Meiner Meinung nach gibt es dafür 4 Säulen die glaube ich alles abdecken 🤷🏽♂️
Aber bei jeder dieser vier Säulen und nicht nur bei der letzten, zielt die Frage der Sinnhaftigkeit doch auf die Betrachtungsweise des Subjekts, bzw. dessen intersubjektives Interagieren in der Gemeinschaft mit unterschiedlichen Menschen im Widerstreit mit verschiedenen Interessen, bzw. mit dem Lenken und Manipulieren des Subjekts zum Zwecke der Interessen einer herrschenden Obrigkeit, was insbesondere mithilfe der Religion, die in der ersten Säule beschrieben wird, in früheren Zeiten des Mittelalters zum Tragen kam.
Religiöse Perspektiven: Meiner Meinung nach Sinnfrei. Etwas für Mittläufer da der der Mensch ein Herdentier ist. Diese möchte jedoch auch für Ihren Sinn bedient werden.. Viele Religionen bieten spezifische Antworten auf den Sinn des Lebens. Zum Beispiel sieht das Christentum den Sinn des Lebens in der Beziehung zu Gott und dem Streben nach einem Leben nach seinen Geboten. Im Buddhismus wird der Sinn des Lebens oft mit dem Erreichen von Erleuchtung und dem Überwinden des Leidens verbunden.
In früheren Zeiten wie der Antike, dem Mittelalter und auch noch den frühren Neuzeit bis zur Aufklärung, haben Religionen natürlich irgendwie noch Sinn ergeben, als man sich zum einen die Welt noch nicht so gut erklären konnte wie heutzutage, wo man schlüssige naturwissenschaftliche Erklärungen für viele Phänomene auf Lager hat. Und das Bedürfnis sich die Welt in der man lebt erklären zu können, war auch in früheren Zeiten schon stark vorhanden. Nur die Mittel waren eben anders und die Ursache für Phänomene wie z.B. Blitz und Donner konnte dann mit einen unsichtbaren Gott in Verbindung gebracht werden. Zum anderen hatte man, wenn man z.B. im Mittelalter nicht zu den ganz wenigen privilegierten Adeligen gehörte, ein sehr beschwerliches und meist recht kurzes Leben. Man war ein rechtloser Bauer und die Frage wie man dem Leben Sinnhaftigkeit verleihen kann, wurde sich damals gar nicht erst gestellt. Deshalb träumte man mit dem Blick auf die Sterne und dem dahinter liegenden Jenseits von einem besseren Leben und hoffte dieses nach dem Tod mit der Erlösung und dem Paradies zu bekommen. Andrere Religionen als die christliche wie der Hinduismus funktioneren ja, auch wenn sie ganz anders aufgebaut sind, letzlich doch nach einem ähnlichen Schema.
Philosophische Perspektiven: Philosophen haben unterschiedliche Theorien entwickelt. Existentialisten wie Jean-Paul Sartre betonen die individuelle Freiheit und die Notwendigkeit, eigenen Sinn zu schaffen. Aristoteles argumentierte, dass das höchste Gut für den Menschen das Streben nach Glück und Tugendhaftigkeit ist.
Wenn man die verschiedenen philosophischen Perspektiven und deren Verkleidung in umständliche Worte in Betracht zieht und zu vereinfachen versucht, dann bleiben unter dem Strich doch auch nur Allgemeinplätze übrig, die auf die rein subjektive Perspektive abzielen. Zwar welche die in gewisser Weise logisch und richtig klingen und von manchen Leuten ja auch herangezogen werden, wenn sie den Sinn des Lebens aus ihrer Sicht beschreiben. Wenn ich jetzt deine Beispiele heranziehe, dann bleibt da über: "der Sinn des Lebens ist die Möglichkeit der individuellen Freiheit, der damit verbundenen Selbstverwirklichung und somit der Möglichkeit sich einen eigenen Sinn im Leben zu schaffen". Oder: "der Sinn des Lebens ist das Streben nach Glück und Tugendhaftigkeit." Eine Ausrichtung im Leben darauf kann man natürlich für sich persönlich mit gutem Recht für sehr sinnvoll halten, aber deswegen würde ich das, unabhängig davon wie die aufgeführten Punkte auf mich selbst zutreffen, doch nicht als DEN Sinn des Leben bezeichnen.
Wissenschaftliche Perspektiven: Einige Wissenschaftler und Atheisten betrachten den Sinn des Lebens aus einer biologischen Perspektive und sehen den Zweck des Lebens in der Fortpflanzung und der Erhaltung der Art.
Auch hier ist alles aus der menschlichen und nicht einer höheren Perspektive zu betrachten. Naturwissenschaften sind eben auch nur (moderne) Werkzeuge des Menschen, um sich mit deren Hilfe die Welt und das Leben und deren Gesetzmässigkeiten zu erklären.
In höhere Ebenen können diese auch nur so weit vordringen wie die Erkenntnisfähigkeit des Menschen dies erlaubt und stossen somit dann irgendwann an ihre Grenzen. Alles darüber hinaus bleibt dann Theorie, so wie die Evolution und die Entstehung des Menschen ein schönes Beispiel ist.
Natürlich neigt der Mensch dazu sich aus selbst- und herrsüchtigen Motiven für sehr wichtig zu nehmen, genauso wie die Entdeckung, Theorie und Beschreibung der evolutionären Prozesse, inkl. seiner eigenen, von ihm selbsternannten Stellung an der Spitze dieser Evolutionskette. Also gehen zumindest viele der naturwissenschaftlichen Verfechter dieses Systems ganz automatisch davon aus, dass der Sinn des Lebens natürlich einzig und allein auf eben diesem System gründet und deshalb selbstverständlich mit der Notwendigkeit und dem Drang sich fortzupflanzen.
Natürlich halten es viele oder gar die meisten Menschen für sinnstiftend eigenen Nachwuchs auf die Welt zu setzen und aufzuziehen. Und man kann dann wohl sagen, dass das irgendwie zur Natur gehört. Genauso wie es die meisten sinnvoller finden, das Leben bis zum bitteren oder mit etwas Glück auch weniger bitteren Ende weiter zu leben, als dieses jetzt durch Selbstötung abrupt zu beenden. Aber das alles geschieht ja unter der Prämisse, dass man bereits am Leben ist, bzw. ohne eigenes Zutun ganz unfreiwillig in dieses Leben geworfen wurde.
Wie gesagt, wer ins Leben geworfen wurde, kann das Leben wie in vielen Fällen mehr oder weniger bejahen oder wie auch in manch traurigen Fällen dies nicht tun, aber dass ein höherer Sinn oder Zweck darin besteht überhaupt Leben auf die Welt zu setzen, erschliesst sich mir nach wie vor nicht. Vielleicht gibt es ja tatsächlich einen höheren Sinn oder Zweck, der sich mir und auch anderen einfach nicht erschliesst. Bisher konnte mir das Vorliegen eines solchen Sinnes jedenfalls niemand schlüssig näher bringen, der über die immergleiche Behauptung der evolutionsbiologischen These geht: "Der Sinn des Lebens sei die Fortpflanzung". Nur wozu Fortpflanzung und wozu überhaupt Leben, kann dann wiederum offenbar niemand erklären, weil wir da vermutlich bereits bei der höheren Ebene angelangt sind, die nicht (oder vielleicht noch nicht?) greifbar ist.
Zur vierten Säule brauch ich dann ja nichts mehr zu sagen: nur abschliessend, dass ich es nach wie vor nicht zielführend oder vielleicht auch zu trivial finde, einfach bloss nach dem Sinn des Lebens zu fragen und die Frage nicht gleich zu Beginn weiter und differenzierter auszuschmücken. Weil dadurch Missverständisse in der Diskussion nur aufgrund unterschiedlicher Begriffswahrnehmung bereits vorprogrammiert sind. Aber das ist wie gesagt nur meine Meinung und es wurde ja bereits schon geäussert, dass das nicht jeder genauso sieht. Aber letztlich lebt die Diskussion ja von unterschiedlichen Menschen und Meinungen.