Einfluss vom JOYclub auf das nicht-virtuelle Leben

Und noch zum Schluss:

Ja hat ein Einfluss auf mich genommen..
Ich merke, dass ich gelernt habe, genau zu wissen, was ich will & was ich nicht will & genau dafür einzustehen. Auch in sexueller Hinsicht. Gebe ich mich nicht mehr mit weniger zufrieden. Und durch die Eventbesuche kann ich mir ein rein monogames Leben wie früher immer führte, nicht mehr vorstellen. Ich will meine Phantasien ausleben & die sind alles nur nicht monogam und haben mit verschiedenen Dingen und Personen zu tun..

Merke dann auch, wo ich über Facebook ein Date hatte, wie langweilig es ist für mich nicht über sexuelles offen reden zu können, ohne wie eine vollkommen Perverse behandelt zu werden. Was widerum auf Joy richtig gut ankommt.

Jaaaa deswegen es bleibt toll hier..Doch vieles ist auch oll hier.

Das habe ich auch oft erlebt. Aber für mich zeigt es auch, dass viele Männer hier sich etwas anderes versprechen als was die Plattform bietet. Es zeigt mir auch, welches Klientel hier mittlerweile aufschlägt.
Auf anderen Plattformen wird es wohl ähnlich sein.

Folgt für mich: Ich lerne lieber Leute offline kennen, die nicht ihr Leben am Handy vertun.

Der Blick in menschliche Abgründe war schon sehr erhellend, auch wenn ich hier manchen interessanten Zeitvertreib im Forum hatte.
Und daten ist nichts für mich.

Seit dem ich auf Joy angemeldet bin genieße ich die realen Begegnungen in meinem Leben umso mehr. Natürlich hat der Joyclub Unterhaltungswert, aber nicht sehr viele scheinen im realen Leben das zu sein, was sie hier gerne darstellen.

Ja und nein..
Eine wirkliche Veränderung im grundsätzlichen Wesen eher nicht..
Aber natürlich verändern einen Erfahrungen und Begegnungen, haben bewusst oder unbewusst Einfluss auf uns und damit auch auf unser "normales" Leben.
Bei dem einen sicher mehr, bei dem anderen weniger, komplett freisprechen kann sich davon aber niemand, das wäre tatsächlich naiv..
Und da ich hier virtuell und real wirklich zahlreichen Menschen, mit mehr oder weniger Tiefe begegnet bin, einige davon auch fester Bestandteil meines nicht virtuellen Lebens geworden sind, hat es naturgemäß auch mein "Reallife" verändert.
Zusätzlich seit einigen Monaten auf den großen Kinky Partys unterwegs, was nach 5 Jahren hier nochmal eine Welt für sich ist, in der ich mich gerade ausgesprochen wohl fühle.
Aber selbst die Diskussionen hier wirken sich mehr oder weniger aus, auch wenn deren Verlauf hier wirklich oft ziemlich nervig sein kann..
Jeder kommt ja mit seinen Standpunkt oder Meinung, die sich je nach Offenheit für Reflexion, durch neuen Input verändern oder aber die eigene Haltung zu einem Thema klarer machen, bzw. verfestigen können..
Würde ich hier also behaupten das JC mich nicht verändert hat, müsste ich wohl ein ziemlich statischer, entwicklungsresistenter Mensch sein.
Würde ich behaupten das JC keinen Einfluss auf mein restliches Leben hat, würde ich die vielen Menschen verleugnen, denen ich hier begegnet bin und zu denen z.T mehr oder weniger intensiver Kontakt besteht.
Auch die überwiegend tollen Menschen, die mir auf den Partys immer wieder begegnen und mit und mit zu guten Bekannten und gar Freunden werden..
Eine starre Grenze zwischen realer und virtueller Welt hat es in meinem Kopf nie gegeben, es ist nur ein kleiner Schritt von der einen zur anderen Seite.
Letztendlich alles nur ganz gewöhnliche Menschen, die miteinander kommunizieren.
Ob offen, authentisch, ehrlich oder hinter einer aufgebauten Fassade versteckt, sicher sehr individuell, aber nichtmal das unterscheidet die virtuelle Welt wirklich wesentlich von der Realen.

Ich bin hier - und dann auch im Realen - Menschen begegnet, die hätte ich "nur" im realen Leben nie kennengelernt.
Und einen davon möchte ich nicht mehr missen.
Von daher...

Da Forum.- zeitweise bin ich eher erschüttert, als das es unterhaltsam ist.

Ich bin hier gelandet, weil mir das Motto gefällt. Da ich in den anderen Foren nur das wieder fand, von dem ich mich getrennt hatte. Ich bin dann in mich gegangen und habe überlegt, was ich im Prinzip wirklich will in meinem (Rest)Leben. Eben einfach "nur" meine "Lust (aus)leben" und mit Gleichgesinnten Spaß haben.

Natürlich fand ich hier auch erstmal in lockerem Ambiente, locker verkleidete, vordergründig sexuell offene, scheinbare Gleichegsinnte. Mit den Jahren kommt auch hier die Erfahrung und ich konnte die "Spreu vom Weizen" trennen ..... Es ist eben nicht alle "Gold" was glänzt....

Also gemach gemach.... aber im Prinzip hast Du schon recht: Joyler*innen sind offener. Nicht nur in der Sexualität (siehe die tausend Gruppen). Joyler*innen haben eine eigene Sichtweise vom Leben. Sie denken bunter, freier, vielfältiger. Spießer haben hier im Forum keine Chance auf Beständigkeit Man gewinnt Freunde*innen, aber man verliert aus der realen Welt Kontakte. Auch hier bin ich in mich gegangen und habe mir überlegt: ist es das Joy wert? .... Ja es ist Denn ich habe jetzt tatsächlich mehr Freund*innen und mehr Spaß, mehr Events in schönem Ambiente, mit Gleichegsinnten. Habe mehr Freizeitgruppen und kann meine Neigungen und Bedürfnisse ausleben, wie es mir gefällt....

Zu dem, was ich schon geschrieben hatte, ergänze ich noch, dass der JC für mich auch einen angenehmen Unterhaltungswert hat. Und ich komme hier im Forum indirekt mit Menschen in Kontakt, mit denen es im normalen Leben gar keine Berührungsfläche gibt. Sei es, weil sie weit weg wohnen oder dass sie schlicht mental wie konkret in einem Umfeld interwegs sind, das in meinem Leben keinen Platz hat. Und so bin ich manchmal einfach nur fasziniert von (habe jeweils eine:n user:in/ein Pärchen vor Augen als Leuchtturm dafür): selbstbewusst-dummbratziger Frechheit, gnadenloser Selbstverherrlichung, unfreiwilligem Seelenstriptease, ausdauernd präsentierter Merkbefreitheit, chronischer Lösungsinkompetenz und hochnotpeinliche Nabelschauen jeglicher Couleur. Andererseits aber auch grundvernünftige und kluge, reflektierte user:innen und Beiträge, für die sich das Mitlesen über den reinen Unterhaltungswert hinaus lohnt.

Ich glaube aber nicht, dass das Resümees sind, die der TE lesen wollte. Daher nochmal: Ja, man kann hier auch prima daten und sexeln, wenn man sich nicht anstellt wie der erste Mensch. Auch als Mann. Denn irgendwen wollen die Frauen schließlich gerne treffen.

Und davon ab nimmt man ja aus allem etwas mit, wenn man die Augen und Ohren offen hält.

das ist so es gibt ja auch andre Plattformen wo es noch schlimmer ist

Also ich bin seit 10 Jahren hier und habe den JC für diverses genutzt und mal mehr und mal weniger intensiv.
Das tollste was daraus für mich entstanden ist sind jahrelange Freundschaften und immer wieder auch neue und interessante Kontakte.
Meinen Partner habe ich hier jedoch nicht gefunden auch wenn ich damals als Single hier startete.

Generell sind mir kinky people angenehmer als „Normalos“ und ich umgebe mich sehr gerne im realen Leben mit Meinesgleichen (kinky, BDSMer, sexpositiv).

Das kann dir auch so jederzeit passieren, auch wenn du niemanden persönlich angreifst!

AC

Was sind denn nun die grundlegenden Unterschiede zwischen "kinky" und "normal". Ohne betont kinky zu sein sind mir alle Praktiken bekannt. Ich habe eine Bekannte die ich am Wochenende treffe ohne das ganze Gedöns von "Liebe, Beziehung" : Zwecks Abwechslung ergeben sich ja möglicherweise über diese Plattform gelegentliche FFM. Ich bekenne mich zur Heterosexualität, lass mich nicht fesseln und mein knackiger Po bleibt Jungfrau. War das jetzt zu intolerant für die Toleranten formuliert?

Kinky ist für mich eine Einstellung. Die Freiheit zu schätzen und zu gönnen, dass Menschen vorurteilsfrei ihre ganz individuellen sexuellen Vorlieben und Neigungen ausleben dürfen , ohne selbst alles ausprobieren oder anregend finden zu müssen, leben, keine Berührungsängste mit LGBTQIA+ zu haben, gesellschaftlich herbeikonstruierte Spießigkeit und auferlegte Verhaltensregeln abzulegen und nach seiner eigenen (sexuellen) Wahrheit leben und leben lassen.

Entschuldigt meine Bildungslücke, aber was versteht ihr unter "kinky"?

Hat das etwas mit Klaus Kinsky zu tun? Oder mit Alfred C. Kinsey? Wahrscheinlich eher eine Joyclub-interne Wortschöpfung.

AC

@**********eaven

Wenn es das ist, dann ging ich eigentlich davon aus, daß das in unserem Kulturkreis längst Normalität ist.

AC

Dann geh mal als Drag irgendwo im Osten durch die City spazieren.

Ich selbst würde das akzeptieren und mit jedermann einen Kaffee trinken.

Oder in Hamburg statt in der Langen Reihe auf der Parallelstraße, dem Steindamm.

Moin.
Kommt hier ab und an vor und nun?

LG V

Amen. 🙏

Du vielleicht. Wir sind insgesamt auch auf einem guten Weg, wer aber keinen Unterschied zwischen sexuell offenen Communities wie dem Joy und dem Rest der Gesellschaft sieht, der schaut wahrscheinlich nur nicht richtig hin. Es gibt ganze Gesellschaftsschichten, in denen zB. schon das Outen als „einfacher“ Homosexueller immer noch massivst abgestraft wird.

Also ich habe hier in Bayern noch nie Drags irgendwo flanieren sehen, wohl aber Leute erlebt, die mir (Vanilla) am CSD auf einer Demo für Gleichbehandlung nachriefen, ob ich "nix besseres zu tun" hätte, "als diesen Zirkus".
Was es da noch zum sich wegschmeiß-lachen gibt, verstehe ich null.

Wir Leben in einer Kleinstadt, manch einer würde Dorf/Kaff sagen und eine alte Kneipe wird von einem männlichen Paar betrieben, einer von ihnen trägt auch gerne mal Damenkleidung, inkl. drum herum. Sie haben früher mal Blicke und blöde Sprüche geerntet, heute ist es auch hier auf dem flachen Land "fast normal", ein paar Spinner gibt es immer und überall.
LG V

Klar, aber der Unterschied zu anderen Intoleranzen ist, wenn laute Homophobie kaum sozialen Widerspruch erntet.