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Zudem fühle ich mich in keiner Weise in ein "Korsett der Monogamie" gepresst!
Dieses "in etwas hinein pressen" kommt ausschließlich von den Menschen die nach außen so vehement gegen die Monogamie schreiben und sprechen.
Wie sagt man so schön... "Liebe ist, wenn Treue spaß macht"...
Monogamie ist etwas wunderbares, für Menschen, die gar kein sexuelles Bedürfnis nach anderen Menschen haben. Und wenn ich kein sexuelles Begehren für andere Menschen als meinen Partner empfinden kann, dann ist Monogamie in keinster Weise ein "Korsett" sondern einfach natürlicher Zustand.
Ich würde es anders sehen.
Für mich ist Monogamie das emotionale Bestreben und das einem selbst innewohnende Bedürfnis nach Nähe zu einem einzigen Menschen, der mich auf seiner ganz einzigartigen Art und Weise emotional ausfüllt. Dass ich vielleicht sexuelle Fantasien habe, die ich in die Tat als Affären oder konsensuelle ONS ausleben will, bedeutet für mich nicht, dass ich nicht monogam bin. Ich bin emo-mono, aber sex-offen. Denn nicht emotional gebunden.
Polyamor bedeutet für mich wiederum, dass ich durchaus in der Lage bin, tief emotional und bewusst mehrere Menschen in meinem Leben reinzulassen, und mich auf sie einzulassen, mit denen ich auch meinen Körper als höchste Form des Vertrauens, teilen möchte.
Ich kann mehrere Menschen gleichzeitig lieben, auf unterschiedlichen Ebenen und Intensitäten. Ob als Streichholz oder bone fire, oder Holzklotz im Kamin, wer ist da um zu verurteilen? Ich weiß, was ich fühle. Und wenn Toleranz, Leidenschaft, Interesse und viiiiel Intelligenz im Spiel sind, sind Vertrauen und Liebe auch irgendwann mal da. Für mich persönlich macht der sexuelle Aspekt einen Unterschied, nachdem ich mich emotional gebunden habe. Ist sexuelles Interesse da, nachdem ich mich verliebt habe oder Liebe empfinde, dann ist es für mich Polyamorie. Ich will mit dem Menschen alles teilen, mein Körper inklusive. Ich kann allerdings meine beste Freundin lieben, oder meine tollste Kollegin, ohne für sie sexuelles Aufbegehr zu empfinden, und ohne Commitment - es sind Freundschaften oder Bekanntschaften.
Ich mache sexuelles Verlangen nicht von emotionalem Zustand abhängig, sondern für mich sind es zwei Entitäten, die manchmal getrennt, manchmal zusammen gehören.
Und ich habe für mich festgestellt, dass kein Mensch alleine mich ertragen kann, da ich so intensiv bin. Ich liebe und lebe so intens, dass ich automatisch mehrere Menschen brauche, um mich wohlzufühlen. In jedem Binom führe ich eine monogamische Beziehung. Überbetrachtet nach Außen, ist es eine polyamoröse Geschichte. Weil ich mich unter mehrere Menschen 'aufteile', die sonst einzeln unter meine ganze Energie untergehen würden.
In meinen Augen ist Monogamie immer da, wo zwei Menschen sich zueinander bekehren. Ob hintereinander als seriell monogam, oder gleichzeitig in verschiedenen Einzeln-Mono-Beziehungen, die nebeneinander kohabitieren.
Und schlussendlich müsste man Treue anders definieren als nur das bloße 'Vermeiden von Hinschauen' und mehr als das 'Aktive Entscheiden für die Person in meinem Leben'. Ich bin jeder Frau in meinem Polykül treu, weil ich für sie da bin und diesem emotionalen Bedürfnis bei ihr erfülle. Wenn ich aufhöre, es zu tun, dann ja, dann bin ich untreu. Aber mehr, weil ich meinen Prinzipien untreu bin, als dass ich mit einer anderen flirte oder gar mit ihr ins Bett steige.
Wichtig ist nicht der Körper, wichtig ist die Emotion. Und das Vertrauen in sich selbst. Dann funktioniert auch die Beziehung, egal welche.