„Wie waren denn eure Anfänge?
Sehr, sehr ähnlich zu deinen, aber auch zu ner anderen Zeit, ohne Internet, was das informieren unmöglich machte.
„Was hat euch am Anfang besonders viel Freude gemacht und was sollte man lieber nicht ausprobieren?
Die Freude war natürlich die eigenen Fantasien endlich ausleben zu können und sie real zu erleben.
Sofern "Strafen" eine Rolle bei euch spielen.
Die größte Versuchung ist sicherlich Dinge als Strafe zu nutzen, die aufgrund ihrer Härte einen selbst super reizen, jedoch eine Grenze beim Gegenüber überschreiten...der sich jedoch oft dennoch auf die Strafe einlässt. Weil..."Eine strafe soll ja eine echte Strafe sein und ich hab ja was "Falsch" gemacht".
So wird etwas, was einen selbst super reizt, mit der (zumeist) negativen Erfahrung einer Bestrafung verknüpft.
Daraus jemals wieder ein positives Erlebnis für sie zu machen, was auch sie will und zu dem sie dann freiwillig bereit ist, wird super schwierig bis unmöglich.
Zum bestrafen sollte man daher zu Dingen greifen, die sie sonst in einer anderen Intensität mag.
Das war sicherlich ein großer Fehler aus meinen Anfängen.
Alternativen Anbieten
Einige Dom's verteilen ja auch gerne mal Aufgaben und mit manchen hat Sub (warum auch immer) ein Problem. Hier kann man selbst eine Ausweich alternative als Aufgabe anbieten oder sub die Option bieten
das sie einen Alternative vorschlägt, wenn sie ein Problem mit einer Aufgabe hat.
So erspart man sich das ein oder andere Problem, als wenn man nicht erfüllte Aufgaben immer unter Strafe stellt, insbesondere wenn sub Strafen nicht bereichern.
Anerkennung nicht vergessen.
Viele subs machen das alles mit, weil sie ihrem Dom so gefallen wollen.
Dieses wollen sie dementsprechend auch hören bzw. eindeutig spüren.
Bleibt ihre Belohnung aus, vergeht auch schnell die Lust daran.
Selbstlos ist im BDSM niemand.
Die richtige Balance finden
Unterm Strich muss auf beiden Seiten am Ende immer ein dickes Plus stehen, dann wird auch das ein oder andere Minus in kauf genommen.
Marketing ist wichtig
Verkaufe das was dich reizt, als DAS besondere, was es für dich auch ist.
Ich hab schon so viele "Tabus" gehört, die zum Großteil recht schnell gefallen sind, sobald sub klar war, das es für mir was wirklich besonderes wäre, ohne das ich je ein weiteres Wort darüber verlieren musste.
Man muss dafür nicht drängeln oder es als Strafe nutzen. Die Frage "Was hast du noch nie gemacht?", "Was Reizt dich besonders?" kommt fast immer von ganz alleine, irgendwann.
Überreden/überzeugen wollen, ist ne schlechte Idee
Reden ist sicherlich wichtig, aber man kann auch über das falsche reden.
Druck ist in einer Beziehung selten förderlich und nur effektiv wenn sub das braucht und will.
Ansonsten sollte man das unterlassen, führt äußerst selten zu einem positiven Erfolg.
Nicht alles Totquatschen, ab und an auch einfach mal machen.
Manche Anfänger neigen dazu, sich für alles vorher das "OK" von sub zu holen um bloß nix falsch zu machen. Das kann die Spannung und die Situation ordentlich zunichte machen.
Sub hat in der Regel ein "Stopwort" (vorher mal testen, ob das auch funktioniert) und damit kann man sich auch bedacht voran tasten.
Ach ja, ein Stoppwort ist kein Weltuntergang, weder für Dom oder sub. Das muss sub wissen ggf. (man auch selbst) lernen.
Nicht an Regeln festhalten, die keinen Bereichern
Als Anfänger stellt man gerne mal Regeln auf, weil man das halt so macht und hält an diesen fest.
Das ist natürlich Blödsinn und auf Dauer auch recht nervig.
Daher immer mal wieder die selbst aufgestellten Regeln hinterfragen ob sie mir oder sub was geben.
Wenn das bei beiden nicht der Fall ist, ab in die Tonne damit.
Denn Regeln und Aufgaben, die nicht kontrolliert werden, bereichern niemanden und stören nur.
Das war so das, was mir auf die schnelle eingefallen ist...vielleicht hilft das ein oder andere.
„Worauf kommts wirklich an?
Das es beide bereichert.
„ Im Inneren fühle ich mich aber die ganze Zeit ziemlich verloren und muss improvisieren
Völlig normal...man will ja alles "Richtig machen" und weiss selbst noch nicht wirklich, was einem selbst und dem Partner gefällt.
Das kommt mit der Zeit und den Erfahrungen, die man macht.
Es bildet sich nach und nach, ganz automatisch, ne Liste mit dem was dir gefällt, was ihr gefällt und euch beiden gefällt und damit verschwindet das Gefühl der Unsicherheit und auch das improvisieren...dann macht man das was man gerade machen will und bereichert damit sich und/oder sein Gegenüber.
Viel Spaß bei der Entdeckungstour.