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Die Sache mit der Monogamie - Österreich (15.07.2024)

**********urple Paar
7.748 Beiträge
Zitat von *****ast:
Sorry für die Störungen. Aber manches war schon etwas...na ja...puhhhh...

Ich sehe mich eher nicht wie ein Bonobo Äfflein ...

Lieber @*****ast,
selbstverständlich ist deine Meinung zu diesem Stream legitim. Aber es ist und bleibt deine Meinung, eine von vielen.

Deine Quellen sind genauso selektiv von dir nach deinen Kriterien und deinem Gutdünken gewählt wie auch @**********leben ihre Quellen sicher sehr bedacht gewählt hat.

Welcher Umstand sollte deine Aussagen und Quellen denn qualitativ hochwertiger machen?

Im Gegensatz zu dir hat @**********leben es geschafft, ihre Erkenntnisse in einer den Zuhörern verständlichicher Form zu präsentieren.
Sie hat sich sehr viel Mühe gegeben und einen sehr informativen und meinungsoffenen Stream präsentiert, in dem es ja jedem Zuhörer, jeder Zuhörerin selbst überlassen bleibt, das mitzunehmen man für gut und richtig hält.

Dein Format für deine eigene Meinungsäußerung war aber ein ganz anderes.

Selbstverständlich musst du dich nicht wie ein "Bonobo Äfflein" sehen.
Was Dritte aus diesem Stream für einen Gesamteindruck mitgenommen haben bleibt doch glücklicherweise jedem einzelnen selbst überlassen *zwinker*.

LG BoP (m)
**********silon
6.695 Beiträge
Ich bin gespannt auf dem Mitschnitt in der Mediathek. Konnte den Vortrag leider nicht wirklich mitverfolgen, aufgrund von gesundheitlichen Gründen. Mich würde nämlich tatsächlich interessieren, ob in diesem Bogen auch das Rad hin zu Poly geschlagen wird?
*****ast Mann
91 Beiträge
Zitat von ********ainP:
Der Stream fällt für mich unter die Rubrik "Begründete Meinungsfreiheit".

Das Verhalten Einzelner im Stream unter die Rubrik Anstands- und Respektlosigkeit.
Dem einen oder anderen hätte es gut getan, anstatt einer handvoll Links zu posten, sich einfach mal den Satz: "Meinungsfreiheit heißt auch, die Meinung anderer auszuhalten" von Florian Schröder durch den Kopf gehen zu lassen...


Hallo Caitain,

Respektlosigkeit beinhaltet das Verletzen von gesellschaftlichen Erwartungen und Normen.
Ich habe die Vortragende weder beleidigt noch beschimpft sondern wie andere Zuhörer Fragen gestellt und das Gesagte kommentiert.
Das ist im wissenschaftlichen Diskurs gang und gäbe.

Die.Meinung der Vortragenden stellt *eine* evolutionsbiologische Auffassung hinsichtlich der Entwicklung des menschlichen Sexualverhaltens dar.
Diese ist umstritten und als biologistisch kritisiert.
Darauf hätte die Vortragende meiner Meinung nach deutlicher und nicht erst auf Nachfrage hinweisen müssen.

Ja ich verstehe , wir sind hier auf JoyClub und nicht auf nem wissenschaftlichen Kongress, klar. Aber Theorien der Vortragende. sind nicht meiner Meinung ich unproblematisch weil sie dem Fremdgehen eine scheinbar ;biologische Rechtfertigung geben.
Und die gibt es meiner Meinung nach nicht.

So könnte ich auch Gewalt gegen Frauen rechtfertigen. Ich könnte 'beweisen" warum blonde, attraktive Frauen tendenziell dümmer sind.

Kein Scheiss. Solche Argumentationsetten gibt es. Vielleicht mach ich mal ein Seminar dazu *nachdenk* *zwinker*

Eine blonde Berliner Dame hat nach meiner sachlichen Kritik mein Verhalten übrigens mit meiner vermuteten Penisgrösse in Verbindung gebracht.
Das war fand ich schon etwas Respektlos weil wissenschaftlich unbelegt😉
*****ast Mann
91 Beiträge
Zitat von **********urple:
Zitat von *****ast:
Sorry für die Störungen. Aber manches war schon etwas...na ja...puhhhh...

Ich sehe mich eher nicht wie ein Bonobo Äfflein ...

Lieber @*****ast,
selbstverständlich ist deine Meinung zu diesem Stream legitim. Aber es ist und bleibt deine Meinung, eine von vielen.

Deine Quellen sind genauso selektiv von dir nach deinen Kriterien und deinem Gutdünken gewählt wie auch @**********leben ihre Quellen sicher sehr bedacht gewählt hat.

Welcher Umstand sollte deine Aussagen und Quellen denn qualitativ hochwertiger machen?

Im Gegensatz zu dir hat @**********leben es geschafft, ihre Erkenntnisse in einer den Zuhörern verständlichicher Form zu präsentieren.
Sie hat sich sehr viel Mühe gegeben und einen sehr informativen und meinungsoffenen Stream präsentiert, in dem es ja jedem Zuhörer, jeder Zuhörerin selbst überlassen bleibt, das mitzunehmen man für gut und richtig hält.

Dein Format für deine eigene Meinungsäußerung war aber ein ganz anderes.

Selbstverständlich musst du dich nicht wie ein "Bonobo Äfflein" sehen.
Was Dritte aus diesem Stream für einen Gesamteindruck mitgenommen haben bleibt doch glücklicherweise jedem einzelnen selbst überlassen *zwinker*.

LG BoP (m)


Liebes Paar BoP,

DANKE!

Endlich mal eine fundierte Kritik an meiner Mäkelei

>>>Deine Quellen sind genauso selektiv von dir nach deinen Kriterien und deinem Gutdünken gewählt wie auch @**********leben ihre Quellen sicher sehr bedacht gewählt hat.>>>>


Natürlich. Da habt ihr Recht.

Das ist auch nicht der Kern meiner Kritik.

Es geht mir wirklich *nicht* um das tumbe "Rechthaben'. Leider meinen das viele hier und beschimpfen mich ganz schön. Auwa..😞

Was ich meine, ist folgendes:

Wissenschaft lebt vom Diskurs. Es gibt in diesem Bereich viele Meinungen, die sich zum Teil widersprechen. Es gibt noch keine bei 90% der Experten anerkannten Meinung wie z.B. beim Klimawandel.

Was sie Vortragende meiner Meinung nach getan hat: Sie hat die der Zielgruppe hier angepasste Argumentation vertreten, ohne die kritische Distanz , die ich bei einer Therapeutin voraussetze.

Das Argument "Es schien mir logisch" ist meiner Meinung nach brandgefährlich. Die Argumente Thilo Sarrazin's, der AFD oder der RAF klingen irgendwie auch "logisch" .

Es wäre meiner Meinung seriöser gewesen , nicht erst nach kritischen Nachfrage zu betonen, dass es sich hier um die evolutionsbioglogsiche Sichtweise menschlicher Sexualität handelt.

Das ist eine auch von mir anerkannten Strömung der Erklärung unseres Sexualverhalten.

Mir ist bewusst, dass diese Sichtweise bei der "JoyClub" Zielgruppe einfacher zu vermitteln ist als andere Strömungen.

Mir ist auch bewusst, dass die Vortragende nur wenig Zeit hatte und es sich nicht um einen wissenschaftlichen Fachvortrag handelte.

Dies ändert aber nichts an meiner Kritik, die ich für berechtigt halte.


>>>Dein Format für deine eigene Meinungsäußerung war aber ein ganz anderes.>>>

Na ja...wie.soll.ich.mich denn sonst äussern als durch denzente Zwischenrufe? 😉

>>>Selbstverständlich musst du dich nicht wie ein "Bonobo Äfflein" sehen.>>>

Nein? Oh...wollte gerade über meine KollegIn herfallen zwecks Konfliktschlichtungskommunikation. Dachte , das darf ich nun ... 😉

>>>>
Was Dritte aus diesem Stream für einen Gesamteindruck mitgenommen haben bleibt doch glücklicherweise jedem einzelnen selbst überlassen >>>

Oje oje...das merke ich. Kleinschwanz- Napoleon wurde ich schon genannt.

Ob ÄffInnen das ihrem LieblingsAffen auch ungestraft ins Ohr hauchen dürfen..?.🤔😉
****r60 Mann
1.151 Beiträge
Also ich fand den Vortrag sehr interessant. Zwar etwas trocken und "eher" sehr wissenschaftlich, aber auch sehr informativ, wieso es so ist, wie es ist.
Nur habe ich für mich noch immer nicht "die" Lösung gefunden. Klar kann ich individuell Entscheidungen treffen, die sich in dem aufgezeigten "Spannungsfeld" mit den vier Richtungen bewegen.
Nur gibt es eben auch tausend Faktoren, die meine "Wunschentscheidung" beeinflussen.

Zunächst muß ich erst einmal Partner finden, die sich auf demselben "Entscheidungspunkt" befinden.
Dann gibt es gesellschaftliche Vorgaben, die man nicht einfach ignorieren kann. *gruebel* ich stelle mir gerade vor, wie eine Gruppe von ca. 20 Personen zum Standesamt kommt, und sagt, wir wollen als Gruppe zusammen heiraten. Also quasi jeder mit jedem. *polizei*
Ja also ich fand es sehr weit her geholt, so quasi vom Urmenschen zur Neuzeit zu forschen, was sich nun auf uns übertragen lässt. Evolution hat quasi das sagen. Nein. Ich denke. dass der Mensch an sich unabhängig der Primaten die Evolution dahin gehend nutzt, sich in Gemeinschaft mit ein, zwei oder mehreren Personen um den eigenen Nachwuchs zu kümmern. Es gibt wenig Menschen die sich nicht die klassische Konstellation Vater, Mutter zwei Kinder wünschen. Wer sich etwas wünscht und dies schafft ist ebend emotional intelligent. Wer nicht so emotional intelligent ist, der versucht sich ebend etwas quer oder zumindest das noch am besten Mögliche hinzubekommen.
Ich persönlich bevorzuge nicht das klassische Rollenbild. Ich bevorzuge die Zeit, die ich Liebe, dann auch in monogamer Liebe zu verbringen. Was die Zeit wo ich eher normal bin schon relativ langweilig, fast öde erscheinen lässt, da ich in der nicht verliebt seins Zeit mich egoistisch um meine Angelegenheiten kümmere. In der weisen Sicht, irgendwann wird es mich wieder erwischen und dann sollte ich gewappnet sein und meine irdischen Dinge beisammen haben. Heiraten ist von je her keine Option, zu viel Aufwand für 3 Jahre, denn länger wird es nicht dauern.
Profilbild. Credits: https://www.joyclub.de/profile/4908607.fototirol.html
**********leben
96 Beiträge
Themenersteller 
Lieber @*****ast,

ich empfinde deine Art, dich in diesem Thread einzubringen, als ziemlich penetrant und überheblich, und offenbar hast du dich bereits gestern im Chat in ähnlicher Weise zu Wort gemeldet. Weil ich aber weder abweichende Meinungen "zensieren" noch deine Einlassungen unwidersprochen stehenlassen möchte, gehe ich im Folgenden auf einige deiner Punkte ein. Ich habe allerdings nicht die Absicht, auf dieser Basis weiter mit dir zu diskutieren, und bitte dich dafür um Verständnis. *zwinker*

Zitat von *****ast:
Du kannst nicht vom „natürlichen Verhalten“ von Tieren auf
Menschen schliessen. Schau Dir mal an, wie brutal Schimpansen sind.
Geht gar nicht: Klassicher Denkfehler!
(…)
Hier ein paar Beispiel aus der Tierwelt.
Soll ich mich so verhalten? Echt jetzt? *zwinker*

Niemand hat gesagt, so "solle" sich irgendjemand verhalten. Aber es ist eine unglaublich arrogante menschliche Eigenschaft, zu denken, nur weil wir so intelligent sind, könnten wir unsere erste Natur völlig hinter uns lassen. Sieh dir an, was Menschen einander antun – im Krieg, im angeblichen Namen Gottes, oder einfach nur aus gekränktem Stolz.
Moralisch: Geht gar nicht.
Faktisch: Passiert. *nixweiss*

Ich empfehle dazu dringend das Buch "Mutter Natur" von Sarah Blaffer Hrdy (Anthropologin und Primatologin), die auf über 700 Seiten sehr genau beschreibt, was Menschen heute und in der Vergangenheit tun und getan haben und wie es dazu Entsprechungen im Tierreich, evolutionsbiologische gute Gründe oder beides gibt.

Zitat von *****ast:
Zur Geschichte von Erotik, Liebe und Ehe das hier:

Hier kann ich nur sagen: Thema verfehlt. Der Schwerpunkt meines Vortrags lag ganz klar auf der Ur- und Frühgeschichte. Die alten Griechen und Römer lebten bereits im postneolithischen Patriarchat, und Mittelalter, Romantik und die 1968er sind davon noch ein ganzes Stück weiter entfernt.

Zitat von *****ast:
Liebe und Sexualität warend und sind stark an der sozialen Schicht geprägt.

Was für die Reichen galt, galt eben nicht für die armen Frauen.

Die Krux ist: In nomadischen Jäger-und-Sammler-Völkern gibt es eben keine sozialen Schichten, keine Reichen und keine armen Frauen. In Bezug auf unsere (westliche!) jüngere Geschichte haben deine Quellen mit Sicherheit recht – aber das hat eben nichts damit zu tun, wie unsere Vorfahren im Paläolithikum lebten.

Zitat von *****ast:
Wenn sie keine Biologin ist, sollte sie solche Dinge eben nicht erzählen.

Dass ich keine Biologin (Anthropologin, Ethnologin, Primatologin, Archäologin, Genetikerin …) bin, bedeutet nicht, dass ich keine Ahnung von wissenschaftlichem Arbeiten hätte. *zwinker* Das Thema hätte genug hergegeben für eine zweite Dissertation. Aber du hast völlig recht, dass ich hier stark vereinfachen musste.

Zitat von *****ast:
Wer daran denkt, fremdzuvögeln der lese mal das *zwinker*

Clements Buch "Wenn Liebe fremdgeht" kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Ich kann mich aber an keinen Punkt erinnern, der mit meinen gestrigen Ausführungen in ernsthaftem Widerspruch stünde. Das Schöne an Clement ist ja eben, dass er nicht moralisiert und bewertet, sondern schlicht und einfach beschreibt, warum Affären so häufig sind, was der Reiz daran ist und wie sie sich auf die Paarbeziehung auswirken – selbstverständlich bezogen auf unsere heutige Kultur, die mit der Kultur noch vor 50 oder 100 Jahren oder der heutigen Kultur z.B. in Japan nur sehr eingeschränkt vergleichbar ist.

Zitat von *****ast:
Es wäre meiner Meinung seriöser gewesen , nicht erst nach kritischen Nachfrage zu betonen, dass es sich hier um die evolutionsbioglogsiche Sichtweise menschlicher Sexualität handelt.

Ich habe noch nicht verstanden, welche andere Sichtweise in Bezug auf die Entwicklung menschlicher Sexualität du vertrittst. Einige Punkte sind meines Wissens unstrittig (zumindest unter Leuten, die einen ernsthaften Diskurs zu führen imstande sind):

  • Wir stammen von denselben Vorfahren ab wie Schimpansen und Bonobos (und andere Primaten), und unsere Abstammungslinie hat sich erst etwa vor 5 Mio. Jahren von diesen getrennt.
  • Unter unseren Vorfahren (geh so weit zurück, wie es dir nötig erscheint) gab es kein Privateigentum, keine Sesshaftigkeit, keine Landwirtschaft, keine Vorratshaltung. Diese gibt es nicht unter Primaten – es hat sich also erst zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt.
  • Die Weibchen sehr vieler Primaten (ich bleibe bei unseren näheren Verwandten) verhalten sich promisk, haben (zumindest während des Östrus) ganz offensichtlich Spaß am Sex und setzen diesen zu verschiedenen Zwecken ein. Dasselbe lässt sich in unserer heutigen Gesellschaft beobachten, wenn auch nicht generalisieren.
  • Geschlechtsdimorphismus, Penis- und Hodengröße sowie Spermienkonzentration liegen beim Menschen in etwa in demselben Bereich wie bei unseren promiskuitiven Verwandten (Schimpansen und Bonobos) und unterscheiden sich stark von den polygyn lebenden Gorillas und Orang-Utans.
  • Menschen verlieben sich, Menschen gehen fremd, die Liebe geht verloren und Menschen trennen sich wieder. Moralisch: Finde das, wie du willst. Faktisch: Passiert.


Welchen Punkt stellst du in Abrede?
  • Dass Frauen ebenfalls eine starke Libido haben und diese ausleben, wenn sie können und dürfen?
  • Dass Menschen (allgemein – nicht jede:r einzelne) dazu neigen, sexuelle Abenteuer, Affären und Zweitbeziehungen einzugehen?
  • Dass Frauen nicht zu jeder Zeit als den Männern untergeordnet galten und ihre Sexualität eingeschränkt und beherrscht werden musste?
  • Denkst du, unsere Vorfahren lebten in Harems oder in monogamen Kernfamilien, die sich erst später zu größeren Gruppen zusammentaten? Beides ist – soviel kann ich auch als Nichtbiologin mit großer Sicherheit sagen – anhand der wissenschaftlichen Datenlage und im Kulturvergleich mehr als unwahrscheinlich.


Zitat von *****ast:
Aber Theorien der Vortragende. sind nicht meiner Meinung ich unproblematisch weil sie dem Fremdgehen eine scheinbar ;biologische Rechtfertigung geben.
Und die gibt es meiner Meinung nach nicht.

Möglicherweise ist das der Kern deiner Kritik, und in diesem Fall bekenne ich mich dazu:

Die Neigung zum Fremdgehen (extra-pair copulation) gehört zu unserer ersten Natur als Menschen – bei beiden (allen) Geschlechtern (wenngleich diese Neigung individuell unterschiedlich stark ausgeprägt ist), in allen Zeiten und in allen Kulturen.
Umso mehr, je länger eine Beziehung andauert (dass man in den ersten 3-4 Jahren keinerlei Lust auf fremde Haut verspürt, bedeutet nicht, dass es nach 20 Jahren immer noch so wäre).
Und ebenso gehört es dazu, dass Liebe und Bindung auch wieder zu Ende gehen können.*

Nur massive Einschränkung mittels zweiter Natur (Kultur, Moral: Das darf man nicht, das ist nicht richtig!) und erster Natur (Verstand: Ich kann meine Gelüste beherrschen, ich will meine:n Partner:in nicht verletzen) führt dazu, dass diese Neigung nicht ausgelebt (u.U. auch gar nicht bewusst verspürt) wird.

Mir ist keine einzige Abhandlung untergekommen, die über Wunschdenken hinausginge, die allen Ernstes behauptet, wir seien von Natur aus für lebenslange Monogamie und sexuelle Exklusivität gemacht oder unsere Vorfahren hätten lebenslang monogam und sexuell exklusiv gelebt. Dafür reichlich Belege aus verschiedenen Kulturen und verschiedenen Zeiten, dass EPC nun mal dazugehört und unterschiedlich gehandhabt und bewertet wird.

Gleichzeitig meine ich, im letzten Teil deutlich gemacht zu haben, dass ich eben nicht der Ansicht bin, wir seien unserer ersten Natur völlig ausgeliefert, sondern dass wir im Gegenteil bewusst und unseren Werten entsprechend mit unseren Wünschen und Bedürfnissen umgehen können (und sollen).

*Ganz grob wird in Gesellschaften ohne gesellschaftlichen und/oder wirtschaftlichen Zwang knapp die Hälfte der geschlossenen Ehen wieder geschieden (wer an den Statistiken zweifelt: hier sind die modernen Langzeitbeziehungen ohne Heirat gar nicht eingepreist), und über die Hälfte aller Menschen geht irgendwann im Leben fremd. Die Studienergebnisse sind sehr stark abweichend (!), aber man kann eine klare Tendenz erkennen: Lebenslange Monogamie inkl. sexueller Exklusivität ist die Ausnahme und nicht die Regel. Wahrscheinlicher ist, dass die Beziehung entweder zu Ende geht, bevor jemand fremdgeht, oder dass die Beziehung zwar fortgeführt wird, aber zumindest einer der Partner untreu wird. Oder natürlich, jemand geht fremd UND die Beziehung geht zu Ende.

Zitat von *****ast:
Was sie Vortragende meiner Meinung nach getan hat: Sie hat die der Zielgruppe hier angepasste Argumentation vertreten, ohne die kritische Distanz , die ich bei einer Therapeutin voraussetze.

Im Gegenteil. Ich habe die meines persönlichen Erachtens schlüssigste Argumentation vertreten, die auch zu meinen Beobachtungen im therapeutischen Kontext sowie zu meiner allgemeinen Sichtweise passt: Menschen tun Dinge, die sie selbst nicht verstehen oder gutheißen, die sie bei allen anderen als "Geht gar nicht" klassifizieren würden. Sie streiten bis aufs Blut, sie gehen fremd, sie empfinden Eifersucht, sie trennen sich.

Meine Aufgabe ist es dann nicht, diese Menschen moralisch abzuwerten, sondern zunächst einmal ein wohlwollendes Verständnis für sich selbst (und füreinander) zu entwickeln. Auf dieser Basis können Lösungen gefunden werden, für die sie sich nicht selbst verbiegen, sondern die ihre tiefsten Bedürfnisse, ihr Unbewusstes und ihre körperlichen Reaktionen mitberücksichtigen.

*blume2*
****s72 Mann
145 Beiträge
Aber Theorien der Vortragende. sind nicht meiner Meinung ich unproblematisch weil sie dem Fremdgehen eine scheinbar biologische Rechtfertigung geben.
Und die gibt es meiner Meinung nach nicht.
Ich glaube, du reibst dich daran auf, eine Schlussfolgerung zu kritisieren, die da gar nicht war. In dem Vortrag kam nie auch nur andeutungsweise „du darfst das, weil…“. Du kannst aufhören, diesen Geist zu jagen. 😜
Würde man mich fragen, ob ich mit den Back Street Boys oder Howard Carpendale zusammen leben möchte. Ich wüßte die Antwort sofort. Ein nicht unreifes Verhalten, denn ich bin 51. Ich weiss, dass ich mehr Spaß am Leben habe, wenn ich meine Insel mit den Jungs beziehe und wir uns so organisieren werden, dass es geht. Tja Mädels ihr seid natürlich nicht eingeplant !
****54 Mann
3.849 Beiträge
Female Choice
Zitat von **********leben:
Hier wie versprochen noch die Literaturliste:

[...]
Stoverock, Meike (2021): Female Choice. Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation, Stuttgart: Cotta.
[...]

Zu dieser Quelle gab es hier in einer kleinen, feinen Gruppe einen Austausch mit vielen Anregungen:
Liebe auf Augenhöhe: Männer und Frauen zeigen unterschiedliches Paarungsverhalten
*******eko Frau
30 Beiträge
Zitat von ********Love:
Dann ist das ja ok und freut mich für dich @*******eko

Ich denk halt immer, ja schön bei anderen hat das gut funktioniert, freut mich, ja hat nicht gut funktioniert, wird das bei mir dann auch so?......muss aber für mich dann nicht funktionieren, oder doch..., insofern sind diese Infos dann explizit für mich nicht viel Wert, so meinte ich das eher. ✌🏻

Ich denke man kann viel aus den Erfahrungen anderer lernen, unabhängig davon, ob deren Modell tatsächlich für mich passen würde oder nicht. Beziehungen haben eben auch sehr viel mit Umständen und emotionalen Baustellen zu tun, denen man sich bei sich selbst vielleicht erst bewusst wird, wenn man sich in die Situationen anderer hinein versetzt. Ich suche bei diesen Fragen nicht DIE Antwort, denke nicht, dass es die gibt. Sondern wie andere solche Themen analysieren und betrachten, Blickwinkel, die ich vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatte. Das hat (für mich) klar einen Wert.
*********lebee Mann
1.600 Beiträge
Danke an beide . . .
. . . @*****ast für‘s Herauslocken dieses Beitrages Die Sache mit der Monogamie - Österreich (15.07.2024) und @**********leben für die fundierte schriftliche Stellungnahme ebenda, die mir jetzt gefühlt wesentlich mehr gebracht hat, als der Livestream gestern, den ich nach ein paar Minuten wieder verlassen habe.

Das macht jetzt auch die Beispiele - z.B. der Löwen - wesentlich verständlicher.

Danke auch nochmal für‘s Hervorheben von Clement.
*****ast Mann
91 Beiträge
Zitat von **********leben:
Lieber @*****ast,

ich empfinde deine Art, dich in diesem Thread einzubringen, als ziemlich penetrant und überheblich, und offenbar hast du dich bereits gestern im Chat in ähnlicher Weise zu Wort gemeldet. Weil ich aber weder abweichende Meinungen "zensieren" noch deine Einlassungen unwidersprochen stehenlassen möchte, gehe ich im Folgenden auf einige deiner Punkte ein. Ich habe allerdings nicht die Absicht, auf dieser Basis weiter mit dir zu diskutieren, und bitte dich dafür um Verständnis. *zwinker*

Zitat von *****ast:
Du kannst nicht vom „natürlichen Verhalten“ von Tieren auf
Menschen schliessen. Schau Dir mal an, wie brutal Schimpansen sind.
Geht gar nicht: Klassicher Denkfehler!
(…)
Hier ein paar Beispiel aus der Tierwelt.
Soll ich mich so verhalten? Echt jetzt? *zwinker*

Niemand hat gesagt, so "solle" sich irgendjemand verhalten. Aber es ist eine unglaublich arrogante menschliche Eigenschaft, zu denken, nur weil wir so intelligent sind, könnten wir unsere erste Natur völlig hinter uns lassen. Sieh dir an, was Menschen einander antun – im Krieg, im angeblichen Namen Gottes, oder einfach nur aus gekränktem Stolz.
Moralisch: Geht gar nicht.
Faktisch: Passiert. *nixweiss*

Ich empfehle dazu dringend das Buch "Mutter Natur" von Sarah Blaffer Hrdy (Anthropologin und Primatologin), die auf über 700 Seiten sehr genau beschreibt, was Menschen heute und in der Vergangenheit tun und getan haben und wie es dazu Entsprechungen im Tierreich, evolutionsbiologische gute Gründe oder beides gibt.

Zitat von *****ast:
Zur Geschichte von Erotik, Liebe und Ehe das hier:

Hier kann ich nur sagen: Thema verfehlt. Der Schwerpunkt meines Vortrags lag ganz klar auf der Ur- und Frühgeschichte. Die alten Griechen und Römer lebten bereits im postneolithischen Patriarchat, und Mittelalter, Romantik und die 1968er sind davon noch ein ganzes Stück weiter entfernt.

Zitat von *****ast:
Liebe und Sexualität warend und sind stark an der sozialen Schicht geprägt.

Was für die Reichen galt, galt eben nicht für die armen Frauen.

Die Krux ist: In nomadischen Jäger-und-Sammler-Völkern gibt es eben keine sozialen Schichten, keine Reichen und keine armen Frauen. In Bezug auf unsere (westliche!) jüngere Geschichte haben deine Quellen mit Sicherheit recht – aber das hat eben nichts damit zu tun, wie unsere Vorfahren im Paläolithikum lebten.

Zitat von *****ast:
Wenn sie keine Biologin ist, sollte sie solche Dinge eben nicht erzählen.

Dass ich keine Biologin (Anthropologin, Ethnologin, Primatologin, Archäologin, Genetikerin …) bin, bedeutet nicht, dass ich keine Ahnung von wissenschaftlichem Arbeiten hätte. *zwinker* Das Thema hätte genug hergegeben für eine zweite Dissertation. Aber du hast völlig recht, dass ich hier stark vereinfachen musste.

Zitat von *****ast:
Wer daran denkt, fremdzuvögeln der lese mal das *zwinker*

Clements Buch "Wenn Liebe fremdgeht" kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Ich kann mich aber an keinen Punkt erinnern, der mit meinen gestrigen Ausführungen in ernsthaftem Widerspruch stünde. Das Schöne an Clement ist ja eben, dass er nicht moralisiert und bewertet, sondern schlicht und einfach beschreibt, warum Affären so häufig sind, was der Reiz daran ist und wie sie sich auf die Paarbeziehung auswirken – selbstverständlich bezogen auf unsere heutige Kultur, die mit der Kultur noch vor 50 oder 100 Jahren oder der heutigen Kultur z.B. in Japan nur sehr eingeschränkt vergleichbar ist.

Zitat von *****ast:
Es wäre meiner Meinung seriöser gewesen , nicht erst nach kritischen Nachfrage zu betonen, dass es sich hier um die evolutionsbioglogsiche Sichtweise menschlicher Sexualität handelt.

Ich habe noch nicht verstanden, welche andere Sichtweise in Bezug auf die Entwicklung menschlicher Sexualität du vertrittst. Einige Punkte sind meines Wissens unstrittig (zumindest unter Leuten, die einen ernsthaften Diskurs zu führen imstande sind):

  • Wir stammen von denselben Vorfahren ab wie Schimpansen und Bonobos (und andere Primaten), und unsere Abstammungslinie hat sich erst etwa vor 5 Mio. Jahren von diesen getrennt.
  • Unter unseren Vorfahren (geh so weit zurück, wie es dir nötig erscheint) gab es kein Privateigentum, keine Sesshaftigkeit, keine Landwirtschaft, keine Vorratshaltung. Diese gibt es nicht unter Primaten – es hat sich also erst zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt.
  • Die Weibchen sehr vieler Primaten (ich bleibe bei unseren näheren Verwandten) verhalten sich promisk, haben (zumindest während des Östrus) ganz offensichtlich Spaß am Sex und setzen diesen zu verschiedenen Zwecken ein. Dasselbe lässt sich in unserer heutigen Gesellschaft beobachten, wenn auch nicht generalisieren.
  • Geschlechtsdimorphismus, Penis- und Hodengröße sowie Spermienkonzentration liegen beim Menschen in etwa in demselben Bereich wie bei unseren promiskuitiven Verwandten (Schimpansen und Bonobos) und unterscheiden sich stark von den polygyn lebenden Gorillas und Orang-Utans.
  • Menschen verlieben sich, Menschen gehen fremd, die Liebe geht verloren und Menschen trennen sich wieder. Moralisch: Finde das, wie du willst. Faktisch: Passiert.


Welchen Punkt stellst du in Abrede?
  • Dass Frauen ebenfalls eine starke Libido haben und diese ausleben, wenn sie können und dürfen?
  • Dass Menschen (allgemein – nicht jede:r einzelne) dazu neigen, sexuelle Abenteuer, Affären und Zweitbeziehungen einzugehen?
  • Dass Frauen nicht zu jeder Zeit als den Männern untergeordnet galten und ihre Sexualität eingeschränkt und beherrscht werden musste?
  • Denkst du, unsere Vorfahren lebten in Harems oder in monogamen Kernfamilien, die sich erst später zu größeren Gruppen zusammentaten? Beides ist – soviel kann ich auch als Nichtbiologin mit großer Sicherheit sagen – anhand der wissenschaftlichen Datenlage und im Kulturvergleich mehr als unwahrscheinlich.


Zitat von *****ast:
Aber Theorien der Vortragende. sind nicht meiner Meinung ich unproblematisch weil sie dem Fremdgehen eine scheinbar ;biologische Rechtfertigung geben.
Und die gibt es meiner Meinung nach nicht.

Möglicherweise ist das der Kern deiner Kritik, und in diesem Fall bekenne ich mich dazu:

Die Neigung zum Fremdgehen (extra-pair copulation) gehört zu unserer ersten Natur als Menschen – bei beiden (allen) Geschlechtern (wenngleich diese Neigung individuell unterschiedlich stark ausgeprägt ist), in allen Zeiten und in allen Kulturen.
Umso mehr, je länger eine Beziehung andauert (dass man in den ersten 3-4 Jahren keinerlei Lust auf fremde Haut verspürt, bedeutet nicht, dass es nach 20 Jahren immer noch so wäre).
Und ebenso gehört es dazu, dass Liebe und Bindung auch wieder zu Ende gehen können.*

Nur massive Einschränkung mittels zweiter Natur (Kultur, Moral: Das darf man nicht, das ist nicht richtig!) und erster Natur (Verstand: Ich kann meine Gelüste beherrschen, ich will meine:n Partner:in nicht verletzen) führt dazu, dass diese Neigung nicht ausgelebt (u.U. auch gar nicht bewusst verspürt) wird.

Mir ist keine einzige Abhandlung untergekommen, die über Wunschdenken hinausginge, die allen Ernstes behauptet, wir seien von Natur aus für lebenslange Monogamie und sexuelle Exklusivität gemacht oder unsere Vorfahren hätten lebenslang monogam und sexuell exklusiv gelebt. Dafür reichlich Belege aus verschiedenen Kulturen und verschiedenen Zeiten, dass EPC nun mal dazugehört und unterschiedlich gehandhabt und bewertet wird.

Gleichzeitig meine ich, im letzten Teil deutlich gemacht zu haben, dass ich eben nicht der Ansicht bin, wir seien unserer ersten Natur völlig ausgeliefert, sondern dass wir im Gegenteil bewusst und unseren Werten entsprechend mit unseren Wünschen und Bedürfnissen umgehen können (und sollen).

*Ganz grob wird in Gesellschaften ohne gesellschaftlichen und/oder wirtschaftlichen Zwang knapp die Hälfte der geschlossenen Ehen wieder geschieden (wer an den Statistiken zweifelt: hier sind die modernen Langzeitbeziehungen ohne Heirat gar nicht eingepreist), und über die Hälfte aller Menschen geht irgendwann im Leben fremd. Die Studienergebnisse sind sehr stark abweichend (!), aber man kann eine klare Tendenz erkennen: Lebenslange Monogamie inkl. sexueller Exklusivität ist die Ausnahme und nicht die Regel. Wahrscheinlicher ist, dass die Beziehung entweder zu Ende geht, bevor jemand fremdgeht, oder dass die Beziehung zwar fortgeführt wird, aber zumindest einer der Partner untreu wird. Oder natürlich, jemand geht fremd UND die Beziehung geht zu Ende.

Zitat von *****ast:
Was sie Vortragende meiner Meinung nach getan hat: Sie hat die der Zielgruppe hier angepasste Argumentation vertreten, ohne die kritische Distanz , die ich bei einer Therapeutin voraussetze.

Im Gegenteil. Ich habe die meines persönlichen Erachtens schlüssigste Argumentation vertreten, die auch zu meinen Beobachtungen im therapeutischen Kontext sowie zu meiner allgemeinen Sichtweise passt: Menschen tun Dinge, die sie selbst nicht verstehen oder gutheißen, die sie bei allen anderen als "Geht gar nicht" klassifizieren würden. Sie streiten bis aufs Blut, sie gehen fremd, sie empfinden Eifersucht, sie trennen sich.

Meine Aufgabe ist es dann nicht, diese Menschen moralisch abzuwerten, sondern zunächst einmal ein wohlwollendes Verständnis für sich selbst (und füreinander) zu entwickeln. Auf dieser Basis können Lösungen gefunden werden, für die sie sich nicht selbst verbiegen, sondern die ihre tiefsten Bedürfnisse, ihr Unbewusstes und ihre körperlichen Reaktionen mitberücksichtigen.

*blume2*

Hallo LustAmLeben

>>>>
ich empfinde deine Art, dich in diesem Thread einzubringen, als ziemlich penetrant und überheblich, und offenbar hast du dich bereits gestern im Chat in ähnlicher Weise zu Wort gemeldet. Weil ich aber weder >>>>>

Sorry dafür. Ich versuche nur, eine andere Sicht auf die Entwicklung menschlicher Sexualität als mögliche Erklärung unseres Verhaltens zur besseren Meinungsbildung' in die Diskussion zu bringen.

Was daran überheblich sein soll ,erschließt sich mir nicht. Please enlighten me! 😉

OK 🤔..penetrant bin ich. Muss ich dran arbeiten ..😉

Meine Kritik an Deinem Vortrag zielt auf die fehlenden "Dialektik".

Neue Sichtweisen gewinnt man meiner Meinung nach durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlicher Meinungen.

Deine Darstellungen sind korrekt, durch Literatur gedeckt aber leider hochumstritten.

Diesen Hinweis hätte ich mir deutlicher für die Zuhörer gewünscht, damit Du sie in die Lage versetzt , sich selbst ihre Meinung zu bilden.



>>> .Ich habe allerdings nicht die Absicht, auf dieser Basis weiter mit dir zu diskutieren, und bitte dich dafür um Verständnis. >>>

Oh, das finde ich aber schade, langsam habe ich Spaß daran.😉


>>>>Ich habe noch nicht verstanden, welche andere Sichtweise in Bezug auf die Entwicklung menschlicher Sexualität du vertrittst. Einige Punkte sind meines Wissens unstrittig (zumindest unter Leuten, die einen ernsthaften Diskurs zu führen imstande sind):>>>>


Na ja, Du willst ja nimmer mit mit diskutieren 😞

Sonst würde ich Dir was über Reduktionismus erzählen , dass Deine Theorie soziale und kulturelle Aspekte grob vernachlässigt und die unglaubliche Vielschichtigkeit menschlichen Verhaltens auf einen Bonobo-Steinzeit-Kern zurückzuführen versucht. Kann stimmen oder eben nicht🤷

Ich würde Dir erzählen dass die Wechselwirkungen zwischen Affen-Genen, Epigenetik und Umwelt nicht einmal im Ansatz von Wissenschaftlern, die einen ernsthaften Diskurs zu führen imstande sind, verstanden wird.

Ich würde Dir etwas über den Denkfehler des "logischen Fehlschlusses" erzählen. Dieser führt zu Schlussfolgerungen, deren Wahrheitswert undefiniert ist.

Dann würde ich mal in Deine Praxis fahren, und wir würden unsern Disput bei einem Schoppen guten Rotweins befrieden.😉

So.nun is aber echt gut.

Ich lese Deinen 700 Seitenwälzer und halte meine freche Klappe. Großes
IndianerInnen Ehrenwort 😉
...dark
****ody Mann
13.318 Beiträge
Was finden wir in der Menscheitsgeschichte, Erklärungen oder auch Lösungen?

Vor längerer Zeit hörte ich ein Radiofeature, in dem es um Ernährungsgewohnheiten ging. Und auch da lieferte ein Ernährungswissenschaftler einen Rückblick in die Zeit vor und nach der Sesshaftwerdung der Menschen und meinte, dass das Fressen über das Sattsein hinaus auch einmal Sinn ergeben hat. Manche Menschen haben das heute noch drauf, obwohl der stete Nachschub zumindest in unserer Kultur eigentlich gesichert ist. Die Folgen davon sind bekannt, es besteht Not, unsere Ernährungsgewohnheiten der Vernunft und nicht dem tierischen Rest in uns zu unterwerfen.

Das Tier in mir mag sagen, "Ficken, möglichst oft und möglichst divers". Ich weiß nur nicht, wie dieses dicke Ding der romantischen Liebe da hineinspielt. Offensichtlich gibt es sie noch gar nicht allzu lange.

S. https://www.google.de/amp/s/www.geo.de/amp/wissen/gesundheit/6155-rtkl-romantische-revolution-wie-die-liebe-die-welt-kam

Sind wir in der kurzen Zeit überhaupt schon reif für Liebe, auch wenn die Freiheit dafür da ist? Ist die romantische Liebe in unserem Kulturkreis ein neuer Grund für Monogamie, wo es weniger gesellschaftliche und ökonomische Abhängigkeiten für Frauen gibt?
*******a80 Frau
168 Beiträge
Wäre es denkbar, dass eben die gesellschaftlich und ökonomisch Unabhängigkeit der Frauen, den Frauen endlich wirkliche Entscheidungsfreiheit gibt sich pro Monogamie oder Monoamorie zu entscheiden? Weil eine freie Entscheidung oft mehr Bestand hat als eine gesellschaftlich erwartete Konvention?
Allerdings kommen in dem Moment natürlich auch viele andere Beziehungsformen zum Tragen. Diese müssten dann ja alle auch mehr Bestand und Dauer haben?
...dark
****ody Mann
13.318 Beiträge
@*******a80 Das mit Bestand und Dauer könnte auch eine Frage der Erfahrung sein.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Ich ordne die Vorstellung der Romantischen Liebe mal dem Ich Nr. 2, dem kultivierten, kulturgeprägten Ich zu. Und das Ich Nr. 3, der Affe, der ich auch bin, hat keinen Bock auf die Restriktionen, die damit einher gehen und wünscht sich Gelage und Orgien.

Das Ich Nr. 1, der analysierende und objektivierende Verstand ordnet beide Vorstellungen als von-gestern oder von vorgestern ein und unser heutigen Realität nicht entsprechend. Nr. 1 klopft sich auf die Schenkel und lacht sich tot darüber, wie Ich Nr. 2 und Ich Nr. 3 sich fetzen
Es geht doch alles! Orgie im Club und Romantik in der Familie.
*******a80 Frau
168 Beiträge
Ja @****ody , das könnte so sein.
Nur warum binden sich dann so viele junge Leute im Kinderwunschalter? Da kann man ja höchstens von Mut, Hoffnung und evtl Evolution reden.
Interessant wird bleiben, ob diese Partnerschaften wieder öfter die Kinderzeit überstehen werden, weil die Entscheidungen (theoretisch)freier getroffen werden konnten.
Und vielleicht ist es ja auch so, dass mit zunehmendem Alter irgendwann die Fähigkeit zur konkretere Kommunikation besser wird, weil beide den Sinn dahinter verinnerlicht haben. Und deshalb eine gut funktionierende monogame Beziehung möglich macht - auch weil beide ihre Erlebnisse hatten und jetzt das Erlebnis monogame Beziehung wollen?
****54 Mann
3.849 Beiträge
Das Unmögliche ist ja nicht die zeitweilige monogame Beziehung, sondern das was ich zu leben versuche: Die sehr langfristig stabile soziale Beziehung und intime Verbindung, das gemeinsam Kinder und Enkel großziehen und gemeinsam alt werden, das gleichwohl nicht nur eine 'eigentlich ganz gute Beziehung' sondern auch eine wirklich geile Beziehung ist - zu jeder Zeit.
Das ist mir nicht gelungen, zugegeben. Und es scheint mir, dass Monogamie mir nicht weitergeholfen hätte dabei. Wenn das nicht wäre, müsste ich mir ja keine Gedanken machen.
****711 Paar
43 Beiträge
Leider konnten wir gestern nicht teilnehmen. Gibt es eine Aufnahme zum Anhören?
...dark
****ody Mann
13.318 Beiträge
Wenn der Verstand es versteht, dem Tier in uns genug Futter zu geben, ist auch die lange Monogamie möglich. Nur ohne den Verstand wird es nach drei, vier oder fünf Jahren scheitern.
****711 Paar
43 Beiträge
Gabs denn irgendwas , das für diese Monogamie spricht? Könnte sie irgendeinen Sinn haben?
******und Frau
4.593 Beiträge
Zitat von ****711:
Gabs denn irgendwas , das für diese Monogamie spricht? Könnte sie irgendeinen Sinn haben?
Dazu möchte ich auf meine folgenden Beiträge verweisen Die Sache mit der Monogamie - Österreich (15.07.2024)
und
Die Sache mit der Monogamie - Österreich (15.07.2024)

@****711
Und bevor ihr weitere Fragen stellt, solltet ihr euch den kompletten Thread hier zu der Veranstaltung durchlesen und aufnehmen.
...dark
****ody Mann
13.318 Beiträge
Wenn ich daran denke, wie viele heute schon in LAT-Beziehungen (Living apart together) leben und eigene Haushalte führen, wie viele wegen des Broterwerbs 50 und mehr Stunden wöchentlich außer Haus sind, wie viele sich alleinerziehend zusätzlich noch um Kinder kümmern, dann wäre doch eine monogame Beziehung schon ein echter Qualitätssprung. Ich habe es unter den beschriebenen Umständen lange Zeit gerade mal auf eine Freundschaft Plus gebracht. Als dann die erste monogame Beziehung am Start war, hätte es überhaupt keine Ressourcen für mehr gegeben.

Auch danach in offener Beziehung war für mich der aushäusige Sex mehr oder weniger nur eine Option. Zwei, drei Mal im Jahr vielleicht, mehr hätte richtig Stress bedeutet und wäre merkbar von der Zeit mit meiner Partnerin abgegangen, die mir sehr, sehr wichtig war.
****711 Paar
43 Beiträge
Muss denn immer alles in Schubladen verpackt werden?

Ja, das muss der Mensch ( leider), für die innere Ordnung. Dinge müssen intern eingeordnet werden, sonst herrscht Chaos.

Und ja , dieses ``besser`` oder ``wertiger`` oder ``wertvoller`` sein/handeln/.. wollen, auch das ist zutiefst menschlich.

Um ein Beispiel zu geben(Ich habe viele Jahre in der Wohnungslosenhilfe gearbeitet): Hier kann ich berichten, dass viele wohnungslose, Alkoholkranke Menschen, auf jene herabsehen, die wohnungslos, Alkoholkrank und und drogenabhängig sind. Die Wohnungslosen, Alkoholkranken, drogenabhängigen wiederum sehen auf jene herab, die wohnungslos, alkoholkrank,sowie drogenabhängig und außerdem an Hepatitis C erkrankt sind, diese wiederum ........ usw.
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