Anfang 20 - das waren die 80er Jahre, und es herrschte angesichts der politischen Lage eine hilflose Entzeitstimmung. Die Menschen, die damals Kinder in die Welt setzten waren entweder politisch komplett unbeleckt oder gnadenlose Optimisten.
Das hat sich ja jetzt gottseidank alles wieder beruhigt.
Aber ich hab mir natürlich schon Gedanken gemacht, in welche Welt und welche Zukunft ich meine Kinder hineingebäre.
Meine Mutter gab mit damals angesichts meiner Zweifel mit auf den Weg: Vielleicht macht eins deiner Kinder
den Unterschied. Und ich habe tatsächlich unter meinen Kindern eins, das sich politisch engagiert und (mit)gestaltet zwar jetzt noch im Kleinen auf kommunale Ebene, aber immerhin.
Ich kann verstehen, wenn man angesichts einer immer problematisch werdenden Gesellschaft und Lebensumstände sagt
nö. Ist tatsächlich auch eine Art "Liebesdienst" ans ungezeugte Leben.
Bei mir haben nach dem ersten Kind die Hormone das Heft in die Hand genommen, hätte mich mein Mann nicht irgendwann gebremst, hätte ich wahrscheinlich eine Fußballmannschaft.
Mutter zu werden und zu sein gehört zu den schönsten Erfahrungen meines Lebens, so mal ganz selbstsüchtig beschrieben. Fühlt sich an wie dauerhaft frisch verschossen.
Das kann niemand nachvollziehen der keine eigenen Kinder hat. Ist einfach so.
Ich habe Kinder, weil ich welche wollte. Ganz egoistisch. Weil es mich unsagbar glücklich macht.