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BDSM Safe Space - Was ist damit gemeint?

*********lzin Frau
294 Beiträge
Zitat von ****ou:
Wow, danke für die vielen Kommentare und die vielen Beispiele. Das Wort scheint in seiner Bedeutung, gar nicht so klar zu sein, oder lese ich das falsch?

Doch, eigentlich ist die Bedeutung relativ klar bei allen Communitys, die Safer Spaces kreieren und nutzen. Das Ziel ist überall das gleiche, aber natürlich haben unterschiedliche Communitys unterschiedliche Bedürfnisse und brauchen daher unterschiedliche Konzepte.

Zitat von ****ou:
Wenn es eine Vielzahl an Safe Spaces gibt, die alle einen ganz eigenen Inhalt haben, warum lese ich dann bei vielen öffentlichen Kinky-Veranstaltungen, das es ein Safe Space ist und was kann ich dann erwarten?

Wenn eine Veranstaltung als Safer Space beworben wird, kannst du zumindest ein Gesamtkonzept diesbezüglich erwarten. Das fängt bei den Räumen an, geht über die Zielgruppe und den Regeln des Zusammenseins, meist gibt es Awarenesspersonen. Durch die Kommunikation nach außen wird klar die Zielgruppe definiert und den Teilnehmenden klar gemacht, dass sie sich an Regeln des Miteinanders halten müssen, oder sonst fliegen.
Übrigens verwenden die meisten bewusst eher "Safer" als "Safe", weil niemand 100%ige Sicherheit bieten kann.

Zitat von ****ou:
Und wie sieht ein Safe Space bei einer Fesselrunde aus? Ich wurde schon von Frauen angeschrieben, die mich darauf hingewiesen haben, dass sie einen Safe Space haben und daher heterosexuelle Männer weitestgehend ausladen. Wie passt das dann in den Fesselkontext, obwohl hier nicht explizit Frauenthemen besprochen werden?

Das haben manche hier schon versucht, zu beschreiben. Es gibt Safer Spaces, die sich über Themen, über Zielgruppen oder beides formieren. Bei Fesseltreffs geht es ja auch mal um Berührungen und da kann es für einige angenehmer sein, dieses Erlebnis nur mit FLINTA* zu teilen. Safer Spaces fühlen sich für Menschen, die sie nicht brauchen, oft unnötig und "nieschig" an, aber für die, die sie in Anspruch nehmen, bedeuten sie viel. Das müssen Menschen "von außen" nicht zwingend verstehen.
*********lzin Frau
294 Beiträge
Zitat von ********Luna:
Das der Joyclub ein Safe-Space ist .

Das sehe ich anders. Dafür ist diese Plattform zu groß und bündelt zu viele Bedürfnisse. Lies dir einfach mal beliebige Threadverläufe durch, da ist nichts sicher. Auch die unzähligen CMs, die manche hier bekommen zeigen, dass es kein kollektives Verständnis eines respektvollen Miteinanders gibt.
Joyclub bietet als Plattform aber Möglichkeiten der Safer Spaces wie einzelne Gruppen oder Hinweise auf bestimmte Events.
********Luna Frau
2.427 Beiträge
Zitat von *********lzin:
Zitat von ********Luna:
Das der Joyclub ein Safe-Space ist .

Das sehe ich anders. Dafür ist diese Plattform zu groß und bündelt zu viele Bedürfnisse. Lies dir einfach mal beliebige Threadverläufe durch, da ist nichts sicher. Auch die unzähligen CMs, die manche hier bekommen zeigen, dass es kein kollektives Verständnis eines respektvollen Miteinanders gibt.
Joyclub bietet als Plattform aber Möglichkeiten der Safer Spaces wie einzelne Gruppen oder Hinweise auf bestimmte Events.
Vielen Dank , jedenfalls hatte ich ein gefährliches Halbwissen was das Thema Safe-Space/Safer Space bis jetzt betrifft. Und zu allen anderen , ja werde ich machen , danke.
Zum Thema zurückzukommen und zum Fazit , was ich daraus habe :

Wie ich das verstanden habe , kann es mitunter notwendig sein, falls der Rahmen den man brauch nicht gefunden werden kann, dementsprechend ein eigenen zu erstellen . Doch je nach ,,Ungewöhnlichkeit,, des Kinks, glaube ich , könnte eine Gruppe diesbezüglich zu aufschlussreich sein. Wie will man den Rahmen ansonsten erstellen ? Und wo will man diese dann dafür finden ? Fragen über Fragen . Das der Joyclub ein Safe - Space ist, ist wohl die falsche Formulierung gewesen, man könnte eher sagen , es kann hier der Grundstein für ein Safe/r Space gelegt werden.
**********Magic Mann
19.873 Beiträge
Hier im JoyClub gibt es den Community-Guide.

Einen Safe Space kann es evtl in diversen Gruppen geben.
Wer sich allerdings nicht daran hält, wird ausgeschlossen.

Allerdings ist der JoyClub nicht das Thema.
****bel Paar
9 Beiträge
Themenersteller 
@*********lzin Das verstehe ich und bin voll bei dir, wenn du schreibst, dass sich verschiedene Gruppen lieber für sich treffen möchten. So z.B. reine FLINTA-Gruppen, nur junge oder ältere Menschen, nur Männer oder sogar sich sogar nach verschiedenen Fesselstilen gruppieren. Aber wie bekomme ich es dann zusammen, dass z.B. eine Fesselveranstaltung die für keine explizit Gruppe ausgeschrieben ist, als Safe Space bezeichnet wird? Muss ich dann immer nachfragen, was der Safe Space ist? Das Wort wird so unterschiedlich ausgelegt, dass es mir derzeit keinen klare Orientierung bietet. Vielleicht auch, weil es sehr inflationär behandelt wird? Letztlich möchte doch jeder Veranstalter einen sicheren Ort bieten. Mich würde es sehr interessieren, ob sich Menschen bewusster für Veranstaltungen entscheiden, die als Safe Space ausgeschrieben sind und mit welchen Erwartungen sie zu diesen Veranstaltungen gehen und ob sie Veranstaltungen meiden, die diese Betitelung nicht haben.
*****976 Paar
18.023 Beiträge
Zitat von ****ou:
Safe Spaces

Überlegen, wer wovor geschützt werden soll.

Eine Gruppe mit über 2000 Leuten soll als Safespace für schlechte Erfahrungen von Subs/Frauen dienen? Wohl kaum, wenn damit gemeint ist, der Nachbar und der Ex erfahren sicher nichts davon.

Wenn es hingegen beim Safespace nur darum geht, dass alle zustimmen, was der Ex doch für ein Arsch /DumDom ist und sich sofort einer, einseitig vorgetragenen, Meinung anschließen, und niemand etwas dagegen schreibt, funktioniert der geschützte Platz.

Ein SafeSpace schützt nicht davor, dass der Nachbar /Ex von den Neigungen/Erzählungen erfährt, schon gar nicht bei größeren Gruppen mit entsprechender Fluktuation der Mitglieder.

*hutab*
****_DS Frau
5.579 Beiträge
Zitat von ****ou:
. Aber… einige Fragen stellen sich mir dennoch. Wenn es eine Vielzahl an Safe Spaces gibt, die alle einen ganz eigenen Inhalt haben, warum lese ich dann bei vielen öffentlichen Kinky-Veranstaltungen, das es ein Safe Space ist und was kann ich dann erwarten? Und wie sieht ein Safe Space bei einer Fesselrunde aus? Ich wurde schon von Frauen angeschrieben, die mich darauf hingewiesen haben, dass sie einen Safe Space haben und daher heterosexuelle Männer weitestgehend ausladen. Wie passt das dann in den Fesselkontext, obwohl hier nicht explizit Frauenthemen besprochen werden? Wie sollte ein Safe Space beim Fesseln aussehen? Hach… Fragen über Fragen. Das Thema beschäftigt mich gerade sehr und ich möchte gerne verstehen, warum wir heute ausdrücklich darauf hinweisen „müssen“, dass ein Raum sicher ist. Ich möchte es gerne verstehen. *happy*

ich versuche da mal zu beantworten.

ich bin Veranstalterin eines Play-Afterwork-Stammtisches mit BDSM Kontext. Auf diesem ziehen sich Frauen und Männer aus, werden geschlagen, es wird manchmal gefesselt, manchmal genadelt. Also gespielt.
Da es eben ein Abend in der Woche ist, niedrigschwellig, mit kleinem Eintritt UND dort nackte Frauen zu sehen sind, zieht dieser Stammtisch auch ein Publikum an, dass - milde gesagt - in konsumierender Absicht dort auftaucht. Sie möchten weder mitspielen, noch mitgestalten noch sind sie überhaupt teils an BDSM interessiert. Das hatte den Stammtisch nachhaltig zerstört, weil der empfundene Safespace durch solche gaffenden Teilnehmer nicht mehr gegeben war und keine Frau mehr Lust hatte, sich ausziehen und zu spielen. Man kam sich vor wie ein Affe im Käfig, der angegafft wurde.

Also gibt es nun Zugangsbeschränkungen. ein Team aus alten Hasen. aus der Bubble, die diesen Stammtisch so spielfreudig gemacht hat, die den Safespace auch aus macht. uns unbekannte Neulinge des Stammtisches (egal ob Neulinge im BDSM oder nicht) müssen auf unserer Newcomer-Couch beim ersten Mal. Dort gibt es Vorstellungsrunden, Anekdoten und ein Augen-Schauen und Namen kennen lernen. Das bewirkt zum Einen, dass sich Neulinge wirklich aufgenommen fühlen. Nicht alleine rumstehen. Die "alten Hasen" ihren Safespace gesichert fühlen, die Vernetzung viel schneller passiert. Und alle sich irgendwie verantwortlich für den Stammtisch fühlen. Für den Erhalt des Safespaces. UND: es schreckt konsumierende Gäste ab oder die können leicht aussortiert werden.

Dann stelle ich kommissarisch noch die Veranstaltungen für den Hamburger Tüdeltreff ein. Dort gibt es keine Zugangsbeschränkungen. Soll heißen: es darf jeder kommen auch ohne Anmeldung. das wird auch sehr stark genutzt - meist sind wir doppelt so viele wie Anmeldungen. Davon sicher immer 20-30% tendenziell an Neulingen an den Seilen, die einen Einsteiger-Workshop dann besuchen. Auch hier gibt es Regeln, hier gibt es ein Team. und da der Stammtisch seit über 15 Jahren existiert fühlen sich unheimlich viele Menschen verantwortlich, dass es ein Safespace bleibt. alles konsens abläuft.

und das wäre auch mein Fazit: Die Menschen, die sich für solche Safespaces interessieren... identifizieren sich mit dem Safespace. er ist ihnen wichtig. sie tun was dafür.
Solche Menschen möchte man im Safespace.
Menschen, die sich nicht mit dem Thema (und dabei ist es egal welches... ob bdsmig, Seile, Vegansein oder xyz ist) interessieren, identifizieren... können potentiell immer Safespaces stören.
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Zitat von ****ou:
Aber wie bekomme ich es dann zusammen, dass z.B. eine Fesselveranstaltung die für keine explizit Gruppe ausgeschrieben ist, als Safe Space bezeichnet wird?
Es ist ein Safe Space, weil nur Menschen dort sind, die Fesseln mögen und verstehen, dass das etwas schönes ist.
Es sind eben keine da, die sagen, das ist krank, kindisch, schlimm, Gewalt oder was auch immer.
**********DD_80 Mann
35 Beiträge
Zitat von ****ou:
@*********lzin Das verstehe ich und bin voll bei dir, wenn du schreibst, dass sich verschiedene Gruppen lieber für sich treffen möchten. So z.B. reine FLINTA-Gruppen, nur junge oder ältere Menschen, nur Männer oder sogar sich sogar nach verschiedenen Fesselstilen gruppieren. Aber wie bekomme ich es dann zusammen, dass z.B. eine Fesselveranstaltung die für keine explizit Gruppe ausgeschrieben ist, als Safe Space bezeichnet wird? Muss ich dann immer nachfragen, was der Safe Space ist? Das Wort wird so unterschiedlich ausgelegt, dass es mir derzeit keinen klare Orientierung bietet. Vielleicht auch, weil es sehr inflationär behandelt wird? Letztlich möchte doch jeder Veranstalter einen sicheren Ort bieten. Mich würde es sehr interessieren, ob sich Menschen bewusster für Veranstaltungen entscheiden, die als Safe Space ausgeschrieben sind und mit welchen Erwartungen sie zu diesen Veranstaltungen gehen und ob sie Veranstaltungen meiden, die diese Betitelung nicht haben.

Schon schlimm genug, dass überhaupt auf die einfachste Zwischenmenschlichkeit verwiesen werden muss, oder?

Dass ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht werden muss, dass ein: NEIN auch Wert hat.
****bel Paar
9 Beiträge
Themenersteller 
@****_DS Ich würde mich in dem Rahmen wie du ihn beschreibst auch sehr wohl fühlen und finde die Idee der „Newcomer-Couch“ sehr schön, da man so nicht von vornherein ausschließt und sicherstellen, dass Veranstalter und neue Teilnehmer die gleichen Erwartungen haben. Mein Gedanke geht gerade dahingehend, dass auch die von dir beschriebenen, „konsumierenden“ Gäste für ihren Kink einen geschützten Raum suchen. Nur das ist eben nicht dieser. Ich schließe gerade daraus, dass das alleinige Wort „Safe Space“ wenig Aussagekraft hat und zwingend einer Beschreibung bedarf, oder?
****bel Paar
9 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********DD_80:
Zitat von ****ou:
@*********lzin Das verstehe ich und bin voll bei dir, wenn du schreibst, dass sich verschiedene Gruppen lieber für sich treffen möchten. So z.B. reine FLINTA-Gruppen, nur junge oder ältere Menschen, nur Männer oder sogar sich sogar nach verschiedenen Fesselstilen gruppieren. Aber wie bekomme ich es dann zusammen, dass z.B. eine Fesselveranstaltung die für keine explizit Gruppe ausgeschrieben ist, als Safe Space bezeichnet wird? Muss ich dann immer nachfragen, was der Safe Space ist? Das Wort wird so unterschiedlich ausgelegt, dass es mir derzeit keinen klare Orientierung bietet. Vielleicht auch, weil es sehr inflationär behandelt wird? Letztlich möchte doch jeder Veranstalter einen sicheren Ort bieten. Mich würde es sehr interessieren, ob sich Menschen bewusster für Veranstaltungen entscheiden, die als Safe Space ausgeschrieben sind und mit welchen Erwartungen sie zu diesen Veranstaltungen gehen und ob sie Veranstaltungen meiden, die diese Betitelung nicht haben.

Schon schlimm genug, dass überhaupt auf die einfachste Zwischenmenschlichkeit verwiesen werden muss, oder?

Dass ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht werden muss, dass ein: NEIN auch Wert hat.

Wie steht das im Zusammenhang zu dem Thema „Safe Space“? Was sind deine Erfahrungen?
*******heCH Mann
2.272 Beiträge
Man sollte bedenken, dass die theoretische Definition und die praktische Umsetzung eines SafeSpace oftmals sich stark voneinander unterscheiden. Es gibt keinerlei Garantie, dass jemand dort wirklich "sicher" ist.
****_DS Frau
5.579 Beiträge
Zitat von ****ou:
Ich schließe gerade daraus, dass das alleinige Wort „Safe Space“ wenig Aussagekraft hat und zwingend einer Beschreibung bedarf, oder?

Nein, es ist ein Gefühl. Ein Flow miteinander.

Man kann nur Angebote machen…
*********ul_KK Paar
1.029 Beiträge
Im Grunde ist es erstmal ein Schein. Die Verandtalter geben sich große Mühe, mit viel Personal was hilfreich zur Seite steht und den Abend führt, ein sicheres Setting zu konzipieren. Ich mag geführte und sexpositive Veranstaltungen. Die Eventbeschreibung ist für mich essenziell. Je spezifischer dort der Ablauf erklärt wird, desto sicherer fühle ich mich, dort hin zu gehen, trotz meines Herrn an der Seite.
Als Solofrau bin ich früher auch als Erstes in Swingerclubs, die explizit Paten und Rundgänge vor dem Betrieb angeboten haben.
Ich habe schon Clubs besucht, wo es nur das Thekenpersonal gab und auf nichts geachtet wurde, dort bin ich dann auch in blöde Situationen gekommen. Insofern meide ich diese Clubs jetzt.

Vollkommene Sicherheit ist ein Trugschluss, aber es hilft schon sehr, wenn sich um viel bemüht wird.

Da muss man aber auch selber mitwirken. Wenn hier auf Joy in meinen speziellen Gruppen oder auf Events jemand auffällig wird oder bedrängt, dann melde ich es auch den Mods / Personal.

*katze*
****p35 Mann
8.067 Beiträge
"Es gibt keine Insel des Glücks in einer Welt voller Leid und Hass." - nach Adorno
"[Wir brauchen] Frieden, nicht nur Sicherheit, [...] weil nur der Frieden Sicherheit sicher machen kann." - nach K. R. Popper.
Wie soll friedliches Begegnen geübt werden, wo es keine Reibungspunkte gibt?

Ich fühle mich in einschlägigen Gemeinschaften nicht sicherer als in der konsensualen Vielfalt, eher im Gegenteil.
Toleranz (reines Erdulden) ist auch nicht wirklich ausschlaggebend für mein Wohlgefühl, eher friedvolles Miteinander.
Vielfalt fördert meiner Erfahrung nach Kommunikation mehr, als wenn eh alle einer Meinung sind, jedoch braucht es schon Rahmenbedingungen für die friedliche Begegnung. Für diesen Rahmen genügen mir meist Leitlinien, einen wirklichen Safe-Space habe ich noch nicht erlebt. Stattdessen kenne ich allzu einschlägige Gemeinschaften eher als Wolf im Schafspelz: Wehe, man ist dann doch irgendwie mal anderer Meinung als Gruppenleitung oder Redelsführer.
*********lzin Frau
294 Beiträge
@****ou
Zitat von ****ou:
Aber wie bekomme ich es dann zusammen, dass z.B. eine Fesselveranstaltung die für keine explizit Gruppe ausgeschrieben ist, als Safe Space bezeichnet wird? Muss ich dann immer nachfragen, was der Safe Space ist?

Ich würde mich grundsätzlich @*******987 anschließen: Auf einer Fesselveranstaltung sollten sich grundsätzlich Menschen, die fesseln, wohl fühlen. Das sollte als Mindestanforderung erwartbar sein, macht alleine aber noch keinen Safer Space aus. Ich finde, @****_DS, hat es ganz gut beschrieben, dass es auch BDSM-Veranstaltungen gibt, die kein Safer Space sind und dass es möglich ist, durch Veränderungen des Settings, den Raum doch wieder sicherer zu machen.
Wenn Organisator*innen eine Veranstaltung explizit als Safer Space bezeichnen, bedeutet das für mich, dass sie sich besonders Gedanken gemacht haben und es eine Art Konzept dafür gibt, wie dieser Safer Space sichergestellt werden kann.

Zitat von ****ou:
Letztlich möchte doch jeder Veranstalter einen sicheren Ort bieten.

Ja, das kann schon sein. Dennoch braucht es eine bestimmte Awareness, um diese Sicherheit auch gewährleisten zu können. Sich einfach zu wünschen, dass sich alle wohlfühlen, respektieren, Grenzen wahren und sicher sind, reicht nicht. Da braucht es auch konkrete Maßnahmen im Vorfeld, währenddessen und danach.
Ich brauche das Label „Safer Space“ nicht zwingend, wenn ich in den Eventbeschreibungen oder Regeln der Locations oder Veranstalter*innen erkenne, dass sie sich Gedanken dazu gemacht haben. Wenn etwas jedoch explizit als Safer Space beworben wird, erwarte ich mehr von dieser Veranstaltung als von anderen.
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Gut gesagt @*********lzin. Stimmt, meine Definition ist ein bisschen zu allgemein gewesen, aber ich wollte auch nur erklären, dass das einende Element nicht eine bestimmte Fesselschule sein muss, sondern eben auch die Vorliebe dafür an sich sein kann. Weil doch gefragt wurde, wie das dann sein kann.
****i2
11.692 Beiträge
JOY-Team 
Zitat von ****ou:
@****i2 Also ist die Beschreibung „Safe Space“ bei öffentlich ausgeschrieben Veranstaltungen dann doch irreführend, weil es vielleicht gar nicht mein Safe Space ist?

Könnte man so sehen, ja. Letztendlich ist die Frage: Ist es das, was du brauchst, um dich frei zu fühlen?
*********inee
3.588 Beiträge
Safe Space ist kein definierter Begriff und kann dadurch natürlich auch schwer gegriffen werden. Daher muss meiner Meinung nach bei Benutzung des Begriffes immer auch erklärt werden was damit gemeint ist und was dafür getan wir, damit es ein Safe Space ist.

Zitat von ****ou:
Aber wie bekomme ich es dann zusammen, dass z.B. eine Fesselveranstaltung die für keine explizit Gruppe ausgeschrieben ist, als Safe Space bezeichnet wird?
Damit ist dann oft gemeint:
Alle dürfen so sein wie sie sind.
Es wir keine Diskriminierung geduldet.
Nein bedeutet Nein und nur Ja bedeutet Ja.
Achte auf dein Bunny und richte dich nach den gängigen Sicherheitsregeln.
Es gibt manchmal dann zum Beispiel das Safeword Mayday als Veranstaltungs-Safeword wo dann auch von aussen Eingegriffen werden kann, fals der oder die aktive Person nicht aufhört.
Manchmal gibt es auch Personen die als Ansprechsperson rumlaufen und um Hilfe gebeten werden können.

Aber solange das nicht von der Veranstaltung definiert und festgehalten ist, ist der Begriff meiner Meinung nach recht Nichtssagend.
****24 Frau
56 Beiträge
Ich bin noch recht neu was BDSM angeht und habe den Beitrag erstmal im stillen gelesen.

Zum einen bin ich unheimlich froh zu lesen das allgemein in dem Bereich auf Sicherheit geachtet wird. Nicht nur in der Praxis sondern auch in der Nachsorge und emotionalen Richtung.

Ich selbst kann von meiner Erfahrung her nur sagen das sich Safe Spaces oder geschützte Räume/Rahmen bilden wenn sich die Beteiligten an gewisse kommunizierte Regeln halten. Manchmal passiert das auch stillschweigend.

Respekt gegenüber mir und anderen
Akzeptanz von mir und anderen
Freundlichekeit
Geduld gegenüber mir und anderen
Achtsamkeit auf mich und andere

Im Grunde also das was hier viele schon beschrieben haben. Wenn das passt ist die Basis für ein vertrauensolles Miteinander gegeben und ohne Vertrauen geht ja nix in dem Bereich, das hab ich schon gelernt *zwinker* .

Ich finde es gut das kommuniziert wird das man sich ein Verhalten wünscht das Safe Spaces entstehen lässt. Noch toller fände ich es, wenn es einfach wie atmen dazu gehören würde, dann müsste man teilweise nicht selbst auch noch Sicherheitsnetze aufbauen.
*******sire Mann
23 Beiträge
Hallo ZaaZou

Ein "Safe Space" im BDSM-Kontext bedeutet einen geschützten Raum, in dem Personen sexuelle Vorlieben und Praktiken frei und sicher ausleben können, ohne Angst vor Verurteilung oder Missbrauch haben zu müssen. Ähnlich wie in anderen sozialen Bewegungen wie der Frauenbewegung dient der Begriff dazu, eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Beteiligten akzeptiert, unterstützt und sicher fühlen können.

In der BDSM-Szene ist ein Safe Space besonders wichtig, da viele unserer Praktiken auf Vertrauen, Einvernehmlichkeit und klaren Absprachen basieren. Es geht darum, dass alle Beteiligten die Freiheit haben, ihre Grenzen zu kommunizieren und Respekt für diese Grenzen zu erwarten. Ein solcher Raum fördert eine gesunde und sichere Ausübung von BDSM, indem er ein Klima der Offenheit und Sensibilität schafft.

Das bedeutet auch, dass diskriminierende Verhaltensweisen oder unangemessene Übergriffe nicht toleriert werden. Ein Safe Space in der BDSM-Community bietet eine Plattform für Lernen, Wachstum und persönliche Entfaltung innerhalb meiner eigenen sexuellen Identität und Präferenzen.

Ein Safe Space im BDSM fördert somit die Idee eines respektvollen und konsensualen Umgangs miteinander, bietet Raum für Selbstbestimmung und ermöglicht ein positives und bereicherndes Erleben der individuellen sexuellen Vorlieben.

Wenn eine Veranstaltung einen sogenannten Safe Space bietet, bedeutet das somit nur, dass du für deine Vorlieben, deine Werte, dein Sein und deine Fantasien nicht diskriminiert werden „solltest“ und die Möglichkwit zur freien Entfaltung und sexuellen Weiterentwicklung im Rahmen dieser Veranstaltung hast. Leider muss ich dir jedoch recht geben, da es überall, wo Menschen aufeinander treffen Diskriminierung gibt, weshalb der Begriff Safe Space im Bereich von Veranstaltungen mit Vorsicht zu geniessen ist und, wie du bereits gesagt hast, für dich persönlich eventuell gar kein Safe Space ist.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage. Wenn du noch mehr wissen möchtest, stehe ich gerne zur Verfügung.

Liebe Grüße

DomOfDesire
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