Für mich ist das unabhängig von den historischen Ereignissen heutzutage schlichtweg eine Frage des "Empfinden könnens". Kann ich für mehr als einen Menschen Liebe empfinden?
Ich persönlich kann es nicht. Für die leidenschaftliche Liebe, die für mich die Liebe zu einem Beziehungspartner ausmacht, gibt es bei mir nur 1 Platz. Damit ist das Herz komplett ausgefüllt.
Meine Freunde mag ich. Da ist Sympathie, gleiche Wellenlänge, wir verstehen und vertrauen uns. Aber das ist für mich keine Liebe. Sondern eben Freundschaft. Nein, ich liebe meine Freunde nicht.
Meine Familie... eine Zwangsgemeinschaft, weil man da reingeboren wurde. Aufgrund von langen Jahren der Zusammengehörigkeit ist da eine Verbindung. Klar. Liebe? Nein.
Mein Kind... eine Verbindung, eine Verantwortung. Lieb haben, Zuneigung? Ja. Liebe im Sinne dessen, was ich unter Liebe verstehe? Nein. Denn leidenschaftliche Liebe ist da auch völlig fehl am Platz.
Letztendlich ist meine Feststellung, daß auch "Liebe" von jedem anders definiert ist. Das was für mich Liebe ausmacht, kann ich nur für eine Person empfinden. Bin da also ganz klar auf der monamoren Schiene. Für Menschen, die Liebe anders definieren und auch anders empfinden, mag es möglich sein, mehr als einen Menschen zu lieben. Aber das kann eben nicht jeder. Und dementsprechend kann nicht jeder Mensch polyamor empfinden. Egal, was für historische Hintergründe welche Form mal hatte.
Heutzutage ist das in meinen Augen eine Sache der Gefühlswelt. Und damit auch polyamor nicht für jeden lebbar genauso wie monamor auch nicht für jeden das richtige System sein dürfte. Schön, wenn jeder heutzutage das Modell leben kann, was für einen selbst paßt.