Wenn sie ein diagnostiziertes Lipödem hat, dann sollte der behandelnde Arzt Therapieformen mit ihr besprechen, als da wären Lymphdrainage, Kompressionskleidung und auch Liposuktion. Eine Heilung gibt es nicht, wohl aber Linderung. Auch Sport und Ernährung müssen in den Tagesablauf eingebunden werden, dafür gibt es Hilfe von zugelassenen Ernährungsassistenten.
Bei einem diagnostizierten Lipödem sind Therapien und Hilfsmittel Krankenkassenleistung.
Aber, und auch das muss einem bewusst sein, es war täglich Brot meines Vaters in seiner Praxis: jede/r Adipöse versteckt sich gerne hinter dem Lipödem, damit man das eigene “Versagen” schönreden kann.
Im nächsten Dorf lebt eine junge Frau, ich schätze sie (ist ja schwer, wenn so fettleibig) auf maximal 30, die passt nur noch mit Quetschen durch die Hauseingangstür ihres Mehrfamiliensilos. Im Krankheitsfall Feuerwehrkran und Spezial-LKW bei Hochparterre, weil das die stärksten Sanitäter, Liegen und Ambulanzwagen nicht mehr schaffen. Mag sein, dass auch ihre Fettwülste verhärten und schmerzen, sind aber - Verteilungsmuster - keine Lipödeme. Ich gebe ihr noch ein paar Monate bis zum multiplen Organversagen und Exitus.
Ergo: medizinische Hilfe holen, mal ganz unabhängig vom Sex, denn es geht ums Weiterleben unter den bestmöglichen Voraussetzungen, Sex ist da mal ganz weit hinten.