Du warst bestimmt auch schon auf langweiligen Parties und bist einfach gegangen. Aber wenn Du gehst hast das Deinerseits Mögliche getan und versucht, die anderen zur Lösung Deiner Probleme zu benutzen.