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In was für einer Welt leben wir?

*******all Mann
230 Beiträge
Themenersteller 
In was für einer Welt leben wir?
"Das ist die tollste Narrheit dieser Welt: Geht es einmal schlecht mit unserm Glück - oft, weil wirs zu weit getrieben haben in unsrer Lebensführung - schieben wir die Schuld an unsern Desastern auf Sonne, Mond und Sterne, als wenn wir Schurken wären durch Notwendigkeit, Narren durch himmlische Einwirkung, Schelme, Diebe und Verräter durch die Übermacht der Sphären, Trunkenbolde, Lügner und Ehebrecher durch zwingende Abhängigkeit von planetarischem Einfluß, und alles, worin wir schlecht sind, durch göttlichen Anstoß. Eine herrliche Ausflucht für den Liederlichen, seine hitzige Natur den Sternen zur Last zu legen!"

William Shakespeare | König Lear


Guten Abend zusammen.

Das Abwägen von Argumenten, die Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen und die mitunter mühsame Suche nach dem zweiten (und nicht selten) besseren Gedanken sind ganz offensichtlich und Beweise dafür, dass die Diskussionskultur im Joyclub grundsätzlich intakt ist. Ich denke, dass zu dem einen oder anderen Thema viele unterschiedliche Meinungen vorhanden sein sollten und dass JEDER und JEDE seine oder ihre Meinung frei äußern darf und soll - ungeachtet der Grammatik, Orthografie und weiß der Kuckuck was noch alles. Pluralismus bedeutet Vielfalt!

Pluralismus bedeutet aber auch Kritik inbegriffen. Konstruktive Kritik ist ja per se nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil ist sie es doch, die uns weiterbringt. Nur sollte sie themenrelevant und sachdienlich sein und höflich zum Ausdruck gebracht werden. Wer die einfachsten Regeln menschlicher Kommunikation nicht respektiert, steht exemplarisch für die geistige und moralische Verrohung, die in unserer Gesellschaft immer rücksichtsloser und brutaler um sich greift. Deshalb geht es uns alle an. Deshalb erlaube ich mir, meinen Gedanken Raum zu geben.

In was für einer Welt leben wir?

Sind Verleugnung und Ausgrenzung Attribute des Wohlgefallens, der Zuneigung, der Freundschaft, gar der Liebe? Wurden Schwäche, Schamlosigkeit und Dummheit zu Tugenden und Stärken erhoben? Kehren viele von uns den Altären der großen Weltreligionen bloß deshalb den Rücken, um vor dem Altar der Eitelkeiten dann doch wieder auf die Knie zu fallen? Ist die Taube auf dem Dach wirklich besser, als ein kleiner Spatz in der Hand?

Sind Beziehungen schwerer geworden, finden Diskussionen grundsätzlich ohne Kurswechsel statt und werden Gefühle nur noch über Social Media (mit)geteilt? Ist Sex leicht zu haben, das Wort "Liebe" aus dem Kontext geraten, nimmt Vertrauen und Monogamie keinen Stellenwert mehr ein, geschieht Fremdgehen aus Versehen, ist "Old School" zu einer ansteckenden Krankheit mutiert und wurde "verletzt zu werden" natürlich? Leben wir wirklich in einer Welt, in der Lügner und Blender auf Händen getragen werden?

Vertrauen ist die Seele einer jeden Community

Der größte Feind einer jeden Diskussion ist unser ureigenes Bedürfnis nach Sicherheit, nach Halt. Wir brauchen gesellschaftlich akzeptierte und auch ganz persönliche Normen, wie auch die Moral, weil sie uns Halt geben, obwohl wir genau wissen, wie dumm die Norm und die Moral sein können. Alles, was nicht der geltenden Norm entspricht, erzeugt Ängste. Wir sind in der Regel keine Besserwisser mit böswilligen Absichten, wir haben einfach nur Angst, weil unser kleines Weltbild, in dem wir es uns gemütlich gemacht haben, durch ein anderes Weltbild ins Wanken gerät. Mit solchen Ängsten lassen sich sogar Wahlen gewinnen! Wir verteidigen unsere vermeintliche Sicherheit, auf Teufel komm raus. Da hilft nur selten Vernunft in der Argumentation, da hilft nur Wissen.

Eine Community wie der Joyclub lebt nicht nur von einem gewissen Grundvertrauen seiner User untereinander, sondern auch von der Konstruktivität und Produktivität seiner User miteinander. Das sind die Gründe, weshalb es Foren und Gruppen gibt und Profile offen und für alle frei zugänglich sind. Konstruktive Menschen erfreuen selbstlos sich und andere. Konstruktive Menschen machen unsere schöne Welt mit jedem Tag ein wenig schöner.

Eine destruktive, zerstörerische Haltung hingegen nagt an genau diesen Grundwerten einer Community. Die bisweilen schon fast absurde Geisteshaltung und alle weiteren lächerlichen und unreifen Handlungsweisen sind letztendlich nur Hilferufe. Hilferufe, die in der Vergangenheit ungehört blieben und deren Auswirkungen wir alle tagein, tagaus schuldlos ertragen müssen. Solche Menschen sind niemals an irgendetwas schuld und sehen sich grundsätzlich immer nur als Opfer, die ihre Denk- und Verhaltensweise als von außen erzwungen darstellen. Selbst Freundlichkeiten werden ab einem bestimmten Punkt als feindseliger Akt interpretiert.

Wohlgemerkt, ich rede hier nicht von Temperament, welches dann und wann mit uns durchgeht, von Souveränität, die jeder von uns auch mal verlieren darf oder von Meinungsverschiedenheiten und Streitgesprächen, die selbstverständlich und natürlich zu einer Diskussion gehören. Ich rede von scharfen Zungen, die durch das Leugnen und Verfälschen von Tatsachen und Meinungen Schaden anrichten.

Das Haar in der Suppe

Bekanntlich gibt es keine dummen Fragen, aber dumme Antworten. Die dummen Antworten sind es aber nicht, die mir Sorgen bereiten, denn um die kümmert sich die Community meistens kompetent und zeitnah. Sorgen macht mir etwas anderes, nämlich der Umgangston und der Dissens.

Immer öfter wird der Ton in einigen Foren lauter, persönlicher, rauer und die Diskussionskultur leidet darunter merklich. Themenersteller sehen sich genötigt, ihre Diskussion(en) schließen zu lassen oder überlassen, mehr oder weniger unfreiwillig, Moderatoren die bittere Entscheidung. Meinungsstarke, intelligente und erfahrene Geister ziehen sich zurück oder bleiben gleich ganz stumm, weil sich innerhalb einer Diskussion spätestens ab Seite 2 Ansichten und Überzeugungen gegenüberstehen, die ihre Deutungshoheit in Stein gemeißelt ansehen und nicht selten mit dem Schwert bis aufs Blut verteidigen. Wer zwischen die Fronten gerät, hat nichts zu lachen! Und das Verrückte an allem ist ja, je banaler die ursprüngliche Frage, desto größer die Schwerter und desto mehr destruktive Kleingeister fühlen sich berufen, viel zu reden, aber nichts zu sagen und lassen Diskussion um Diskussion mit "stichhaltigen" Argumenten im wahrsten Sinne des Wortes ausbluten. Sei's drum, wir alle sind nur Menschen!

Aber wirklich ärgerlich und störend sind jene, die nicht selten intelligent, eloquent, mitteilsam und, wie ich finde, in keinster Weise bösartig sind. Sie sind nur grundsätzlich uneins. Uneins, dass es zum Himmel stinkt! Sie unterliegen einer bizarren Freude, innerhalb einer Diskussion DAS Haar in der Suppe zu finden. Selbst wenn die Suppe im Reinraum von einem Koch mit Glatze zubereitet wurde - sie finden ein Haar. GARANTIERT! Diese Uneinigkeit in Bezug auf die Meinungen anderer lenkt eine bis dahin ruhige, sachliche und somit gesunde Diskussion in ein unnötig kontroverses Fahrwasser, wobei die ursprünglich gestellte Frage längst ad acta gelegt wurde. Der Ton wird giftiger, Moderatoren sehen sich genötigt, im Minutentakt auf den Community-Guide zu verweisen und die ersten Userinnen und User verabschieden sich aus dem gemeinsamen Gedankenaustausch. Und genau das ist der Grund, weshalb die frivol substanzlosen Beiträge einiger in meinen Augen so empörend sind.

Die Exit-Strategie

Wenn es aber nicht mehr möglich ist, für eigene Belange einzustehen oder konstruktive Kritik zu äußern, wo bleibt dann Raum für sachdienliche Diskussionen, von denen eine demokratische Community lebt? Wenn die Bitte um Rücksichtnahme oder kritische Rückfragen bereits als böswillige Attacke angesehen wird, warum werden dann auch noch jene, die ihre moralischen Grundsätze trotzdem hochhalten, schnellstmöglich öffentlich mehr oder weniger subtil diskreditiert?

EINIGE WENIGE hier nehmen sich selbst wahnsinnig wichtig und nutzen emotionale, wie auch rationale Reaktionen auf ein vermeintlich empfundenes Missverständnis oder Unrecht oft nur als Trittbrett, um das eigene Image bei jeder, aber auch wirklich jeder sich bietenden Gelegenheit aufzupolieren, anstatt tatsächlich themenrelevant Hilfestellung zu leisten. Ein schlechter Witz wird nicht dadurch besser, indem man ihn wiederholt. Aber immer und immer wieder bewusst gegensätzliche Meinungen zu vertreten, sowie tendenziös und manipulativ in die Diskussion eingebrachte Fragen und Einwände verfehlen über kurz oder lang ihre Wirkung nicht und sind so symptomatisch wie entlarvend. Aufmerksamkeit durch Provokation - wie ein kleines Kind. Nicht wenige Diskussionen haben dadurch – zum wievielten Mal eigentlich? – schon auf den ersten Seiten Maß und Mitte verloren. Da helfen weder Vernunft noch Logik in der Argumentation. Da hilft nur noch die Exit-Strategie! Für den Moment sehr klug, aber auf lange Sicht keine Lösung, steht sie doch im krassen Gegensatz zur antwort- und lösungsorientierten Diskussion bzw. zum angestrebten Konsens.

Die Frage muss also erlaubt sein, ob es einigen hier wirklich nur um die ursprüngliche Frage eines Einzelnen, dem Gemeinwohl, der Moral oder doch eher darum geht, auf Kosten anderer ihr eigenes Ego in den Vordergrund zu stellen?

Wie heißt es doch so schön: Meistens hören wir nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten.

Fazit

Um meine Eingangsfrage zu beantworten. Wir leben in einer Welt der Veränderungen, der Unsicherheit, aber auch der Hoffnung. Man kann sich leicht Illusionen und Wahnvorstellungen hingeben, aber wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht man, dass wir in einer wunderschönen Welt leben. Eine Welt, in der wir uns nicht mit Resignation begegnen sollten, sondern mit Neugierde, Demut und Dankbarkeit.

Meine Empfehlung lautet, lasst uns in dieser wunderschönen Welt mit unseren unterschiedlichen Meinungen, Vorstellungen und Ideen weiter streben, suchen, finden und nicht weichen. Schätzen und schützen wir gemeinsam, was wir haben: die bunte Vielfalt im Joyclub.


Die paradoxen Gebote

Die Menschen sind unlogisch, unvernünftig und egozentrisch.
Liebe sie trotzdem!

Wenn du Gutes tust, wird man dir egoistische Hintergedanken unterstellen.
Tue trotzdem Gutes!

Wenn du erfolgreich bist, wirst du falsche Freunde und wahre Feinde gewinnen.
Sei trotzdem erfolgreich!

Das Gute, das du heute tust, wird morgen vergessen sein.
Tue trotzdem Gutes!

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit machen dich verwundbar.
Sei trotzdem ehrlich und aufrichtig!

Auch der größte Mensch mit den besten Ideen kann von einem Kleingeist niedergestreckt werden.
Denke trotzdem groß!

Menschen bevorzugen Außenseiter, folgen aber nur den Platzhirschen.
Kämpfe trotzdem für ein paar Underdogs!

Was du jahrelang aufgebaut hast, kann über Nacht zerstört werden.
Baue trotzdem etwas auf!

Die Menschen brauchen wirklich Hilfe, aber sie könnten dich angreifen, wenn du ihnen hilfst.
Hilf den Menschen trotzdem.

Gib der Welt das Beste, was du hast, und du bekommst einen Tritt ins Gesicht.
Gib der Welt trotzdem das Beste, was du hast.

Kent M. Keith
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