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Postcoital Dysphoria / After Sex Blues

Kennt ihr After Sex blues?

Dauerhafte Umfrage
*******ise Paar
69 Beiträge
Themenersteller 
Postcoital Dysphoria / After Sex Blues
Hallo zusammen,
Mich beschäftigt schon lange ein Thema, bei dem ich weder wusste wie ich es bennen soll noch ob es auch andere betrifft.

Schon seit Beginn meines Sexuallebens habe ich mit negativen Gefühlen zu kämpfen, die in Sekundenschnelle nach einem Orgasmus auftreten und vom Depressionen über Selbstzweifel bis hin zu Trauer reichen.
Besonders stark ausgeprägt waren diese Gefühle in meiner vorherigen, langjährigen Beziehung, in der Sex grundsätzlich ein schwieriges und negativ behaftetes Thema war.

Doch selbst in meiner jetzigen, sexuell sehr glücklichen Beziehung / Ehe tauchen diese Gefühle ab und an wieder mit dem Orgasmus auf, obwohl ich vorher während des Sex positiv gestimmt war und den Moment absolut genossen habe.

Durch Zufall bin ich über diesen Artikel gestolpert, der das Symptom als Postcoital Dysphoria / After Sex Blues / Post Climax Depression beschreibt und auch davon spricht, dass 42% der Männer diese Gefühle schon einmal erlebt haben und diese bei 4% sogar regelmäßig auftreten.

Ich würde mich über einen regen Austausch mit euren Erfahrungsberichten zu dem Thema freuen.

Kennt ihr After Sex Blues?
Falls ja wie wirkt er sich aus?
Wie habt ihr gelernt damit umzugehen?

Viele Grüße,
Ben

Quelle: https://www.webmd.com/sex/what-to-know-postcoital-dysphoria
********aika Frau
1.685 Beiträge
Zitat von *******ise:
... Schon seit Beginn meines Sexuallebens habe ich mit negativen Gefühlen zu kämpfen, die in Sekundenschnelle nach einem Orgasmus auftreten und vom Depressionen über Selbstzweifel bis hin zu Trauer reichen. ...

Das hört sich für mich nach einem (alten) traumatischen Erlebnis oder einer destruktiven Prägung an.

Zitat von *******ise:
... Wie habt ihr gelernt damit umzugehen? ...

Zu lernen, mit irgendwas umzugehen, kann für mich niemals die Lösung sein. Meine Lösung ist immer, den genauen Grund zu finden und aufzuarbeiten. Dann braucht man nicht damit umgehen, dann ist man erlöst von dem Problem.

Ich wünsche dir viel Erfolg, und dass du die richtigen Helfer dafür findest!
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Das kenne ich von früher von mir, wenn ich mich selbst befriedigt hatte. Währenddessen war noch alles gut, aber direkt danach, also wirklich direkt, ohne Umwege, fühlte ich mich schlecht deswegen.

Ich habe allerdings (auch?) eine Vorgeschichte, bei der für mich Sex ein gewalttätiger Akt darstellte für mich und ich genau das niemals sein wollte. Hatte auch lange deswegen ein Problem damit gehabt, überhaupt Sex zu haben.

Daran arbeitete ich. Das hat sich im Lauf der Jahre dann auch gegeben.
Und tatsächlich dann auch dieses schlechte Gefühl nach einer Selbstbefriedigung.
Nun bin ich einfach nur wohlig erschöpft danach. *liebguck*
****el Mann
1.237 Beiträge
Zitat von ********aika:


Das hört sich für mich nach einem (alten) traumatischen Erlebnis oder einer destruktiven Prägung an.

Das finde ich eine sehr schwierige Aussage: Allgemein steht natürlich im verlinkten Text etwas zu statistischen (!) Zusammenhängen, insofern ist die Idee nicht absurd. Eine Diagnose dieser Art sollte aber unbedingt Fachleuten vorbehalten bleiben, die das niemals nur auf Basis eines doch eher dürren Textes tun würden.

Zitat von *******ise:
... Wie habt ihr gelernt damit umzugehen? ...

Zitat von ********aika:

Zu lernen, mit irgendwas umzugehen, kann für mich niemals die Lösung sein. Meine Lösung ist immer, den genauen Grund zu finden und aufzuarbeiten. Dann braucht man nicht damit umgehen, dann ist man erlöst von dem Problem.

Das ist in meinen Augen ebenfalls heikel. Zum einen sind manche Ursachen einfach nicht zu beheben. Zum anderen kann es eine gute, jedenfalls legitime Entscheidung sein, das nicht zu tun. In beiden Fällen ist „Umgang“ die Musterlösung. Nicht umsonst ist Verhaltenstherapie unter dem Strich die erfolgreichste Methode.

Wo ich aber übereinstimme: Ich kenne das Phänomen nicht, aber nach Lesen des Artikels halte ich externe Hilfe für eine bedenkenswerte Möglichkeit.
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Ach ja, dazu noch kurz:

Zu lernen, mit irgendwas umzugehen, kann für mich niemals die Lösung sein. Meine Lösung ist immer, den genauen Grund zu finden und aufzuarbeiten. Dann braucht man nicht damit umgehen, dann ist man erlöst von dem Problem.

Das halte ich für nicht möglich und klingt ein wenig nach "wegtherapiert".
Denn das ist schlicht nicht möglich. Man kann nichts "wegtherapieren". Der Schaden ist da, die Narbe ist da, die geht auch nicht weg. *nein*
Man kann aber mit dieser Narbe leben. Und ihr nicht so viel Macht geben. Das wiederum ist sehr gut möglich.

Kurz gesagt: Therapien sind nicht dazu da, um etwas "wegzumachen".
Sie sind dazu da, um dem, was da ist, keine Macht mehr zu geben.
Was häufig auch hervorragend klappt. *g*
********aika Frau
1.685 Beiträge
Ich schrieb ja ausdrücklich, dass MEIN Weg so ist. Weil ich damit Erfolg hatte und habe. Immer. Und "für mich hört es sich an wie..." ist ebenfalls meine Erfahrung, und keine absolute Ferndiagnose.

Ich halte es nicht für erforderlich, in jeden Beitrag zu schreiben: jeder wie er will, jedem das seine, etc. pp.
Das ist für mich einfach selbstverständlich.
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ********aika:
Ich schrieb ja ausdrücklich, dass MEIN Weg so ist. Weil ich damit Erfolg hatte und habe. Immer. Und "für mich hört es sich an wie..." ist ebenfalls meine Erfahrung, und keine absolute Ferndiagnose.

Selbst dann.

Mal Hand aufs Herz, hast du eine Therapie gemacht wegen irgend etwas?
Und wurde das dann tatsächlich davon "erlöst", also dein Problem, das du hattest, komplett ausradiert?

Ich kann mir das nicht vorstellen und widerspricht auch allem, was ich über Therapien weiß und selbst erlebt habe. Und weiß von niemandem in meinem Umfeld, inklusive mir selbst, wo so etwas geklappt haben sollte.
Das Ergebnis war letztlich, auf unterschiedlichen Wegen erreicht, immer das Gleiche: Mit dem, was man erlebt hat, umgehen lernen. Und auf diesem Wege dann seinen Frieden finden. *liebguck*
Es war aber nie, nirgends, die Rede davon, dass man von dem, was man erlebt hatte, dann "erlöst" wurde.
Nein! Erlösung gibt es da nicht! Nur Vergebung.
Die aber hilft in der Tat dann. *ja*
*****206 Frau
477 Beiträge
@*******ise

https://www.baumwollseil.de/Subdrop.html

Auch wenn der im Link erklärte Begriff aus dem BDSM stammt, so erklärt er doch, was körperlich / hormonell passiert, sprich weswegen Du diese negativen, traurigen Gefühle hast.

GLG Kira
********lack Frau
19.340 Beiträge
@*******ise /Ben

Ich kenne das "nur" wenn mich Gefühle so stark erwischt haben, das ich weinen mußte (was bei den Männern auch für Verwirrung gesorgt hat). Aber da konnte ich das ja einfach erklären.
Aber ich kann mir gut vorstellen, das Dir die negative Auswirkung zu schaffen macht.
Gleichzeitig hast Du einige Punkte angeführt, die schon in die Richtung gehen wodurch das entstanden ist.
Wenn es Dich so beschägtigt weil Du das immer noch erlebst, dann solltest Du Dir vielleicht doch Profi Hilfe suchen. Es geht ja darum wieso sollte Gefühle entstehen und wie man lernt damit um zu gehen.
Das ist mit einer Erkläung m.E. eher umsetzbar. Ich wünsche Dir einen guten Weg zum Erfolg.

WiB
********aika Frau
1.685 Beiträge
Zitat von ********chaf:
... Mal Hand aufs Herz, hast du eine Therapie gemacht wegen irgend etwas?
Und wurde das dann tatsächlich davon "erlöst", also dein Problem, das du hattest, komplett ausradiert? ...

Nicht wegen irgend etwas. Natürlich wegen ganz konkreten Themen.
Und nein, ausradiert wird nichts, das geht ja gar nicht. Die ursächlichen Begebenheiten sind geschehen und bleiben geschehen. Aber die Auswirkungen verschwinden wieder, heisst, das Thema triggert mich nicht mehr und ich sehe es neutral und reagiere neutral. Ja genau, man hat inneren Frieden. Nur der Weg dahin ist eben sehr unterschiedlich, unterschiedlich lang oder kurz, und unterschiedlich erfolgreich, je nach der Art des Weges, den jeder für sich wählt.

(Dazu passt das Zitat von Hildegard von Bingen: "Jede Krankheit ist heilbar, aber nicht jeder Patient."
Das ist genauso übertragbar auf Traumata etc.)

Das schweift jetzt aber langsam zu weit vom Thema des TE ab. Und in anderen Beiträgen wird ja auch prof. Hilfe nahe gelegt.
Ich hatte dieses Gefühl sehr oft.
Wenn mir (oft genug auch genau so bestätigt) wieder klar war, dass ich bei meinem (Sex)Partner die Hoffnung geweckt hatte, dass Sex mit mir regelmäßig und zuverlässig möglich sei/ ich wieder auf den Geschmack gekommen wäre. Trotz aller meiner Erklärungsversuche im Vorfeld, was "im asexuellen Spektrum" bedeuten kann.
**********ichen Paar
34 Beiträge
Zitat von *******ise:


Besonders stark ausgeprägt waren diese Gefühle in meiner vorherigen, langjährigen Beziehung, in der Sex grundsätzlich ein schwieriges und negativ behaftetes Thema war.




Ich kenne so etwas aus einer früheren Beziehung. Mein Partner hatte deutlich weniger Interesse an Sex als ich.

Nach einigen Jahren hatten wir nur noch alle 3-5 Monate Sex.

Ich war danach sofort wie in ein Loch gefallen, tieftraurig, mies gelaunt, weil ich wusste, jetzt dauert es wieder ewig bis zum nächsten Mal.

Gottseidank hab ich das nach diesem Mann so nicht mehr erlebt.
Zitat von **********ichen:

Ich war danach sofort wie in ein Loch gefallen, tieftraurig, mies gelaunt, weil ich wusste, jetzt dauert es wieder ewig bis zum nächsten Mal.

Und genau sowas tue ich anderen- und mir selber!- nicht mehr an. *g*
********2212 Mann
983 Beiträge
Diese Erfahrung habe ich bisher nur einmal in einer langjährigen, zunehmend toxischen Beziehung mit einer Narzißtin gemacht. Sex gab es nur noch nach "Stundenplan", dabei ging es auch nur noch darum, sich möglichst schnell gegenseitig zum Höhepunkt zu bringen, was schon nicht mehr einfach wahr. Ich selbst konnte die Orgasmen überhaupt nicht mehr genießen, weil diese ja nur unter Druck entstanden und ich auch in meinem Kopf überhaupt nicht mehr bei ihr war.
Nach der Trennung war das zum Glück schlagartig vorbei, es trat sogar das Gegenteil ein. Seitdem empfinde ich jeden Höhepunkt intensiver als je zuvor und ist jedes mal ein Hochgenuß für mich.
*****sch Paar
2.943 Beiträge
Ein kleiner Tipp: Vielleicht mal zu einem Urologen gehen, der durch seine Erfahrung dir helfen kann, deiner Depression auf den Grund zu gehen. Vielleicht sind einfach körperliche Vorgänge daran Schuld.
Ansonsten mal überlegen, ob es an Problemen mit der Partnerin liegt.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Es gibt da einen Spruch (Aristoteles zugeschrieben): Post coitum omne animal triste est. Also, nach dem Sex ist jedes Tier traurig.

Ich vermute, es liegt an einem Flash der Hormone, den man beim Sex spürt - Oxytocin, Dopamin, alles geiles Zeug. Wenn das weg ist, nimmt man es als Leere und Traurigkeit wahr.
Nicht umsonst kann Sex ja auch süchtig machen.

Ich habe es auch schon erlebt, lässt sich allerdings mit Kuscheln und Aftercare abschwächen. Am schlimmsten ist es, wenn man sich sofort trennen muss. Oder, wenn man Sex nur mit sich alleine hatte, und einem das danach wieder richtig bewusst wird.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ********iebe:
Ich vermute, es liegt an einem Flash der Hormone, den man beim Sex spürt - Oxytocin, Dopamin, alles geiles Zeug. Wenn das weg ist, nimmt man es als Leere und Traurigkeit wahr.
Also ich bin nach dem Sex eigentlich in der Regel auf rosa Wolken.... glücklich, entspannt, bisschen im Dopaminrausch.
Zumindest dann wenn der Sex in nem positiv gewerteten Setting stattfindet.

Ist es aber Sex z.B. in ner toxischen Beziehung dann kann ich vielleicht den Sex an sich noch genießen aber danach hinterlässt es ein ganz schlechtes Gefühl.
Oder in jeder anderen Situation in der man dem Trieb nachgibt aber rational weiß "Oh oh, das war dumm".

Kommt immer drauf an wie die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehung ist......also für mich zumindest
****an9 Mann
253 Beiträge
Zitat von *******ise:
Postcoital Dysphoria / After Sex Blues
Hallo zusammen,
Mich beschäftigt schon lange ein Thema, bei dem ich weder wusste wie ich es bennen soll noch ob es auch andere betrifft.

Schon seit Beginn meines Sexuallebens habe ich mit negativen Gefühlen zu kämpfen, die in Sekundenschnelle nach einem Orgasmus auftreten und vom Depressionen über Selbstzweifel bis hin zu Trauer reichen.
Besonders stark ausgeprägt waren diese Gefühle in meiner vorherigen, langjährigen Beziehung, in der Sex grundsätzlich ein schwieriges und negativ behaftetes Thema war.

Doch selbst in meiner jetzigen, sexuell sehr glücklichen Beziehung / Ehe tauchen diese Gefühle ab und an wieder mit dem Orgasmus auf, obwohl ich vorher während des Sex positiv gestimmt war und den Moment absolut genossen habe.

Durch Zufall bin ich über diesen Artikel gestolpert, der das Symptom als Postcoital Dysphoria / After Sex Blues / Post Climax Depression beschreibt und auch davon spricht, dass 42% der Männer diese Gefühle schon einmal erlebt haben und diese bei 4% sogar regelmäßig auftreten.

Ich würde mich über einen regen Austausch mit euren Erfahrungsberichten zu dem Thema freuen.

Kennt ihr After Sex Blues?
Falls ja wie wirkt er sich aus?
Wie habt ihr gelernt damit umzugehen?

Viele Grüße,
Ben

Quelle: https://www.webmd.com/sex/what-to-know-postcoital-dysphoria


Hallo ihr beiden ;-

Würde mich freuen, im Austausch mit euch diese Stimmungen in passende positive Richtungen zu lenken und geeignetes zu zelebrieren. LG Stefan
*********Seil Mann
1.598 Beiträge
Zitat von *******ise:
Kennt ihr After Sex Blues?
Falls ja wie wirkt er sich aus?
Wie habt ihr gelernt damit umzugehen?

Direkt nach dem Sex hatte ich das nie, aber in Fernbeziehungen auf dem Heimweg oder wenn sie dann bei mir zur Tür raus war.
Einzige Lösung für mich für dieses Problem war: Eine Frau finden, die da bleibt.
Zitat von *********Seil:
Zitat von *******ise:
Kennt ihr After Sex Blues?
Falls ja wie wirkt er sich aus?
Wie habt ihr gelernt damit umzugehen?

Direkt nach dem Sex hatte ich das nie, aber in Fernbeziehungen auf dem Heimweg oder wenn sie dann bei mir zur Tür raus war.
Einzige Lösung für mich für dieses Problem war: Eine Frau finden, die da bleibt.

Schon etwas her das Thema, aber genau damit kämpfe ich auch zum ersten Mal. Immer dann, wenn ich jemanden näher kennenlerne, ihn wirklich mag, aber weiß, es ist jetzt nur Sex, es wird von seiner Seite nicht mehr daraus werden. Das hat mich nach einigen Treffen dazu gebracht, dass ich nun wirklich weiß, was ich will - keinen Sex mehr mit jemanden, der mich von vornehmeren für eine eventuelle Partnerschaft ausschließt.
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